Keimfähigkeit Chamaecereus & Hildewintera

  • Hallo, ich wollte mal fragen ob Samen von Chamaecereus und Hildewintera generell eine kürzere Keimfähigkeit als Samen von Echinopsis und Trichocereus haben? Ich hatte bei Hildewintera bereits nach kürzester Zeit grausame Keimraten und frage mich ob das bei Chamaecereus eventuell ähnlich sein könnte? Hat da mal jemand Erfahrung bezüglich der Keimfähigkeit gemacht? Ich plane gerade meine Aussaat für die kommende Saison und würde dann die Samen die nur kurz keimfähig sind prioritär behandeln. Dasselbe würde mich für Echinocereus interessieren weil ich da nie viel von Samen aufgezogen habe. Haben die generell eine ähnlich lange Keimfähigkeit wie Echinopsis?

    Und dann würd mich mal noch interessieren was die Leute hier mit Aussaatbehältern machen, bei denen im ersten Jahr keine gute Keimfähigkeit festzustellen war? Also ich habe zum Beispiel bei sehr alten Samen die Erfahrung gemacht dass es lohnend sein kann im Jahr darauf einen zweiten Anlauf zu starten und nochmal einen Versuch zu wagen die Samen zum keimen zu bringen. Macht das jemand hier oder schmeisst Ihr die Erde mit den Samen weg wenn im ersten Jahr keine bzw. nur wenige Keimungen stattgefunden haben?

  • Hallo Patrick,

    zur Keimfähigkeit von Chamaecereus und Hildewintera kann ich nichts sagen, da ich so etwas noch nicht ausgesät habe.

    Bei Echinocereus habe ich 2011er Hybridensamen bezogen und dort war von Kreuzung zu Kreuzung die Keimungsrate unterschiedlich. Die Saat stammte koplett vom selben Züchter. Ich würde sagen das Echinocereus etwa ähnlich lange Keimfähig bleibt wie EH und Co. Es kann sicherlich bei Züchtungen oder Arten Unterschiede geben.

    Also wenn etwas nicht gekeimt ist, entferne ich die oberste Erdschicht mit den Samen und verwende die Erde erneut. Ich säe auch immer alles auf einmal aus ohne etwas zurück zu behalten. Ob es etwas bringt in nächsten Saison noch einen Versuch zu starten weiß ich nicht, mache ich auch nicht.

  • Hallo Patrick,

    ich säe Chamaecereussamen immer mit allen anderen Samen im Februar aus.
    Die HWH säe ich allerdings erst im April. In meinen ersten Jahren der Aussaaten von HWH ist bei der Februaraussaat nichts oder auch fast nichts aufgegangen. Das kann natürlich auch am Samen gelegen haben. Seit der Aussaat im April habe ich eine recht gute Keimrate. Es kommt aber auch immer auf die Kreuzung an, denn wir wollen ja in die HW immer andere Gattungen z.B Echinopsis odedr Tricho einkreuzen. Auch die Samenausbeute ist hier nicht so, wie bei Trichohybriden. Teilweise gibt es eben nur einige Körnchen.
    Auch wenn einige jetzt den Kopf schütteln, ich säe nach dem Mondkalender aus, auch die Gartenpflanzen. Irgendwie habe ich das Gefühl, daß es doch was ausmacht.

    Noch was, die ausgesäeten Samen sind immer von der vorjährigen Ernte.

    VG Gudrun

    "Aber nicht der Besitz, sondern die erfolgreiche Beschäftigung mit unseren Pflanzen ist das Wesentliche."


