Hilfe !!! was ist das ?

  • :confused: Shite jetzt krieg ich bammel weil da meine Hybrid´s draufsind und das gerade passiert . An allen Unterlagen (Harrisia jusbertii) diese schwarzen Flecken , die Gott sei Dank sich wohl abkapseln aber was ist das für´n Mist :mad::mad::mad:
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    Ausgeschälter Fleck von Bild 1.


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  • Hallo Mike,


    wenn es diese schwarzen Flecken sind wie auf Bild 1, dann kann ich dich - was das Überleben der Pflanze betrifft - beruhigen. Die Pflanze auf Bild 1 u. 2 war ja sehr stark befallen, lebt aber immer noch.


    Ich habe dieses Jahr über 20 größere Trichogruppen "zerstückelt", weil ich sie im Gewächshaus einfach nicht mehr untergebracht hätte. Ich habe diverse Kopfstücke und Kindel geschnitten. Einige - darunter auch die Pflanze auf Bild 1 u. 2 - waren von diesen schwarzen Flecken befallen. Ich habe bei keiner Pflanze auch nur den kleinsten Schaden im Gewebe oder den Leitbündeln gefunden - alles sah super gesund aus. Diese schwarzen Flecken (ich bleibe bei dieser Bezeichung, denn bisher konnte mir niemand sagen, was das eigentlich ist) scheinen sich auf die Epidermis zu beschränken. Mit der Zeit verkorken oder verschorfen sie und die Pflanze kann dann leider so aussehen wie auf Bild 3. Nicht sehr schön, aber die Pflanze wächst bisher gesund weiter und wird auch normal blühen.


    Nach meinen Erfahrungen ist die Erkrankung auch nicht ansteckend. Viele Hybridenfreunde und auch ich spritzen dagegen mit Saprol. Es scheint das Fortschreiten zu stoppen, ein erneutes Auftreten kann es nach meiner Erfahrung nicht verhindern.


    Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen - immer vorausgesetzt, dass es sich um denselben Verursacher handelt wie bei meinen Pflanzen.


    Viele Grüße
    Hans-Dieter

  • Hallo Mike,
    ich habe letzte Saison drei mal auf diese Unterlage gepfropft und bei allen ist unmittelbar nach der Beschneidung derselben diese Erscheinung eingetreten. Erstaunlicherweise teils auch auf der Schnittfläche. Ich muss erwähnen, dass ich die Messer über der Flamme sterilisiert hatte und trotzdem sind diese unschönen Flecken entstanden. Wenn Hans-Dieter in seinem Bericht schreibt, dass sich diese Krankheit nicht verbreitet, dann frage ich mich, woher die Erreger eigentlich kommen? Meine Vermutung ist, dass die Erreger auf der Aussenhaut der Kakteen schlummern und danach beim Schnitt sofort vom Wirt Besitz ergreifen. Ich werde die kommende Saison vermehrt mit anderen Unterlagen arbeiten, mit Opuntien, da hatte ich diese Übeltäter noch nie beobachten können.

  • Ich hab diese Flecken auch an einigen Pflanzen. Ich spritze aber nix. Es ist wie Hans-Dieter sagt, die Flecken verkorken und die Pflanzen sehen dann meist unschön aus. Aber sie leben weiter. Oft habe ich das nur ein Jahr an bestimmten Trichohybriden, im nächsten Jahr wachsen sie gesund und munter weiter und es bilden sich keine Flecken mehr.

  • Wie schon gesagt, dieser Pilz ist normalerweise nicht tödlich und kapselt sich von selbst ab. Es kann aber gelegentlich, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit vorkommen, dass die schwarzen Stellen "tränen", es läuft dann eine zähe, schwarze Flüssigkeit aus, welche vermutlich die Pilzsporen enthält. Dann kann es kritisch für die Pflanze werden.

  • das Schadbild sieht eher bakteriellen Ursprungs gleich.... pilzlich würde ich
    eher ausschließen. Bedeutet, dass man dagegen eh nix groß machen kann.
    Ist aber meist "nur" optisch nicht sehr ansprechend, würde aber trotzdem
    großen Respekt gegenüber peinlichst genauem Arbeiten bei z.B. Propfen,
    Steckling schneiden oder dgl. wo man direkten Kontakt zur Pflanze hat.
    Wenn man es wirklich ausschließen möchte, müsste man allerdings das
    verwendete Messer jedesmal abflammen. Alkohol hilft da nämlich nicht...

