MartinS stellt sich vor…

  • Hallo Forum,

    Nachdem ich schon eine Weile stiller Mitleser war, habe ich letztens den finalen Schritt der Mitgliedschaft in der AG gemacht.

    Ich bin 51 Jahre alt und habe im Prinzip seit meiner Kindheit Kakteen. Allerdings unterbrochen durch berufsbedingte Phasen der Inaktivität. Von Beruf bin ich Biologe (wodurch mir glücklicherweise das grundlegende Vokabular und Wissen der Vererbung geläufig sind) und wie das in der Wissenschaft so ist, wird man gerne mal von Ort zu Ort geschickt. Seit einigen Jahren bin ich dauerhaft zurück in meiner Heimatstadt Halle/Saale und konnte erfolgreich dem alten Hobby Leben einhauchen, Garten einrichten etc. Es fing mit Frühbeet an, dann kam ein kleines Gewächshaus, dann ein etwas größeres usw. usf… Ich bin zudem Mitglied in der DKG, EPIG und BCCS.

    Zugegebenermaßen ist das Thema Hybriden neu für mich. Mehr noch: ich habe es geschafft, 35 Jahre Kakteen zu halten, ohne jemals eine Echinopsis oder einen Trichocereus zu besitzen! Aus einem Nachlass bekam ich dann vor Jahren 2 etwa 40-50 Jahre alte Wald-und-Wiesen-Echinopsen geschenkt und war sofort von Größe und Geruch der Blüten und der überbordenden Blühwilligkeit begeistert, obwohl es einfach weißblühende Exemplare sind. Ich habe mich dann ist das Thema eingelesen, die ersten Standardfehler des Hybridenkaufes (ebay…) gemacht und mich dann zunehmend aus verlässlichen und fairen Quellen (bspw. aus dem Chiemgau oder auch bei einigen anderen hier aktiven Namen) mit einem Grundstock an mir besonders zusagenden Hybriden versorgt. Der Wunsch, selber zu kreuzen war natürlich von Anfang an da und damit will ich nun beginnen, aber eben systematisch, kontrolliert und mit Kontakt „zur Szene“. Ein gewisser Schwerpunkt sind bei mir die HWH und CCH, aber die Echinopsis-Fraktion ist auch schon recht groß. Na ja, und seit dem bei mir die ersten TH geblüht haben, ist es auch dahingehend um mich geschehen…Ich freue mich jedenfalls auf einen Austausch!

  • Hallo Martin,
    Willkommen bei den unheilbar Hybridenverrückten und viel Spaß beim bauen des neuen Gewächshauses. :saint:

    Gruß


    Konrad


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    Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

    Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden.


    Oliver Hassencamp

    (Dt. Kabarettist und Schauspieler, 1921 - 1988)

  • Hey Martin,


    vielen Dank für Deine freundliche Vorstellung, willkommen in unserem Keis der Begeisterten - schön, dass Du Dich getraut hast!


    Wie ich sehe, hat das Wunschkürzel geklappt, so dass dem "offiziellen Infektionsverlauf" nun nichts mehr im Wege steht. Solltest Du dabei Hilfe benötigen oder Fragen haben: immer gern, immer her damit!


    Liebe Grüße,

    Tim :)

  • Vielen Dank für das herzliche Willkommen!

    "Infektionsverlauf" ist ein gutes Stichwort, da ich gerade mit Corona im Bett liege... Das gibt mir aber die Gelegenheit, unsere Homepage aufs Gründlichste zu erforschen, was ich zunehmend wichtig finde, um sich über die eigenen Ziele klar zu werden. Der intuitive Ansatz eines Anfängers könnte es wohl sein, , einfach 2 Formen mit spektakulären Blüten zu kreutzen in der Hoffnung auf noch Spektakuläreres. Angesichts der Tatsache, wie sehr sich so manches Erbgut in den einzelnen Hybriden immer wieder wiederholt, bleiben mir Zweifel, ob man damit wirklich Neues oder nur "more of the same" erzeugt. Ehrlich gesagt, finde ich die Unterschiede auch zwischen benamter Hybriden teilweise recht vernachlässigbar. Da mich gerade das Thema Lobivien umtreibt (ich mag die Gattung sowohl aufgrund ihrer Blüten als auch ihres sonstigen Erscheinungsbildes), frage ich mich, was das Einkreutzen von bisher nicht bis wenig genutzten botanischen Arten bringt. Dazu ist die Datenbank schon mal sehr aufschlussreich. Sagt ruhig bescheid, wenn ich damit auf dem Holzweg bin...

    Dass es Hybriden mit Mediolobivia als Mutter gibt, war mir neu und fasziniert mich auch. Leider konnte ich keine Bilder dazu finden.

