EDH.2011.0497 (AG3571)

  • Kreuzungsnummer: EDH.2011.0497.MBR.05 (AG3571)
    Züchter: H. Eder
    Aufzüchter: Matthias Br. (Papamatzi)
    Mutterpflanze: EH Madame Pele (Schick)
    Vaterpflanze: EH Beautiful Dreamer (Schick)
    Blütendurchmesser: 9cm


    Die Blüte ist blassorange, nicht unbedingt ein Abbild der Eltern.



    PS: Mir ist es nicht gelungen, das Bild als Anhang anzufügen. Mach ich da was falsch oder geht das nicht (immer)?



    Edit: Bilder neu hochgeladen.

  • ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Herr Kellner damals in Fulda vor einigen Jahren gesagt hat, dass Schick-Hybriden miteinander gekreuzt seiner Erfahrung nach meist keine guten Ergebnisse bringen, daher versuche ich bei meinen Echinopsis-Kreuzungen häufig Schick-Hybriden mit Wessner-Pflanzen zu kreuzen, die ja meist sehr farbenprächtig und bunt sind. Vielleicht hat der Mann ja recht ........

  • Interessanter Punkt. Vielleicht ist da was dran.

    Allerdings habe ich auch schon durchaus gute Ergebnisse mit Schick-Kreuzungen beobachten können. O Paradiso x Raoul Wallenberg beispielsweise, oder Sorceres x Impulse haben recht hübsche Blüten hervorgebracht. Auch die El Captain von Thomas Stöfer ist eine Schick-Kreuzung. Von daher glaube ich nicht, dass man dies verallgemeinern kann, oder? Vielleicht kommt es darauf an, welche Schicks man miteinander verkuppelt? :/


    Womit hat Herr Wessner eigentlich gekreuzt? Waren das keine Schicks?


    Vielleicht war Herrn Kellers Aussage aber auch dahingehend gemeint, dass eher selten Ergebnisse erreicht werden, welche die vorhandenen Schick-Hybriden übertreffen. Das wäre für mich sehr plausibel.

    Von daher macht es bestimmt Sinn, ausgetretene Pfade zu verlassen. 8)

  • Wenn ich was dazu sagen darf, obwohl ich sicher keine Geheimnisse verrate: Ich schaue mir beim aktuellen Aufbau meines Grundstocks wo immer möglich nicht nur die Hybride selber an (das habe ich bei den ersten Käufen vor zwei/ drei Jahren noch gemacht- weswegen ich die 'Morgenzauber 319' zB dies Jahr rausgeworfen habe), sondern auch die Vorfahren. Mindestens die Eltern der Hybride, wenn möglich auch noch die Großeltern.

    Karl Rabsilbers Seite, aber auch andere sind da teilweise sehr hilfreich. Nur so sieht man das Potential in den Pflanzen, und kann danach aussuchen, was man mit wem macht.


    Was mir bezüglich der Schick- Hybriden aufgefallen ist: Er hat wohl ganz massiv mit sehr oft den gleichen Sorten, nur in vielen Kombinationen gearbeitet. So haben mehrere seiner Sorten zB 'Stars & Stripes', 'White Knight' und andere in den Vorfahren. Kreuzt man die Schicks wieder miteinander, ist relativ voraussehbar, dass sich da die Gene vieler Sorten wieder finden, und nicht sooo viel neues heraus kommt, weil das sicher irgendwie schon mal da war. Zumindest in den dann kompostierten Geschwistern der guten Hybriden.

    Ich würde ja gerne mal 'Beautiful Dreamer' und 'Spring Blush' kreuzen, aber da das dem Anschein nach Vollgeschwister sind (identische Vorfahren laut Herr Rabsilbers Seite), weiß ich nun nicht mehr, ob das so die sinnige Idee wäre. Es können bislang nicht vorgekommene Neukombinanten dabei heraus kommen, aber die Wahrscheinlichkeit für solche ist rein rechnerisch schon bei F2's aus ursprünglich reinerbigen Eltern bei nur 1:16. Bei Hybriden mit buntem Stammbaum wäre es daher sicher fast ein 6er im Lotto, aus dem Grundstock eines Züchters wie Schick neue "Burner" zu kriegen. Vor allem wenn man nicht wirklich jedes Samenkorn aufzieht.


