Epiphyllum Pflege

  • Hallo Epi-Fans,
    hier etwas über die Haltung und Pflege von Epis.
    Der Blattkaktus wurde früher auch Phyllokaktus genannt. Heute ist er den meisten Pflanzenfreunden als Epiphyllum bekannt. In manchen Kakteengärtnereien kann man ihn auch unter Epikaktus finden. Nun, ich denke, die Bezeichnung ist nicht so wichtig, um zu wissen, daß es sich hier um ausnahmslos sehr dankbar und meistens sehr reich blühende Zimmerpflanzen handelt, die aber auch eine beachtliche Größe erreichen können.
    Mittlerweile gibt es den Blattkaktus in den herrlichsten Farben. Faszinierend schön wie Orchideen, sind die neuen Hybrid-Züchtungen. Einen kleinen Einblick in die Farbenvielfalt gibt es in meiner Galerie zu sehen.
    Vorkommen


    Diese Pflanzen sind ursprünglich in Mittel- bis Südamerika beheimatet. Dort leben sie wie Bromelien, Orchideen oder Farne als epiphytisch wachsende Sträucher im tropischen Regenwald.
    Pflege



    Als Epiphyt benötigt der Blattkaktus ein ausgesprochen gut durchlässiges Pflanzsubstrat, was Sand und Kies enthalten sollte, damit überschüssiges Wasser schnell ablaufen kann. Durch seine tropische Heimat, liebt der Blattkaktus eine höhere Luftfeuchtigkeit, die man durch häufigeres Übersprühen erreicht. Beachten sollte man dabei, das Blüten nicht besprüht werden, da sie sonst fleckig werden können.
    Im Frühjahr beginnt das Wachstum mit allmählicher Steigerung der Wassergaben. Bei manchen Hybriden zeigen sich auch schon im zeitigen Frühjahr die Knospenansätze. Sind die Knospen schon gut zu erkennen, unterstützt man mit leichten Düngergaben deren rasche Entwicklung. Ab Mitte Mai können dann die Blattkakteen im lichten Schatten in den Garten oder Balkon gestellt werden. Nach der Blüte benötigt die Pflanze eine rund vierwöchige Ruhephase, in der das Gießen vermindert und auch nicht gedüngt wird. Nach der Ruhezeit beginnt die Zeit des Austriebs.
    Während des Sommers wird je nach Wetterlage reichlich mit Regenwasser oder weichem Leitungswasser gegossen. Alle 14 Tage gibt es für kräftiges Wachstum einen Düngerguss. Alte Blüten werden regelmäßig von der Pflanze entfernt, damit es nicht zur ungewollten Ausbildung von Samenkapseln kommt. Viele Sorten blühen nach kurzer Ruhepause den ganzen Sommer hindurch immer wieder.
    Im Herbst, ab Ende September/Anfang Oktober werden die Wassergaben deutlich reduziert, es wird auch nicht mehr gedüngt, damit sich die Pflanzen auf die bevorstehende Winterruhe vorbereiten können. Die Neutriebe sollten bis zum Einräumen ins Winterquartier ausgereift sein.
    Sobald die Nachttemperaturen unter 10° fallen, werden die Blattkakteen ins Winterquartier geräumt. Sie soll kühl und hell aufgestellt werden. Ein Platz im kühlen Treppenhaus, ein heller Keller oder Gewächshaus, in dem die Kübelpflanzen überwintern, ist der ideale Platz auch für die Blattkakteen zum Überwintern. Vermehrung


    Der Blattkaktus lässt sich sehr leicht durch Blattstecklinge vermehren. Man schneidet Stecklinge nur aus kräftigen Trieben vom Vorjahr. Nach mehrtägigem Abtrocknen der Schnittfläche werden die Stecklinge in Bewurzelungspulver getaucht und in sandigem Substrat eingepflanzt, wo sie leicht bewurzeln. Die Anzucht aus Samen sollte man der Kakteengärtnerei überlassen, außer man befasst sich als Liebhaber dieser Pflanzen auch mit Züchtung.