    Walter Haage

  • zumindest bei Echinocereen und Coryphanthen, aber auch vielen
    Mammillarien keimen die Samen oft erst im 2. oder gar 3. Jahr, sprich
    sie brauchen eine lange Keimruhe. Ich war selber schon am verzweifeln,
    weil viele Ec. reichenbachiis oder auch engelmannii, mapimiensis ums
    verrecken nicht keimen wollten. Die besten Keimerfolge hatte ich da nach
    3 Jahren. Samen werfe ich generell auch erst nach 3 Jahren weg, man kann
    ja nie vorhersagen was passiert. Brauch ja nur blöde was passieren- die
    Aussaat verfault, verbrennt, vertrocknet, fällt runter..... da wäre es unver-
    zeihlich wenn da nix auf Reserve da wäre, besonders bei 1xigen Hybriden.
    Auch bei den besonders kleinwüchsigen und großblütigen Mamillarien ist das
    so. Frischer Samen von z.B. M. herrerae, goldii, lythii.... keimen gar nicht,
    älterer dagegen teilweise 100%

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Also erstmal vielen Dank für die Antworten! Das mit Echinocereus ist wirklich sehr gut zu wissen weil ich dann mit ziemlicher Sicherheit weiß dass der Samen noch gut sein wird. Bei Chamaecereus bin ich mir nicht so sicher aber ich geh mal davon aus dass es eventuell ähnlich wechselhaft ist wie bei Hildewintera. Das ist wohl auch von Kreuzung zu Kreuzung unterschiedlich. Ich hatte da Kreuzungen mit einer desaströsen Keimrate, minderwertigen Sämlingen die eigentlich nicht lebensfähig waren aber auch zum Teil sehr gesunde und wüchsige Sämlinge. Ich werfe Samen grundsätzlich nicht weg weil die Keimfähigkeit bei vielen Sorten noch nach langer Zeit gegeben ist. Also wer seine alten Samen nicht mehr will bitte alles zu mir. :) Als Extrembeispiel habe ich einmal 60 Jahre alten Ariocarpus Samen zum keimen gebracht und ich kenne Fälle in denen 80 jahre alter Ario Samen noch gesunde Sämlinge produziert hat. Es kommt wohl auch stark darauf an wie gut der Samen gelagert ist. Ich habe festgestellt dass die Keimfähigkeit generell auch damit zu tun hat wie groß der Samen ist. Also bei Astrophytum konnte ich nur eine sehr kurze Keimfähigkeit feststellen und hatte bereits nach fünf Jahren kaum noch Sämlinge. Echinopsis und Trichocereus brachten mir selbst nach 5+ Jahren ausgezeichnete Resultate. Natürlich nimmt die Keimfähigkeit irgendwann ab aber ich würde deshalb trotzdem nix wegwerfen. Ich tue mir da sogar schon schwer das Substrat vom Vorjahr zu entsorgen weil ich zb. aus der Zucht von tropischen Pflanzen gelernt habe dass in den ersten drei Jahren immer noch mit Keimungen gerechnet werden kann. Wenn das jetzt eine mittelmäßige Kreuzung ist von der ich sowieso schon fünfzig Sämlinge habe dann haue ich das natürlich weg aber bei Hildewintera Kreuzungen die alle nix gebracht haben werd ich eventuell mit Gibberilinsäure dieses Jahr nochmal nen zweiten Anlauf starten. Aber mir fehlt dafür ein vernünftiges System weil ich nicht den knappen Platz mit Aussaatgefäßen verschwenden will bei denen höchstens mit ein zwei Sämlingen zu rechnen ist. Ich dachte zum Beispiel daran das alte Substrat in Gefrierbeutel zu machen, ein bißchen anzufeuchten und dann ab und zu zu kontrollieren ob noch was gekeimt ist. Das ist dann Platzsparender. Na ja, hat mich mal interessiert wie andere das handhaben.

  • Das hätte ich mal wissen sollen...


    Glücklicherweise kann mich gerade niemand bei meiner Verrenkung sehen. Sie rührt daher, dass ich angestrengt versuche, mir in den Hintern zu beißen. Ich habe vor einem Monat jeweils eine Aussaat von Mammillaria goldii, luethyi, roczekii, roemeri und Dolichothele paulii in die Tonne gehauen, exakt 30,60 Euronen für den Kakteenhimmel.


    Endlich mal wieder Le(e/h)rgeld bezahlt.


    *grml*