verbindliche Farbnamen festlegen

  • Bevor wir eine Internetdatenbank aufbauen und zur besseren Vergleichbarkeit der Beschreibung sollten wir uns meiner Meinung nach auf eine verbildliche Farbkarte festlegen.
    Ich habe die DKG angemailt, ob bei ihnen eine solche Farbskala existiert. Man wollte sich um die Frage kümmern, seither ist 1/2 Jahr vergangen und es kam immer noch keine Antwort.
    Sowohl der Michel-Farbkatalog als auch die RAL-Farbkarte sind viel zu umfangreich, und meiner Meinung nach entsprechen die gewählten Farbnamen auch nicht den in der Umgangssprache verwendeten Bezeichnungen.
    Auch ist zu bedenken, dass ein und dieselbe Pflanze je nach Umweltbedingungen von Jahr zu Jahr in der Blütenfarbe variieren kann. Deshalb möchte ich hier eine eigene Farbkarte zur Diskussion stellen, die (inclusive der 3 Blautöne, die für Kakteen eigentlich nicht in Frage kommen) 27 Farbtöne enthält, zuzüglich schwarz und weiß. Die Farbnamen habe ich nach meinem persönlichen Empfinden gewählt.
    Der Gebrauch ist so gedacht, dass man die Farbkarte an die jeweilige Blüte hält und den Farbtonnamen auswählt, welcher der tatsächlichen Blütenfarbe am nächsten kommt. Durch die Beschränkung auf wenige Farben kann man auch eine eventuelle jährliche Variation der Blütenfarbe leichter kompensieren.


    Ich bitte um Disskussionsbeiträge.

  • Hallo Ernst,


    den Ansatz finde ich nicht schlecht, aber wenn man von deiner Karte die grün, blau und brauntöne weglässt bleiben noch 14 Farben übrig.
    rosa, rot und dunkelrot kann man dabei sicher auch ohne eine solche Karte unterscheiden.


    Mir ist das irgendwie zu allgemein und zu grob unterschieden.


    gruß Alex

  • Hallo Ernst,


    hier mal einige Gedanken zum Thema Farbe. Als Quelle diente mir das Taschenlexikon der Farben von A. Kornerup und J.H.Wanscher.


    Farbton, Intensität oder Sättigung und Verschattung bestimmen das Erscheinungsbild jeder Farbe. Farbunterschiede können durch Änderung eines dieser drei Faktoren erzielt werden.
    Eine Verminderung der Sättigung einer Farbe zeigt sich in der Verminderung der Leuchtkraft der Farbe. Ändert sich die Verschattung, als Beispiel nenne ich hier den Faltenwurf eines Gewandes, ist wieder ein Farbunterschied da.
    Amerikanische Untersuchungen haben ungefähr 10 Millionen Farbvarianten festgestellt.
    Für eine Farbbestimmung ist eine gute Beleuchtung (Tageslicht) Vorraussetzung und einheitliche Bedingungen.
    Beide Farbproben müssen zum Vergleich flach auf einer Ebene liegen,da schon eine ganz kleine Differenz in ihrem Lagewinkel zum einfallenden Licht,die eine Farbe heller oder dunkler erscheinen läßt.
    Liegt ein Zwischenraum zwischen den zu vergleichenden Farbflächen,ist der Beobachter gezwungen,den Farbunterschied mit Hilfe seines Farbgedächtnisses festzustellen. Diese Fähigkeit ist bei den einzelnen Menschen verschieden groß.
    Das farbliche Umfeld hat ebenso Einfluß auf die Farbwahrnehmung. Farben können sich auch gegenseitig beeinflussen. Je weiter sie im Farbkreis auseinanderliegen, desto größer ist die Verstärkung. Auch eine unterschiedliche Größe von nebeneinanderliegenden Farbflächen hat Einfluß.


