Anzuchtkasten Bauplan

  • Hallo Franz,
    ich verwende die Leuchtstoffröhre, welche in meinem Aquarium eingebaut war. Diese war lt. seinerzeitigen Angaben im Zoofachgeschäft auch zum guten Wuchs der Aquariumspflanzen geeinet. Die Beschriftung ist leider nur noch bedingt lesbar:


    15 W GRO LUX mit UV-Schutz (war vermutlich zum Wohle der Fische)
    F 15W - GRO T8 wobei vor dem F noch ein Buchstabe oder eine Zahl gestanden haben könnte und am Ende die 8 mit geringerer Wahrscheinlichkeit auch ein B sein könnte.
    Aquarianer wissen sicherlich mehr dazu. Die Lichtfarbe wirkt auch für´s Auge im Vergleich zur Beleuchtung im Heizungskeller (=klassische Leuchtstoffröhre WW) rötlichviolett.
    Auf der Röhre konnte ich noch Made in Germany lesen - nicht aber einen Hersteller.


    Rein interessehalber habe ich ein Gerat zur Messung des Energieverbrauchs angehängt. Dieses zeigt bei eingeschalteter Beleuchtung für die Zeitschaltuhr und die Leuchtstoffröhre (und das Messgerät) einen wechselnden Verbrauch von 28 - 30 Watt/h an.


    2 Bilder zum Stand der Sämlingsentwicklung nach genau einem Monat hänge ich noch dran.
    Der Aquariumsdeckel mißt 60 x 30 cm. Die Aussaatfläche hat ein Maß von ca. 60 x 40 cm und die Außenhöhe des Deckels ab dem Boden beträgt 21 cm. Die innen hängende Leuchtstoffröhre befindet sich damit also ca. 14 cm über der Substratoberfläche.
    Ausgesät wurden zunächst 82 Kreuzungen.

  • Hallo Hans Jürgen,


    danke für die ausführliche Info. Die Sämlinge scheinen diese Lichtfarbe positiv aufzunehmen.


    mfg


    Franz

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    Avatar: PAR.2013.0045.002

    ((397 x 333) x C1) X C1D

  • Im Auftrag habe ich 3 Anzuchtkästen gebaut. Vorgabe war
    - passend für je eine Anzuchtgewächshaus 60(B)x40(T)x26(H) cm,
    - mit je 2 Leuchtstoffröhren 60 cm.
    Die Materialkosten beliefen sich auf ca. 120 Euro, Gebraucht habe ich insgesamt 24 Stunden. Diese sind größtenteils der Beschichtung der Innenseiten mit Alufolie geschuldet, eine (vornehm ausgedrückt) klebrige Angelegenheit.
    Das Problem war die Höhe der Anzuchtgewächshäuschen von 26 cm, weil die Alufolie nur 30 cm breit ist. Unten gehen 3 cm ab für das seitliche Kleben, blieben immer noch 3 cm ohne Alufolie. Zum Glück hatte die Verkäuferin den PVC-Belag etwas großzügiger geschnitten, so dass ich innen an den Seiten und hinten noch einen 3 cm breiten Streifen PVC kleben konnte.
    Anbei die Bilder und der optimierte Schnittplan (falls Jemand sowas selbst baue will).

  • Generell: Styropordicke ist in allen Fällen 3 cm.
    Wesentlich einfacher bezüglich der 30 cm breiten Alufolie wäre es, den Kasten etwas niedriger zu bauen (hier brutto Seitenwandhöhe von 32 cm, Höhe des einzustellenden Zimmergewächshauses wäre dann 20 cm). Man kann dann die Alufolie an einer Seite bündig ankleben, und der 1 cm Überstand verschwindet dann in der seitlichen Klebung.
    Hier der Schnittplan:

  • Hallo Ernst,
    ich will den Anzuchtkasten nachbauen und habe nun so gerade die Leuchtstoffröhre mit Fassung bekommen. Deine angegebenen Quellen haben die Leuchtstoffröhre nicht mehr (jedenfalls hier im tiefen Süden), ich habe sie dann im t*** Baumarkt bekommen. Aber nun zu meiner Frage: Du schreibst, 1 Leuchtstoffröhre und wer es gerne heller haben möchte 2. Wie soll ich das nun verstehen? Reicht eine Leuchtstoffröhre doch nur so gerade und man nimmt besser 2 oder wie? Ich möchte auf keinen Fall, daß die Sämlinge vergeilen.
    LG
    Josef

  • Hallo Josef, 1 LSR reicht für Kakteen. Es kann sein, dass sich die Sämlinge links und rechts mit der Zeit etwas strecken, weil der Kasten ja 80 cm lang ist, die LSR aber nur 60 cm. Dann dreht man ab und zu die Zimmergewächshäuschen mal um 180°. Spätestens im Frühjahr, wenn die Sämlinge Tageslicht bekommen, wächst sich das aber wieder aus.
    Für Tomaten, Paprika usw. ist 1 LSR die untere Grenze, da sind 2 besser. Denke aber dran: 2 LSR erzeugen mehr Wärme als 1, also erst den Kasten mal ein paar Tage auf Probe fahren und die Temperatur messen. Wenn es im Kasten zu warm wird, in die Seiten und den Deckel noch einige Luftlöcher schneiden.

