Anzuchtkasten Bauplan

  • In einem meiner Alben hatte ich ja schon mal die Bauanleitung für einen Anzuchkasten veröffentlicht.
    Nun bin ich gerade dabei mir noch 2 Anzuchtkästen zu bauen. Den Bauplan habe ich optimiert.
    - weil die moderen Leuchtstofflampen durch die elektronischen Vorschaltgeräte niedriger sind (somit kann man den Kasten niedriger bauen) und
    - damit nur noch 2 statt 3 Styroporplatten gebraucht werden.
    Allerdings müssen deshalb die Bauteile A und C aus 2 Teilen zusammengesetzt werden (ist aber kein Problem, da sie ja durch die Teile F und G verstärkt werden). Außerdem habe ich die Sockelhöhe von 8 auf 6 cm reduziert (ist auch kein Problem).


    Im alten Plan (siehe im Album) stimmen bei Seitenansicht und Aufsicht die Maße jetzt nicht mehr. Zum Zusammenbau sind beide aber noch brauchbar.


    Meine Kosten:
    - Leuchte komplett mit 840er Röhre T8 => 8 Euro (im Bauhaus, 9 Euro bei Hela und 10 Euro bei Obi),
    - 2 Platten Styropor => 2,15 Euro,
    - 1 Stecker => 1,20 Euro,
    - Kabel => 1,50 Euro (geschätzt, da noch vorhanden),
    - Kantholz 86 cm => 0,80 Euro (geschätzt, da noch vorhanden),
    - Zeitschaltuhr 1,50 Euro (bei Hela),
    - Holzleim => 0,50 Euro (geschätzt, da noch vorhanden),
    - 4 Fliesen 20x25 cm => 1,20 Euro (6 Euro pro m²)
    - 1/2 Stegdoppelplatte PVC, 250x20x1,6 cm => 5,00 Euro.
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    Summe => ca. 22 Euro.
    Wenn man den Anzuchtkasten in einen warmen Raum stellt, kann man die Stegdoppelplatte noch weglassen => 17 Euro.
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    Dazu kommen, falls man die Töpfe nicht in Plastiktüten stellt, noch 2 Minigewächshäuschen mit je 4-6 Euro (sind im Frühjahr oft im Sonderangebot).
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    Stromkosten der 18-Watt-Röhre bei 12 Stunden täglich und 25 Cent pro KWh => ca. 1,70 Euro pro Monat.

  • Da jetzt langsam wieder die Anzuchtsaison beginnt, hier die komplette Bauanleitung:


    Materialliste:
    - 2 Platten Styropor 100 x 50 x 3 cm,
    - 1 Kantholz 4 x 6 cm, 87 cm lang,
    - 1 Leuchtstoffröhre (daylight, 60 cm/ 18 W) mit Fassung, Kabel, Stecker und 2 Holzschrauben,
    - 1 Zeitschaltuhr,
    - 1 Glasscheibe oder eine Stegdoppelplatte (4 oder 6 mm) oder eine weitere Platte Styropor 80 x 33 x 3 cm,
    - 2 Fliesen 25 x 40 cm oder 4 Fliesen 20x25 cm.
    - 2 Anzucht-Gewächshäuschen 24 x 38 cm mit Klarsichtdeckel,
    - 56 Vierkanttöpfe 5 x 5 x 4,5 cm,
    - etwas Gartenvlies,
    - Holzleim, Uhu, Stecknadeln und ein scharfes Messer mit schmalem Rücken ohne Zacken oder ein Styroporschneider.


    Grundsätzlich: Benutzen sie beim Schneiden des Styropors eine Metalllatte als Anschlag.
    Geklebt wird Styropor mit Holzleim. Geklebte Teile werden mit Stecknadeln fixiert, welche man nach 3-4 Stunden wieder herauszieht. Arbeiten sie auf einer geraden Fläche und legen sie 2-3 Lagen Zeitungspapier unter. Schneiden sie zuerst alle Teile aus, bevor sie mit dem Zusammenbau beginnen.
    Wenn man die Schnittkanten des Styropors mehrmals über ein Stück Spanplatte zieht werden eventuell anhaftende Styroporflusen abgerieben.


