Hallo zusammen,
nachdem sich mein Flying Saucer über den Winter verabschiedet hatte und ich nur ein paar Rippen retten konnte, habe ich kurzerhand am 14.5.2015 ein Experiment daraus gemacht. Die Pflanze hatte seit Herbst kein Wasser mehr bekommen und war dann im Winter abgefault. Sie sah ziemlich schlapp aus, das komplette Leitbündel war bis zur Spitze der Pflanze braun - lediglich ein Teil der Rippen im oberen Bereich der Pflanze war ohne braune Stellen. Ich war mir definitiv nicht sicher ob bei dermaßen schlechtem Material überhaupt etwas kommen würde.
Ich wollte vorrangig wissen ob man aus einem solchen Notfall noch etwas retten kann und welche Unterlage sich am besten eignet für einen solchen Fall. Ich hatte folgende Unterlagen zur Verfügung:
- 9 x Tr. macrogonus
- 2 x Tr. peruvianus
- 4 x Jusbertii
- 3 x Opuntia ficus-indica
angewachsen sind:
- 6 x Tr. macrogonus
- 1 x Tr. peruvianus
- 1 x Jusbertii
- 3 x Opuntia ficus-indica
ausgetrieben haben Stand heute (16.7.2015):
- 4 x Tr. macrogonus
- 1 x Tr. peruvianus
- 1 x Jusbertii
- 0 x Opuntia ficus-indica
Im ersten Moment könnte man nun meinen Jusbertii und Opuntia seien definitiv schlechter als der Rest.
Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch etwas auf, das mich definitiv dazu bringen wird das Experiment nochmal zu wiederholen: alle Pfropfungen bei denen ich lediglich eine Areole verwendet habe, sind eingegangen. Alle Pfropfungen mit mehr als einer Areole sind angewachsen.
Daraus schließe ich, dass zumindest in Fällen in denen das zu pfropfende Material schon stark Wasser verloren hat, die Verwendung von mehreren Areolen am Stück wichtig ist. Dass ich auf die Jusbertiis 3 einzelne Areolen gepfropft habe, war wohl dummer Zufall - daher die schlechtere Quote.
Was ich also daraus gelernt habe:
- ja, man kann Pflanzen retten, bei denen noch ein paar intakte Rippen vorhanden sind
- 2-3 Areolen am Stück sind besser als 1
- Opuntien bummeln beim Austreiben, schieben dafür aber umso mehr neue Ohren.
Gruß Bernhard