Kalkhaltiges Wasser

  • Hallo Alle Zusammen,

    auf Grund der aktuellen Wettersituation steht mir schon seit Wochen kein Regenwasser mehr zur Verfügung. Unser Trinkwasser ist äußerst kalkhaltig. Hat jemand einen Tip wie man das Wasser für unsere Kakteen entkalken kann ?

    Viele Grüße
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    nimm ein grosses Fass aus Kunststoff und fülle es mit dem ortsüblichen Leitungs-Wasser. Mische auf 100Liter ca. 1 Kaffelöffel Oxalsäure dazu und lasse dei Säure das "Oxalat" ca 3 Tage ausscheiden. Das weisse pulverförmige Oxalat sammelt sich am Boden des Fasses. Dieses Wasser ist nicht als Drinkwasser zu verwenden, doch die Pflanzen hingegen vertragen es ausgezeichnet.
    Die Oxalsäure enthältst Du in jeder Apotheke. Als Pulver.


    Gruss, Stefan

  • Hallo Bernhard und Stefan,
    vielen Dank für die schnellen Antworten. Die Oxalsäure habe ich mir in der Apotheke geholt und werde das auch testen. Das Pulver Vitola habe ich versucht zu ergoogeln, habe aber nichts gefunden. Wo kann man sowas beziehen ?
    Viele Grüße
    Ralf

  • Hallo Ralf,

    meines Erachtens sollte man mit Oxalsäure etwas vorsichter umgehen, besonders was die Dosierung betrifft.
    Aus diesem Grunde habe ich diese Frage vor längerer Zeit einmal in einem anderen Kakteenforum gestellt.

    Ich zitiere mich selbst:
    Da wir ja gerade die Chemiker hier vereint haben, mal noch eine Frage.
    Das Leitungswasser in Berlin hat je nach Mischungsverhältnis durch die einzelnen Wasserwerke
    eine GH von 17-19, also mittelhart.
    Da ich keine Möglichkeit habe Regenwasser zu verwenden, "entkalkte" ich mein Leitungswasser bisher
    immer mit Oxalsäure (Acidum oxalicum puriss.cryst. - 2,25 Gramm/10 Liter Wasser). Leider steigen
    aber die Preise dafür. Im Internet bin ich auf eine kostengünstigere Lösung gestoßen - Oxalsäure-Dihydrat.
    Recherchen dazu im Internet führten mich aber meistens auf Imker-Seiten, auf denen empfohlen wurde,
    bei der Verwendung von Dihydrat die 1,4fache Menge zu nehmen. Nun wird bei den Imkern die Lösung
    ja verdampft und gegen Parasiten im Bienenstock eingesetzt.
    Kann ich denn diese Menge einfach übernehmen, also 3,15 Gramm auf 10 Liter Wasser?
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist bei dem Dihydrat lediglich ein Wassermolekül mehr gebunden,
    die Wirkung der Oxalsäure also "schwächer".

    Auszug aus der Antwort:
    Die von dir verwendeten 225 mg/l entsprechen also (als Dihydrat) 1,79 mmol/ und das entspricht genau 10°dH, die du damit entfernst.
    Wenn du jetzt 315 mg/l verwenden möchtest, entspricht dies 2,5 mmol/l oder 14°dH.
    Mehr würde ich nicht nehmen, du solltest immer auf der sicheren Seite bleiben und die Oxalsäure im Unterschuss verwenden.

    Für die Praxis habe ich mir 2 Wassergallonen besorgt, den Boden entfernt (zum Einfüllen des Leitungswassers), an der Öffnung ein Eckventil befestigt mit Auslaufrohr und innen mit einem abgeschnittenen Trichter. In diese Gallonen (Fassungsvermögen ca. 18-19 Liter) kommen jetzt
    6 Gramm von diesem Oxalsäure-Dihydrat. Das bleibt eine Nacht stehen. Dann ist das Wasser wieder klar, das Oxalat hat sich unten abgesetzt.
    Durch den Trichter wird nur das Wasser über dem Oxalat abgelassen und in bereitstehende Gefäße abgefüllt. Ich nehme immer diese 5-Liter Plastekanister vom destillierten Wasser.

