TH Gräsers Erfolg - ein Erfahrungsbericht

  • Hallo zusammen,

    Zu o.g. Problematik gibt es von mir hier im Forum bereits schon zwei Beiträge, vom 05.07. und 21.07.2020.

    Vom Erwerb über die Kultivierung bis zur Erstblüte, ist alles ausführlich beschrieben. Der heutige Erfahrungs-

    bericht ist sozusagen die Ergänzung und für mich der Schlusspunkt von Hege und Pflege dieser Pflanze.

    TH "Gräsers Erfolg" hatte ich im Juni 2011, bei einer Ortsgruppenfahrt nach Bayern, käuflich erworben.

    Es folgte aber eine totale Ernüchterung!!! Im Jahr 2018 hatte die Pflanze mit einem Durchmesser von 20 cm

    und einer Höhe von 33 cm noch immer nicht geblüht (Bild 1). Erst ein drastisches Mittel, totaler Wasserentzug,

    brachte im Juni 2020 die Erstblüte.

    Nach 21 Monaten ohne Wasser wurden endlich zwei Blüten gebildet bzw. das Blühen regelrecht erzwungen.

    Der Blütendurchmesser betrug nur magere 10 cm und die Blüten waren nicht ganz geöffnet.

    Nun hatte ich natürlich gedacht, dass das der Durchbruch ist. Das erwies sich leider als falsch.

    Im Jahr 2021 bildete die Pflanze nicht eine Blüte, hatte im Frühjahr und Sommer auch noch nicht gewässert.

    Für mich bedeutete das nur Frust!!!

    In diesem Jahr, am 6.Juni war es endlich wieder (erzwungenermaßen) soweit, dass es zwei Blüten mit Durch-

    messer 11 cm, die sich auch voll öffneten, gab (Bild 2). Die Waage zeigte unglaubliche 6,6 kg Gewicht.

    Bezüglich Schönheit, Blütengröße und Blütenform jedoch eine weitere Enttäuschung!!!

    Fazit:

    Die Pflanze wird meine Sammlung verlassen und in meiner Ortsgruppe verschenkt.

    Anlässlich eines Vortrags von M. Kiessling, der im Rahmen unserer OG-Fahrt 2011 gehalten wurde,

    erfolgte schon der Verweis auf mögliche Probleme mit "Gräsers Erfolg".

    Ironie der Geschichte ist, dass ich die Pflanze gerade am Vortag "glücklich" erworben hatte.

    Im Übrigen hat aus unserer OG ein weiteres Mitglied (auch Südbalkon), am selben Tag, diese Hybride gekauft.

    Seinen Worten zufolge, hat sich nach insgesamt 11 Jahren noch keine einzige Blüte gebildet!!!

    Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch ein anderer Aspekt:

    In Internetforen wird oft berichtet, dass Gräser-Hybriden durchaus zeitig und problemlos blühen,

    ohne als wahre Monster zu mutieren. Das Geheimnis liegt offensichtlich in den Kulturbedingungen.

    TH "Gräsers Erfolg" benötigt zwingend maximale Wärme und lang anhaltende Hitze ( Gewächshaus, Veranda,

    Steingarten) zur Blütenbildung.

    Für meinen Südbalkon definitiv nicht geeignet!!!


    Tschüss Gert

    TH Gräsers Erfolg.c.NEF.jpg

  • Hallo Gert,


    Danke für Deinen Erfahrungbericht bzgl. der Gräsers Erfolg. Habe von der Blühfaulheit dieser Hybride auch schon in anderen Foren gelesen. Meine Gräsers Erfolg misst aktuell 12 cm im Durchmesser und 23 in der Höhe, ohne Dornen. Habe Sie vor drei Jahren von Wessner bekommen. Geblüht hat sie (überraschenderweise) ;) noch nicht.


