Vor 2 Jahren hatte ich mir für Sämlings-Pfropf-Versuche ein paar Pereskiopis spathulata Stängel gekauft, diese bewurzelt und vermehrt und im Gewächshaus versucht zu pfropfen. Leider sind alle "Aufsetzversuche" gescheidert - vermutlich an dem fehlenden Anpressdruck. Eine Mitteilung von Ernst (ESP) vom 6.7.14 hat mich auf eine Idee gebracht Pfropffedern einfach aus einer Art Essspieß und Stecketikette verbunden mit Tesafilm zu basteln oder Rörchen aus großlumigen Plastikstrohhalmen mit einer aufgeklebten Bastler-Glasperle als Gewicht zu benutzen. Vielleicht gibt es bessere Methoden und bessere Jahreszeiten, aber auch im Winter sind schon einige Sämlinge angewachsen.
Ich denke, die Fotos bedürfen keiner weiteren Erläuterung.
Pfropfen auf Pereskiopis
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Hallo Helmut!
Sehr interessante Konstruktion die Du da gebastelt hast.
Das A und O bei der Sämlingspfropfung auf Pereskiopsis ist die Raumtemperatur. Sie darf auch über Nacht nicht unter 26.c fallen.
Die Luftfeuchtigkeit bildet sich in den Röhrchen.
Meine Pfropfröhrchen habe ich auch aus einfarbigen durchsichtigen Plastiktrinkhalmen gemacht. Eine Seite habe ich ausgestanzte Bodenbelagstückchen verschlossen. Sie sind leicht wie eine Daunenfeder.Ein Anpressdruck ist bei generell bei der Sämlingspfropfung nicht nötig.
Noch ein Tipp bei den Pereskiopsis: Stelle die bewurzelten P. direkt ins Wasser.
Ich verwende dafür Gefrierportionsdöschen aus Plastik vom Supermarkt.
Die P. und der Sämling müssen gut in Trieb sein.Gruß,
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Guten Morgen Helmut,
so, wie Du es getan hast, ist es genau richtig. Es gibt viele Wege zum Ziel.
Hauptsache ist, es ist erfolgreich.
Wenn Du die Sämlinge früher pfropfst, so ungefähr Stecknadelgröße, brauchst Du wirklich keine Beschwerung. Die verkleben dann mit dem eigenen Saft und verwachsen so.
Ich pfropfe immer gleich eine größere Anzahl und stelle sie unter gespannter Luft in ein Zimmergewächshaus, bei Zimmertemperatur, ca.22 Grad.
Die Pereskopsis müssen natürlich, wie bei jedem Pfropfvorhaben im Trieb sein. Ich nehme immer 10 cm große Triebe, die dann bewurzelt werde. Dann in Erde eingetopft, lasse ich sie noch ca. 2 cm wachsen. Dann pfropfe ich. Ungefähr 1 cm oben von den P. abschneiden und dann drauf den Sämling. Die Pfropfstelle der P. darf nicht so weit unten sein, wegen der Verholzung.
Ich habe zum Beispiel vor kurzem ausgesät und bereite jetzt schon alles für die Pfropfung vor. Sind die Sämlinge 2-3 mm groß, fange ich an.
Die P. sind unter entsprechender Beleuchtung und Zimmertemperatur gut im Trieb.Gruß Bernd
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Für dickere Unterlagen wie z.B. Selenicereus kann man auch Pfropfröhrchen aus durchsichtigem Plastikschlauch bauen. Oben kommt ein Stück Schaumstoff rein. Da die Plastikschläuche im Baumarkt von der Rolle kommen, schiebt man ein Stück davon auf einen Rundstab, erwärmt es mit einem Heißluftfön und lässt es auf dem Stab erkalten zur Begradigung.
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Hallo Walter, Bernd und Ernst,
vielen Dank für Eure Tips und Informationen. Bei den freundlichen Informationen muss ich nicht (nur) aus meinen Fehlern lernen, sonder auch von Euren langjährigen Erfahrungen. Da einige Neue (wie ich) dabei sind, waren der Informations- und Gedankenaustauch wohl auch für andere sinnvoll und interessant.
LG Helmut