    Keine Angst es ist ein von mir.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Guten Morgen Karin!
    Ich find's super, daß du hier deinen ausführlichen Beitrag über die Haltung von Epiphyllum eingestellt hast! Ich denke, viele Mitglieder die bisher "nur" stachelige Kakteen pflegen, interessieren sich auch für diese interessante Kakteenart.
    Und Gäste unseres Forums können hier gleich mal erfahren, daß Epiphyllum gar nicht so anspruchsvoll sind - im Gegenteil, es sind äußerst dankbare Pflanzen mit wunderbaren Blüten, die wirklich nicht nur begeistern - sondern garantiert süchtig machen :cwm69:
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:

    " Wer Träume verwirklichen will, muß wacher sein
    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Hallo Susanne,
    es freut mich das Dir die Anleitung zusagt.
    Ich weiß es gibt viele die Epis haben aber leider nicht viel davon wissen.
    Solltest Du mal Fragen haben, kannst Du Dich ruhig an mich wenden. Ich hatte schon mit Epis zutun da war ich noch ein Kind. Meine Oma hatte sie und zwar in rot. Die Achermannii, und das ist sehr lange her. Es gibt sicher auch einige die neben den Epis und Kakteen auch Orchideen haben. Auch da kann ich Euch helfen und Tipps geben.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Hallo Karin!
    Vielen Dank für dein Angebot - das werde ich sicher mal in Anspruch nehmen!
    Übrigens halte ich auch Orchideen - allerdings nur hier im Büro: Es sind die herrlichen Phalaenopsis! Manche der Pflanzen haben schon einige Jahre auf dem Buckel, blühen aber zuverlässig immer wieder - ich glaube das liegt mit daran, daß ich sie nur mit dem Wasser aus unserem Büro-Aquarium gieße...
    Liebe Grüße aus dem kalten und verregneten Augsburg!
    Susanne :cwm71:

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    und tiefer träumen als andere "
    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Hallo Susanne,
    danke für die Grüße.
    Ich helfe gern und lass auch andere von meinem Wissen Teil haben.
    Wußt nicht das Du in Augsburg wohnst, dann sind wir ja nur knapp 100 Kilometer auseinander. Unterthing liegt ganz nah bei Kempten.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Hallo Karin,

    ich finde deinen Beitrag auch sehr interessant, danke fürs Schreiben :psb20:

    Nur was die Aussaat angeht möchte ich widersprechen. Ich hab heuer zum ersten mal Epis selber ausgesät und bin begeistert wie schnell die wachsen.

    Wenn ich darf mach ich mal Fotos und setz die auch hier rein.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Thomas,
    es ist ein Erfahrungswert. Wie bei der Kakteenaussaat auch die einen wachsen schneller und die anderen eben nur so lala. Dann kommt es auch auf die Gattung an und ob sie warm stehen und hell. Nur bis sie mal blühen das dauert lange, da sind dann Stecklinge doch besser für Leute mit wenig gedult.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Ja Thomas! Was heißt denn hier "dürfen" - du MUSST uns natürlich die Fotos deiner Sämlinge zeigen! Auch wenn ich dann nachts wieder heimlich in mein Kopfkissen weine, weil meine noch viiiiel kleiner sind :cwm57:
    Liebe Grüße,
    Susanne :cwm71:
    PS: Epi-Sämlinge scheinen für Trauermücken völlig uninteressant zu sein - wieder ein Pluspunkt für diese tollen Pflanzen!

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    Karl Foerster, 1874-1970
    Gartenpoet und Staudenzüchter

  • Hallo zusammen.
    ja Thomas die Aussaat möchte ich auch gern sehen.
    So aber nun habe ich noch einen Vorschlag und zwar den;
    wer Oster oder auch Weihnachtskakteen hat, da kann ich auch jeweils eine Pflegeanleitung rein schreiben. Denn auch da werden oft Fehler in der Pflege gemacht.
    Es macht mir nichts aus das zu tun, aber nur wenn man es mag.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Hallo zusammen liebe Fans,
    so hier etwas über die Weihnachtskakteen.
    Allgemein


    Der Weihnachtskaktus (Schlumbergera; früher Zygocactus) gehört zu den Blatt- und Gliederkakteen. Er ist ein wahres Blühwunder. Seine roten, weißen, orangenen, lachsfarbenen oder rosa Blüten erfreuen uns in der Vorweihnachtszeit. Aber er blüht nicht nur zur Weihnachtszeit, er kann bei guter Pflege dreimal jährlich mit reichem Blütenschmuck erfreuen. Neben der beliebten hängenden Topfpflanze, werden neuerdings auch Hochstämmchen angeboten. Hierbei handelt es sich um eine Veredelung auf stammbildender Unterlage. Richtig imposant wirken natürlich ältere Exemplare, die in voller Blüte stehen. Ich kann nur sagen, daß ist ein traumhafter Anblick, der das Liebhaberherz höher schlagen läßt.
    Vorkommen


    Seine Heimat liegt in Mittel- und Südamerika, wo er als Epipyht in schattigen Baumkronen lebt.
    Pflege



