• Hallo Hybridenfreunde,

    ich hatte gerade wieder mal das AG Hybridenbuch in der Hand und ein wenig darin gelesen.

    Da stand das man keine Unterlagen verwenden soll die krank sind. Das ist ja logisch, da der Pfröfpling auch krank werden würde.
    Woran erkenne ich denn das ein Virus in der Pflanze steckt?
    Was könnte noch gefählich werden?

    Danke.

  • Hallo Sascha,
    an den Kakteen erkennt man ein wahrscheinlich durch Viren infiziertes Schadbild. Auf Bild 2 erkennt man, dass sich der Schaden auch auf das Kindel übertragen hat. Auf Bild 3 dann von der Unterlage über das Kindel zur Pfropfung. Die Unterlagen halten den Schaden meistens aus, die Pfropfungen oftmals nicht lange. Die Pfropfung auf dem dritten Bild wird sich wohl nächstes Jahr verabschieden. Diese Unterlagen werden jetzt bei mir alle entsorgt.
    Willi

  • Hallo Willi,

    danke für die Infos und die Bilder.

    Ich werde mal meine Unterlagen und Pfopfungen anschauen ob ich da etwas ähnliches am Pflanzenkörper sehen kann.

    Einen Kandiaten habe ich schon unter Verdacht. Von der Pflanze werde ich diese Woche mal ein Bild machen und hier zeigen.

  • Hallo @LL -


    Also bei Willi das sieht Mir doch sehr nach Spinmilben aus !!!!


    @ Sascha -


    Ich benutze wenn Ich was verdächtiges sehe Saprol !!


    Auch jeder Neuzugang bekommt immer erst eine Saprol Dusche und gegossen wird mit Confidor -


    Jetzt im Winter natürlich nicht - Ausser Saprol -


    Zu deinen Sämlingen -


    Wenn Du sie durchkulivieren willst must Du sehn das sie nicht gänzlich austrocknen - Meine bekommen alle par Tage eine Dusche oder werden reichlich gegossen -


    Habe allerdings eine Beleuchtung wie folgt >> 6 x 38 watt LSR 865 - Auf eine Fläche von 1,20 cm x 50,0 cm -


    Da kommt schon was an Wärme auf bei einem abstand zu den Sämlingen von höchstens 10 cm -


    Beste Grüße


    Rudi -

  • Moin.


    Spinnmilben sind mit Sicherheit nicht die Ursache für diese Flecken an Willi`s Pfropfunterlagen.
    Das ist eine (weit fortgeschrittene) Pilzkrankheit, das selbe hatte ich auch bei mir im Pfropfunterlagenbestand dieses Jahr.
    Vornehmlich wurden davon in meinem Fall Harrisia jusbertii betroffen.


    Das einzigst richtige ist solche Unterlagen sofort zu entsorgen und keine (auch wenn der Neutrieb scheinbar fleckenlos ist) Neutriebe weiter zum pfropfen zu verwenden.


    lG,
    Daniel


    Edit Sascha: Im Generellen erkennst Du es (wie bereits geschrieben wurde) an den Flecken. Runde, punktförmige Flecken etc...auf solche Unterlagen pfropfe ich generel nichts. Das Resultat kommt teilweiße erst Jahre später heraus, wenn Pfröpflinge plötzlich matschig werden oder durch einen Pilz eingehen. Wie Du bereits richtig sagtest, der Pilz verbreitet sich auch in den Pfröpfling, was bis zum Totalverlust gehen kann. Solange (in den meisten Fällen) keine frischen Schnittwunden vorliegen und es somit zu keinem Sauerstoff an der Wunde/am Pilz kommt wirst Du keinen sehr schnellen Verlust der Pflanze erleiden. Dies geschieht eher wenn die Pflanze im Wachstum ist, aufreist und durch die Risse frische Luft an den Pilz dringen können...eine Kettenreaktion entsteht. Ein wirklich wirksames Mittel gegen Pilze ist Signum.

  • Hallo


    @Willi Kompliment für die hervorragende Abbildung des Schadbildes. Meiner Meinung hast du den Schaden absolut richtig als Virus-Erkrankung eingestuft. Bei Hybriden ist es allerdings oft schwierig zu erkennen, ob es sich um eine chlorotische Krankheit oder um eine Virusinfektion handelt, das Schadbild lässt manchmal nicht erkennen, was genau die Ursache ist.


    @Daniel Pilze treten flächig auf, oft nur kleinflächig. Dafür gibt es viele Beispiele, wie Schorf, Mehltau, usw. Ein Typ: Befass dich mal mit dem Stoffwechsel der Pilze, dann begreifst du, dass Pilze hervorragend im Innern des Wirtes leben können, ohne je mit Luft oder Sauerstoffin Berührung zu kommen.

  • sind ja die dritte Art von Leben auf unserem Planeten und kommen völlig ohne
    Licht aus. Ich habe grosse Pilze schon in Höhlen entdeckt, wo noch nie ein Sonnenstrahl hin kam. Sobald genügend Nährstoffe, Sporen und Feuchtigkeit vorhanden ist, können Pilze gedeihen. Sie zeichnen sich ja auch besonders durch ihre Hartnäckigkeit aus, einerseits durch die Verbreitung durch Myzele und andererseits durch die Massen an Sporen.

  • ....dass Pilze hervorragend im Innern des Wirtes leben können, ohne je mit Luft oder Sauerstoffin Berührung zu kommen...


