Pikierschablone

  • Hier mal meine neueste Bastelarbeit, eine Pikierschablone.


    Herstellung der Schablone: In Hartplastik habe ich im Abstand von 2,5 cm Löcher von 1 cm Durchmesser gebohrt und dann mittig durch die Löcher gesägt. Die Schablone ist 2,5 cm breit.


    Vorbereitung der Pflanzschalen: Mit Gewebeband habe ich die Löcher von innen zugeklebt, und dann mit einem Bleistift kleinere Löcher in das Band gestochen.


    Substrat: Das Substrat hat eine Korngröße von 0-3 mm und ist rieselfähig.


    Anwendung der Schablone:
    - Schale schräg stellen.
    - Schalone mit Mini-Leimzwingen am Schalenrand befestigen.
    - Substrat bis zur Oberkante der Schablone einrieseln lassen und mit den Fingern gleichmäßig verteilen.
    - Sämlinge (das Substrat sollte trocken sein) leicht vertieft ins Substrat einsetzen und im Wurzelbereich leicht festdrücken (so sitzen die Sämlinge später gerade).
    - Etwas Substrat im Wurzelbereich anfüllen, um die Wurzeln zu stabilisieren.
    - Schablone lösen und 1 Position weiter fixieren, dabei leichten Abstand zur Sämlingsreihe darunter halten.
    - usw. usw.

  • Ha!


    Hagen war schneller. Ich finds auch nen Hammer. Vor allem die Nummer mit dem "Schale schräg stellen". Echt Herr S., Du bist wirklich eine Bereicherung, vor allem auch mit diesem unaufdringlichen Sendungsbewusstsein. Ist das der OSTR, den man im Grunde nie wirklich loswird? Wie auch immer, danke für's Veröffentlichen!


    Liebe Grüße, viel Erfolg morgen!
    Tim

  • Ha!


    Hagen war schneller. Ich finds auch nen Hammer. Vor allem die Nummer mit dem "Schale schräg stellen". Echt Herr S., Du bist wirklich eine Bereicherung, vor allem auch mit diesem unaufdringlichen Sendungsbewusstsein. Ist das der OSTR, den man im Grunde nie wirklich loswird? Wie auch immer, danke für's Veröffentlichen!


    Liebe Grüße, viel Erfolg morgen!
    Tim

    Hallo Tim,
    den OstR habe ich vor 1 Jahr mental abgelegt, seitdem war ich auch nicht mehr an meiner ehemaligen Schule (das ist sozusagen mein geistiger Freischwimmer :psb04:). Sendungsbewusstsein würde ich es nicht nennen, eher als Versuch, mich in einer Arbeitsgemeinschaft (soweit man die überhaupt noch so nennen kann) im Rahmen meiner Möglichkeiten einzubringen. Und nachdem der ganze schulische Kram aus meinem Gehirn verschwunden ist, sind die Gehirnwindungen jetzt frei für neue Ideen.


    Zweck dieser Schablone ist, dass die Wurzeln möglichst gerade nach unten gehen und dass sie möglichst wenig gedrückt werden. Letztes Jahr hatte ich die Sämlinge in feuchtes Substrat pikiert, damit die Löcher nach dem "Bohren" nicht sofort wieder zurieseln. Ergebnis: Es sind etliche Sämlinge verfault.


    Habe mittlerweile die Plastikschiene verworfen, weil sie sich mit der Zeit durch den Druck der Leimzwingen in der Mitte nach oben gewölbt hat. Da ich aber in den Schalen kein Hügelbeet will, habe ich jetzt eine L-förmige Aluschiene genommen, und auf den kurzen Schenkel des L Markierungen angebracht. Nachteil dieser glatten Schiene: Die Seitenstabilisierung der Sämlinge ist nicht so gut, es kann auch schon mal einer seitlich wegkippen. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.


    Übrigens: In eine Euroschale 60x40 cm passen 17-18 Reihen á 14 Sämlinge, abzüglich der Plätze, die durch die Etiketten eingenommen werden.

  • Ernst, was spricht gegen eine Schablone aus 1cm dicken Holz? Die müsste verwindungssteif genug sein. Außerdem könnten auf beiden Seiten Bohrungen sein, nur eben um einen halben Abstand versetzt. So könnte man immer exakt am Rand anzwingen, müsste eben nur von Reihe zu Reihe die Schablone jeweils umdrehen.


    Oberallervortrefflichste Grüße!
    Tim

  • Der Klebstoff hielt nicht dauerhaft auf dem Plastik. Ich habe jetzt die Plastikschablone mit der Aluschiene durch Blindnieten verbunden, das hält 100%ig. Habe die Pikierschablone auch etwas schmäler gemacht, so dass jetzt sowohl innerhalb der Reihen als auch zwischen den Reihen 2,5 cm Abstand ist. In eine Saatschale 60x40cm passen jetzt 21 Reihen á 14 Pflanzen abzüglich der Plätze für die Etiketten.
    Und da mein Pikiersubstrat (1-3 mm Körnung) nicht gereicht hätte, habe ich es auf die doppelte Menge gestreckt mit feinem Flusssand (der nicht verklebt) und verwittertem Bims, beides 0-1 mm Körnung. Hoffentlich reichen die 300 Liter, und hoffentlich ist das feinere Substrat noch ok.