    Zudem ist mir das genaue Vorgehen zur Vermeidung von Selbstbestäubung noch nicht ganz klar. "Vorsichtig sein" und "nützliche 3. Hand" sind zwar gute Hinweise, aber wie genau ich dabei vorgehe, werde ich wohl mithilfe einer Lupenbrille ausprobieren müssen. Vielleicht sollte ich zunächst mit klar selbstfertilen Mutterpflanzen starten.

  • Hallo Martin!


    Auch von mir ein herzliches WILLKOMMEN!


    Ich bin in der AG für die Namensliste zuständig. Die Namensvergabe obliegt dem Züchter bzw. Aufzüchter in Absprache mit dem Züchter und ist oft Ansichtssache.


    Selbstbestäubungen sind meistens Wildbestäubungen.

    Zur Vermeidung von Wildbestäubungen ist es zwingend erforderlich die zu bestäubenden Pflanzen räumlich zu separieren.


    Ich habe eine L. huascha aus Golling mit dem Hinweis "selbstvertil" bekommen welche ich mit geschlossener Blüte separiert habe und ich die ungeöffnete Blüte vor dem Fruchtknoten abschnitt. Sie hat trotzdem eine Frucht angesetzt. Dagegen gibt es kein Hilfsmittel.


    Gruß,

    Walter

  • Ich meinte durchaus echte Selbstbestäubungen und keine Wildbestäubungen (und natürlich müssen die Pflanzen unter eine Gaze o.ä. gestellt werden). Verwende ich als Mutter eine botanische Art mit einem mehr oder weniger klaren Phänotyp, würde mir anhand der Nachfahren das Urteil leichter fallen ob es eine erfolgreiche Kreuzung oder eine Selbstbestäubung war. Mit einer Hybride als Mutterpflanze, deren Erbgut auch bei SB in völlig unterschiedliche Geno- und damit Phänptypen rekombiniert werden kann, hätte ich diese Gewissheit kaum. Die hätte ich nur, wenn ich sichergehen kann, dass kein eigener Pollen die Narbe erreicht hat. Das stelle ich mir schwer vor in der Praxis.

  • ... die ersten Standardfehler des Hybridenkaufes (ebay…) gemacht und mich dann zunehmend aus verlässlichen und fairen Quellen ...

    Na ja, und seit dem bei mir die ersten TH geblüht haben, ist es auch dahingehend um mich geschehen…

    Hallo Martin,


    ich bin neugierig, welche Trichos bei dir so schön geblüht haben, dass du so begeistert davon warst. Hast du Fotos deiner blühenden Trichos gemacht, und kannst sie hier gleich mal zeigen? Evtl. sinds Sorten, die hier bislang noch keiner kennt.


    Gruss!

    Jens

  • Hallo Walter, Staubbeutel entfernen hatte ich auch schon gelesen; ich überlege aber noch, wie das für so einen Grobmotoriker wie mich vor sich geht, ohne ein paar Pollen dabei auf der eigenen Narbe zu verlieren….

    Mit großem Interesse hatte ich damals den faszinierenden Online-Vortrag von Andreas Mordhorst gesehen, da wird ja manchmal Mikrochirurgie betrieben an der ungeöffneten Blüte - hat mich sehr beeindruckt!


    Hallo Hartmut, in der Tat, Dessau ist nicht weit und bei den Hallensern hält sich das Hybriden-Interesse in Grenzen… Ein paar KE-Hybriden stehen bei mir auch durchaus schon herum ;)


    @Jens: Ich checke gerade nicht, wie ich mit dem Tablet hier Bilder einstelle, aber ich bemühe mich…momentan werden die Bilde ziemlich zufällig beschnitten und gedreht, wie mir scheint…

  • Es fing bei mir eher mit den HWHs an, dann kamen die CCHs dazu. Hier tuen es mir besonders die Züchtungen von Gerd Weiss an, stellvertetend hierfür die herrliche „Rügens Meereskuß“ (Namensgebung in diesem Falle durch U. Haage):




    Meine erste und bis jetzt vielleicht schönste LH war die ESP.2009.77.2:


    Und dann kamen die Trichos dazu… Zuerst in Form der BHB09/22, wobei mich auch das Verhältnis Blütengröße zur Pflanzengröße erstaunt hatte:


    Außerdem nahm ich von einer Börse zwei Nachkommen der offensichtlich wohlbekannten Kreuzung RL.2006.32 mit, hier die RL.2006.32.RT.9:


    Nun ja, und dann fing ich an, mich gezielter nach Bestimmten Hybriden umzuschauen…


    PS: Wenn Trichos Gruppen bilden wie hier, finde ich das besonders ansprechend, auch ohne Blüte…