  • Hallo Ernst,
    vielen Dank für Deine schnelle Antwort!! Ich habe jetzt noch eine Frage: Welche Stegdoppelplatte verwendest Du? Du gibst an unter Meine Kosten 1,6cm, weiter unten unter Materialliste 4 oder 6mm. Spielt die Dicke der Platte überhaupt eine Rolle? Ich hab das insgesamt so verstanden, daß die Platte lediglich dafür da ist, um von außen mal einen Blick ins innere zu bekommen, zur Kontrolle. Ich hätte eine 16mm Stegdoppelplatte, aber ich bezweifele, daß die einen "Durchblick" gestattet. Wie sieht das mit 4 bzw. 6mm Platten aus?
    Liebe Grüße
    Josef

  • Hallo Ernst, klasse Ausführungen die mir auch schon sehr geholfen haben.
    Zu der klebrigen Alu - Beschichtungsarbeit .....
    Es gibt doch auch dünne Styroporplatten die alubeschichtet sind, könnten die den gleichen Zweck erfüllen. Sie lassen sich jedenfalls leicht ankleben und sind nur ca. 5mm dick.

  • Hallo Eberhard, du meinst dieses dünne, alubeschichtete Styropor, welches man hinter Heizkörpern an die Wand klebt. Klar kann man das nehmen. Zum Kleben eignen sich Styroporkleber oder einfach nur Holzleim in Verbindung mit einem feinen Zahnspachtel. Bei Rollenware sollte man das Styropor entrollen und einige Tage flach, ggf. beschwert, liegen lassen, damit es sich entspannt.


    Zum Kleben reiner Alufolie keinen Holzleim verwenden, weil der stark sauer ist und Löcher ins Alu frisst.

  • Hallo Ernst,


    der erste Anzuchtkasten ist fertig, der Probelauf hat 33° ergeben gemessen am Boden. Ich hatte vorsorglich die hintere Dachplatte nicht angeklebt und ich glaube, ich lass das auch so, dann kann ich damit die Temperatur regulieren.....Aber nun zu meiner Frage: Das Schneiden der Platten war doch eine sehr krümelige Angelegenheit. Ich habe ein spezielles Dämmstoffmesser verwendet mit zwei Klingen, wobei eine Klinge halt für Styropor ist. Die Schnitte waren auch gerade, aber es krümelte doch sehr und die Schnittfläche wurde dadurch nicht glatt. Auf Deinen Fotos sehen die Schnittflächen aber ziemlich glatt aus. Hast Du vielleicht noch einen Tipp? Ich wollte nämlich noch einen Anzuchtkasten bauen.


    LG
    Josef

  • Hallo Josef, ich habe mir eine spezielle Styroporsäge gebaut. Die schneidet mit einem heißen Draht (auf dem Bild dort wo der rote Strich ist).
    Du kannst aber auch ein Messer nehmen: Nimm ein scharfes Gemüsemesser (die von Zwilling sind am Besten) mit gerader Schneide, ohne Zacken, lege eine Latte oder ein Lineal an und schneide mit dem Gemüsemesser erst vor (im Winkel von etwa 45° halten), dann tiefer usw. bis du durch bist. Immer in einem Rutsch vom Anfang bis zum Ende schneiden. Unterlage nicht vergessen, z.B. Karton.

  • Hallo Ernst,
    vielen Dank für Deine schnelle Antwort und den Tipps! Für Deine selbst gebaute Styroporsäge alle Achtung; ich habe auch schon im Netz gelesen, dass man mit einem heißen Draht am besten schneiden kann; nur sind solche Geräte auch sehr teuer, das lohnt sich für 2 oder 3 Anzuchtkästen nicht, oder man baut halt eine selbst...Ich werde es mit dem Gemüsemesser probieren.


    LG
    Josef

  • Hallo Josef, der Styroporschneider ist schon ab und zu in Benutzung bei mir. Ein befreundeter Maurer bringt ab und zu Styrodurreste vorbei, und aus denen baue ich mir dann z.B. Kisten für die Aussaat, zum Pikieren usw.. Die Teile werden mit wasserfestem Holzleim verleimt und an den Innenkanten mit Silikon versiegelt.

  • Wie lange die Kisten halten? Das kommt darauf an, was man damit macht. Die ältesten sind bestimmt schon 5 Jahre alt. Nur wenn sie verleimt sind halten sie gut, wenn sie mit Silikon geklebt sind, sind sie weniger belastbar. Silikon nehme ich nur um die Nähte innen zu versiegeln.
    Löcher mache ich keine rein. Ich benutze die z.B. auch um Töpfe darin anzustauen.
    Wichtig: Nur Styrodur nehmen, denn das ist geschlossenporig. Styropor ist offenporig, saugt sich mit der Zeit voll Wasser und fängt dann an zu gammeln.