    Aufbauanleitung:
    Kleben sie A1 und A2 an G, sowie C1 und C2 an F. Kleben sie die Teile B, D und E dazwischen ein. Kleben sie nun die Seitenteile H und I an. Kleben sie die Blende J oben so zwischen die Seitenteile, dass die Seitenteile vorn noch 3 cm überstehen. 3 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen, dann die Stecknadeln herausziehen.
    Kleben sie die Dachteile K und L hinten bündig zu F und vorn bündig zu J auf Seitenteile, Rückwand und Blende.
    Schrauben sie die Fassung der Leuchtstoffröhre mittig an die breite Seite des Kantholzes und schließen sie die Röhre an. Legen sie das Kantholz auf die Seitenteile. Zwischen dem Kantholz und den Dachteilen sollte beidseitig noch Luft sein, damit die durch die Drossel der Leuchtstoffröhre erzeugte Wärme abziehen kann. Wer es besonders hell haben möchte, kann auch oben 2 Kanthölzer mit Leuchtstoffröhren auflegen. Die Dachteile müssen dann entsprechend verschmälert werden. Man kann auch die Box innen mit Alufolie auskleiden.
    Wenn alles gut getrocknet ist streichen sie noch Holzleim in den Winkel zwischen Auflage und Seitenteilen bzw. Rückwand und lassen den Leim gut trocknen.
    Legen sie die Fliesen auf die Auflage und stellen sie die Anzucht-Gewächshäuschen darauf.
    Verschließen sie die vordere Öffnung mit einer Styropor-,Glas- oder Stegdoppelplatte, welche sie mit Nadeln seitlich fixieren.
    Die Anzucht-Gewächshäuschen mit den runden Dellen im Boden für Torfquelltöpfe sind nur bedingt geeignet, denn darin haben die Anzuchttöpfchen keinen guten Stand. Man kann dem aber begegnen, indem man ca. 2 cm hoch Sand einbringt.
    Entfernen sie von den Anzucht-Gewächshäuschen die Schiebedeckel und kleben sie mit Uhu von innen Gartenvlies über die Öffnungen damit keine Trauermücken eindringen können.
    In jedes Anzucht-Gewächshäuschen passen 28 Vierkanttöpfe 5 x 5 x 4,5 cm. Sobald die Sämlinge groß genug sind, und die Deckel der Anzuchtgewächshäuschen entfernt werden, kann man die Unterteile durch Unterlegen von Styropor o.ä. näher zum Licht bringen.
    Sie können aber statt der Anzuchtgewächshäuschen auch Plastikbehälter mit oder ohne Deckel (gibt es z.B. beim Fleischer) verwenden, oder Töpfe ihrer Wahl in Haushalts-Plastiktüten stellen, welche man mit einem Gummiring verschließt.

  • Nr. 1 von den Styropor-Anzuchtkästen habe ich jetzt innen mittels Styroporkleber mit Alufolie beklebt. Temperatur (2 Stunden nach Inbetriebnahme, auf dem Boden gemessen) 28 °C. Auch die Styroporplatte, welche ich vorn vor die Öffnung stelle, ist innen mit Alufolie beklebt. Da muss ich noch was von 1-2 cm Dicke drunterstellen, damit die Luft besser zirkulieren kann, und damit es nicht innen zum Hitzestau kommt. Auf jeden Fall geht mir jetzt kein Licht mehr durch das Styropor flöten.
    [Blockierte Grafik: http://i56.servimg.com/u/f56/17/35/84/05/anzuch11.jpg]

  • Hallo Ernst schöner Kasten, gute Bastelarbeit.
    Jedoch solltest du dir über die Alufolie Gedanken machen wg der Lichtreflexion. Die ist da nicht so gut geeignet wie allgemein gesagt wird, Laut internetrecherche kann ich folgendes beitragen:
    Reflexionswerte
    Farbe/Material Reflexionsgrad in Prozent
    Foylon 94 bis 95
    Mylarfolie 90 bis 95
    Mattweiße Farbe 85 bis 93
    Seidenglanzweiß 75 bis 80
    Mattgelb 70 bis 80
    Alufolie 70 bis 75
    Schwarz unter 10
    Evtl bringt dir das was? Alu reflektiert zwar auch das Licht, aber wäre wahrscheinlich besser gewesen wenn du nichts gemacht hättest. Das Weiß des Styropors wäre evtl besser gewesen....
    Ob die Werte so stimmen kann ich nicht sagen ich habs wie eben geschrieben vom Netz.
    Mfg.Heinz