  • Also 'tschuldigung wenn ich jetzt mal ganz dumm frage: Wozu sollte man denn für Kakteen das Wasser entkalken???? Die brauchen doch einen Anteil Kalk und wachsen in der Natur schließlich auch nicht in "saurem" Substrat. Ich habe noch nie Regenwasser oder entkalktes Wasser für meine stachligen Kakteen benutzt - allerdings gieße ich meine Epiphyllum vorzugsweise mit Wasser aus dem Aquarium und das LIEBEN die!
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:

    " Wer Träume verwirklichen will, muß wacher sein
    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Hallo Susanne, wie Du schon richtig schreibst, ist es ein ANTEIL an Kalk, der durchaus erforderlich zu gesundem Wachstum ist, aber auch hier “macht die Dosis das Gift” . In einigen Gegenden ist dieser Anteil zu hoch, das Leitungswasser zu hart, um es zum Gießen mancher Pflanzen verwenden zu können (Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen), deshalb das Entkalken. Mitunter reicht es, das Wasser abzukochen, wobei sich ein Teil dieser Salze als Kalkstein absetzt, da in der Hitze schlechter löslich.
    In größerem Maßstab würde das natürlich nur den Stromlieferanten freuen, also greift man auf die chemische Variante der Ausfällung zurück.


    An alle, die mit Oxalsäure arbeiten möchten: das Zeug ist giftig und der ausgefällte Rückstand gehört nicht auf den Kompost oder sonstwie in den natürlichen Stoffkreislauf - ist eigentlich Sondermüll ! Grüße, Ronny

  • Hallo zusammen.


    Ich besitze kein Gewächshaus, verwende normales Leitungswasser, und kann trotzdem mit meinen Ergebnissen zufrieden sein. Der PH Wert des Wassers in Salzburg Stadt liegt zwischen 9,5 und 10.


    Manchmal gebe ich Vitanal sauer/kombi ins Giesswasser. Dies reduziert etwas den PH Wert, und hat auch noch einige andere Vorteile. Auf Dauer das Mittel anzuwenden ist mir zu teuer.


    Ach ja, wenn's mal wieder kräftig schüttet, stelle ich einige Kübel auf um Regenwasser aufzufangen. Dies langt aber zumeist nur für den geringen Teil von einmal Giessen.:D


    Grüße Franz

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  • Hallo zusammen.

    Bei meinem vorangegangenen Beitrag habe ich falsche Daten angeführt. Habe statt dem PH Wert die Wasserhärte eingesetzt!
    Das Salzburger Trinkwasser hat einen PH Wert von 7,5 - 8. Unterschiedlich nach Stadtbezirken!!

    Dank an Hans Georg für die Info zu meinem Fehler.

    Grüße Franz

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  • Hallo,


    möchte auch einen kleinen Beitrag leisten. Als Filter eignet sich auch Hochmoortorf! Nimm einfach einen großen Eimer, bohre ein Loch in den Boden, fülle den Eimer mit Torf und beschwere den Torf mit Steinen damit er nicht aufschwimmt. Je nach Härte reichen 5 Liter Torf für 100 bis 1000 Ltr Wasser. Beim Befüllen sollte der Torf unter Wasser stehen. Der Torf bindet die Salze und das Wasser ist leicht säuerlich. Vorteil gegenüber der Oxalsäure, ich muß den Härtegrad nicht genau wissen und den Torf kann man im Garten immer noch nutzen.
    Gruß
    Gerhard

  • Bei Dehner gibt es " Antikalk Wasserenthärter " hat jemand da schon Erfahrungen mit gemacht?
    Hier in München habe ich auch recht hartes Leitungswasser mit einem durchschnittlichen ph-wert von 7,5
    Meine kakteen gieße ich meist auch nur mit aufgefangenem Regenwasser.
    Nun habe ich aber auch eine kleine Anzucht im Wohnzimmer stehen.
    Die verbraucht, bedingt durch die hohe Verdunstungsrate, auch ne Menge Wasser.
    Überlege daher hierzu Quell-bzw. Tafelwasser zu verwenden, da Regenwasser zZ. nur bedingt zur Verfügung steht.


    Gruß
    Andy

  • Hi Andy,


    wenn ich kein Regenwasser zur Verfügung habe, nehme ich einen Wasserfilter. Die Kartuschen sind mit 4 Euro zwar ganz schön unbillig, aber sie erfüllen den Zweck sehr gut. Manchmal bekommt man zu einem Kontingent an Kartuschen den Filter gleich umsonst dazu, vielleicht magst Du Dich mal umsehen.


    Liebe Grüße,
    Tim

  • Hi Andy,


    hier der Link:


    http://www.google.de


    Suchbegriff Wasserfilter.


    Ich nehm den Marella Cool mit 1,7 Liter.


    Wenn für Dich absehbar ist, dass Du dauerhaft kein Regenwasser zur Verfügung hast, aber doch schon regelmäßig mehr als nur ein paar Liter brauchst, dann könnte sich die Anschaffung eines kleinen Osmosefilters aus dem Aquarianer-Bereich lohnen. In den Anschaffungskosten überschaubar, im Unterhalt auf Dauer durchaus konkurrenzfähig zu den Filterkartuschen.


    Viel Erfolg!


    Liebe Grüße,
    Tim