    Aber brauchen wir es denn so genau ?? Reicht nicht auch unsere Sprache und etwas Fantasie um eine Farbe für unsere Zwecke zu beschreiben ??
    Schließlich wachsen und blühen unsere Pflanzen nicht unter genormten Laborbedingungen. Substrat, Dünger, Klima, Licht und Wasser, alles hat Einfluß. Reicht hier nicht die eventuelle leichte Ungenauigkeit der Sprache um die von vielen Faktoren abhängige Bandbreite der Blütenfarbe zu beschreiben??
    Die von Dir vorgestellte Farbtafel ist mir viel zu klein. Wenn ich das mal an weißen Blüten erläutern darf.
    weiß: schneeweiß? altweiß? oder grauweiß? glänzend oder matt?
    Sprachlich habe ich viel mehr Möglichkeiten eine Farbe zu beschreiben.
    Eine exakte Bestimmung anhand eines Farbenlexikons ist natürlich genauer, aber immer nur für die gerade betrachtete Blüte. Die ganze Bandbreite wird nicht erfaßt.
    Ich kann natürlich nur für mich sprechen.


    Viele Grüße
    Gaby

  • Hallo Gaby,
    ich finde deine Antwort fabelhaft und bin ganz deiner Meinung. Wir benutzen doch im allgemeinen Sprachgebrauch vergleichende Beschreibungen - so kann sich z.B. unter "zitronengelb" sicher jeder diesen Farbton gut vorstellen.
    Für unsere Hybridenbeschreibungen dürfte die bisherige Handhabung sicher ausreichen - sonst müßten wir detailierte Farbtafeln benutzen wie es auch die Rosenzüchter machen, das ist aber mit einer saftigen Investition verbunden: Die Dinger sind nicht billig....
    Bereits vor Jahrzehnten haben Hybridenfreunde schon über geeignete Farbtafeln diskutiert - durchgesetzt hat sich aber bis dato ein solches Verfahren nicht.
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:

    " Wer Träume verwirklichen will, muß wacher sein
    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Wir benutzen doch im allgemeinen Sprachgebrauch vergleichende Beschreibungen - so kann sich z.B. unter "zitronengelb" sicher jeder diesen Farbton gut vorstellen.

    Hallo Susanne,
    dann schau dir mal in der RAL-Farbtabelle an http://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Farbe ob die RAL-Farbe zitronengelb identisch ist mit dem was du dir vorstellst. Und verfahre mal entsprechend bei den anderen RAL-Farben. :eek::confused::cwm69:

    Für unsere Hybridenbeschreibungen dürfte die bisherige Handhabung sicher ausreichen.

    Wie wurde es dann bisher gehandhabt? Jeder hat die Farbe so benannt wie er es für richtig hielt. Aber kann sich auch jemand Anderes darunter den gleichen Farbton vorstellen?
    Gib doch nur mal in der Google-Bildersuche verschiedene Farbnamen ein und schau dir dann mal an was dabei rauskommt. Genau das wie wir es bisher gehandhabt haben, nämlich babylonisches Durcheinander, Jeder definiert die Farbe anders.
    Klar kann man die Farbtabelle erweitern und dadurch weiter differenzieren, mein Vorschlag ist ja auch nur ein Minimalvorschlag, wenn man noch Adjektive wie schmutzig oder leuchtend vorne dransetzt, dann hat man bei einer beschränkten Grundfarbenzahl die Gesamtzahl schon verdoppelt oder verdreifacht.
    Ich bin weiterhin der Meinung, dass wir uns auf eine Farbkarte einigen sollten, wie die aussehen soll möge die Hauptversammlung entscheiden. Meine Farbkarte ist nur ein Vorschlag, offen für jede konstruktive Kritik.

  • Hallo Ernst,
    hast Du bei der von Dir verlinkten Farbtafel auch den Schluß gelesen?
    Dort steht,das diese Farben nicht verbindlich sind und auf jedem Bildschirm anders dargestellt werden.
    Farbtafeln sind so teuer,weil wenn man die Gebrauchsanweisung korrekt befolgt,vergleichbare korrekte Farben erhält.


