Multitopfplatten - Erfahrungen - Bezugsquellen

  • Hallo zusammen,

    Hat jemand von euch Erfahrung mit Multitopfplatten? Dachte mir, wenn ich direkt in so eine Platte rein pikieren, dass die Pflanzen dann später beim umsetzen in einzelne Töpfe schneller weiter wachsen als wenn ich sie aus der Pikierschale ziehe.
    Habe schon ein bisschen recherchiert bzgl. Bezugsquellen: konnte noch keine passende Platte finden für meine Euroschalen mit 40cm x 60cm. Die Platten haben alle kleinere Maße.

    Hat hier jemand Erfahrungen oder Bezugsquellen?


    gruss Bernhard

  • Ich benutze für die Gartenpflanzen fast nur noch Quickpot-Platten, v.a weil die viel schneller zu spülen und einfacher zu transportieren sind als viele Einzeltöpfe. Wenn der Erdballen gut durchwurzelt ist, kann man die Pflanzen mit Erdballen leicht entnehmen und in den Garten auspflanzen. Ich habe mit zudem noch Erdbohrer in verschiedenen Größen gebaut, damit bohre ich die Löcher im Gartenboden dann mit der Akku-Bohrmaschine, ruck-zuck, und ohne sich tief bücken zu müssen.

    Bei Kakteen dürften Quickpots weniger sinnvoll sein, v.a. wenn das Substrat grob ist, denn dann fällt das Substrat eh auseinander, egal ob die Pflanzen jetzt in Quickpots oder in Schalen sitzen. Da müsste das Substrat schon sehr gut durchwurzelt sein, damit es bei Entnehme aus den Quickpots nicht auseinanderfällt.

  • Was ist denn überhaupt der Vorteil gegenüber einer Euroschale, die mit 5er oder 6er Töpfen voll gestellt ist?

    das mit dem Spülen ist ein Argument. Das andere Argument ist die Menge an Pflanzen pro Schale: in so eine Multiplatte passen je nach Modell über 100 Pflanzen. 2cm oder 3cm sind mir zu fummelig bzw. kaum zu bekommen und teuer.

  • Ich benutze für die Gartenpflanzen fast nur noch Quickpot-Platten, v.a weil die viel schneller zu spülen und einfacher zu transportieren sind als viele Einzeltöpfe. Wenn der Erdballen gut durchwurzelt ist, kann man die Pflanzen mit Erdballen leicht entnehmen und in den Garten auspflanzen. Ich habe mit zudem noch Erdbohrer in verschiedenen Größen gebaut, damit bohre ich die Löcher im Gartenboden dann mit der Akku-Bohrmaschine, ruck-zuck, und ohne sich tief bücken zu müssen.

    Bei Kakteen dürften Quickpots weniger sinnvoll sein, v.a. wenn das Substrat grob ist, denn dann fällt das Substrat eh auseinander, egal ob die Pflanzen jetzt in Quickpots oder in Schalen sitzen. Da müsste das Substrat schon sehr gut durchwurzelt sein, damit es bei Entnehme aus den Quickpots nicht auseinanderfällt.

    ich hatte das bei Andreas Schoger-Diller mal gesehen. Er hat relativ viel Humus in seiner Erde gehabt und dann die mini kleinen Sämlinge direkt da rein pikiert und die Multiplatte fest in einer Schale gehabt so dass nichts raus rieselt.

  • Zum Pikieren meiner Sämlinge verwende ich halbe und viertel Saatschalen. Ich habe festgestellt, dass die Sämlinge darin viel besser wachsen als in kleinen Modulen. Ich habe einen Abstand von etwa 2 cm zwischen ihnen und wenn sie ihre Nachbarn berühren, werden sie in runde 6-cm-Töpfe gepflanzt (normalerweise etwa 15 Monate nach der Aussaat).

    Herstellung von HWH-, ECH- und CHH-Hybriden in Nottingham, England.

    Posting mit einem Übersetzungstool, bitte entschuldigen Sie jedes schlechte Deutsch!

  • Ich habe festgestellt, dass die Sämlinge darin viel besser wachsen

    Ich pikiere die Sämlinge aus den Saattöpfen in größere Schalen, Bilder habe ich schon verschiedentlich gezeigt.

    Für mich habe ich festgestellt, dass die hier schneller und besser wachsen, wie in kleinen Töpfen. Von Gefühl her habe mit den Schalen auch weniger Verluste.

