Rippenpfropfung / Areolenpfropfung - meine Schätze aus Wiesbaden

    Hallo zusammen,
    möchte euch meine ersten Gehversuche in der Disziplin "Rippenpfropfung" bzw. "Areolenpfropfung" nicht vorenthalten. Ich weiß, dass ich nicht alles perfekt gemacht habe, aber ich bin ja zum lernen hier.


    Und das habe ich angestellt:


    • Am Samstag in Wiesbaden gabs Rippenstücke von wunderbaren Hybriden: El Sueño, Humkes Ro-Ro und Wernher von Braun. (Großes Dankeschön an die Spender!!!)
    • Die Rippen wurden in Klarsichtfolie gepackt und lagen dann bis Sonntag in meinem Auto.
    • Sonntag zuhause: Im Keller hatte ich Jusbertiis, die jedoch seit Oktober dort im Trockenen standen.
    • Jusbertiis wurden geköpft, die Ecken abgeschrägt und dann das Messer mit 40%igem Rum (ja, ich hatte leider nichts anderes...) abgerieben. Anschließend wurde nochmal 2mm vom Jusbertii geschnitten - das Scheibchen blieb darauf liegen.
    • Nun ging es mit dem "Rum-Messer" an das Rippenstück: El Sueño war so lange, dass ich sogar zwei daraus bekommen habe. Dann wurde die Unterseite der Rippe plattgeschnitten, so dass sie schön auf den Jusbertii passt.
    • Schutzscheibchen vom Jusbertii entfernt, Rippe irgendwie drauf geklatscht und die Gummiringe erst unter den Topf und dann über die Rippe gespannt. Das eine Stückchen der El Sueño hat dabei etwas zuviel Druck bekommen und wurde verquetscht. Naja, die eine Areole ist bis heute nocht relativ grün...
    • Dann wurden die Pflanzen in eine Ecke im Zimmer gestellt.
    • Auf den Tipp eines Schweizer Kollegens, dessen Namen ich leider vergessen habe - sorry!, gabs die ersten 2 Tage dann auch kein Wasser.
    • Nach 2 Tagen kamen sie unter mein Kunstlicht und es gab das erste Wasser.
    • Heute gabs erneut Wasser und das erste Fotoshooting.


    Ob diese Pflänzchen bei mir durchkommen, weiß ich nicht. Würde mich auf jeden Fall riesig freuen! Wir werden sehen.


    Gruß Bernhard

    Hallo Bernhard,


    ich bin gespannt, was Du weiter zu berichten hast. Mich würde interessieren, ob das Deine erste Areolenpfropfung ist, oder ob Du schon andere (erfolgreich?) gepfropft hast.


    Ich dachte bisher, die Unterlagen sollen VOR dem Pfropfen schon gut gewässert worden sein.:confused:


    Meine erste und einzige Areolenpfropfung aus Wiesbaden von 2012 - Maas Rote - sah zunächst ganz gut aus. Nach einiger Zeit wurde es zwischen Pfröpfling und Unterlage (Tr. pachanoi) dann ziemlich schwarz. Der Pfröpfling selbst sah ziemlich eingeschrumpelt und trocken aus. Irgendwann habe ich sie dann entsorgt. Allerdings wurde mir dieses Jahr in Wiesbaden der Rat mitgegeben: Immer drauflassen und abwarten. Vielleicht war ich zu voreilig mit dem Entsorgen.:(
    Leider habe ich kein Foto von der Pfropfung kurz vor der Entsorgung. Nur eins, was ich ein paar Tage nach dem Pfropfen gemacht habe. Ich fürchte, dass der Kontakt nicht sehr gut war.


    Dieses Jahr werde ich erstmal mit schäbigen Echinopsen üben, üben, üben. Und hoffen, dass ich in Fulda dazulerne.

    Ich habe letztes Jahr das erste mal mehrere Rippenpfropfungen gemacht. Eine Lobivia (kurz vorm Tod) auf rosa Echinopsis (hatte nichts anderes).


    Befestigt habe ich sie mit Gummiringen geschnitten aus Luftballons. Das war ein Tipp von Hrn. Liske. Es sind alle Pfropfungen was geworden und sie treiben auch alle aus.

    Zitat von Ann-Kathrin

    Ich habe letztes Jahr das erste mal mehrere Rippenpfropfungen gemacht. Eine Lobivia (kurz vorm Tod) auf rosa Echinopsis (hatte nichts anderes).


    Befestigt habe ich sie mit Gummiringen geschnitten aus Luftballons. Das war ein Tipp von Hrn. Liske. Es sind alle Pfropfungen was geworden und sie treiben auch alle aus.


    Tolle Idee mit den Ballons.
    Du meinst wirklich solche einfach Dinger wie hier?
    https://www.google.com/search?…ei=KxyAUeaDAsGM7Qb1iIGoAg


    Und wie hast du die Ballons geschnitten?