    Viele Grüße
    Gaby

  • Hallo Ernst,
    also wer bei der RAL-Farbtabelle die unter Zitronengelb aufgeführte Farbe eingestuft hat, sollte wohl besser einen Blindenhund beantragen - NIEMAND würde in diesem Gelb den Farbton einer echten Zitrone erkennen, da kommt schon eher das Leuchtgelb hin...
    Was nützt also die umfangreichste Farbtabelle, wenn sie derart von einer "Farberinnerung" abweicht, die man im Kopf hat und die der Realität entspricht?
    Ich verstehe natürlich dein Ansinnen - aber wird es je so weit kommen, daß wir unsere Hybridenblüten mittels einer Farbtabelle konkret einstufen können? Gerade weil die Ausfärbung einer Kakteenblüte von so vielen Faktoren abhängt, wird das doch sehr schwierig werden.
    Ich bin gespannt, wie die anderen Mitglieder das sehen - interessanter Beitrag!
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:

    " Wer Träume verwirklichen will, muß wacher sein
    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Zitat

    hast Du bei der von Dir verlinkten Farbtafel auch den Schluß gelesen?
    Dort steht,das diese Farben nicht verbindlich sind und auf jedem Bildschirm anders dargestellt werden.

    Und genau dieses Problem wäre mit einer gedruckten Farbkarte behoben, weil Jeder die gleiche Farbkarte in Händen hält.

    Zitat

    Farbtafeln sind so teuer,weil wenn mann die Gebrauchsanweisung korrekt befolgt,vergleichbare korrekte Farben erhält.

    Der RAL-Farbfächer mit 210 Farben kostet ca. 10 Euro. Unser eigener Farbfächer, zum Beispiel im Hybridenjournal an alle Mitglieder verteilt, würde nichts kosten.

    Zitat

    Was nützt also die umfangreichste Farbtabelle, wenn sie derart von einer "Farberinnerung" abweicht, die man im Kopf hat und die der Realität entspricht?

    Und genau deshalb sollten wir uns unsere eigene, verbindliche Farbkarte entwickeln, die sich an Farbnamen der Umgangssprache orientiert.

  • Hallo Ernst,


    den Ansatz finde ich nicht schlecht, aber wenn man von deiner Karte die grün, blau und brauntöne weglässt bleiben noch 14 Farben übrig.

    Hallo Alex,
    die Grüntöne sind zur Beschreibung der Körperfarbe gedacht und die Brauntöne zur Beschreibung der Dornenfarbe.

  • Das war mir soweit schon klar, aaaaber...


    ...ich finde als Beschreibung "hornfarben mit schwarzen Spitzen" bei der Bedornung wesentlich aussagekräftiger, als "Hellbraun" mangels Auswahl...


    für mich ist so eine Karte nix und selbst wenn das mal Vorschrift werden sollte mag ich noch nicht versprechen das ich mich an sowas halte... unter einer Beschreibung in der steht "kommt hellrot am nächsten", da kann ich mir nix drunter vorstellen, spricht jemand von tomatenrot oder mohnrot hat man gleich eine Farbe im Hinterkopf.


    Alex

  • Farbtafeln sind geeignet eine Farbe zu bestimmen, unsere modernen Hybride bestehen aus einer bunten Mischung von verschiedenen Farben, die ineinander verlaufen und die Sättigung ändert meist auch laufend. Was macht es da für einen Sinn eine Farbe zu bestimmen?


    Auch wenn nicht perfekt, für mich ist ein Farbbild immer noch die beste Möglichkeit, die Blütenfarbe(n), Sättigung und Verlauf zu dokumentieren.

  • Hallo,
    Ich muss zu diesem Thema auch meinen Senf dazugeben!
    Wieso brauchen wir denn eine eigene Farbtafel? Der Nachteil einer eigenen Farbtafel ist in erster Linie die Verfügbarkeit dieser Farbtafel. Diese müsste vom Verein so zu sagen immer Vorrätig gehalten werden, für neue Mitglieder beispielsweise. Nichtmitglieder haben zudem Schwierigkeiten einer eigenen Farbgebung zu folgen. Der technische Aufwand dürfte auch recht hoch sein, damit die Farben dieser Farbtafel über Jahre gleich bleiben (Verblasen, Verwitterung). Deshalb tentiere ich eher zur einer bereits vorhandenen Norm – etwa der bereits in Beiträgen genannten RAL Farben. Einen Preis von 10€ für einen solchen Farbfächer halte ich persönlich für angemessen. Aber selbst bei dieser Anzahl von Farben werden wir immer noch Bezeichnungen „wie Altrosa“ gebrauchen müssen. Die in den Beiträgen genannten Einflüsse auf Farben fallen schließlich nicht weg.
    Schließlich wird es von jedem Einzelnem abhängen wie genau die Farben beschrieben werden.