    Beim weiteren pikieren fällt einiges an Wurzeln dem Prozess zum Opfer. Die Sämlinge bekommen sofort ein Vollbad in einer Lösung mit Pestizit und werden direkt in Töpfe gesetzt. Es dauert zwar etwas, bis die wieder wachsen, das nehme ich aber gerne in Kauf. Ich mache das schon einige Jahre und bin hiermit sehr zufrieden.

    Wenn die Pflanzen das Substrat richtig gut durchwurzelt haben, ist es manchmal schwierig, die überhaupt aus den Töpfen zu kriegen. Das könnte bei einer Palette schwierig werden, stelle mir das ganze recht unhandlich vor. Habe vor einigen Jahren auch mal an solche Multipaletten gedacht, aber recht schnell wieder verworfen.

  • Ich denke, der Schlüssel zu einem besseren Wachstum liegt für mich in einer gleichmäßigeren Wasserverfügbarkeit in den größeren Schalen. Ich fand, dass die Module zu schnell austrocknen und die Sämlinge daher oft Probleme haben. Außerdem verbrauchen langsam wachsende Sämlinge weniger Wasser und werden am Ende zu nass, während die am schnellsten wachsenden Sämlinge das Wasser zu schnell verbrauchen und zu trocken werden.


    Ein Tipp, den ich bei der Verwendung einer größeren Schale als nützlich empfunden habe, besteht darin, die stärksten Setzlinge nahe der Rückseite oder an einem Ende und die schwächeren Setzlinge vorne oder am anderen Ende zusammen zu pflanzen. Dadurch werden die stärkeren Setzlinge reduziert und die kleineren, schwächer wachsenden Setzlinge verdrängt. (Bitte beachten Sie, dass ich versuche, auch die Schwächlinge wachsen und blühen zu lassen, falls sie die ganz besonderen Blumen haben! Ich weiß allerdings nicht, ob das nötig ist, da noch keine dieser schwächeren Blumen blüht!!!)


    Vor allem müssen Sie verschiedene Methoden ausprobieren und herausfinden, was für Sie am besten funktioniert!

    Herstellung von HWH-, ECH- und CHH-Hybriden in Nottingham, England.

    Posting mit einem Übersetzungstool, bitte entschuldigen Sie jedes schlechte Deutsch!

  • Ich denke, der Schlüssel zu einem besseren Wachstum liegt für mich in einer gleichmäßigeren Wasserverfügbarkeit in den größeren Schalen. Ich fand, dass die Module zu schnell austrocknen und die Sämlinge daher oft Probleme haben. Außerdem verbrauchen langsam wachsende Sämlinge weniger Wasser und werden am Ende zu nass, während die am schnellsten wachsenden Sämlinge das Wasser zu schnell verbrauchen und zu trocken werden.


    Ein Tipp, den ich bei der Verwendung einer größeren Schale als nützlich empfunden habe, besteht darin, die stärksten Setzlinge nahe der Rückseite oder an einem Ende und die schwächeren Setzlinge vorne oder am anderen Ende zusammen zu pflanzen. Dadurch werden die stärkeren Setzlinge reduziert und die kleineren, schwächer wachsenden Setzlinge verdrängt. (Bitte beachten Sie, dass ich versuche, auch die Schwächlinge wachsen und blühen zu lassen, falls sie die ganz besonderen Blumen haben! Ich weiß allerdings nicht, ob das nötig ist, da noch keine dieser schwächeren Blumen blüht!!!)


    Vor allem müssen Sie verschiedene Methoden ausprobieren und herausfinden, was für Sie am besten funktioniert!

    Hm… das mit der gleichmäßige Bewässerung ist tatsächlich ein wichtiges Argument zumal ich ja nur einmal die Woche gießen kann/will.

    Also ich denke dass ich mir zu Testzwecken mal so eine Multiplatte hole - gerade für Stecklinge von Selenis und Pereskiopsis scheint mir das gut zu passen - auch Jusbertiis könnte ich mir in den größeren vorstellen. Bei den Sämlingen werde ich wohl erst mal dabei bleiben, dass ich bei den Arten wo ich nur 5-8 aufziehen möchte, dass ich dort schon so radikal im Aussaattöpfchen ausdünne, dass ich sie sehr lange im Töpfchen lassen kann und dann später direkt einzeln in einen 7er Topf einsetze. Bei denen wo ich mehr aufziehen möchte würde ich dann den Zwischenschritt über eine Pikierschale machen. Für die Zukunft sollte ich mir dann tatsächlich mal überlegen ob ich bei größeren Chargen dann einfach bei der Aussaat von 7er auf 9er Töpfe wechsle oder einfach auf zwei Töpfe aufteile. Das würde dann auch diesen Zwischenschritt sparen.

