Samenmischungen

  • Ich würde auch welche aussäen, rein aus Neugier, zudem freue ich mich über jede schöne Blüte egal ob mit oder ohne Namen.


    Aber warum schüttet man sie zusammen?? Ist doch auch für die Zucht besser, wenn man die Eltern kennt.
    Als einziger Grund fällt mir nur ein, wenn man "nicht so grandiose" Kreuzungen, die man sonst nicht aussät, einfach untermischt...

  • Hallo zusammen,


    meiner Meinung nach für jeden ernsthaften Züchter ein absolutes no go.


    Irgendwann werden die Samen auch geerntet, dann könnten die Samen auch getrennt gesammelt, verpackt und vor allem dokumentiert und dann mit genauer Herkunftsangabe abgegeben werden. Anstelle der Mischungen vielleicht auch als Paket von 5 oder10 Züchtungen.


    Gruß:cwm71:
    Hans Georg

  • Hallo zusammen,


    meiner Meinung nach für jeden ernsthaften Züchter ein absolutes no go.


    Irgendwann werden die Samen auch geerntet, dann könnten die Samen auch getrennt gesammelt, verpackt und vor allem dokumentiert und dann mit genauer Herkunftsangabe abgegeben werden. Anstelle der Mischungen vielleicht auch als Paket von 5 oder10 Züchtungen.


    Gruß
    Hans Georg




    Hallo Hans-Georg,


    Für was sind die Samenmischungen gedacht?


    Ich verwende auch Samenmischungen meist für zwei Kästen um damit Unterlagen zu erhalten.


    Nicht als billige Züchtungen.


    Was steckt denn in den Samenmischungen drin von 2006 und zu welcher Zeit sind sie entstanden?


    Wenn ich mir die Samenmischung von 2006 ansehe da können doch vor ~ 9 Jahren keine hochwertigen Züchtungen mit Schick Hybriden enthalten sein. Da haben wir Züchter meist auf die 200er Reihe zurückgegriffen oder auf die Kollektion der Frauenvornamen.


    Diese sind doch bei keinem Züchter von Heute mehr im Bestand.


    Die Samenmischungen von 2013 sind doch meist entstanden wenn ein Blütenüberangebot im GWH steht oder die Beschriftung verloren ging.
    Aber auf dem heutigen Stand in der Zucht von EH.


    Nehme ich mir die scharfen Kommentare von Ernst als Beispiel für neue Züchtungen, würde ich von den vorgestellten Züchtungen von ihm nichts behalten.


    Gute Züchtungen von denen ich mir etwas gutes verspreche werden bei mir immer getrennt abgefüllt.


    Da standen 2013 an die 115 Kreuzungen bereit.


    Viele Grüsse aus Bürgel


    Karl

  • Ich habe 2009 auch mit einer Hybriden-Mischung von Haage angefangen. Da ist aber nicht viel herausgekommen.


    Für Leute, die nicht tiefer ins Züchten einsteigen wollen, vielleicht eine gute Möglichkeit, um überhaupt mal an Hybriden herangeführt zu werden. Wenn man sich näher mit Hybriden auseinandersetzt, kommt man aber schnell drauf, dass das nicht das Gelbe vom Ei ist.


    Für ernsthafte Züchtungen, vor allem wenn man, wie Karl schreibt, die vielversprechenden Kreuzungen separiert, sicher nicht zu gebrauchen. Unter diesem Aspekt sollte man allerdings dann auch diese Samenmischungen nicht an unbedarfte Kakteenliebhaber weiterverscherbeln.


    Obwohl, wenn ich mir die paar Lobivien-Hybriden ansehe, die Ernst zeigt, die aus Mischungen entstanden sind, ist da immer mal etwas Nettes bei herausgekommen. Dazu muss man dann aber wohl wirklich genügend Platz haben.


    Ich habe aber schon Bilderserien von Schick-Samenmischungen gesehen bei denen der Aussäende später feststellte, dass da quasi nichts Gescheites bei entstanden ist, während gezielte Kreuzungen unter Schick-Hybriden durchaus schöne Erfolge zeigten.

  • Also ich denke, es kann eigentlich aus den meisten Kreuzungen etwas Schönes herauskommen - egal ob mit bekannten oder unbek. Hybriden. Schönheit liegt einfach auch im Auge des Betrachters und jeder legt auf andere Dinge Wert.


