Ist das ein F1???

  • Hallo Matteo,


    das ist eine Frage die mich auch interessieren würde. Könnte vielleicht ein Wissender genau erklären was F1 bedeutet. Ist das eine Kreuzung zwischen Geschwistern oder ein wiederholtes Einkreuzen eines Elternteils? Hoffentlich wird uns diese Frage hier beantwortet :).


    Gruß Wladi

  • Hallo zusammen.

    ein anfrage fur viele hybriden: is das ein F1??? oder F..??


    • Graesers Aporocandicans (Aporocactus fl. X Tr. Candicans)
    • Cantora Gelb (Tr. Candicans gelb x Ep. toralapana)
    • Flying Saucer (Tr.Schickendantzii X Soehrensia..)


    Viele Danke,
    Matteo


    Hi Matteo,
    zu deiner ursprünglichen Frage: wenn die aufgezählten Eltern wirklich reinerbig (IT: omozigote) sind, dann sollten die Nachkommen tatsächlich F1 sein. Ich bezweifle jedoch, dass dies der Fall ist. Oder wie ist es zu erklären, dass es Cantorahybriden in unterschiedlichen Farben und Formen gibt?
    Gruß Bernhard

  • Hallo Bernhard,


    danke für deine Antwort und den Link. Dem nach sind die vom Matteo genannte Kreuzungen alle F1 Hybriden, sprich eine Kreuzung zwei Botanischer Kakteen. Werden zwei Abkömmlinge dieser Kreuzung miteinander gekreuzt, wäre es dann eine F2 Generation.


    Gruß Wladi

  • danke an alles!
    actually I know what an F1 and F2 is (though I'm not an expert)


    nach der Theorie, wenn zwei reinen Arten gekreuzt sind, wird die ganze F1-Generation die gleiche.
    (according to theory, when 2 pure species are crossed, all the F1 generation looks the same)

    Ich las, dass Cantora Gelb kommt aus candicans X Toralapana. Candicans und toralapana Arten sind, so war ich neugierig ob es sich eine F1. oder wenn Informationen fehlen.
    Die Anwesenheit von Cantora Orange und Cantora Rotorange schlägt vor, dass sie zumindest F2 oder F3. Nein? Oder sind alles vielleicht F1 mit einer Vielzahl von verschiedenen Toralapana?
    (I've read that Cantora Gelb comes from Candicans x Toralapana. which are pure species, so I was curious to know if Cantora Gelb is a F1 or if some information is missing. the presence of Cantora Orange and Rotorange suggest these are at least F2 or F3. No? or are they F1 made with different subspecies of Toralapana?)

    gleiche Frage für Aporocandicans... Flying Saucer...

    viele danke
    matteo

  • Hi,


    F1 steht fuer filiale1, die erste Tochtergeneration. Der Begriff kommt von Mendel, wird aber heutzutage nicht nur bei reinerbigen Eltern verwendet. Die Pflanzen aus einer beliebigen Kreuzung sind also F1, kreuzt Du diese untereinander weiter F2. Und so weiter.
    All plants you get from a cross are F1, nowadays it has nothing to do if you are crossing botanical or hybrid cacti. When you cross the child from one cross again, you get F2. Besides, the best wheat seed you can by today are all F 1 Hybrids, but the parents have a long hybrid history.


    Uwe

  • HelloMatteo
    the FLS's mother might be a hybrid,
    as we well known, its sister
    Yellow/Orange/Rosa/Red California always brings surprise that
    crossing with each other.
    For example,
    the TS 89, you can see the BHB's album,
    it totally looks like a Yellow California, but its parents are
    Rosa and Orange? California.


    I do not know any result of the RL1534, Orange California+FLS
    but there are some people repeat that, it must a nice crossing.


    Best Regads
    Yunhan Zheng

  • Hallo zusammen


    die Crux ist, dass man die Eltern einer F1 sehr genau kennen muss. Wie Ernst richtig bemerkt hat, ist die T. candicans gelb bereits eine Hybride (wahrscheinlich mit T. huascha gelb), die artreine T.candicans blüht weiss! Nur diese ist reinerbig d.h. homozygot und die Mendelschen Gesetze gelten nur für reinerbige Eltern.


    Man darf aber keinesfalls davon ausgehen, dass eine Art generell reinerbig ist. Gerade bei Kakteen sind etliche Arten bekannt, die nicht reinerbig sind und in verschiedenen Farbtönen und Farben blühen können und dies sogar im gleichen Areal! Ein Beispiel ist die Lobivia jajoiana/marsoneri-Gruppe oder die E. mamillosa (weisse und karminrote Farbe, letztere früher als E.kermesina bekannt). Wie bei letzterem Beispiel ist auch die E. obrepanda-Gruppe (inkl. E.toralapana) nicht uniform, d.h. sie tritt sowohl mit weissen Blüten als auch in unterschiedlichen rosa-, rot- bis karminfarbenen Blüten auf. Ich gehe davon aus, dass alle Kakteen, die nicht uniform im gleichen Farbton und Farbe blühen, nicht homozygot sind. Schon Gräser machte sich dies zu Nutze, indem er von der Art E. eyriesii zur Zucht eine besonders dunkelrosa blühende Pflanze ausselektionierte.