  • Hallo Heinz,
    ich hatte den Kasten innen 2x mit weißer, matter Dispersionsfarbe gestrichen. Aber es kam immer noch etwas Licht durch das Styropor. Außerden ist der Kasten 80 cm lang, die Leuchtstoffröhre aber nur 60 cm, so dass zu den Seiten hin ein deutlicher Lichtabfall zu verzeichnen war (dort bekamen die Sämlinge lange Hälse). Jetzt ist die Beleuchtung viel gleichmäßiger. Und außerdem wird ja auch die Wärme durch das Alu teilweise reflektiert.
    Klar reflektieren die von dir zuerst genannten Materialien besser, aber 30 Meter Haushalts-Alufolie in 30 cm Breiten kosten nur 1 Euro nochwas. Und der Styroporkleberverbrauch hält sich auch in Grenzen. Ich möchte ja zeigen, dass man für kleines Geld und mit etwas Bastelarbeit einen gut funktionierenden, wenig Strom verbrauchenden Anzuchtkasten hinbekommt.

  • Hallo Bruno,
    wenn auf der Lampe 840 bzw. tageslichtweiß/daylight steht ist die ok.
    Bei Auskleidung mit Alufolie reicht 1 Lampe auf jeden Fall. Ohne Alufolie geht halt etwas Licht verloren, weil Styropor nicht lichtdicht ist.
    Lass den Kasten erst mal einige Tage an seinem Standplatz laufen, und miss dabei die Temperatur. Es kann sein, dass durch die Alufolie die Temperatur 30 °C und mehr erreicht. In dem Fall kannst du unter die Frontplatte links und rechts etwas unterlegen, so dass dort ca, 2 cm Luft sind.

  • hallo Ernst,
    vorerst entschuldigung für die viele fragerei
    nun geht es an das zusammen Bauen.A1 undA2 werden unten An G geklebt
    C1 und C2 sind dann oben. Die TeileB,d undE kommen die stehend dazwischen?
    Die Seiten Teile H und I Werden die Innen oder Aussen angeklebt?Nach dem Foto
    müsste es innen sein.
    Hat der kasten keinen Boden?
    Besten Dank für deine mühe:cwm71: Gruss Bruno

  • Hallo Bruno,
    A1 und A2 werden innen an G geklebt, C1 und C2 innen unten an die Rückwand. B, D und E kommen zwischen A und C. A, B, C und D ergeben zusammen die Auflage für die Fliesen.
    Die Seitenwände werden seitlich an die Rückwand und die Fliesenauflage geklebt.

  • Hallo Ernst danke für deine Ausführungen. Habe statt normale Alufolie aus dem
    Haushalt Eine Rettungsdecke genommen die reisst nicht so schnell und hat ja eine silbrige Seite.Keine Ahnung über das Material, aber sieht gut aus.
    Ausserdem brauche ich zwei Lampen und mache die eine ganz nach links und die andere ganz nach rechts.
    Grüsse von Bruno:cwm53: bald ist Einweihung

  • Hallo Kakteenfreunde!
    Bin auf der Suche nach Ideen für einen Anzuchtsbehälter auf diese Pläne gestoßen. Ein großes Lob für den Einfall.
    Da ich bisher noch nie mit einem Anzuchtkasten gearbeitet habe (nur Aussaat im GWH) fehlen mir auf diesem Gebiet die Erfahrungen.
    Meine Frage:
    Ich habe im Keller noch zwei größere, ungenutzte Aquarien (mit jeweils zwei Leuchten ausgestattet) stehen.
    Spricht aus eurer Erfahrung etwas dagegen diese zu nutzen.
    Ich würde die Aquarien mit Syropur auszukleiden, für Entlüftungsmöglichkeit (geht hier nur im Bereich der Abdeckung) sorgen und den Abstand zu den Leuchtmitteln durch Anhebung im Bodenbereich verkürzen.
    Was denkt ihr?