    Zu meiner Kakteen-Anfangszeit habe ich auch einfach alles ausgesät was nach Samen aussah und ich bringe es auch heute noch nicht übers Herz, Früchte nicht zu ernten und auszusäen, bei denen z.B. der Kreuzungspartner nicht mehr lesbar oder der Infozettel aus irgendwelchen Gründen verschwunden ist.
    Aber das mache ich einfach für mich selbst, aus Freude an der Aussat und aus Neugierde (und wohl auch nur noch solange bis entgültig kein Platz mehr da ist ;) ).
    Solange diese Pflanzen dann auch im eigenen GWH bleiben oder maximal als "unbekannte Kreuzung"an Liebhaber weitergegeben werden, die sie ausdrücklich haben möchten, sehe ich da nichts Schlimmes daran.


    Gezielt Samen zusammenschütten würde ich allerdings nicht.
    Da geht es mir wie Ann-Kathrin - ich frage mich für was das gut sein soll!?

  • Hallo,
    meine Schwiegermutter ( 92 J. ) hat einen Mülleimer mit 3 Fächern. Sie trennt fleißig
    die einzelnen Müllbestandteile und entleert dann unten alles in eine Tonne !
    Idiotisch, nicht war ? So ist das auch bei den Samenmischungen ! Das hier Anfänger
    auch noch Beifall klatschen kann ich ja noch verstehen, aber das so genannte " Züchter " sich so einen Blödsinn einfallen lassen ist eigentlich unfassbar.
    H. Kellner

  • Naja gezieltes zusammen Kippen ist denke mal nicht so schön, wenn man aber Wildbestäubungen hat, ein Elternteil aus welchem Grund auch immer unbekannt ist, und Leute sowas möchten ist es okay. Als Züchter ist sowas natürlich weniger interessant, für Anfänger jedoch gut geeignet zum kennenlernen des ganzen Ablaufs. Ich musste letztes Jahr auch schmerzlich lernen wie alles funktioniert, und das auch mit eigentlich guten Samen. Hoffe nächstes Jahr wirds besser. Im Nachhinein wäre eine Aussaat von Mischungen besser gewesen. LG Alex

  • ich habe vor einigen Jahren auch alles ausgesät, was ich irgendwie bekommen konnte, auch eigene Kreuzungen mit unbekanntem Vater (Wildbestäubung)
    Als Ergebnis stehen bei mir nun unzählige Pflanzen die mir den Platz wegnehmen. Gerade bei den Erstblühern der Echinopsiskreuzungen waren sehr wenige Pflanzen dabei, die eine halbwegs ansprechende Blüte hatten.
    Dieses Jahr beginnt nun das große Aussortieren.
    Meine eigene Saat aus 2013 habe ich komplett vernichtet, da ich eine Bestäubung durch Insekten nicht ausgeschlossen werden konnte.
    Um einen hohen Prozentsatz guter Blüten nach meinem persönlichen Geschmack zu erhalten, säe ich nur noch Kreuzungen aus, von denen ich mir aufgrund der Eltern die entsprechenden Ergebnisse verspreche.
    Sehr interessante Kreuzungen habe ich über die Samenverteilung der AG erhalten.
    Dafür möchte ich mich auf diesem Wege bei den Spendern bedanken.


    Gerd

  • Hallo,
    ich bin gegen Samenmischungen,der Grund ist wenn man die Eltern kennt kann man bei guten Kreuzungen wiederholungskreuzungen machen, oder die Eltern für andere Kreuzungen verwenden.Ein anderer Grund wenn eine Kreuzung keinen Erfolg bringt braucht man die Kreuzung nicht wiederholen.Bei einer Samenmischung kann man dies alles nicht nachfolziehen.Deshalb sind Samenmischungen in der Hybridenzucht für mich ein absolutes no go da man keine Züchtungsziele verfolgen.
    Gruß Hagen

  • Hallo,


    ich muß gestehen, ich habe auch mal mit ner Samenmischung angefangen. Es handelte sich hierbei um eine Mex/Bex-Mischung von US. Naja, zu der Zeit hatte ich noch nicht viel Ahnung vom Züchten.
    Damals hatte ich mich über so eine Wundertüte gefreut, ... endlich selber mal Hybriden groß ziehen.^^
    Immerhin habe ich es geschafft, von ca. 50 Samen 8 Pflanzen durchzubringen. ;)
    Eine, die letztes Jahr schon blühte, hatte ich an anderer Stelle ja schon vorgestellt.
    Sicher, für Anfänger zum Üben durchaus sinnvoll.
    Von den Blüten sollte man sich aber nicht allzuviel versprechen.
    Denke nicht, das Züchter hier Samen von hochwertigen Kreuzungen mit untermischen.