    Bei Fotos hat man übrigens auch den Nachteil, das Kamera und Bildschirm die Farben unterschiedlich darstellen. Abhilfe ist hier etwas einfacher in dem einfach eine sogenannte Graukarte mit abgebildet wird, die zum Beispiel für einen manuellen Weißlichtabgleich verwendet werden kann.


    Gruß
    Gerhard

  • Ich finde es prima, das über dieses Thema gesprochen und diskutiert wird, denn Farben machen unser Leben und auch unsere Hybriden aus.

    Bereits genannt wurden die Probleme mit der Digitalisierung der Bilder, jeder Kamera, jedes Fotoprogramm und selbst jeder Bildschirm verändert die Farbe einer Blüte.

    Ein weiteres Problem sehe ich auch in den Farben der Blüten selbst. Ist es eine Pflanze, die mehrfach in der Saison zu blühen vermag, ändert sich ebenfalls oft die Farbe der Blüte, in der Regel werden die Farben bei den späteren Blüten blasser.

    Ein weiteres oft zu beobachtendes Phänomen ist, das die Blüte an einem zweiten oder sogar dritten Blütentag sich verändern kann, insbesondere bei Hildewinterahybriden.

    Auch spielt nach meinen Beobachtungen die Temperatur eine Rolle bei der Ausbildung der Blüten. So konnte ich an kühlen Tagen oftmals wesentlich intensivere Farben beobachten.

    Selbst die Rosenzüchter, die Züchter anderer Hybriden allgemein und auch mein persönliches Vorbild die ESA mit ihren Epis verwendet wohl auch aus den genannten Gründen keine Farbtafeln, denn wie so vieles auf der Welt ist alles relativ, aus Studienzeiten weiß ich noch, das sogar unsere menschlichen Wahrnehmung unterschiedlich die Farben interpretieren kann.

    Aus diesen Gründen rate ich eher von der Verwendung einer Farbtafel ab.

    Liebe Grüße und in Hoffnung auf weitere Argument, egal in welcher Richtung
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    ich habe lange gezögert, ob ich hier auch einen Beitrag schreiben soll, aber eine Frage interessiert mich doch brennend, wie soll denn so eine AG-spezifische Farbtafel technisch hergestellt werden?


    Mit einer Datei, die dann am jeweiligen heimischen Drucker ausgedruckt wird ist es nicht getan. Mit einer großen Auflage eines Laser-Ausdruckes wohl auch nicht, denn ein solcher Druck altert ebenfalls, und das je nach Lagerbedingungen unterschiedlich. Der eine bewahrt den Druck griffbereit im Gewächshaus (mit Temperaturschwankungen zwischen ca. 2 bis zu 40°C) auf, der andere bei konstanten Temperaturen im dunklen Schrank seines Arbeitszimmers. Eine Tafel aus hochbeständigen Materialien z. B. des RAL-Fächers müßte professionell hergestellt werden, das ist auch nicht umsonst und dürfte bei den geringen Auflagen nicht wesentlich billiger als der RAL-Fächer selbst sein, wenn überhaupt.


    Ich halte eine solche Farbtafel für überflüssig, da sich die Farben ein und derselben Hybride oft nicht reproduzierbar auf exakte Töne festlegen läßt. Zu viele Dinge haben Einfluß, aber das haben andere in diesem Thread ja schon ausführlich treffend beschrieben. Hier nur ein Beispiel der Aiko, die Blüten sind von ein und derselben Pflanze, im gleichen Jahr mit der gleichen Kamera aufgenommen, die erste Blüte im späten Frühjahr, die zweite im Spätsommer.