  • Falls es im Keller warm ist, reicht es, die Aquarien außen mit Alufolie zu umwickeln. Falls nicht, die Aquarien zusätzlich außen mit Styropor verkleiden (mit Kordel oder Ähnlichem befestigen reicht). Wichtig: Thermometer reinlegen und 2-3 Tage zur Probe laufen lassen, dabei die Temperatur kontrollieren.

  • Hallo zusammen,
    nach mehreren Jahren mit späteren Aussaaten im GWH habe ich in diesem Jahr wieder eine Winteraussaat vorgenommen. Dazu verwende ich den Deckel meines ausgemusterten Aquariums aus Auflage und nutze als Beleuchtungsquelle die Aquariumsleute.

    Bild 3197 und 3199
    Um das Licht näher an den Aussaaten zu haben verwende ich als Unterbau einen nur 13 cm hohen Unterbau aus Hartkartonagen. Alle Innenflächen sind zur Reflektion des Lichtes mit Alufolie ausgekleidet. An den hinteren Belüftungsschlitzen des Aquariumdeckels sind Alustreifen angebracht, die zur Luftzirkulation bei Bedarf hochgestellt werden können.

    Bild 3224
    Die Vorderfront ist mit einer abnehmbaren Aluauflage abgedeckt. Dadurch habe ich leichteren Einblick und Zugang ohne den Deckel abzunehmen.

    Die Aussaat erfolgte am 29.12.2013 und steht im Heizungskeller. Daher ist am Anzuchtkasten keine Isolierung erforderlich.
    Die Grundtemperatur von 20 – 21° stieg in der 13-stündigen Beleuchtungsphase auf 29 – 30 ° an.

    Bild 3203
    Die Aussaatschale und die separaten Aussaattöpfe wurden mit transparenter Windradfolie bedeckt um eine höhere Luftfeuchtigkeit auf Substrathöhe zu halten. Zwischen die Topfreihen habe ich zur Tragfähigkeit der Folie vertikale Streifen der Windradfolie eingeschoben. Diese wurden auf die Höhe des Anstaukastens geschnitten.

    Bild 3212
    Nach 6 Tagen ist eine zufriedenstellende Keimung bei einigen Aussaaten erfolgt.

    Bild 3222
    Nach 14 Tagen zeigt sich das die Kreuzungen mit Elternteilen aus Hochlandlagen erschwert keimen. Die Aussatttöpfe wurden umgruppiert um diesen mehr Licht zu „gönnen“. Weiterhin wurde der Aussaatkasten von der Heizung genommen und seitlich platziert. Damit ergab sich eine um 2 – 3° niedrigere Tagestemperatur ( = 25 - 28°).

    Bild 3225
    Zur Nachtabsenkung lege ich gefrostete Kühlelemente auf die Windradfolie. Die Elemente liegen auf Styroporplatten, damit die Kälte nicht punktuell zu stark durchschlägt. Dadurch erreiche ich eine Nachttemperatur von von 17 – 18° im Anzuchtkasten. Die fehlenden Aussaaten begannen nun ebenfalls zu keimen.

    Inzwischen ist bei 95 % der Aussaaten eine Keimung erfolgt. Allerdings sind einige Aussaaten nur sehr schwach aufgelaufen und haben z. T. identisch chlorotische Sämlinge. Das ist aber teilweise den Experimenten mit nur schwer zueinander passenden Elternteilen geschuldet.
    Die Windradfolie stelle ich seit einigen Tagen während der Beleuchtungsphase an den Seitenrändern hoch um die Luftfeuchtigkeit zu verringern und die Sämlinge langsam an das Leben außerhalb des „Brutkastens“ zu gewöhnen.

    Mit diesem Beitrag möchte ich zeigen, dass mit dem Einsatz einfacher Hilfsmittel eine erfolgreiche Aussaat möglich ist.

  • Hallo Hans Jürgen.


    Ich habe ein Frage zu deinen Leuchtstoffröhren.
    Auf den Bildern wirkt das Licht leicht rosa.
    Täuscht das, oder ist das Licht tatsächlich in diesem Farbton?


    Welche Leuchtstoffröhren verwendest du dafür?


    Vielen Dank für deine Antwort


    mfg


    Franz

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    Avatar: PAR.2013.0045.002

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