    LG
    andy

  • Auch ich habe vor (3 ?) Jahren eine AG-Mix-Samenmischung von Ernst ausgesät, jeweils etwa 20 TH u. Ph.-Sämlinge selektiert u. den Rest an befreundete Sammler verschenkt.
    Mit Zucht oder Zuchtzielen hat das nichts zu tun, eher mit Wundertüte oder Lottospielen.
    Wenn keine brauchbaren Blüten erscheinen, so habe ich brauchbare u. starke Unterlagen zur Verfügung.

    Im Gegensatz zum Lottospielen also immerhin einen Trostpreis!
    Hoffe aber auf Grund der Herkunft trotzdem auf die eine o. andere schöne Blüte:D

    Es sollte jeder für sich entscheiden, ob er sich etwas von so einer Mischung verspricht.

    V.G.
    Christian

  • Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu.


    Mit der Hybridenzucht fing ich Anfang 2007 an, und zwar mit Samenmischungen, 500 von RAB, 120 (Schickkreuzungen) von JT und noch mit weiteren 1 oder 2 Mischungen von anderen Züchtern, alles in der Bucht günstig erstanden. Mein Gedanke war, dass es wegen des geringen Preises eher zu verkraften sei, wenn etwas schief läuft bei der Anzucht. Es lief aber nichts schief, also wurden genug Pflanzen groß.
    Anfang 2011 bekam ich von Erik, die übriggebliebenen Samen der AG-Samenverteilung, welche Niemand mehr haben wollte. Die mischte ich für Aussaatversuche meiner Schüler zusammen. Weil nicht alle Samen aufgebraucht wurden, verkaufte ich den Rest über die Bucht und gab das Geld der AG. Dies stieß, wie man im Protokoll der 2011er JHV nachlesen kann, teilweise auf Ablehnung. Hätte ich aber die reinen Kreuzungen in der Bucht verkauft, so wäre der Aufschrei sicher größer gewesen, wie ich finde zu Recht.
    Ende 2013 verkaufte ich Samen diverser Kreuzungen (alles gezielte Bestäubungen) in der Bucht. Da ich diese Kreuzungen noch nicht ausgesät hatte, über die Keimfähigkeit also keine Aussagen machen konnte, und da 2013 etliche meiner Kreuzungen reichlich Samen erbrachten, zog ich aus diesen (über 50) Kreuzungen einen Teil der Samen ab, kippte sie zusammen, und legte die selbe Menge Mischung jeder Kreuzung bei. Falls die Samen einer definierten Kreuzung nicht keimen sollten, so würde immer noch was von der Mischung keimen. Ich hatte auch schon den Fall, dass ich von renommierten Züchtern für teures Geld Samen kaufte, von denen dann 0 keimten. Diesen Beschiss verhinderte also die zugelegte, kostenlose Mischung.
    Ich verkaufte auch einige Komplettsets, also Samenmischung + Topf + Substrat + Plastiktüte + Anleitung. Diese Sets sind v.a. für Anfänger gedacht.


    Zusammenfassung:


    Vorteile einer Samenmischung, vorausgesetzt sie enthält nur Samen aus gezielten Kreuzungen:
    - Günstiger Preis, also v.a. für Anfänger geeignet.
    - Es geht immer was auf, Fehlanzeige gibt es nicht.
    - Das genetische Potenzial ist weitaus größer als bei jeder definierten Kreuzung. Somit sind auch die Ergebnisse vielfältiger.


    Nachteil:
    - Man kann die Eltern nicht nachvollziehen, also sind auch keine Wiederholungskreuzungen möglich.


    Es sind noch gebeizte Samen der 2013er Mischung (EH, LH und TH) vorhanden. Ich gebe sie ab für 1,50 Euro pro 100 Samen + 1,20 Euro Versandkosten.