  • Im Moment probiere ich flache Vierkant Schalen / Pikierschalen 21x13,5 cm aus. Die habe ich aber noch nicht so lange.

    Die nehme ich auch gerne. Sind handlich und nicht zu schwer. Mehrere in eine größeren Schale gestellt schüttet man das Wasser einfach per Gießkanne im Regal in die große Schale und kann sie so gut von unten bewässern/sich vollsaugen lassen und muß nicht jede große Schale zum gießen aus dem Regal räumen. Mit der Zeit weiß man wie viel Wasser die Schalen aufnehmen.
    Zum Pikieren hat man dann auch nicht die große Schale vor sich stehen und hat nicht so riesige verfilzte Wurzelblöcke die man vorsichtig auseinander ziehen muß. Hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

    Gruß


    Konrad


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    Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

    Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden.


    Oliver Hassencamp

    (Dt. Kabarettist und Schauspieler, 1921 - 1988)

  • Bernhard, falls du dir Multitopfplatten kaufst, dann auf jeden Fall die Quickpot-Platten, die sind wirklich stabil und halten lange.

    https://www.biogartenladen.de/…ckpot-anzuchtplatten/?p=1

    Was sonst noch so auf dem Markt ist, kannst du meist nach dem ersten Benutzen in die Tonne klopfen weil zu dünn.

  • hatte früher zu meinen Anfangszeiten auch Quickpotplatten verwendet und sehr(!) schnell wieder aufgehört damit- der Grund liegt auf der Hand- die einzelnen Zellen haben mega große Löcher und es ist fast unmöglich da mineralisches Substrat einzufüllen ohne das Loch vorher irgendwie mit Vlies oder dgl. abzudichten. Außerdem ist mir der Platz für ordentliches Wachstum in keinem Verhältnis zu normal pikierten, welche in Konkurrenz zu anderen Individuen stehen und daher schon bestrebt sind möglichst massiv Wurzeln zu bilden. Das elendig schnelle austrocknen der Mini-Abteile tut sein übriges zur Frust- also ich habe meine alle(!) an eine benachbarte Gärtnerei verschenkt weil ich da absolut keinen positiven Effekt sehe. Im Gegenteil entwickeln sich Wurzeln enorm besser wenn man sie einkürzt was bei einer Pikierkiste +/- zwangsläufig geschieht....Frag am besten in älteren Gärtnereien nach, die haben die noch für Salat-Jungpflanzen sicher in Massen rumliegen ;)

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo Bernhard,


    die Aussagen von Michi kann ich nur unterstreichen und Dir davon abraten. Die Feuchtigkeit hält sich nicht gut, selbst wenn Du eine Euroschale randvoll mit feuchtem Substrat darunter schiebst. Selbst bei einer weit aus besserer Feuchtigkeitsbilanz von je 1/3 Gartenerde, Kompost und Mineralien für Semperviven war ich unglücklich.


    Ich bin wieder 9er Töpfe umgestiegen. 4 Sämlinge in den Ecken und 1 Sämling in der Mitte, eine Aussaatschale ohne Löcher darunter. Die Töpfe habe ich dann nur noch ins Wasser gestellt. Selbst wenn die Schale bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist, stehen der Sämling nicht im Nassen. Das Substrat ist dann im oberen Dritten nur feucht. Das ist für mich momentan die rationellste und zeitsparendste Methode und der wie in Gartenbetriebe üblich, Töpfe auf einer Bändchenmatte über dem Gartenboden, überlegen. Genau so werde ich zukünftig Jusbertii anziehen, 5 Sämlinge pro 7er oder 9er Topf, bis sie stark genug sind, um in Einzeltöpfe umgepflanzt zu werden.


    Und was spricht dagegen, wenn mehrere Sämlinge in solchen mehrfach mit Unterlagen bestückten Töpfen gepfropft werden? Auf jeden Fall spare ich Platz, Erde und Substrat.