    Von daher ist die Kombi des Materials verschiedener Züchter sicherlich sehr sinnvoll, und ich gebe mir auch Mühe, nicht zu viele Sorten eines Züchters aufzunehmen. Habe ein bisschen Schick, ein bisschen Wessner, ein bisschen Stöfer, ein bisschen Haage und andere, und ich glaube, so eine Vielfalt gibt den Ausschlag :).

  • Hallo Andreas,


    Hab vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort. :) Finde ich toll. :thumbup:

    Demnach stimmst Du der zweiten Interpretation zu, nach der lediglich nix Besseres zu erwarten ist, wenn man immer dieselben Zutaten zur Suppe verwendet, richtig?


    Karl Rabsilbers Seite, aber auch andere sind da teilweise sehr hilfreich.

    Siehst Du, da habe ich gefühlt schon Jahre auf Karls Seite verbracht. Aber dass er da die Ahnentafeln der Schickies angeschlagen hat, ist mir bislang noch nicht aufgefallen. Wohl auch, weil er das nicht bei jeder Hybride gemacht hat. Weißt Du, oder weiß jemand, woher Karl diese Infos hat? Auf der Huntingtonseite finde ich da nix. Wo kann man da noch graben?


    Was mir bezüglich der Schick- Hybriden aufgefallen ist: Er hat wohl ganz massiv mit sehr oft den gleichen Sorten, nur in vielen Kombinationen gearbeitet.

    So etwas hatte ich schon angenommen. Hatte sogar befürchtet, dass er im großen Stil, ohne viele Notizen zu machen, losgepinselt hat. Aber da tue ich ihm wohl unrecht. ;)

    Es können bislang nicht vorgekommene Neukombinanten dabei heraus kommen, aber die Wahrscheinlichkeit für solche ist rein rechnerisch schon bei F2's aus ursprünglich reinerbigen Eltern bei nur 1:16. Bei Hybriden mit buntem Stammbaum wäre es daher sicher fast ein 6er im Lotto, aus dem Grundstock eines Züchters wie Schick neue "Burner" zu kriegen. Vor allem wenn man nicht wirklich jedes Samenkorn aufzieht.

    Absolut nachvollziehbar. Je kleiner der Grundstock, umso unwahrscheinlicher sind irgendwann neue Ergebnisse.

    Schön, dass Du das nochmal rechnerisch so anschaulich machst.


    Von daher ist die Kombi des Materials verschiedener Züchter sicherlich sehr sinnvoll [...] Habe ein bisschen Schick, ein bisschen Wessner, ein bisschen Stöfer, ein bisschen Haage und andere, und ich glaube, so eine Vielfalt gibt den Ausschlag :).

    Hier stellt sich mir allerdings wieder die Frage, womit diese Züchter gekreuzt haben. Sollten sie alle auch nur mit Schick-Hybriden gearbeitet haben, wäre das Ergebnis das Gleiche. Nur wenn sie andere Sachen eingekreuzt haben, kommen wir zur erwünschten Vielfalt.


    Woher erfährt man denn, was die genannten Züchter so verwendet haben? Bei Wessner konnte ich bislang nicht viel ausfindig machen und auch Uli Haage ist auf seiner Angebotsseite nicht sehr gesprächig.


    Die bis jetzt hier im Forum von mir gezeigten Erstblüher sind bislang alles Aufzuchten anderer Züchter. Da hatte ich auf die Kreuzungspartner keinen Einfluss. Und solange die Kinder nicht hinter ihren Eltern zurückbleiben, ist mir das erst mal Recht. Erste eigene Kreuzungen sind noch am Heranwachsen.

    Rein intuitiv (man könnte durchaus auch sagen, rein zufällig) habe ich nur wenige Schicks untereinander gekreuzt. Wobei, wie gesagt, die Großelternschaft durchaus auch wieder darauf zurückführbar sein mag.


    Aber wirklich sehr guter Punkt! Ich werde es künftig Dir gleichtun und verstärkt auf die bucklige Verwandtschaft achten, sofern der tiefere Sinn meines Handelns nicht ohnehin darin liegt, etwas Ungewöhnliches zu probieren. ;) ;)


    Danke für das Verdeutlichen dieses Aspekts. :)

  • Papamatzi

    Hat den Titel des Themas von „EH _ EDH.2011.0497.MBR.xx (AG3571)“ zu „EDH.2011.0497.MBR.xxx (AG3571)“ geändert.
  • Hy!


    Danke und sehr gern :)!


