• Hallo Hybridenfreunde,

    ich habe überlegt ob ich mir eine Heizmatte für die Aussaat zulegen soll oder nicht. Ich würde gerne von euren Erfahrungen damit erfahren und was für ein Modell es dann sein sollte (mit Thermostat oder nicht). Das wichtigste wo am besten beziehen? Gibt es noch Alternativen? Bis her habe ich ohne Hilfsmittel im März ausgesät. Sonderlich viel kam dabei immer nicht heraus. Eventuell war es zu kühl. Welche Temperatur ist empfehlenswert? Früher will ich nicht aussähen, da ich nichts von dem Aufwand mit künstlicher Belichtung halte.

    Gruß Sascha

  • Hallo Sascha,
    ich arbeite nicht mit den Heizmatten und kann die von daher auch keine wirklichen Tips dazu geben.

    Ich habe mir vor ca 2 Jahren die Anzuchtstation Lichtgarten von Gärtner Pötschke zugelegt und bin sehr zufrieden damit. Die hat zwei Röhren mit je 24 Watt und braucht somit ungefähr gleich viel Energie zu den Heizmatten in dieser Größe.
    Ich packe dann diese Anzuchtstation nach dem Bestücken mit den Saattöpfchen in eine Rettungsdecke aus dem Verbandskasten ein und dadurch erwärmt sich der Innenraum auf ca 28 Grad.
    Somit habe ich also Licht und Wärme gleichzeitig und kann 35 bis 40 Saatttöpfchen mit Licht und Wärme mit 48 Watt versorgen.

  • Hallo Sascha,
    wenn du zu spät aussäst, dann kann es sein, dass du die Sämlinge im ersten Winter noch warm durchkultivieren musst. Das ist dann energieintensiver als eine kühle Überwinterung nach früher Aussaat.
    Baue dir doch einfach einen Anzuchtkasten, da passen 56 Töpfchen 5x5x4,5 cm rein, und du kommst mit 18 Watt aus, die Leuchtstoffröhre liefert genug Wärme. Bauplan und Bilder dazu findest du in einem meiner Alben.


    Materialliste:
    - 3 Platten Styropor 100 x 50 x 3 cm,
    - 1 Kantholz 4 x 6 cm, 87 cm lang,
    - 1 Leuchtstoffröhre (daylight, 60 cm/ 18 W) mit Fassung, Kabel, Stecker und 2 Holzschrauben,
    - 1 Zeitschaltuhr,
    - 1 Glasscheibe oder Stegdoppelplatte (4 oder 6 mm) 40 x 81,5 cm,
    - 2 Fliesen 25 x 40 cm,
    - 2U-Schienen 10 mm breit, 42 cm lang aus Plastik oder Aluminium,
    - 2 Anzucht-Gewächshäuschen 24 x 38 cm mit Klarsichtdeckel,
    - 56 Vierkanttöpfe 5 x 5 x 4,5 cm,
    - etwas Gartenvlies,
    - Holzleim, Uhu, Stecknadeln und ein scharfes Messer mit schmalem Rücken ohne Zacken.


    Achtung: Da die Styroporplatten oft nicht genau 100 x 50 cm groß sind muss man die Maße eventuell den Gegebenheiten anpassen. Deshalb habe ich bewusst "Rest" als Maß angegeben.
    Grundsätzlich: Benutzen sie beim Schneiden des Styropors eine Metalllatte als Anschlag.
    Geklebt wird Styropor mit Holzleim. Geklebte Teile werden mit Stecknadeln fixiert, welche man nach 3-4 Stunden wieder herauszieht. Arbeiten sie auf einer geraden Fläche und legen sie 2-3 Lagen Zeitungspapier unter.
    Wenn man die Schnittkanten des Styropors mehrmals über ein Stück Spanplatte zieht werden eventuell anhaftende Styroporflusen abgerieben.