    Natürlich können sie das, wurde ja auch nie angezweifelt (bitte nochmal Post oben lesen).
    Könnten Pilze nicht in einer Pflanze / bzw. dem Inneren Ihres Wirtes leben, gäbe es ja keine Pilze in den Pflanzen ;) und somit würden wir diese Diskussion hier garnicht führen.


    Es geht um den finalen Ausbruch, welcher innerhalb von wenigen Tagen zu einem Komplettverlust der Pflanze führt. Denn unter Sauerstoffeinwirkung wird das Pilzwachstum wesentlich beeinflusst.

  • So jetzt habe ich es endlich geschafft meine Unterlagen alle genau zu betrachten.

    Zwei Kakteen fiehlen mir auf die eine veränderte Epidermis haben.

    Einmal handelt es sich um einen Trichocereus pachanoi (soll als Unterlage diehen) und einen TH.

    Ob es ein Virus ist weiß ich nicht. Im Vergleich zu Willis Bild sehe ich schon Unterschiede. Eventuell ist ja auch was harmloses.

  • Sascha!
    Ich würde mir da keinen zu großen Kopf machen. Ich denke das Thema
    Virus wird viel zu hoch geschaukelt. Viele Viren sind im Gartenbau absicht-
    lich eingesetzt wenn ich an all die vielen Panagierungen denke oder bizarre
    Wuchsformen, auch der monströse Wuchs bei Kakteen wird durch einen Virus
    ausgelöst. Und ich kenne genügend Liebhaber, die absichtlich so verrückte
    (in meinen Augen aber kranke) Kakteen sammeln und hohe Preise dafür be-
    zahlen. Bei Epiphyten z.B. sind Viruserkrankungen gängig, aber außer bei
    den wunderschönen "variegaten" Blüten, einem Virus, der nur die Blüte be-
    fällt- in erster Linie häßlich und nervig. Behandeln kann man sie nicht! Ein
    Virus muss nicht unbedingt bedeuten dass die Pflanze nun zugrunde geht,
    dafür gibt es einfach zuviele und sie sind meist sehr speziell , oft bemerkt
    man sie gar nicht.

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo Michael,

    danke für deine Antwort.

    Mir geht es nur darum ob der pachanoi jetzt als Unterlage in den Einsatz kommen kann oder nicht.

    Ich möchte einen gesunden Pfröfpling ja nicht infizieren.

    Es kann ja auch was harmloses sein, was auf dem 2. Bild zu sehen ist.

  • ...Pachanoi habe ich ebenfalls aus meiner Pfropunterlagenliste gestrichen-
    für meine Begriffe mit das unzuverlässigste und blödeste was es gibt zum
    pfropfen. Die Pfröpflinge gehen zwar relativ(!) gut an, aber oft stagnieren
    sie, oder werden später ganz abgestossen- auch das Wachstum setzt erst
    spät im Jahr ein, so richtig treiben konnte ich damit noch keine Pflanze-
    außerdem nervt das unendliche Sprossen der Unterlage, wobei die Neu-
    triebe oft mit brachialer Gewalt durch den Hauptstamm aufbrechen und
    große Wunden hinterlassen. Ich bleibe nach wie vor bei jusbertii- notfalls
    auch Echinopsis-Sämlinge, deren Sprosse in der Regel ganz leicht abzu-
    streifen gehen, ohne jedes nervige schneiden.
    Ich würde Deinen pachanoi
    auch deswegen nicht nehmen, weil er wirklich krank ausschaut...

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo Michael,

    du hast mich überzeugt den pachanoi nicht einzusetzen.
    Dann muss er wohl seine Frostverträglickeit mal beweisen.

    Er ist auch mein einziges Exemplar. Ich bekam ihn letztes Jahr von einen Ortsgruppenmitglied als Steckling geschenkt. Bei diesen hellen Stellen dachte ich mir anfangs nichts.

    Ich werde als Unterlagen, dann weiter mit jusbertii, EH`s und TH`s arbeiten.

    Jusbertis werden auch ausgesät, 100 Korn habe ich mir geholt.


    Sollte ich mir Sorgen machen in Bezug die Veränderungen die bei dem TH auf dem Bild 5 zu sehen sind?

  • Hallo Sascha, das Problem an der Sache ist dass solche Pigmentveränderungen auch durchaus von bestimmten Nährstoffmängeln ausgelöst werden oder genetisch bedingt sein können. Also ist eine Unterscheidung nicht immer eindeutig möglich. Ich würde in dem Fall mal umtopfen, gut düngen, nach Schädlingen suchen und falls dann immer noch irgendwelche Pigmentveränderungen vorliegen dann würde ich die Pflanze sicherheitshalber aussortieren. Aber grundsätzlich sind solche Viren bei Kakteen ohne pathologischen Charakter. Der Pachanoi auf den ersten Bildern sieht aber wirklich aus als hätte er eine Vireninfektion. Bei dem auf Bild 5 ist es nicht eindeutig. Wie gesagt, diese Flecken können auch von anderen Sachen verursacht werden. Ich würde den auf keinen Fall aussortieren. Viren sind bei Kakteen kein wirkliches Problem, weil eine Übertragung meistens nur durch unsauberes Pfropfwerkzeug übertragen wird. Problematisch wird es nur wenn man nebenbei noch Nachtschattengewächse wie zum Beispiel Tomaten, Paprika, Tabak oder Engelstrompeten hat. Denn auf diese Pflanzen springen die Viren komischerweise überraschend einfach über.

    Falls es ein Tobacco Mosaic Virus ist müsste es sich beim Pfropfen übertragen lassen. Kannste dann ja mal testen. ;-)