    So ist das halt mit den Diven - man müht sich ab und wird mit keinen, oder wenn überhaupt enttäuschenden Blüten "belohnt". Ich denke vielen Kakteen in unseren Sammlungen geht es einfach zu gut, als dass sie auf die Idee kommen würden, zu blühen. Rein biologisch betrachtet sichert die Blüte ja die nachfolgende Generation, sprich die Arterhaltung. Und die steht auch im Pflanzenreich an erster Stelle. Reizt man die Komfortzone der Pflanze nun bis an die Grenze aus, wird entsprechend notgeblüht, um zumindest Nachkommen zu hinterlassen, falls ins Gras gebissen werden muss.


    Vielleicht sollte man so eine Diva mal einem Homöopathie-begeisterten Kakteenfreund überlassen. Dann kann derjenige mal beweisen, was an dem Baldrianblütenextrakt-Märchen so alles Wahres dran ist. Erst wenn ich eine Gräsers Erfolg danach so reichhaltig wie beim Willi blühen sehe, glaube ich ihm! https://www.kakteen-willi.de/displayimage.php?pid=2882

    Beste Grüße,

    Sami


    "Kakteen lehren dich, Ehrfurcht vor der Natur zu haben und ein Meister der Geduld zu werden." Avatar: RL.2005.0031.WZ.001 ( = Wörlitz x Cantora Gelb )

  • Hallo Gert,


    ich habe selber nur wenige Trichos aber ich finde deinen Erfahrungsbericht spannend!

    Es ist schön, wenn jemand mal so ehrlich über ein Pflanze berichtet, obwohl Erfahrungen ja je nach Wohnort/Standort variieren können (wie du ja auch sagst).


    Ich denke vielen Kakteen in unseren Sammlungen geht es einfach zu gut, als dass sie auf die Idee kommen würden, zu blühen.


    Einspruch. Wenn eine genügend große/alte Hybride in meiner Sammlung nicht blühen will, obwohl alle anderen rundherum munter vor sich hin blühen, dann hat das selten etwas mit "verwöhntes Balg" zu tun, sondern mit einem vermutlich genetisch bedingten Noch-Nicht-Blühen-Können, das ich in meiner Zucht nicht haben will.

    Es ist die Aufgabe eines Züchters, solche Pflanzen ganz einfach nicht weiter zu vermehren oder damit zu züchten.


    Vielleicht sollte man so eine Diva mal einem Homöopathie-begeisterten Kakteenfreund überlassen. Dann kann derjenige mal beweisen, was an dem Baldrianblütenextrakt-Märchen so alles Wahres dran ist.

    Sorry, aber was sollen solche Aussagen?

    Baldrianblütenextrakt hat nichts mit Homöopathie zu tun, und ein Märchen ist es auch keines.

    Es gibt hier im Forum genug Leute, die das Extrakt verwenden und deutliche Ergebnisse damit erzielen. Allein Michis Erfolge bei seinen Tephrokakteen sind beeindruckend.

    Und jeder der es verwendet wird dir wohl auch bestätigen können, dass man damit blühfähige Pflanzen zum verstärkten Blühen bringt, aber keine Wunder bei einem nicht blühfähigen Exemplar erreicht. Eine einmal blühende Pflanze wird deswegen nicht zum Dauerblüher und eine Pflanze, die schlicht physiologisch nicht fähig zum Blühen ist, wird damit auch nicht zum Blühen gebracht.


    Man bekommt auch ohne das Extrakt bei den meisten Pflanzen mehr als genug Blüten (Thema Zuchtziele!), und wenn du es nicht verwenden willst, dann verwende es einfach nicht.

    Man muss deshalb aber nicht diejenigen in´s Lächerliche ziehen, die es anwenden.

  • Hallo Bianca,

    Es gibt hier im Forum genug Leute, die das Extrakt verwenden und deutliche Ergebnisse damit erzielen. Allein Michis Erfolge bei seinen Tephrokakteen sind beeindruckend.