    Im Frühjahr beginnt man mit vorsichtigen Wassergaben damit, das Wachstum in Gang zu bringen. Mit normalen Zimmertemperaturen kommen die Pflanzen gut zurecht, wenn sie außerdem hell bis halbschattig aufgestellt werden. Das Frühjahr ist auch die beste Zeit zum Umtopfen.
    Während der Sommermonate freut sich die Pflanze über ein Quartier im Freien. Um das Wachstum des Weihnachtskaktus zu unterstützen, wird hin und wieder anstelle des Kakteendüngers ein normaler Volldünger verwendet. Wenn man die Pflanzen in den Garten stellt, sollte man sie sicher vor Schneckenfrass aufstellen oder noch besser, in Bäume hängen.
    Im Herbst beginnt auch für Schlumbergera die Ausreifung der Neutriebe und die Vorbereitung auf den bald folgenden Knospenansatz. Ich schränke allmähnlich die Wassergaben ein und gieße nur noch so viel, daß die Pflanzen nicht ganz trocken stehen.
    Im Winter sollten sie kühler stehen, so etwa bei 12-15°C. Bei Temperaturen über 22°C findet keine Blütenbildung mehr statt. Sobald die Knospen gut sichtbar sind, räume ich die Pflanzen an Stellen in der Wohnung, wo man sich dann an dem Blütenflor täglich erfreuen kann.
    Vorsicht! Sobald die Knospen eine gewisse Größe erreicht haben, darf man die Pflanzen nicht mehr umgestellen, sonst werden die Knospen abgeworfen.
    Nach der Blüte gibt es eine mehrwöchige Ruhezeit, in der die Pflanze fast trocken gehalten wird. Vermehrung


    Im Frühjahr und Sommer läßt sich der Weihnachtskaktus leicht selbst vermehren. Man schneidet oder bricht ausgewachsene Vorjahrestriebe von der Pflanze ab und steckt sie in sandige Kakteenerde. Nach einigen Wochen beginnt die Bewurzelung und man behandelt die jungen Pflanzen wie oben beschrieben - ein preiswertes und schönes Weihnachtsgeschenk.

    Osterkakteen


    Der Osterkaktus (Hatiora; früher Rhipsalidopsis) wird häufig mit dem Weihnachtskaktus (Schlumbergera) verwechselt. Nicht nur unterschiedliche Blütezeit, auch unterschiedliches Aussehen helfen, die beiden Pflanzen auseinander zu halten. Während die Sprossglieder des Weihnachtskaktus am Rand stark gezähnt sind und die Blüten länglich-asymmetrisch sind, hat der Osterkaktus am Rand abgerundete Sprossglieder und ganz gleichmäßig aufgebaute Einzelblüten.
    Stammformen des heute in allen Schattierungen von rot, rosa, weiß und violett angebotenen Rh. x graeseri sind Rhipsalidopsis rosea und Rhipsalidopsis gaertneri. Vorkommen


    Die Gattung Hatiora hat nur ein nur ein kleines Verbreitungsgebiet. Als epiphytische Pflanzen wachsen sie, südlich des Äquators, in den Bergwäldern des ostbrasilianischen Küstengebirges in den Astgabeln oder auf der rauen Rinde der Bäume. Oft kommen epiphytische Pflanzen in "Lebensgemeinschaften" mit Bromelien, Tillansien und Flechten vor. Auch in Humusansammlungen auf felsigem Untergrund wachsen Pflanzen der Gattung Hatiora.
    Pflege



    Regelmäßig mit Regen- oder abgestandenem Wasser gießen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Gedüngt wird mit Kakteendünger, mäßig von März bis Juni. Gönnen Sie der reichblühenden Pflanze nach der Blütezeit eine Verschnaufpause! Ab Mai sollte die Pflanze an einen halbschattigen Standort kommen, nach Möglichkeit in den Garten. Während der Ruheperiode wird nur minimal gegossen, die Glieder werden dann etwas einschrumpfen. Ab August sollten Sie wieder kräftiger gießen und die Pflanze an einen wärmeren Platz stellen. Während der folgenden kühleren Winterperiode ist nur hin und wieder zu gießen, damit der Osterkaktus nicht völlig austrocknet. Ab März bekommt er wieder einen warmen Zimmerplatz. Umtopfen nach der Blüte bei Bedarf in sehr lockere, durchlässige Fertigerde.
    In den Sommermonaten sind Temperaturen zwischen 15-20°C ideal. Von November bis Januar muß der Osterkaktus kühler stehen, etwa bei Temperaturen zwischen 10-15°C, sonst setzt er keine Knospen für das nächste Jahr an. Allerdings dürfen die Tempteraturen auch nicht unter 10°C sinken, weil sonst der Knospenansatz ebenfalls ausbleibt.
    Während der Blütezeit dürfen die Pflanzen weder gedreht noch größeren Temperaturschwankungen ausgesetzt werden, sonst kommt es zum Abwerfen der Knospen. Der Osterkaktus ist aufgrund der gefälligen Blütenanordnung auch ein schönes Ampelgewächs. Vermehrung


