• Hallo,

    vor ein paar Tagen habe ich mir eine rote Pitahaya (Drachenfrucht) zugelegt, um jetzt schon mal die Hylocereen-Aussaat zu machen, damit im Frühjahr entsprechend Unterlagen für die Sämlingspfropfung zur Verfügung stehen.

    In einem anderen Supermarkt gab es neben der roten Pitahaya auch grüne, die gesondert aufgeführt und angeboten wurden.
    Es handelt sich also nicht um einen anderen Reifegrad, sondern um eine andere Frucht - wenn auch das Aussehen mit den Drachenschuppen (daher kommt der Name) identisch ist.

    Kennt jemand den Unterschied, ergeben sich unterschiedliche Pflanzen aus der roten und grünen Frucht?

    Mit den Unterlagen aus der roten Frucht war ich bisher zufrieden.

    Gruss
    Guido :cwm71:

  • Hallo Guido,
    vermutlich handelt es sich um ein unreifes Exemplar:
    - Sind die Schuppen dünn und die Samen ca. 1 mm dick, dann ist es Hylocereus undulatus,
    - Sind die Schuppen dick, eher wie Warzen, und sind die Samen ca. 2 mm dick, dann handelt es sich um Selenicereus megalanthus. Zu letzterem siehe meinen Beitrag hier:
    http://www.hybridenforum.com/f…st.php?p=6322&postcount=9
    Letzterer ist übrigens besser als Unterlage geeignet, weil Selenicereus megalanthus kühl überwintert werden kann.
    Gib mal in der Google-Bildersuche "Pitahaya" ein.

  • Hallo Frank,

    das hat den Anschein.
    Es wäre interessant, zu sehen, ob die Pflanzen selbst auch unterschiedlich sind und damit die eine oder andere als Pfropfunterlage besser wäre.

    Meine Aussaat aus der roten Pitahaya kommt im beheizten Minigewächhaus auf der Fensterbank mit Zusatzlicht inzwischen prima. Aussaattermin war am letzten Montag abend und heute morgen haben ganz viele die Nase aus der Samenschale gestreckt.

    Gruss
    Guido

  • Hallo Guido,
    na - die sehen doch auch schon aus, wie Hybriden am Stiel... :D
    Aber das werden bestimmt lauter Prachtkerle!
    Du - im ARD Ratgeber Heim und Garten am Sonntag zeigte Ulrich Haage auch zwei unterschiedliche "Drachenfrüchte" - die gängige rote und eine gelbe, die ich vorher noch nirgends gesehen hatte. Leider erklärte Herr Haage nichts zu den verschiedenen Sorten - es gibt aber offensichtlich mehrere Arten dieser Hylocereen und ich kann mir vorstellen, daß es da auch von der Pflanzengestalt her Unterschiede gibt.
    Werde in den Obstläden mal nach der gelben Frucht Ausschau halten...
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:

    " Wer Träume verwirklichen will, muß wacher sein
    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Hier mal zum Vergleich die Sämlinge von der gelben Pitahaya (Selenicereus megalanthus). auch vor einer Woche ausgesät. Man sieht, dass die Samen und auch die Keimlinge deutlich größer sind als die von Hylocereus undulatus.

  • Hallo Susanne und Ernst,

    vielleicht werde ich auch noch nach einem gelben Exemplar Ausschau halten.
    Selenicereus habe ich bisher immer nur als Königin der Nacht verstanden, also im klassischen Sinn die "grandiflorus" und ähnliche.
    Dass hinter der gelben Pitahaya ein Selenicereus steht, ist für mich neu und interessant. Mit Google-Suche kann man das alles nachvollziehen.

    Ernst - vielleicht kannst Du später nochmal ein Foto hier zeigen, wenn sich der eigentliche Kakteenkörper zeigt.

    Die Sämlinge sind bei beiden völlig Kakteen-untypisch mit den 2 Keimblättern.

    Gruss
    Guido :cwm71:

  • Hallo,
    ich habe im vorigem Jahr auch Pitahaya ausgesät, diese Sache aber nicht
    weiter verfolgt, da ich mir von Mallorca Sproßstücke mitgebracht hatte.
    Diese haben viele gute neue Sprosse getrieben, die ich dann zum Pfropfen
    verwendet habe.


    Beste Grüße ... H. Kellner

  • Hallo Susanne,

    na das nenne ich eine Auswahl.

    Allerdings leider lediglich innerhalb der USA nutzbar, wegen der Export/Importauflagen.

    Ich denke mit den Früchten aus unseren Supermärkten vor Ort sind wir bedient, da die Sämlinge lediglich als Unterlagen dienen sollen.

    Bis mal ein Exemplar blühfähig wäre, müsste wohl die halbe Hauswand zuwuchern, was bei uns aufgrund des Klimas nicht passieren wird.
    Niedersachsen ist halt nicht Kalifornien. ;)

    Viele Grüsse
    Guido :cwm71:

  • "Die Mindestbestellmenge von 3 kg muss eingehalten werden." "Zuzüglich 8,90 Euro Versandkosten."