    Bauanleitung:
    Schneiden sie von der 1. und 2. Platte die Teile A, B, C, D und E aus. Kleben sie B, D und E zwischen A und C. Rechtwinklig ausrichten und 3-4 Stunden trocknen lassen. Das ist die Auflage für die Fliesen.
    Schneiden sie in G eine Falz von 1 x 1 cm und kleben sie G an A und die Rückwand F an C.
    Schneiden sie die Seitenteile H und I bei 2 und bei 3 cm vom Längsrand entfernt je gut 1 cm tief aus, schneiden oder kratzen sie das Styropor aus dieser Nut und kleben sie eine U-Schiene in jede Nut. Kleben sie die Seitenteile links und rechts an.
    Kleben sie die Blende J oben so zwischen die Seitenteile, dass die Nut der Seitenteile frei bleibt.
    Kleben sie die Dachteile K und L hinten bündig zu F und vorn bündig zu J auf Seitenteile, Rückwand und Blende. Zwischen den beiden Dachteilen sollten noch ca. 8 cm frei sein.
    Schrauben sie die Fassung der Leuchtstoffröhre mittig an die breite Seite des Kantholzes und schließen sie die Röhre an. Legen sie das Kantholz auf die Seitenteile. Zwischen dem Kantholz und den Dachteilen sollte beidseitig noch je 1 cm Luft sein, damit die durch die Drossel der Leuchtstoffröhre erzeugte Wärme abziehen kann.
    Wenn alles gut getrocknet ist streichen sie noch Holzleim in den Winkel zwischen Auflage und Seitenteilen bzw. Rückwand und lassen den Leim gut trocknen.
    Legen sie die Fliesen auf die Auflage und stellen sie die Anzucht-Gewächshäuschen darauf.


    Kaufen sie nicht die Anzucht-Gewächshäuschen mit den runden Dellen im Boden für Torfquelltöpfe, denn darin haben die Anzuchttöpfchen keinen guten Stand.
    Entfernen sie von den Anzucht-Gewächshäuschen die Schiebedeckel und kleben sie mit Uhu von innen Gartenvlies über die Öffnungen damit keine Trauermücken eindringen können.
    In jedes Anzucht-Gewächshäuschen passen 28 Vierkanttöpfe 5 x 5 x 4,5 cm.
    Wenn man J 1 cm schmäler macht kann man die 3. Styroporplatte für einen zweiten Anzuchtkasten benutzen, für 2 Anzuchtkästen braucht man dann insgesamt 5 Styroporplatten.
    Frohes Schaffen.

  • Hallo Sascha,


    ich wende mit ausgezeichnetem Erfolg die Methode von Thomas an. Aussaat immer am letzten Januarwochenende. Zimmergewächshaus am Südfenster über der Heizung. Wenn die Kerlchen noch klein sind bei zu starker Sonneneinstrahlung mit Seidenpapier schattieren. Mehr benötige ich nicht.


    Gruß:cwm71:
    Hans-Georg

  • Danke für die vielen Tipps. Aber so wie es momentan aussieht werde ich mir eine Anzuchtstation zulegen. Das ist quasi wie ein großes Zimmergewächshaus mit termostatgerägelter Heizung.
    Jetzt habe ich noch 2 wichtige Fragen.
    1. Ist wenn ich jetzt die Tage aussähe noch eine künstliche Belichtung nötig oder geht das auch ohne?
    2. Wie hoch ist die optimale Temperatur für gute Resultate?

    Gruß Sascha

  • Hallo Sascha,
    ohne Beleuchtung musst echt noch mind. 3 bis 4 Wochen warten mit der Aussaat, dann klappt es erheblich besser!

    Ich finde die Keimtemperatur bei 28 bis 30 Grad am besten, da spriessen meist nach 3 bis 4 Tagen die ersten Sämlinge.
    Ab dem 6. Tag nach der Aussaat reduziere ich aber so auf 24 bis 26 Grad.