    Beste Grüße

    Olaf

  • Thematisch ergänzend nun auch meine Erfahrungen dazu:

    In etwas kleinerem Massstab verwende auch ich Multitopfplatten. Die haben den Vorteil, dass sich bei den Sämlingen schon sehr frühzeitig eigenständige Wurzelballen bilden, und da braucht man später beim Pikieren die einzelnen Sämlinge nicht mühsam auseinanderklamüsern.

    Bei Kakteen-Haage kostet eine Palette ca. 2,50 Euro, ist also nicht allzu teuer, somit ist das Experimentieren damit im vertretbaren Maß.

    Allerdings gibts die Mulitopfplatten nicht in der Grösse, wie ich sie für meine kleine Fensterbrett-Kultur benötige. Ich muss mir mit der Schere passende Stückchen zurechtschneiden, wie sie dann in die Mini-Gewächshäuser passen. Hier liegt m.M.n. das grösste Problem: Das Plaste lässt sich nicht sonderlich gut schneiden, manchmal reisst es ein.

    Aber ich verwende die Platten trotzdem, ist ja alles ein Provisorium, dauert nicht lange, da müssen die Sämlinge so oder so wieder in grössere Töpfe. Aber bis dahin ist halt erstmal alles etwas geordneter und übersichtlicher.

  • Jens! So ganz fiese kleine Mini-Platten habe ich zur genüge von meinen Staudenjungpflanzen, die Kästchen vielleicht gerae mal 2cm groß, die landen alle auf dem Bauhof weil der Händler die nicht zurück nimmt....Das Problem ist- wir wollen alle so wenig Humus wie möglich im Substrat- ich für meine Person verzichte sogar komplett auf Torf, das ist weder Zeitgemäß noch im Ansatz vertretbar. Und jeden Tag zu gießen bei der Hitze birgt zudem die Gefahr der Übersalzung- wie gesagt, hatte ich das vor weit mehr als 30 Jahren schonmal in Betracht gezogen, aber damit sofort aufgehört....

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Jens! So ganz fiese kleine Mini-Platten habe ich zur genüge von meinen Staudenjungpflanzen, die Kästchen vielleicht gerae mal 2cm groß, die landen alle auf dem Bauhof weil der Händler die nicht zurück nimmt....Das Problem ist- wir wollen alle so wenig Humus wie möglich im Substrat- ich für meine Person verzichte sogar komplett auf Torf, das ist weder Zeitgemäß noch im Ansatz vertretbar. Und jeden Tag zu gießen bei der Hitze birgt zudem die Gefahr der Übersalzung- wie gesagt, hatte ich das vor weit mehr als 30 Jahren schonmal in Betracht gezogen, aber damit sofort aufgehört...

    Ich hab diese Minipaletten bei meiner Fensterbrettzucht in meist geschlossenen Minibehältern (Minigewächshäusern) stehen, da trocknet i.d.R. so schnell nichts aus.

    Ab und zu lasse ich sie absichtlich mal kurz austrocknen. Z.B um anschliessend mal wieder etwas düngen zu können. Jedenfalls habe ich bislang mit dieser Methode weniger Fäulnisausfälle als bei den Methoden vorher, wo ich alle dicht zusammen in Schalen hatte.

    Aber durchaus interessant zu hören, wie deine Erfahrungen als Profigärtner damit sind.

    Bei Haages alljährlichen "Tagen der offenen Tür" hatte ich gesehen bzw. erfahren, dass sie dort in der Kakteengärtnerei in den letzten Jahren umgestiegen sind gerade auf diese Multipalettenmethode. Bislang findet Herr Haage diese Multipalettenanzucht optimal, von etwaigem zu schnellen Austrocknen und Übersalzung hat der nichts berichtet. Aber evtl. ist das entsprechende Gewächshaus, wo er die Sämlinge aufzieht, auch insgesamt etwas feuchter im Klima.

    Für meine Minianzucht ist es mit diesen Paletten jedenfalls überschaubarer, auch weil ich da schneller reagieren kann, wenns evtl. einem Kaktus nicht so gut geht, er kränkelt o.ä. Die meisten hier im Forum versammelten Züchter züchten freilich im viel grösseren Stil, da muss alles schon viel effektiver gemacht werden, von daher möchte ich jetzt nicht unbedingt behaupten, dass das so, wie ich es daheim mache, auch für grössere Gewächshauskultur so geeignet ist.