    @Elke: das ist mein erster Versuch und wie gesagt das mit den trockenen Jusbertiis wurde mir so empfohlen war aber auch meine einzige Chance, da ich nicht darauf vorbereitet war.


    Gruß Bernhard

    Genau, normale Luftballons einfach quer geschnitten zu ca. 1cm breiten Streifen. Damit hält der Pfröpfling super gut auf einer breiten Fläche ohne dabei Schaden zu nehmen.
    Ohne irgendwelche Tricks oder Sonderbehandlungen sind alle Rippenpfropfungen gut angewachsen und das bei meinem ersten Versuch.
    War nur aus der Not heraus, ich mag sonst lieber normal wachsende Pflanzen und bin gerne länger geduldig.


    Evt Rechtschreibfehler sind 3 Cocktails à 0,5L geschuldet ;-)

    Hallo Bernhard,


    Unterlagen zu verwenden, die sich noch in Wachstumsruhe befinden, geht meist schief! Nächstes Jahr solltest Du schon mal welche antreiben. Die Unterlagen vorher nicht zu gießen, soll den Pflanzensaft etwas eindicken, damit der Pfröpfling nicht gleich wegschwimmt. Bei Jusbertiis ist das aber kein Problem, da der Saft sowieso recht klebrig ist.
    Bräunliche oder schwarze Flecken bekommt der H. jusbertii leicht, meist ist das lokal begrenzt und nicht weiter schlimm. Wichtig ist, daß die offenen Schnittflächen möglichst rasch abtrocknen und sich durch eine Haut verschließen. Dazu stelle ich die Pflanzen in den Wind (natürlich nur bei entsprechend trocken-warmer Witterung) oder vor das Gebläse der GWH-Heizung. Man kann sie auch, wenn sie nicht zu groß sind, eine Weile bei Umluft in den Backofen stellen (bitte nicht bei 200°C). Alternativ verwenden viele Züchter Sprühpflaster.


    Drücken wir mal die Daumen, daß unsere Areolenpfropfungen bald austreiben!


    Viele Grüße


    Volker

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen!


    Ann-Kathrin: 1,5 L Cocktails? Da würde ich es vermutlich nicht einmal mehr schaffen den Rechner zu starten!:D Noch was zu den Luftballons: die gibt es ja in den verschiedensten Größen: von 20 bis 80cm Durchmesser... Was sind die Besten?


    volker: das mit dem Backofen ist mal ne Idee! Sprühpflaster habe ich schon besorgt und damit ich das nächste Mal etwas sauberer unterwegs bin habe ich Alkohol Pads bei meiner Apotheke bekommen (Isopropyl Alkohol 70%). Das mit den Jusbertiis: Heiliges Indianerehrenwort - ab sofort sollen bei mir immer 10 Jusbertiis im Saft stehen!!! :cwm69:


    Gruß Bernhard

    Wenn von vier gepfropften Rippen aus drei Rippen fünf Sprosse kommen: ist das dann eine Quote von 75% oder 125%? :cwm12:


    Darf ich vorstellen:
    links: Wernher von Braun (ein Spross)
    mitte: El Sueño (2 Sprosse)
    rechts: Humkes Ro-Ro (2 Sprosse)
    rechts hinten: hätte nochmal eine El Sueño werden sollen...


    Gruß Bernhard

    Hallo Bernhard,


    bin gerade wieder auf Deinen Beitrag gestoßen. Die sind schön geworden, muß ja auch mal gesagt werden.;) Seit Fulda bin ich jetzt aber auch infiziert worden vom Pfropfen und lese mir endlich mal die Infos dazu genauer durch. Isopropanol steht auch schon parat. Nächstes Jahr soll alles besser werden!:D

    Zitat von Wühlmaus

    Hallo Bernhard,


    bin gerade wieder auf Deinen Beitrag gestoßen. Die sind schön geworden, muß ja auch mal gesagt werden.;) Seit Fulda bin ich jetzt aber auch infiziert worden vom Pfropfen und lese mir endlich mal die Infos dazu genauer durch. Isopropanol steht auch schon parat. Nächstes Jahr soll alles besser werden!:D



    Danke fürs Kompliment!
    Mal sehen ob die Quote meiner Pfropfungen aus Fulda ebenso gut aussieht...


    Gruß
    Bernhard

    Hallo Bernd,


    ich weiß nur, dass Reinhard Liske einmal irrtümlich den "OTTO LILIENTHAL" als "WERNHER" verteilt hat.
    Er hat das aber ein oder 2 Jahre später korrigiert und den echten "WERNHER VON BRAUN" geschnitten.
    ich weiß aber leider die Jahreszahlen nicht mehr.
    Sehen wir uns beim Herbsttreffen?


    Hoffe, dir geholfen zu haben
    Wolfgang