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo zusammen,


    nochmals zu den schwarzen Flecken! Gesicherte Erkenntnis ist nach meinem Wissensstand hier nur:


    die Krankheit greift weder Gewebe noch Leitbündel an, sondern beschränkt sich auf die Epidermis
    die Krankheit führt nicht zum Tod der befallenen Pflanzen
    es werden nicht alle Pflanzen befallen
    die befallenen Pflanzen sehen zT. scheußlich aus:cwm57:


    Alles andere wie Ursache, Erreger, Verbreitung, Vorbeugung und Bekämpfung sind mehr oder weniger Spekulation bzw. Versuche. Würde mich freuen, wenn jemand zu diesem Thema fundierte Kenntnisse hätte.


    Viele Grüße
    Hans-Dieter

  • Wenn Hans-Dieter in seinem Bericht schreibt, dass sich diese Krankheit nicht verbreitet, dann frage ich mich, woher die Erreger eigentlich kommen?


    Hallo Stefan,


    woher diese Erreger (wenn es denn überhaupt Erreger sind) kommen bzw. was diese Krankheit verursacht, wüßte ich auch gerne. Denn dann könnte man ja vielleicht gezielt vorbeugen und bekämpfen und müsste nicht "probieren".


    Meine Aussage zur Verbreitung (Ansteckung) resultiert aus meinen eigenen Erfahrungen. In meiner Sammlung stehen seit Jahren Pflanzen mit (glücklicherweise sind es nur wenige) und ohne schwarze Flecken nebeneinander. Bisher ist mir nicht aufgefallen, dass die Krankheit auf die gesunden Pflanzen übergegriffen hätte. Wie gesagt, das ist meine Erfahrung. Sollten Hybridenfreunde andere Erfahrungen gemacht haben, wäre ich für entsprechende Beiträge dankbar. Dann würde ich zur Vorsicht im Frühjahr reagieren und die Pflanzen trennen.


    Viele Grüße
    Hans-Dieter

  • Ich möchte allen ein herzliches Danke ! sagen :cwm71::psb20: Ihr habt mir vorerst echt geholfen. Die Unterlagen stehen jetzt erstmal alleine und ich hab die größten Stellen mit einem Scalpell ausgeschnitten und mit Aktivkohle abgestreut. Wenn sich was tut werd ich es hier schreiben, mal sehen ich drück mir schon selber die Daumen :D

  • im Gegensatz zu mancher Spekulation hatte ich betroffene Pflanzen zur
    Untersuchung nach Freising gegeben, auf Raten unseres Beraters vom
    Erzeugerring für den Gartenbau- und das SIND Fachleute. Pilzliche
    Erreger konnten nicht festgestellt werden, und das Schadbild sieht laut
    des Beraters typisch bakteriell aus. Eine Bekämpfung ist nicht möglich

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo Mike,

    auch ich habe an einigen Pfropfunterlagen in meiner Aufzuchtstation so ein Schadbild festgestellt. Den Pfröpflingen geht es jedoch gut, und die schwarzen Stellen verkorken langsam. Häßlich sieht es zwar aus, aber es scheint wirklich nicht ansteckend zu sein. Die Jusbertis scheinen dafür empfänglich zu sein:confused:.

    Viele Grüße

    Sabine

  • hallo zusammen,


    meiner erfahrung tauchen die flecken meist in solchen situationen auf:


    - regnerisches, kühles wetter
    - hitze + regen
    - zu wenig lüftung
    - besonders gut wachsende, gut gedüngte, pralle pflanzen werden gern befallen
    - oft verkorken die flecken bei sonne und frischer luft
    - sie können, bei lichtmangel, besonders in zusammenhang mit kühle und feuchtigkeit wieder ausbrechen
    - manchmal werden sie verkapselt und lassen sich wie ein dorn komplett herausziehen > das ist der positivste fall.
    -sie befallen meist nur die oberfläche, scheinen aber trotzdem systemisch zu sein, insofern, als dass sie unter widrigen umständen immer wieder aufflackern können, meist gibt es dann noch mehr flecken
    -saprol hat keine durchschlagende wirkung, aber etwas hilft es schon; zusätzlich gieße ich auch mit etwas saprol drin (einmalige behandlung), meist vernarben die flecken dann, besonders in verbindung mit einem sehr trockenen, sehr hellen, am besten vollsonnigem stand mit frischer luft.
    - ein überspringen der flecken auf andere kakteen habe ich bisher nicht beobachtet.


