Kreuzungen mit Setiechinopsis mirabilis?

  • Hallo,

    es wurde schon mehrfach darüber diskutiert, ob man mit Setiechinopsis mirabilis Hybridenkreuzungen erstellen kann.
    Samenansatz ist scheinbar kein Problem, weil die Pflanze selbstbestäubend ist.
    In der Blütenröhre selbst stecken wohl auch noch weitere Bütenstaubgefässe, die Ursache dafür sind, dass es trotz vermuteter Hybridensamenbildung doch wieder nur zur Selbstbestäubung gekommen ist.
    Daher wurde versucht, die Blütenröhre zu öffnen und zu bestäuben, bevor der eigene Blütenstaub reif ist und die unerwünschte Selbstbestäubung passiert.

    Hat jemand Kenntnis darüber, ob diese Versuche inzwischen erfolgreich waren und gibt es evtl. Blütenfotos über solche Nachkommen.

    Als Vaterpflanze hat Setiechinopsis scheinbar auf ganzer Linie versagt - das wäre auch zu einfach gewesen.

    Gruss
    Guido :cwm71:

  • hallo Guido

    Mir gefällt diese blüte auch, sehr gut. Aber weil sie selbstbestäubend ist, hatte ich diese Pflanze aussortiert vor Jahren... Wenn mir durch Zufall mal wieder eine in die Finger kommt ? z.B. Baumarkt.... Kaufe ich mir eine und versuche mit ihr wieder zu Kreuzen....


    P.Mügge soll mit ihr erfolgreich gezüchtet haben, rote blüte glaube ich war es..


    gruß Jürgen Th

  • Hallo Susanne,

    Du hast mich durchschaut...

    So ein Exemplar mit Stern von Hemsbach oder Stern von Lorsch gekreuzt und ich könnte die Erstblüher nicht abwarten.

    Und wenns dann ein Stern am Stiel ist, dann wärs ein tolles Ergebnis. :D

    Ein ähnliches Ergebnis - aber eben ohne Stiel - erhoffe ich mir aus meiner 2010er Kreuzung Seismic Shimmer x Stern von Hemsbach.

    Gruss
    Guido :cwm71:

  • Hallo Guido,
    es tauchen ja anscheinend ab und zu mal bei Lobivien Nachkommen mit diesen extrem reduzierten Blütenblättern auf - da müßte man mal versuchen solche Pflanzen miteinander zu verpaaren.... entweder gibt's dann wahrscheinlich nur Ausfälle oder den Überhammer schlechthin!
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:

    " Wer Träume verwirklichen will, muß wacher sein
    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Hallo Guido

    Ich hatte ja schon erzählt ; Die Setiechinopsis mirabilis gefällt mir sehr gut, aber ich hatte sie damals aussortiert , weil sie selbstbestäubend ist.

    Aus diesen Grund suchte ich eine Artverwande Pflanze die von der blütenform wie die mirabilils blüht. Arthrocereus rondonianus oder Pygmaeocereus rondonianus gehören zu dieser famlilie. Otto Schultz Züchte vor über 20 Jahren mit ihr schon, leider wurde diese Kreuzung aus mangelte Informationsquelle nie veröffendlicht. Ich habe diese Pflanze jetzt und werde sie , sobald sie blüht veröffentlichen und mit genauen Namen vorstellen.

    gruß Jürgen Th

  • Hallo,

    Setiechinopsis hat bekanntlich eine nur kurze Lebensdauer.
    An sich soll das kein Problem sein, da willig Samen angesetzt werden und Nachwuchs durch Aussaat immer nachkommen kann.
    Grösser als eine Daumen soll der Kaktus kaum werden, bevor er in den Kakteenhimmel einzieht.
    Lässt sich die Lebensdauer evtl. verlängern durch Pfropfen.
    Ich stelle mir die Frage, welchen Einfluss z. B. ein stark wüchsiger Trichocereus hätte auf Lebensdauer und maximale Körpergrösse.