    Bei der Gräser-Kreuzung gehe ich davon aus, dass zur Kreuzung die weisse reinerbige T. candicans und die ebenfalls reinerbige D. flagelliformis verwendet wurde. Bekannt ist, dass er aus dieser Kreuzung 5 Sämlinge aufzog, meines Wissens ist immer nur von einm Sämling die Rede, ob die anderen uniform waren ist nicht erwähnt.


    Von den anderen Kreuzungen ist nur noch sicher T. schickendantzii reinerbig, über die Soehrensia ist nichts genaues bekannt, also nicht welche Art oder welche Hybride. Die beiden anderen sind ganz sicher nicht reinerbig. Die Qintessenz ist, nur bei der Gräser Hybride sind beide Eltern reinerbig und nur bei dieser gelten die Mendelschen Gesetze.


    Von der primären Cantora-Kreuzung sind mehrere Nachkommen aufgezogen worden, es ist sinnvoll diese als Urcantoras zu bezeichnen, davon dürften an verschiedenen Orten noch etwa zwischen 5 bis 10 vorhanden sein. Meines Wissens weiss niemand genau wieviele es noch sind und wo sich alle befinden.

  • Hallo Mitstreiter,
    um das einmal richtig zu stellen : Auf der ganzen Welt gibt es kein reinerbiges Lebewesen ! Die Begriffe reierbig oder mischerbig sind immer an bestimmte Merkmale ( Gene )
    gebunden. Wenn man das meint, sollte man das auch so kundtun.Die Mendelschen Gesetze gelten natürlich auch für mischerbige Merkmale. Man sollte auch bedenken, dass diese Gesetze statistische Gesetze sind, die aus mehreren Gründen nicht 100%
    zutreffen. Mendel war Mathematiker und hat nur deshalb Erfolg gehabt, wei er anfangs nur mit wenigen Merkmalen ( eins oder zwei ) gearbeitet hat. Er betrachtete Lebewesen als ein Mosaik von Merkmalen. Die UR-CANTORAS sind ja nach der Version von N. Kornely
    aus Tr. candicans - gelb X Eps.toralapana hervor gegangen = Blüte mischerbig x Blüte reinerbig ! Die Blüten der Eps.toralapana werden in der Literatur immer als rotviolett oder violett angegeben ( CARDENAS, RITTER, RAUSCH ). Mir selbst sind 7 Ur-CANTORAS bekannt. Die einzige mit Namen ist ANDENKEN AN DR. STAUCH, dann von
    R Liske CANT.GELB, CANT. ORANGE, CANT.ROTORANGE ! Bei H. Kellner CANT. ORANGE - KE 02
    und CAN. ORANGEROT - KE 01 ! Außerdem ist mir noch eine CANT. VIOLETT bekannt.
    H. Kellner

  • Guten Tag Herr Kellner,


    ich bin zwar kein Mitstreiter, aber unbestritten sind Sie ein langjähriger und sehr erfolgreicher Züchter. Ich staune sehr, dass Sie nicht bemerkt haben, dass bei Ihren Züchtungen die F1 nie uniform ist, was aber gemäss den Mendelschen Gesetzen der Fall sein müsste! Natürlich ist die F1 von homozygten Eltern schon heterozygot, z.T. auch wieder die F2. Aber sowohl Züchter wie Lehrer können sich irren, ich inklusive.


    Entgegen Ihrer Meinung gibt es sehr wohl reinerbige Lebewesen. Schon Mendel hat reinerbige Erbsen gezüchtet und diese für seine Versuche verwendet. Durch wiederholte Selbstbestäubung über mehrere Generationen erhält man reinerbige Pflanzen, welche nicht mehr so üppig sind. Dabei enhält schon die F1 der Selbstbestäubung 50 Prozent reinerbige Pflanzen. Man macht sich heute in der Züchtung das Züchten von reinerbigen Pflanzen zu Nutze, indem man mehrere reinerbige Stammlinien züchtet und diese gezielt untereinander kreuzt. Durch dieses gezielte Kreuzen sucht man die ideale Genkombination, die sich in der F1 durch besondere Üppigkeit repräsentiert (Heterosis), aber bereits in der F2 schon wieder abnimmt. Deshalb muss die F1 Jahr für Jahr immer wieder neu gemacht werden.


    Ich ging davon aus, das es hinreichend klar ist, dass ich von einem Merkmal spreche und um die Sache nicht unnötig zu komplizieren, habe ich darauf verzichtet zu erklären, dass dieses von einem Gen oder durch mehrere Gene ausgebildet werden kann (Polygenie), letzteres dürfte der Normalfall sein. Im Übrigen ist die Genetik wirklich nicht einfach und es kommen ständig neue Erkenntnisse dazu.


    Ich finde es müssig, darüber zu streiten, ob die E. toralapana zur E. obrepanda-Gruppe gehört oder nicht, für die Wissenschaftler ist es schon lange klar und für mich ist die E. toralapana nichts anderes als eine Standort-Form, die von den Ihnen genannten Autoren nicht als solche erkannt wurde und diese nur darauf erpicht waren, neue Arten zu beschreiben und aufeinander herumzuhacken. Im übrigen sind mir auch rosablühende E. torolapana bekannt.


    Ich wünsche Ihnen weiterhin schöne Weihnachten und alles Gute im Neuen Jahr.