    Herzliche Grüße:cwm71:
    Hans-Georg

  • Hallo zusammen,
    auch wenn ich mich wiederhole, eine Farbtafel sehe ich durchaus für sinnvoll. Betrachtet doch mal das Beispiel weiter oben mit "zitronengelb". Eine Farbtafel würde verhindern das gleiche Farben mit unterschiedlicher Bezeichnung vorhanden sind. Jeder hat die gleiche Farbe vor Augen. Das ist wie mit den Mülltonnen, jede Kommune hat eine Papiertonne aber die Farben sind meist unterschiedlich - es ist aber immer Papier drin.


    Zum Beispiel mit der "Aiko": Wenn eine Pflanze unterschiedliche Farben hervorbringt sollte das auch in der Beschreibung stehen. Das sich Bezeichnungen "wie zitronengelb" nicht vermeiden lassen dürfte bei dem Farbspiel einzelner Hybriden klar sein. Ein "wie zitronengelb" ist mir allerdings immer noch lieber als die falsche Farbvorstellung.


    Zur ESA:
    Von einem Mitglied der ESA weis ich, das diese das selbe Problem haben. Es gibt dort auch keine verbindlichen Vorgaben und sind rein auf die Beschreibung der Mitglieder angewiesen, was zu unterschiedlichen Auffassungen und sonderbaren Farben führt. Dies wird von den Mitgliedern bemängelt, aber sich vermutlich nicht mehr auffangen bzw. umsetzen lässt.
    Aus diesem Fehler sollte man lernen (lessons learned)!! :psb22:
    Es muss sich ja nicht gleich jeder einen Farbfächer kaufen oder gar einer neu erfunden werden. Es reicht vollkommen ein verbindliches Farbschema festzulegen (Man muss das Rad nicht neu erfinden!). Was die oder der Einzelne daraus macht ist jedem selbst überlassen.


    Ein Erfahrungsaustausch mit ESA Mitgliedern scheint mir beim Aufbau einer Datenbank für sinnvoll, wir sollten nicht die gleichen Fehler begehen.


    Gruß
    Gerhard

  • Es geht mir nicht um die Beschreibung von Blüten und Pflanzen auf Bildern oder auf dem Bildschirm weil je nach Drucker oder Bildschirm die Farben anders dargestellt werden.
    Es geht mir um die Beschreibung auf dem Beschreibungsblatt und in der Hybridendatenbank. Farben sollten für jeden nachvollziehbar sein, landläufige Farbnamen ohne zugeordnete Referenzfarbe sind das nicht, weil sich Jeder etwas Anderes darunter vorstellt.
    Die Argumente wie "Blüten ändern die Farbe" oder "Blüten sind mehrfarbig" kann ich nicht gelten lassen, denn mit einer guten und reichhaltigen Farbkarte kann man mehrere Farben bestimmen.
    Klar, mein Vorschlag ist zu minimalistisch, da müssen mehr Farben auf die Farbkarte, aber irgendwann beginnt das Problem mit der Benennung der einzelnen Farben. Die Bezeichnungen der RAL-Farben scheidet meiner Meinung nach aus, weil die Namen sich nur wenig oder nicht am allgemeinen Sprachgebrauch orientieren. Farbtafeln oder Farbfächer von anderen Herstellern, wie sie z.B. in jedem Baumarkt mit Farbmischer einsehbar sind, enthalten viel mehr Farben als RAL, dort sind die Farben aber nur duch Nummern definiert. Die Schwierigkeit ist also, bei einer reichhaltigen Farbskala auch alle Farben so zu benennen, dass sie sich am allgemeinen Sprachgebrauch orientieren. Kritiker könnten jetzt sagen, es ist doch egal wie wir diese oder jene Farbe benennen, wenn Jeder eine Farbkarte hat, dann kann er diese hervorholen und sich die entsprechende Farbe ansehen. Es hat aber vermutlich nicht Jeder eine solche Karte oder diese nicht immer greifbar.
    Zur Ausführung der Farbkarte:
    Meiner Meinung nach wäre entweder ein Farbfächer mit Deckblatt und Rücken sinnvoll, oder man arrangiert sie auf einem DIN-A4-Blatt in Tabellenform mit 4 Farben pro Zeile und ca. 8-10 Zeilen pro Blatt. Jede Seite dieser Farbskala wird als Foto ausgedruckt (wie die Fotoseiten im Hybridenjournal) und entsprechend in einem Rutsch vervielfältigt incl. Vorrat für kommende Mitglieder und weiter Interessenten. Wenn man das DIN-A4-Blatt der Länge nach wie ein W faltet, dann liegt jede Farbe je nach Faltung am Rand und man kann sie direkt an die Blüte oder den Pflanzenkörper halten. Zusammengefaltet liegt auf beiden Seiten die Rückseite außen, dadurch sind die Farben vor Verblassen geschützt.