    Ich muss sagen, dass ich auf Karl Rabsilbers Seite selbst direkt auf nicht viele Seiten komme. Wenn ich aber nach einzelnen Sorten suche, deren Blüte ich noch nicht kenne, stösst man immer wieder auf diese, und dort auf Unterseiten, die ich von der Homepage aus noch nie ergründen konnte. Und bei den alphabetischen Aufstellungen der Sorten findet man entweder hinter dem Sortennamen, oder bei anklickbaren Namen auf der Seite der Hybride, dann oft Angaben zu den Eltern. Nicht bei allen, aber bei einigen. Und wenn man bei denen dann schaut, kommt man teils nicht nur in die Großeltern, sondern sogar die Urgroßeltern bis manchmal zu den direkten Arten herunter, mit denen es anfing.

    Die schreibe ich mir bei für mich interessanten Hybriden raus, und als ich da ein paar Schick- Hybriden zusammen hatte, zeichneten sich da schnell recht viele gleiche Eltern bei den diversen Hybriden ab. Wobei ich nicht weiß, wo die rabsilber'schen Infos her stammen- vermute mal, durch internationale Kontakte.


    Ich stimme dem dann also zu, dass die Suppe nur noch selten kulinarische Explosionen hervorruft, wenn man immer mit den gleichen Ingredienzien würzt ;). Aber dass bereits eine ungewöhnliche Zutat Welten offenbaren kann ;).


    Was die Materialien der verschiedenen Züchter angeht, ist richtig.

    Da greife ich dann auf die Infos zurück, die das Netz bietet, und zur Not verzichte ich auf eine Sorte, wenn sie mir zu verwandt mit zB Schicks scheint, oder wenn sie mit einer Sorte direkt verwandt ist, die ich nicht so dolle finde, oder von der ich mir aufgrund Ahnen nicht sooo viel verspreche.

    Was Haages angeht, so waren es wohl vor allem die, die fröhlich drauf los gepinselt, oder die Schwebfliegen machen lassen haben. Zumindest habe ich schon zu mehreren Sorten, die Haage exklusiv vertrieb (zB Chamaelobivia 'Walpurgit') auch bei Haage selbst keine Angaben zu Eltern kriegen können, sondern die Angabe "wohl Selektion einer nicht weiter registrierten Kreuzung oder Wildbestäubung". Bei solchen Überraschungseiern kann man sich natürlich auch arg schneiden, aber die genetische Diversität dürfte mit guter Chance bestehen. Wie die Walpurgit zeigt, ja durchaus mit geilen Ergebnissen :).


    Schönen Tag noch,

    Andreas

  • Eure Diskussion wäre eigentlich einen eigenen Thread wert, denn das sind Infos und Gedankengänge, die jeden jungen Züchter interessieren.

    Ich habe mich schon oft dabei erwischt, wie ich Kreuzungen anderer Züchter als Vorbild nehmen wollte, aber die Chance, dabei etwas wirklich Neues zu erreichen ist eher gering.

    Absolut spannend für mich ist z.B. eine Kreuzung wie die Sunny oder auch deren Vater. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, "so was" zu kreuzen, aber das Ergebnis zeigt: Experimentierfreude ist wichtig, vielleicht noch viel wichtiger als Stammbäume.

    Dieses Jahr habe ich einige solche Experimente gewagt, in zwei Jahren werde ich sehen, was dabei rauskommt (Chamaecereus-Hybriden).

  • Hallo Bianca, hallo Andreas,


    Dann haben wir ein gutes Fazit gefunden, was Andreas prima auf den Punkt bringt:

    Ich stimme dem dann also zu, dass die Suppe nur noch selten kulinarische Explosionen hervorruft, wenn man immer mit den gleichen Ingredienzien würzt ;). Aber dass bereits eine ungewöhnliche Zutat Welten offenbaren kann ;).

    Sehr schön. :)


    Danke auch nochmal, für das Eingehen auf das Infosuchenundfinden.


    Mit Experimentierfreude verlässt man ja auch das alte Suppenrezept, um bei der Metapher zu bleiben. Ich bin auch schon gespannt auf meine allerersten "eigenen Tränke" die ich selbst zusammengerührt habe. Da sind schon ein paar Versuche dabei, das Muster Schick x Schick zu verlassen. Ob sie einen Zauber entwickeln, müssen wir sehen. ;)

  • Papamatzi

    Hat den Titel des Themas von „EDH.2011.0497.MBR.xxx (AG3571)“ zu „EDH.2011.0497 (AG3571)“ geändert.