Gewächshaus-Fundament

  • Hallo Ernst,


    könnten Dir eventuell Pfeiffenputzer bei der Reinigung helfen? Die gibt es in dünn und in dickerer Variante. Reichen natürlich nicht durch die gesamte Platte. Hinten und vorne einen Draht dranbinden und dann hin und her ziehen.

    Hallo Elke,
    vielen Dank für den Tipp. Jetzt ist es leider schon zu spät, ich habe die Platten gesäubert.
    Ich habe aber jetzt raus was außen und was innen ist:
    Bei manchen Platten ist die Außenseite etwas dicker als die Innenseite.
    Dort wo der meiste Dreck unter den unteren U-Schienen sitzt ist außen. Ich konnte das an den Dachplatten erkennen, deren unteres Abschlussprofil asymmetrisch ist. Habe jetzt alle Platten entsprechend markiert.
    Antidust-Tape ist auch bestellt.
    Habe den ganzen Tag Stegdoppelplatten geputzt. Unten in den Kammern waren Algen stellenweise bis zu 3 cm hoch. Die Stegdoppelplatten der beiden Dachfenster habe ich mit Silikon von innen gegen die Fensterrahmen geklebt, denn dort konnte Regenwasser zwar relativ leicht eindringen, aber schlecht abfließen. Wenn man bedenkt, dass dieses Gewächhaus neu über 1000 Euro gekostet hat, dann wünscht man sich, dass die Konstrukteure von Einhell schon bei der Planung mal besser nachdenken würden. Ich habe noch weitere Schwachstellen entdeckt, die ich ausmerzen werde soweit möglich. Werde darüber berichten.

  • Heute habe ich noch die restlichen Aluprofile und Abdeckleisten sowie alle Verbindungsstücke geputzt und die Schrauben und Muttern sortiert.


    Bild 1: So sieht ein gutes Aluprofil aus, welches die Wand-Stegdoppelplatten unten abschließt. Man sieht in der Mitte einen Abstandhalter, der verhindert, dass die Stegdoppelplatten bis zum Boden des U-Profils reichen. Dadurch wird gewährleistet, dass Kondenswasser unten aus den Platten abfließen kann.
    Bild 2: Ein Billigprofil wie bei meinem Gewächshaus. Kondenswasser kann nicht abfließen, zusätzlich wird zwischen U-Profil und Platte Staub eingespült => Es bilden sich Algen in den Kammern der Platten.
    Bild 3: Meine Problemlösung: Im inneren Winkel habe ich einen dreieckigen Strang Silikon eingebracht. Wenn man die Stegdoppelplatten nur bis zu diesem Silikonstreifen in die U-Schiene schiebt, und wenn man die U-Schiene noch auf beiden Längsseiten mit Silikon an die Platten klebt, dann kann Kondenswasser auf beiden Seiten des U-Profils nach außen abfließen. Der Spalt ist aber so klein, dass keine Insekten in die Platten eindringen können.
    Bild 4: Unteres Dachabschlussprofil meines Gewächshauses.
    Bild 5: Hier wurde der Silikonstreifen im oberen Winkel des U angebracht, damit Kondenswasser gut abfließen kann.

  • Heute habe ich alle unteren Abschlussleisten vom Dach und von den Wänden in Silikon gelegt. So kommt mir kein Dreck und kein Regenwasser zwischen Stegdoppelplatten und U-Schiene.
    Das mit dem dreieckigen Abstandhalter innen im U hat prima funktioniert, zwischen Unterkante Stegdoppelplatte und U sind noch ca. 2 mm Luft, so kann dort Kondenswasser ablaufen.
    Jetzt fehlt noch ein belüfteter Abschluss oben an den Stegdoppelplatten. Ich habe mir mal belüftetes Antidust-Tape bestellt. Bin aber skeptisch, ob ich das überhaupt nehmen kann, denn die oberen Führungen für die Stegdoppelplatten sind sehr eng.

