Mein neuestes Projekt

  • Das Dach meines Wintergartens besteht zwar aus 16 mm dicken 3fach Stegplatten mit X-Struktur, trotzdem geht da im Winter Einiges an Wärme verloren, v.a. im Dachbereich über dem Heizkörper. Am Einfachsten wäre es, eine Noppenfolie unter die Dachsparren zu tackern. Aber das Problem ist, dass sich im Wintergarten auch die Treppe hinunter zum Keller befindet. Man kommt also nicht so einfach an die Dachsparren dran.
    Deshalb habe ich im oberen Dachbereich eine Dachlatte quer angeschraubt. Auf diese kann ich dann Rahmen aus Dachlatten legen, die zwischen die Sparren passen. Für jedes Feld besteht der Rahmen aus 2 Teilen, das ist leichter zu handhaben. Auf die Unterseite der Rahmen kommt bündig eine dreilagige Noppenfolie von 4 mm Dicke. Auch die Oberseite der Rahmen wird mit Noppenfolie bespannt, diese lasse ich jedoch an den Seiten überstehen, damit sie dort den Spalt zwischen Rahmen und Dachsparren abdichtet. Im Endeffekt werde ich also außer zwischen den Noppen auch zwischen den beiden Noppenfolien sowie zwischen der oberen Noppenfolie und den Stegplatten isolierende Luftschichten haben.
    Das Ganze ist recht leicht. Im Sommer kann man die Rahmen abnehmen und bis zum nächsten Winter lagern.

  • Hallo Ernst,
    ich sehe schon, du machst Dir über alles Gedanken. Dein Projekt macht Sinn und schont unsere Ressourcen. Vorbildlich!! :psb20:

  • Die Zusatz-Dachisolierung ist fertig.
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    Hier seht ihr den Aufbau:
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    - schwarz = Dachlatten
    - rot = untere Lupo-Folie
    - blau = obere Lupo-Folie
    - grün = Tackerklammern
    Dadurch, dass die untere Folie seitlich nicht bis ganz nach oben geht, drückt sich die obere Folie seitlich etwas ab. So schließen sich noch eventuell vorhandene Lücken an der Seite zwischen Dachlatten und Dachsparren. Sollte das nicht reichen, so kann man auch noch am oberen Rand der unteren Folie zusätzlich einen Streifen Vorlegeband ankleben.


    Insgesamt schließt die Isolierung recht dicht. Ich hoffe nur, dass sich bei Sonnenschein die Hitze nicht über der oberen Folie staut und mir dadurch die Stegdoppelplatten braten.

  • Und weiter geht's: (Hat zwar nichts mit Kakteen zu tun, aber vielleicht interessiert's jemand?)
    Problem: Als Raucher muss ich auch im Winter das Fenster im Arbeitszimmer gekippt halten. => hoher Wärmeverlust.


    Lösung: Eine dezentrale Lüftung fürs Arbeitszimmer mit Wärmerückgewinnung.


    Funktion bei geschlossenem Fenster:
    - Die kalte Außenluft wird mitells eines PC-Lüfters durch ein Rohr in der Wand angesaugt, gefiltert, und fließt dann durch die Trinkhalme (8 mm Durchmesser) aufgewärmt ins Zimmer.
    - Die warme Zimmerluft wird durch einen zweiten PC-Lüfter erst gefiltert und dann in den Wärmetauscher geblasen. Dort streicht sie um die Trinkhalme, gibt dabei durch die Wand der Trinkhalme ihre Wärme größtenteils an die Zuluft in den Trinkhalmen ab, und gelangt dann abgekühlt durch ein Rohr in der Wand nach außen. Das dabei an den Außenseiten der Trinkhalme kondensierende Wasser sammelt sich unten im Kasten und wird abgeleitet.
    - Jeder Lüfter verbraucht 1,1 Watt und hat freiblasend eine Leistung von 76 m³ Luft pro Stunde. Das dürfte also abzüglich der Luftwiderstände in der Anlage ausreichen, um die Luft im Raum (28 m³) mindestens einmal pro Stunde komplett auszutauschen.


    Das Bild zeigt das Herzstück der Anlage, den Wärmetauscher, erst teilweise mit den Trinkhalmen bestückt (damit man die Luftführung besser erkennen kann).

  • Hallo Ernst,
    Respekt, es machen sich zu wenige Gedanken, wie man effizient Energie sparen kann. Die Methode mit den innen seitigen Isolierlagen, finde ich Klasse. Die Wahl des Materials hast Du Dir sicher gut überlegt, dennoch frage ich mich, ob Du mit einlagiger Plastik-Folie bessere Lichtverhältnisse erreicht hättest und durch die geschlossene Konstruktion Deiner "Innenfenster" immer noch genug Wärmeisolierung erreichen würdest.
    Du hast ja aber auch erwähnt, dass der Schnee nun liegen bleibt, somit würden also meine Überlegungen nur dann fruchten, wenn das nicht der Fall wäre.

  • Hallo Stefan,
    das Problem ist, dass die Balken des Wintergartens durch Metallwinkel und Balkenschuhe miteinander verbunden sind. Und dadurch stehen Schraubenköpfe teilweise bis zu 1 cm heraus. Mit einer einlagigen Folie hätte ich diese Stellen wohl nicht so dicht bekommen wie mit einer dreilagigen Noppenfolie, die hat halt einfach mehr "Substanz".
    Im Winter spielt das Licht eh keine große Rolle, da die Kakteen ja kühl und trocken stehen, und die Photosynthese sowieso stark eingeschränkt ist. Und im Frühjahr nehme ich die Isolierung sowieso ab und lagere sie bis zum nächsten Winter in der Scheune.