    Beim Osterkaktus geht das ganz einfach. Dazu trennen Sie einfach Pflanzenglieder ab, an denen sich bereits kleine Würzelchen gebildet haben, und topfen diese in spezielle Kakteenerde.


    Ich denke das es sicher einigen hilft, vor allem Neulinge.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Die Epi-Samen haben im gequollenen Zustand eine Glibberhülle. Diese dient der Verbreitung: Wenn Vögel die fleischigen Früchte fressen bleiben einzelne Samen am Schnabel kleben. Streift der Vogel nun den Samen an einem Ast ab, so sind die Samen dort hin gelangt wo sie von Natur aus hingehören weil Epiphyllen auf Bäumen wachsen.
    Diese Glibberhülle trocknet beim Trocknen der Samen ein, quillt aber wieder auf bei der Aussaat. Es besteht die Gefahr, dass sich bei ungenügendem Beizen Pilze auf dieser Glibberhülle bilden und dadurch die Sämlinge gefährden.


    Ich gehe bei der Ernte wie folgt vor:
    - Das Fruchtfleisch wird mit einem Teelöffel fein ausgeschabt in ein großes Marmeladenglas, das zu gut der Hälfte mit Wasser gefüllt ist.
    - Mit der Bohrmaschine und einem Farbrührer (sieht aus wie ein Propeller) rühre ich gut durch, damit sich das Fruchtfleisch zerteilt und die Samen freigibt.
    - Da das Fruchtfleisch langsamer absinkt als die Samen kann man einen Teil des Wassers mit dem Fruchtfleisch abschütten.
    - Wasser wieder auffüllen und den Vorgang mehrmals wiederholen bis sich nur noch Samen im Glas befinden.
    - Jetzt kommen die Samen (man sieht deutlich die Glibberhülle) auf ein Stück alte Jeans und werden dick mit feinem Vogelsand oder Quarzsand bestreut. Anschließend reibe ich Samen und Vogelsand immer wieder mit den Fingern durch. Dadurch reibt sich die Glibberhülle ab und bleibt im Sand hängen.
    - Ich verreibe das Ganze breitflächig auf dem Stoff und lasse alles trocknen.
    - Wenn alles getrocknet ist siebe ich den Sand durch ein feines Teesieb, zurück bleiben die Samen ohne Glibberhülle. So keimen sie viel leichter und sicherer.

  • Sobald die Nachttemperaturen unter 10° fallen, werden die Blattkakteen ins Winterquartier geräumt. Sie soll kühl und hell aufgestellt werden. Ein Platz im kühlen Treppenhaus, ein heller Keller oder Gewächshaus, in dem die Kübelpflanzen überwintern, ist der ideale Platz auch für die Blattkakteen zum Überwintern.

    Nachtrag:
    Kreuzungen mit Disocactus brauchen im Winter etwas wärmer, 12-15 °C Minimum. Dies betrifft v.a. Kreuzungen mit Namen wie Frühlings~ und Maien~, außerdem einige botanische Arten wie z.B. chrysocardium.

  • Hallo zusammen,
    den Glibber an dem Samen kann man ganz leicht entfernen.
    Man nehme ein Teesieb oder Tee Ei, lasse lau warmes Wasser darüber laufen. Dann auf ein Küchenpapier legen und vorsichtig darüber reiben.
    So bekommt man den Glibber ab. Oder man kann es auch in ein Glas mit lauwarmen Wasser tun und dann durch ein Teesieb gießen, und wieder das Küchenpapier benutzen.
    Liebe Grüße
    Karin

  • Hallo Ernst,

    schöne Sämlinge, wie lang und dick sind die denn ?

    Und noch eine große Bitte, könnte man die Sämlinge eventuell abtrennen und in ein eigenes Thema schubsen ? Ich fände es schöner, wenn die guten Anleitungen von Karin hier allein stehen bleiben, zusammen mit den Sämlingen wird das alles schnell zu unübersichtlich.

    Viele Grüße

    Thomas