  • Nachdem die oberen Führungen für die Dachplatten sehr eng sind, und die Dachplatten auch nur sehr knapp in die oberen Führungen hinein reichen, habe ich heute umdisponiert. Ich verschließe die Dachplatten oben jetzt nicht mit Antidust-Tape, sondern lasse sie oben offen, und verschließe stattdessen die seitlichen Öffnungen der oberen Führungen mit Fliegendraht. So kann immer noch die Luft zirkulieren, es kommen mir dort aber keine Insekten rein. Um zu verhindern, dass oben in die Dachplatten Regen hineingedrückt wird, habe ich auf der Oberseite der Dachplatten noch einen dünnen Streifen Silikon angebracht, der als Dichtung wirken soll, wenn die Platten in die obere Führung eingeschoben sind. (Bild 1)
    Außerdem werde ich an der Unterkante des unteren Abschlussprofils noch eine Schicht Vorlegeband anbringen, ebenfalls als Dichtung gegen Schlagregen und als Dehnungspuffer. (Bild 2)


    Interessiert das überhaupt Jemand?
    Ich bin halt bestrebt, Konstruktionsfehler oder -schwächen aufzuzeigen und Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.
    Aber wenn's Niemand interessiert, dann beende ich halt die Berichterstattung.

  • Hey Ernst,


    mich interessiert das enorm, wie Du die Büchse aufstellst, ich verfolge es von Anfang an. Gerade Deine Überlegungen zum Thema Dachdichtigkeit nehme ich fast schon persönlich, zumal ich mein Dach auch noch nicht als fertig betrachte, es pieselt gerne mal bei mir rein. Besten Dank für Deine Zeichnungen, für die Beschreibung und damit die Nachvollziehbarkeit Deiner Gedanken und Lösungsansätze. Hör' nicht auf, ja?


    Nur erwarte doch bitte kein Feedback hier. Die Hoffnung habe ich mir schon lange abgeschminkt. Hier kannst Du nur in die Leere posten. Arbeitsgemeinschaft, im Sinne von 'gemeinschaftlich arbeiten', findet wahrscheinlich woanders statt.

  • Grüß Dich Ernst,


    um Himmels Willen, hör nicht auf mit dieser Reportage. Ich verfolge den Werdegang mit großem Interesse, und ich bin immer wieder erstaunt, mit welchem Ideenreichtum Du an die Sache gehst. Als ich gestern den roten Aufschrei gelesen habe, kam mir auf einmal dieser Spruch in den Sinn: Halt, mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen.... Sicher kennst Du den auch, aber statt zur
    .... zu greifen, berichte bitte weiter. Ich würde doch zu gerne sehen, wie das Werk zuende kommt, und vor allem interessiert mich, wie das ganze dann bewohnt aussieht.
    Zunächst einmal vielen Dank bis hierhin, und nichts für ungut, daß ich mich auch schon den Forumsgebräuchen angepaßt habe.
    Bon courage et à + Volgan

  • Viele Dank für die positiven Rückmeldungen, ich dachte manchmal schon, ich sei auf dem Friedhof.


    Heute habe ich noch auf den Unterseiten aller Plastik-Abdeckleisten (sie haken sich im Aluprofil ein) Vorlegeband angebracht (siehe Bild 1). So kommt mir wenigstens kein Dreck seitlich in die Leisten. Beim Abbau waren v.a. unter den Abdeckleisten vom Dach jede Menge Birkensamen.


    Jetzt ist die Hütte komplett, zumindest vorläufig. Der nutzbare Innenraum beträgt 2,30 x 4,10 m.


    Was noch fehlt ist eine Verbindung zwischen den beiden Regenrinnen, damit ich alles Regenwasser in 1 Tonne auffangen kann. Außerdem sind die Dachfenster zwar (hoffentlich) regendicht, aber nicht winddicht, da muss ich mir noch was einfallen lassen. Automatische Fensteröffner kommen auch noch an die Dachfenster. Dann fehlt noch die Innenschattierung. Die möchte ich aufrollbar oder zusammenfaltbar machen, damit man sie an trüben Tagen oder im Winter hochfahren kann. Schließlich werde ich noch Regale bauen, und ganz zum Schluss kommen die Kakteen rein.

  • Wie man auf Bild 5a sieht, habe ich offensichtlich einige Dach- und Seitenwandplatten vertauscht. Die Dachplatten sind schon etwas verblichen. Es wäre wohl besser gewesen, sämtliche Platten zu tauschen, also die hellen Wandplatten aufs Dach und die schon etwas verblichenen Dachplatten an die Wände. Das wäre wahrscheinlich förderlicher für die Haltbarkeit gewesen.
    Na ja, im Nachhinein ist man immer schlauer. Aber Versuch macht kluch.