    Wer nicht von der Festlegung von definierten Farben überzeugt ist, der sehe sich mal die Bilder und die Beschreibungen bei epikakteen.de an und vergleiche beide.

  • Hallo Ernst,
    eigentlich will ich Dir oder uns nur Arbeit ersparen!


    Farben sollten für jeden nachvollziehbar sein, landläufige Farbnamen ohne zugeordnete Referenzfarbe sind das nicht, weil sich Jeder etwas Anderes darunter vorstellt.


    Da stimme ich dir voll zu!!


    Das die Farbnamen bei RAL (um bei dieser Norm zu bleiben) nicht unbedingt dem landläufigen Farbnamen entsprechen muss ich teilweise widersprechen. Ich habe festgestellt das die Farbe auf dem Probestück meist recht unscheinbar wirkt und erst auf einer großen Fläche zur Geltung kommt und der Farbname ist dann auch besser nachvollziehbar (als Beispiel: Feuerrot). Bei manchen Farben muss ich allerdings zustimmen und feststellen das diese mit meiner landläufigen Farbempfindung nichts zu tun haben.


    RAL ist ein Farbsystem, das seine Farben mit Namen versieht und das gleich Mehrsprachig, was bei anderen nicht immer der Fall ist.
    Global/International gesehen ist das für mich von Bedeutung, deshalb würde ich eine Anbindung an ein bestehendes System akzeptieren.
    Zur Anzahl der Farben würde ich mir gar keine so großen Gedanken machen, wichtig für mich ist das diese nachvollziehbar sind und dieses Interesse hast Du ja auch!

    Gibt es eigentlich noch eine Norm/System das mit Namen arbeitet?


    Gruß
    Gerhard

  • Hmmm.. ich beschreibe mal eine Blüte mit einer RAL-Karte: äußere Sepalen RAL 3003 (Rubinrot), Blüte von innen nach außen von RAL 2007 (Leuchthellorange) in RAL 4006 (Verkehrspurpur) übergehend. Mittelstreifen RAL 3016 (Korallenrot). Staubfäden RAL 1013 (Perlweiß) mit Pollen RAL 1016 (Schwefelgelb)........ ..natürlich sind diese Angaben für einen Lackierer super :D

    Ich muss mich unweigerlich der Meinung von hansgeorg anschließen, seine Aiko und viele meiner eigenen Blüten in diesem Jahr waren zu unterschiedlich um eine Farbzuweisung mit irgend einer Farbkarte zu machen.
    Zudem bin ich der Meinung dass sich kaum ein Züchter dazu bereit erklärt, das ganze Jahr mit einer Farbkarte durchs Gewächshaus zu laufen. Die Blüten laufend zu fotografieren und zu messen kann auch schon ziemlich dauern. Ich denke dass wir uns in einem sehr modernen Zeitalter befinden, in dem man Farben eigentlich schon lange nicht mehr beschreiben braucht sondern in digitaler Form darstellt und aus diesem Bestand auch drucken kann. Im Gegensatz zu vergangenen Zeiten können digital abgelegte Fotos nicht verbleichen ;)
    Die Farbtoleranz von einem zeitgemäßen Ausgabe- oder Darstellungsmedium Drucker bzw. Monitor ist nicht so groß wie die Farbschwankungen der Blüten selbst.
    Auch die Farbe des Pflanzenkörpers und jene der Bedornung kann man am Besten mit einem Foto dokumentieren. Umgekehrt kann man eine Bestimmung mit einem Foto sehr wohl machen, mit einer Beschreibung (auch mit Farbkarte) so gut wie gar nicht.