    Und jeder der es verwendet wird dir wohl auch bestätigen können, dass man damit blühfähige Pflanzen zum verstärkten Blühen bringt, aber keine Wunder bei einem nicht blühfähigen Exemplar erreicht. Eine einmal blühende Pflanze wird deswegen nicht zum Dauerblüher

    Das mag sein. Trotzdem halte ich davon nicht viel. Jeder hat seine eigene Meinung und jeder der von dessen "Wirkung" überzeugt ist, darf es auch anwenden! :) Es war nicht meine Absicht, die Anwender von BBE ins Lächerliche zu ziehen. Wollte eigentlich kein Fass ohne Boden aufmachen (nichts anderes ist die Diskussion über BBE) - denn es geht in diesem Thread schließlich um die Blühfaulheit der Gräser-Hybriden, im Speziellen Gräsers Erfolg. Nun wäre es doch aber mal einen Versuch wert, jene Exemplare z.B. über mehrere Jahre hinweg mit BBE zu behandeln und mit unbehandelten Pflanzen zu vergleichen...

    Zitat von Tarias

    und eine Pflanze, die schlicht physiologisch nicht fähig zum Blühen ist

    In der Natur wäre so eine Pflanze spätestens in der nächsten Generation ausgestorben. ;)

    Zitat von Tarias

    Man bekommt auch ohne das Extrakt bei den meisten Pflanzen mehr als genug Blüten

    Absolut! :thumbup::thumbup::thumbup: In diesem Sinne weiterhin viele Blüten, mit oder ohne BBE.

    Beste Grüße,

    Sami


    "Kakteen lehren dich, Ehrfurcht vor der Natur zu haben und ein Meister der Geduld zu werden." Avatar: RL.2005.0031.WZ.001 ( = Wörlitz x Cantora Gelb )

  • Bei mir ist es die Gräsers Schönste. Habe so ziemlich alles versucht, kalt überwintert, etwas wärmer überwintert, volle Sonne, spät und früh mit dem Gießen begonnen, ordentlich und weniger gedüngt. Blüten Fehlanzeige.

    Sie steht im Freien südseitig mit ganzen Tag Sonne, ist gepfropft, wächst gut blüht aber leider nicht. Jedes Jahr überlege ich sie zu entsorgen aber ich bring es einfach nicht übers Herz und sie bekommt immer wieder eine neue Chance.:)


    IMG_9295 (1).JPGIMG_9292 (1).JPG

  • Also bei haben die Gräsers Schönste, Gräsers Erfolg und Gräsers Erfolg x SB geblüht, die einzige wo dieses Jahr nicht wollte war leider die Cerstin.

    Die anderen 3 blühen eigentlich jedes Jahr. Die Cerstin hat voriges Jahr das erste mal geblüht.

    Alle stehen bei mir auf dem oberen Regal vom GWH, da bekommen sie eigentlich immer die volle Sonne ab.

    Ich gieße und dünge wie bei allen anderen Pfanzen...

  • Hallo,

    meine GRÄSERS ERFOLG ( 32cm ) steht im 20-er Topf und hat 2Sprosse.

    Sie bringt 2x im Jahr jeweils 2 Blüten. Auch der kleinere Spross hatte dieses Jahr

    zu meiner Überraschung eine Blüte. ( 14cm groß )

    Es gibt also meinerseits nichts zu meckern.

    Was hier aber nicht erwähnt wurde ist die Eigenart dieser Hybride den Scheitel

    zu schließen. Meistens treibt sie danach neue Sprosse.


    H. Kellner

  • die alten Gräser-Klöpper...versteh nicht, wie man sich immer noch damit rum plagen kann...:saint:-gibt doch echt x-super gleichwertige in Sachen Blütenqualität und frühblütigkeit- WARUM also? Nostalgie? Mutter Theresa Syndrom....:D

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Ich hab aus der Hybriden-"Anfangszeit", also seit gut 10 Jahren, auch so zwei gute Handvoll Gräserpflanzen, einige wenige haben die Blüte bis heute immer noch nicht hinbekommen (Kaffee, Prachtstück, Vermächtnis, Helm 222). Bislang war da bei mir schon ein gewisser Ehrgeiz vorhanden, sie doch noch überreden zu können. Inzwischen sehe ich es jedoch ähnlich: wer nicht will, der hat schon - sie dürfen dann jetzt gehen. Es gibt in der Tat genügend andere Züchtungen, die den Platz ebenso wert sind wie diese alten, theoretisch durchaus schönen Zöpfe. Aber manchmal muss man eben auch mal reinen Tisch machen...