  • Hallo Ernst,
    auch von mir vielen Dank für Deine Berichterstattung! Auch wenn sich nicht viele zu Wort melden, verfolgen wir das Thema doch alle mit großem Interesse. Da kann sich jeder zukünftige Gewächshausbauer viele wertvolle Anregungen holen. Berichte bitte auch unbedingt von Deiner Lösung der innenliegenden Schattierung, sowas habe ich auch noch vor. Bei Deinem Ideenreichtum und der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit bist Du damit garantiert eher fertig und ich muß nicht erst lange herumexperimentieren.


    Viele Grüße


    Volker

  • Hallo Ernst,
    auch von mir vielen Dank für Deine Berichterstattung! Auch wenn sich nicht viele zu Wort melden, verfolgen wir das Thema doch alle mit großem Interesse. Da kann sich jeder zukünftige Gewächshausbauer viele wertvolle Anregungen holen. Berichte bitte auch unbedingt von Deiner Lösung der innenliegenden Schattierung, sowas habe ich auch noch vor. Bei Deinem Ideenreichtum und der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit bist Du damit garantiert eher fertig und ich muß nicht erst lange herumexperimentieren.


    Viele Grüße


    Volker

    Hallo Volker,
    es genügt ja, wenn ich herumexperimentiere. :)
    Habe mich heute an die Schattierung gewagt. Hier ist der Prototyp:


    Materialbedarf:
    - 3 Tomatenstangen von 2,10 m Länge (passen genau rein und sind billiger als Holz und als Alurohre),
    - 12 Stück 8er Muttern,
    - 6 Stück 8er Schrauben (ich hatte nur die Senkkopfschrauben parat, sie werden aber noch gegen solche mit sechseckigem Kopf ausgetauscht),
    - Gartenvlies in 1,5 m Breite und so lang wie die Tomatenstangen.
    - einige Stückchen Draht und
    - einige 6er Schrauben (beim Zusammenbau der Hütte schon in die Aluschienen geschoben) und einige 6er Muttern.


    Die Endkappen der Tomatenstäbe absägen und in jedes Ende eine 8er Mutter einschlagen. In jede Mutter eine 8er Schraube mit Mutter halb eindrehen, dann die äußere Mutter gegen die Mutter im Rohr festdrehen.
    An den 6er Schrauben hakenförmige Drahtstücke mit 6er Muttern so befestigen, dass man die Tomatenstäbe mit den herausstehenden Schrauben dort einlegen kann.
    Vlies mit Gewebeband oben und unten an den Tomatenstäben befestigen.


    Wenn man die Schattierung nur fürs Dach braucht, dann genügen auch 2 Tomatenstäbe.

  • Hallo Ernst,
    bei Dir geht das aber fix! Eine gute und preiswerte Idee! Wie willst Du das aber dann mit dem Aufwickeln machen, wenn Du die Schattierung mal nicht brauchst? Von Hand den Tomatenstab drehen ist doch da ziemlich mühselig, besonders wenn es dann zehn oder mehr Stück sind! Bin schon mal auf Deine Lösung gespannt, die bestimmt nicht lange auf sich warten läßt!


    Viele Grüße


    Volker

  • Hallo Volker,
    das werden insgesamt 4 Rollos, 2 auf jeder Dachseite. Das Vlies um die Tomatenstäbe wickeln geht fix. Man kann den unteren Tomatenstab ja ausheben und das Vlies dann senkrecht im Mittelgang hängen lassen, so kann man es ohne Verrenkungen aufrollen.
    An die Stirnseite (Süden) kommt auch Vlies, aber ich bin noch am Überlegen wie ich das dort befestige.
    Möglichkeit 1: Auf bestimmte Schrauben schraube ich eine normale Mutter aus Eisen, und daran wird das Vlies mit kleinen Neodym-Magneten festgepinnt. Nachteil: Die Magnete rosten mit der Zeit.
    Möglichkeit 2: Das Vlies wird mit Unterlegscheiben und Muttern an den Schrauben befestigt: Nachteil: Das Auf- und Abbauen dauert wahrscheinlich länger.