  • Danke Ernst,
    das erklärt einiges. Rein konstruktive Lösung also. Bei mir wäre der Lichtwert halt schon vorrangig, da ich mit den Epiphyllen natürlich andere Ziele verfolge.

  • Hier mein neuestes Projekt: Ein Styroporschneider.
    Das Styropor wird mittels eines heißen Drahts geschnitten, der zwischen dem Ende des Arms und einer Schraube unter dem Loch in der Tischplatte gespannt ist (im 1. Bild rot markiert, in Wirklichkeit ist der Draht kaum dicker als ein Haar).
    Leider ist mein Schaltnetzteil mit 1 A etwas schwach, ich habe mit deshalb ein Schaltnetzteil mit 3,5 A sowie etwas stärkeren Draht bestellt.

  • Hallo Ernst,
    das ist ein sehr interessanter Beitrag. Ich habe so etwas auch schon mal versucht, bin aber an der Stromversorgung gescheitert (entweder ist der Draht verglüht oder er wurde nicht ausreichend heiß). Hier muß das Netzteil genau auf den Draht abgestimmt sein. Wo hast Du das Netzteil bestellt und was nutzt Du für Draht ?
    Viele Grüße
    Ralf

  • Heute kam das Schaltnetzteil an. Bei 18,5 V und 3,5 A ist die Schneidleistung ordentlich. Probeschnitt war mit einem alten, sehr dünnen Draht (Drahtstärke ?). Rein rechnerisch müsste der Schneiddraht einen Widerstand von ca. 16 Ohm/m haben. Jetzt warte ich noch auf die bestellten Heizdrähte. Der errechnete Widerstand (Ohm/m) liegt etwa in der Mitte der für die bestellten Drähte (0,30 und 0,35 mm Durchmesser) angegebenen Werte. Mal sehen, welcher von den beiden besser ist.

  • Hier mal ein Beispiel, was man mit so einem Styroporschneider machen kann:
    Vom Bau meines Wärmetauschers hatte ich noch etliche Styrodurreste von 2 cm Dicke übrig. Außerdem habe ich noch etliche Deckel für Zimmergewächshäuschen. Das Problem ist, dass diese Deckel nicht mehr auf die neuen Unterschalen passen, weil diese etwas kleiner sind. Also habe ich mir aus den Styrodurresten 5 passende Unterschalen gebaut. Die Teile wurden mit dem Styroporschneider bei 12 Volt geschnitten, mit Holzleim zusammengeklebt und innen in allen Winkeln mit Silikon abgedichtet. Vielleicht könnte man das Silikon auch zum Zusammenkleben benutzen?
    Die Schalen sind sehr stabil, nicht so labberig wie die käuflichen Unterschalen.

  • Silikon geht, aber nur jenes, welches nicht auf Essigsäurebasis vernetzt. Ich nehm für sowas immer innotec Adheseal bzw. Powerbond. Ist allerdings auch übel teuer. Mit Powerbond gelingt aber so einiges, was mir bis dato mit Silikon nicht gelungen ist, z.B. Gummi dauerhaft auf Alu oder Plexiglas zu verkleben. Ist ein ziemlich feines Zeug, kenn' ich von meinem Dachdecker.


    http://www.innotec-online.de/index.php?ID=4§ion_id=15&subID=3


    Nachteil von Adheseal: nicht in transparent verfügbar, da transparent nicht uv-stabil. Hellgrau geht aber auch prima. Übrigens auch unter Wasser zu verwenden, ganz krass.


    http://www.innotec-online.de/index.php?ID=4§ion_id=15&subID=156


    Alleine die Anfangshaftung von Powerbond ist schon beeindruckend. Ebenso der temperaturtechnische Einsatzbereich von -40 bis +100°C. Hab' z.B. diverse Alu-Bleche in meinem Tiefkühlschrank verklebt, was weder mit 2K-Klebern noch mit Silikon funktioniert hat. Give it a try.


    Achso, mein Styrodur in der Anzuchtstation hab ich wohl mit dem Pattex-Krams "Kleben statt Bohren" oder so ähnlich zusammengeklöppelt. Auch machbar, aber keine Ahnung, ob es wasserdicht wäre.


    Liebe Grüße,
    Tim

  • Hallo Tim,
    ich habe das essigvernetzte Silikon zum Abdichten genommen und es hält.


    Ich habe mir mal überlegt, wie man aus einer Platte 20er Styrodur (125x60cm, mit Waffeloberfläche, ohne Randfalz) möglichst viel herausholen kann. Ergebnis: man kann 4 Pikierkisten/Anzuchkisten 38x30 cm mit 5 cm Seitenhöhe aus einer Platte herstellen. Anbei der Schnittplan. Die blau markierten Teile sind Abfall.


    [Blockierte Grafik: http://i15.servimg.com/u/f15/17/35/84/05/schnit10.jpg]


    Eine Kiste dürfte grob geschätzt somit etwa 1 Euro kosten. Im Vergleich dazu: 1 Unterschale 38x24 cm kostet bei OBI 2,29 Euro und bei Dehner 2,99 Euro.