    Da ich demnächst Samen von Setiechinopsis bekomme, werde ich wohl mal so einen Pfropfversuch starten.

    Sollte jemand damit schon Erfahrung haben, wäre eine Information über das Ergebnis interessant.

    Gruss
    Guido :cwm71:

  • Hallo,

    zu eueren Problemen mit dieser Pflanze habe ich folgende Meinung :

    Ein mirabilis kann ein sehr langes Leben haben ! Einige meiner Pflanzen sind älter als 10 Jahre. Das Problem dabei ist, sie wachsen als dünne Säule ( Daumendicke ist richtig ), können sich auf Grundlage der dünne und späteren Länge nicht aufrecht halten und wachsen dann im Liegen mit aufstrebender Spitze weiter. Man könnte sie auch in einer Ampel halten. Das optische Bild dieser Pflanze leidet dabei aber sehr, wie ich finde. Am schönsten sind bei mir Pflanzen im Alter von 4 bis 5 Jahren. Vorraussetzung - kein starkes Treiben durch Dünger. Das fördert enorm das Längenwachstum und das oben beschriebene Aussehen.*
    Angesetzte Früchte sollten, wenn nicht benötigt, ausgebrochen werden. So lange die Pflanze eine Frucht trägt, wächst sie nicht weiter. Der Halter beginnt sonst automatisch die Pflanze mehr zu gießen und treibt die Pflanze durch Wurzelverluste in den Tot ! *
    Bei normaler Pflege blüht die Pflanze regelmäßig und wächst wurzelecht gut.*
    Hybridisierungs-Versuche ( mit Entfernung von pflanzeneigenen Pollen vor der Blütenöffnung ) habe ich ebenfalls unternommen > Ergebnis bis jetzt = 0. Alle neuen Pflanzen waren identische mirabilis. Scheinbar erfolg die Befruchtung noch eher als man denkt*:(

  • Hallo Gerd,

    danke für die Antwort.

    Bei einem auf Trichocereus gepfropften Exemplar wäre dann wohl mit einer langen Gurke zu rechnen. Ich werde mir den Spass im Frühjahr trotzdem machen.

    In einem älteren Journal konnte ich lesen, dass wohl in der Setiechinopsis Blütenröhre selbst auch nochmal Staubgefässe sitzen, die dann zur Selbstbestäubung führen.
    Ich werde, sobald ein blühfähiges Exemplar bei mir vorhanden ist, die Blüte vorm Aufblühen kappen und an der Schnittstelle bestäuben.

    Wenns nicht klappt, wars zumindest ein Versuch.

    Gruss
    Guido

  • da geb ich auch noch schnell meinen senf dazu
    ausser dass man die samenansätzte nach möglichkeit abbricht, sollte man die kleinen immer gut düngen,-wie echinopsis- im winter unter 15° trocken halten, sonst machen sie da auch noch weiter.
    ich hab da mal eine herde testpflanzen herangezogen, die stehen im winter knapp frostfrei (-3° bis +5°) bei den lobivien, mit denen möchte ich die auch erst mal kreuzen.

  • In der Tat eine spannende Vorstellung: „große oder bunte Blüte“ trifft „Schnellblüher“.
    Gibt es hierzu Updates was den Befruchtungserfolg betrifft?



    ...Als Vaterpflanze hat Setiechinopsis scheinbar auf ganzer Linie versagt - das wäre auch zu einfach gewesen.


    Gibt es hierzu mehr Informationen bei welchen Pflanzen genau das getestet wurde?



    ...In der Blütenröhre selbst stecken wohl auch noch weitere Blütenstaubgefäße, die Ursache dafür sind, dass es trotz vermuteter Hybridensamenbildung doch wieder nur zur Selbstbestäubung gekommen ist.


    Verstehe ich das richtig, dass man somit die Blüte vor dem Öffnen seitlich aufschneiden müsste um sämtliche Staubblätter vor dem Reifen der Pollen entfernen zu können? Ab welchem Stadium müsste das sein? 24 Stunden vor dem Aufblühen oder 5 Tage vorher?