  • Hallo Bernhard,
    hier das Bild der finalen Pikierschablone. Sie ist 2 cm breit und 40 cm lang.
    Von allein pikiert die nicht, und vermutlich ginge es auch schneller, wenn man nur eine einfache Aluschiene nimmt, die Erde bis zu dieser anfüllt, dann die Aluschiene wieder wegnimmt und die Sämlinge leicht in die Erde drückt. Mit der Schablone haben die Sämlinge halt immer den gleichen Abstand. Sie sollen sich ja möglichst lange nicht in die Quere kommen.

  • Ernst, was spricht gegen eine Schablone aus 1cm dicken Holz?

    Hallo Tim,
    ich hab's mit 4 mm dickem Sperrholz probiert, es funktioniert nicht. Egal wie oft und fein man das Holz schleift, die kleinen Sämlinge bleiben immer wieder mit ihren feinen Dornen am Holz hängen und man zieht sie beim Entfernen der Schablone teilweise mit raus.

  • Hm, das ist oll.
    Ist auch sicher ein Heidenaufwand, jedes Loch einzeln auszufeilen und feinzuschmirgeln.


    Also doch Plastik und Alu. Sag, stört der kurze Schenkel nicht beim Arbeiten? Sammelt sich da nicht auch ständig das Stubstrat drin? Die Schablone ist aber ansonsten echt secksi anzuschauen, wirklich "Hei Ent"...


    Liebe Grüße,
    Tim

  • Hallo Tim,
    der kurze Schenkel des Alu ist absolut notwendig, er verhindert sicher, dass Substrat nach unten auf die bereits pikierten Pflanzen fällt. Außerdem kann man die Schablone beim Versetzen am kurzen Schenkel gut greifen. Klar sammelt sich darauf Substrat, aber einmal mit dem Fingernagel drübergefahren und es verschwindet nach oben.

  • Gestern wurde ich endlich fertig mit dem 1. Pikieren. Mittlerweile sind 17 Schalen 60x40 cm voll geworden. Alles wurde mit der Pikierschablone pikiert.
    Unmittelbar nachdem eine Schale voll war, habe ich die Sämlinge mit einer Mischung aus Saprol-pilzfrei und Vitanal Wachstumsstarter intensiv besprüht (kommt schon fast auf Gießen raus). Diese Nassbehandlung hat überhaupt nicht geschadet. Im Gegenteil, bisher noch kein einziger Ausfall. Selbst von den Mickerdingern hat noch keines den Geist aufgegeben.
    Ich bin begeistert.

  • Ich hab mal gelernt (gelernt ist eigentlich zuviel gesagt), daß man versetzt pikieren soll. Wegen des Platzes.

    Die kleinen Kerlchen stehen da wie die Soldaten in Reih und Glied. Für mich ist Pikieren Handarbeit, da brauche ich keine Schablone.

    Tut mir leid Ernst, aber das ist meine Meinung.

    VG
    Gudrun

    "Aber nicht der Besitz, sondern die erfolgreiche Beschäftigung mit unseren Pflanzen ist das Wesentliche."


    Walter Haage

  • Heimatland, 22x14x17? Du hast rund 5200 Knödel verarbeitet und das nur für's erste Pikieren? Weia. Knietiefe Verbeugung, Herr S.!


    Es wird imho ziemlich viel auf Ammenmärchen-Niveau hartnäckig verbreitet, so auch über das Angießen. Ich habe z.B. einen frisch geschnittenen Deiner Seleni-Stecklinge nur mal probehalber waagerecht in einem 13er Topf komplett vergraben und den Topf 4 Wochen lang regelrecht unter Wasser gesetzt ohne sterile Erde oder irgendeine Chemie. Nach 4 Wochen zeigten sich zwei äußerst knackige Triebe, was ja überhaupt nicht sein darf. Seit dem gieße ich die Pflanzen, wann ich es für richtig halte. Ich achte nur auf die richtige Temperatur und ausreichend Belüftung, fertig.


    Schönes WE!
    Tim

  • Gestern wurde ich endlich fertig mit dem 1. Pikieren. Mittlerweile sind 17 Schalen 60x40 cm voll geworden. Alles wurde mit der Pikierschablone pikiert.


    Hallo Ernst,


    17 Schalen a' 60 x 40cm nur für Sämlinge, das sind grob mehr als 4000 Stück!
    Ich beneide dich, diesen Platz würde ich mir wünschen.


    Grüße


    Franz

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    Avatar: PAR.2013.0045.002

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  • Hallo Franz,
    ich versuche zwar Platz zu schaffen, alles was nichts ist kommt weg. Aber spätestens nächstes Jahr wird's eng.