    Wen willst du denn damit zuwerfen? Außerdem gibt's dort nur die rote Pitahaya, nicht aber die gelbe.
    Die gelbe Pitahaya hat beim Gemüsehändler 4 Euro gekostet, da waren geschätzte 200 Samen drin und die keimen wie Haare auf dem Hund. Wenn ich sehe, dass bei Ihhbähh 20 Samen für 1 Euro angeboten werden, dann wäre da ne ganz schöne Gewinnspanne drin, vorausgesetzt man bekommt die auch los. :confused:

  • Hallo Thomas und Ernst,

    mein Bedarf ist zunächst durch die rote aus einem Supermarkt vor Ort und Samenkörner der gelben von Ernst gedeckt.
    Mehr als 50 Sämlingskreuzungen werde ich eh nicht machen wollen in einer Saison und in vielen Fällen kann man das abgeschnittene Oberteil wieder bewurzeln und erneut als Unterlage verwenden.

    Falls ich irgendwann mal beruflich "Kakteenpfropfer" werden will, komme ich nochmal auf die Möglichkeiten ab 3 kg aufwärts zurück. ;)

    Essen mag ich die Früchte nicht, die rote war jedenfalls nicht nach meinem Geschmack.

    Gruss
    Guido :cwm71:

  • Von dem besagten Tropenkost-Handel, der in Thailand ansässig ist, beziehe ich hinund wieder tropische Früchte. Die Früchte werden biologisch angebaut und reif geerntet und landen dann als Zuladung in Passagierflugzeugen innerhalb von 1 - 2 Tagen auf meinem Tisch. Natürlich ist das ein Hammerpreis, aber die Früchte sind einfach köstlich.*Werbungaus*


    Bei meiner letzten Lieferung hatte ich auch Pitahaya bestellt, und normalerweise bekommt man weißfleischige Früchte. Diesmal war die Sorte mit rotem Fruchtfleisch dabei (beide wirklich köstlich:cwm12:), und ich habe mir mal den Spaß gemacht, einige Kerne auszuwaschen und zu säen. Sie stehen seitdem im Folienbeutel am kühlen Fenster und sehen ganz gut aus. Keimblätter und die ersten feinen Härchen sind zu sehen. Ich wollte mich eigentlich nicht weiter um sie kümmern. Aufgrund der Diskussion hier habe ich sie jetzt aber mal etwas ins Wärmere geholt. Ich bin auch gespannt, wie sie sich weiterentwickeln. Um nochmal auf rote/gelbe Früchte zurückzukommen: Meine waren außen rot und innen rot. Sollte im Sommer etwas daraus geworden sein, schmeiße ich sie gerne unters Volk:), weil ich selbst wohl nicht propfen werde.

  • Ernst - vielleicht kannst Du später nochmal ein Foto hier zeigen, wenn sich der eigentliche Kakteenkörper zeigt.

    Die Sämlinge haben lange gebraucht, aber jetzt treiben sie durch. Vermutlich haben sie zunächst mal gescheite Wurzeln gebildet. Man kann schon die für megalanthus typischen drei Rippen erkennen.

  • Hallo Ernst,

    ich habe letztes Jahr auch Pitahaya ausgesät. Als diese dann etwas größer waren habe ich beim Eintopfen die Keimblätter komplett im Substrat verschwinden lasssen. Die Pflänzchen werden dadurch recht stabil und geschadet hat es bis heute nichts.

    Viele Grüße
    Ralf

  • Vor etwa 1 Monat habe ich die Sämlinge der gelben Pitahaya pikiert und zwar so, dass die Keimblätter noch über der Erde sind. Mittlerweile sind die größten Sämlinge gut 20 cm lang, und direkt über den Keimblättern beginnt schon die Seitentriebbildung. Auch zeigen sich am Haupttrieb teilweise schon Luftwurzeln. Ich habe jetzt mal einen Teil der Haupttriebe ca. 5 cm über den Keimblättern abgeschnitten, unten angespitzt und die frisch geschnittenen Stecklinge direkt in Sand gesetzt. Stecklingsvermehrung deshalb, weil die Sämlinge selbst zu kippelig sind. Bin mal gespannt wie gut und schnell die Stecklinge bewurzeln.
    Außerdem habe ich noch jede Menge Sämlinge von Cereen aus einer Samenmischung. Die sind jetzt ca. 10 cm hoch. Mein erster Pfropfversuch auf Cereussämlinge im Herbst war wenig erfolgreich, von 6 Pfröpflingen ist nur einer angewachsen, aber der geht besser ab als vergleichbare Pfropfungen auf Selenicereus grandiflorus. Vor 3 Tagen habe ich mal wieder einige Testpfropfungen auf Cereussämlingen vorgenommen. Die Cereussämlinge sind sehr weichfleischig, und beim Schnitt steht der Saft regelrecht auf der Schnittfläche. Deshalb habe ich sowohl die Schnittstelle der Cereus-Unterlage als auch die Schnittstelle des Pfröpflings vor dem Aufsetzen mit Küchenkrepp angetupft um eine bessere Haftung zu erreichen. Bin mal auf die Anwachsrate gespannt.