    Gruß Bernhard

  • Hallo Bernhard, bzgl. des Versagens als Vaterpflanze kann ich aus eigener, diesjähriger Erfahrung folgende Mutterpflanzen nennen:
    E. subdenudata, L. arachnacantha und "Nollers Hybride" - nächstes Jahr werden weitere Versuche folgen.

    Ergänzen möchte ich noch, dass eine mißglückte Bestäubung nicht automatisch bedeutet, das beide Elternteile grundsätzlich nicht zusammen passen, jeder weitere Versuch mit ihnen zum Scheitern verurteilt ist.
    Es scheint Phasen zu geben, da funktionieren auch vorher geglückte Wiederholungskreuzungen nicht. Woran das liegt - who knows ?!
    Gruß, Ronny

  • Hallo,
    warum wird um S. mirabilis solch Aufhebens gemacht ?
    Vielleicht weil Kreuzungen noch nicht gelungen sind; vielleicht weil er etwas exotisch
    daher kommt ? Als Züchter macht man sich eigentlich vor jeder Kreuzung Gedanken
    über das Zuchtziel. Dabei sind natürlich die Eigenschaften/Merkmale der Elternpflanzen
    entscheidend und die Überlegung was will ich erreichen !
    Der S. mirabilis hat folgende positive Eigenschaften : Frühe Blühfähigkeit,im Vergleich zum Körper relativ große Blüte, viele schmale Petalen und intensiven Blütenduft.
    Negative Eigenschaften : Selbstfertilität, relativ kurze Lebensdauer und absolut gesehen kleine Blüten.
    Um ihn als Mutterpfl. zu nutzen muss man Eingriffe in die Blüte vornehmen !
    Als Vaterpflanze ist er vielleicht brauchbar, allerdigs ist durch die kurze Blütenröhre
    wohl kaum eine Bestäubung der meisten Echinopsen möglich. Mit Lobivien oder
    Chamaecereus wohl schon eher - theoretisch zumindest.Durch Einkreuzen in andere
    Pflanzen wird man auf keinen Fall größere Blüten erzielen.
    Pflanzen, die selbstvertil sind haben einen relativ geringen Genpol. Solche Pflanzen kapseln sich genetisch von ihren nahen Verwandten ab. Das führt in der Folge vieler Generationen zu einer immer stärkeren genetischen Unverträglichkeit gegenüber anderen Arten!
    H. Kellner


    .

  • 2 Versuche mit Setiechinopsis als Mutter waren dieses Jahr erfolglos.
    Ist die Blüte erst offen, sind die Staubgefäße bereits offen und die Selbstbestäubung ist schon gelaufen.


    Ich habe die Knospen vorm Aufblühen gekappt.
    Beim ersten Versuch zu weit unten, die künftige Samenkapsel war länger als erwartet...
    Beim 2. Versuch weiter oben, zusätzlich habe ich die Röhre der Knospe aufgeschnitten und die darin liegenden Staubgefäße entfernt.
    Die Schnittstelle des Griffels habe ich mittig gespalten und mehrfach bestäubt.


    Leider hat sich keine Kapsel gebildet und es geht in 2012 weiter.


    Ziel wäre für mich eine Hybride mit einen Körper, der einer EH gleicht oder ähnelt, mit der Blühfreudigkeit von Setiechinopsis und in einer Blütenfarbe, die nicht weiß ist - mehrfarbig wäre natürlich wünschenswert. Die Blütengrösse wäre mir eher unwichtig.

  • ...Die Schnittstelle des Griffels habe ich mittig gespalten und mehrfach bestäubt....


    Hallo Guido,


    warum denn den Griffel spalten? Ist das nicht besser, wenn man ihn unverletzt lässt?


    Statt "kappen" hätte ich hier eher gedacht, dass man die Staubfäden herauszieht oder pult und den Rest der Blüte unbeschädigt lässt?


    Gruß Bernhard