    vorbeugen tue ich mit: ackerschachtelhalm, mineralischem substrat, eher weniger düngung, die pflanzen nicht unnötig benetzen, mykhorizza im substrat
    behandlung neben saprol auch mit heißem draht direkt auf die schwarzen flecken, die dann meist schon am nächsten tag, anfangen zu verkorken.


    ein geldbaum bekam viele schwarze flecken durch zu viel sonneneinstrahlung, jetzt ist er nach 2 jahren komplett symptomfrei und wächst wieder sehr gut.


    es gibt auch fleckenentwicklung, die nicht mit einem pilz- oder bakteriellem geschehen zu tun haben. manchmal auch als nekrotische reaktion auf pflanzenschutzmittel etc.



    hoffe, meine erfahrungen + erläuterungen helfen weiter!
    petra

  • was mich einfach nachdenklich stimmt, wesshalb die Jusbertii jahrlang kultiviert werden können ohne jegliches Schadbild. Wobei ich noch erwähnen muss, dass die Pflanzen teils unter sehr unterschiedlichen Bedingungen halte. Nie aber, auch gar nie sind diese Flecken aufgetreten, nur gerade dann, wenn ich die Pflanze als Unterlage verwenden will. Die Erscheinung folgte übrigens schon nach 2-3 Tagen nach dem Schnitt.
    Meine Beobachtungen ergaben, dass der Befall auch auf der geschnittenen Fläche auftreten kann, also nicht nur auf die Epidermis beschränkt ist. In allen Fällen aber, so hier auch schon vermerkt, geht es dem Pfröpfling gut und wächst anstandslos. Da meine Messer ja abgeflammt sind, gehe ich nun davon aus, dass sich bei dem Erscheinungsbild eher um Bakterien handelt, wie das Michi geschrieben hat. Die Vorfälle treten scheinbar dann in Erscheinung, wenn die Pflanze unter "Stresseinwirkung" steht durch den Schnitt.
    Bei meinen Pfropfungen sind ausschließlich bei Jusbertiies Befälle zu verzeichnen, daher werde ich künftig nicht mehr mit dieser Unterlage arbeiten und auf andere Pflanzen umsteigen. Vor allem mit Selenis habe ich gute Erfahrungen machen können und nie solche Probleme gehabt.

  • Hallo Stefan!

    Das ist kein Virus den du da meinst sondern ein Pilz der bei zu hoher Luftfeuchtigkeit häufig anzutreffen ist. Habe das bei anderen Unterlagen auch schon gesehen und gehabt. Bei jusbertii ist das aber häufiger als sonst.
    Bleibe bei jusbertii aber stelle sie nach dem Schnitt luftiger auf.

    Daher sind jusbetii auch für die "Next generation grafting"-Methode nicht so beliebt.

    Mit jusbertii haben die meiste eher das Problem das die Pfröpflinge nicht so gut anwachse. Das liegt meist an dem zu geringen Anpressdruck.

    P.S.: Falls du deine jusbertii trotzdem abgeben möchtest bitte ich um eine PN.

    Anbei ein Bild einer Umkehrpfropfung der RING NEBULA auf einer TH. Da hat sich auch eine dunkler Fleck gebildet.

    Gruß,

  • ich bin nach wie vor für jusbertiis:psb20:- es stimmt nicht, dass sie nur
    schlecht annehmen. Man muss lediglich den richtigen Zeitpunkt finden-
    ist der jusbertii nicht im Wachstum, nimmt er auch nicht an. Ich pfropfe
    einige 100 Sämlinge (u.a. Eriosyce, Echinomastus...und anderes heikles
    Gedöns) und die Anwachsquote liegt bei fast 100%. Ich keine vergleich-
    bare Pfropfunterlage die zudem alle möglichen Kulturbedingen klaglos
    wegsteckt. Ich hatte selbst feucht stehende Stämmchen bei gerade mal
    knapp über 0% und extrem hoher Luftfeuchte- kein Schaden! ich kenne
    wirklich keine einzige, vergleichbare Unterlage, die zudem noch gut zu
    vermehren ist. Ich pfropfe im Sommer, solange, wie die jusbertiis wachsen-
    Walter- wie kommst Du darauf dass das ein Pilz sein soll? Hast Du es
    untersuchen lassen oder ist das eine reine Hypothese?

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo Michi!

    Wissenschaftlich untersucht habe ich es nicht. Es ist also eine Hypothese. Die Flecken treten bei mir nur bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auf.
    Habe die angefallenen Kopfstücke bewurzelt, natürlich wieder als Unterlagen verwendet und luftiger aufgestellt. --> gleiche Anwachsrate und keine Flecken.

    Gruß,