Pfropfen auf Cylindropuntia kleiniae?

  • Gerade habe ich in meinem ungeheizten Gewächshaus einen Cylindropuntia kleiniae-Busch von 1,5 m auf ein Drittel heruntergeschnitten und überlege, ob es sich lohnen könnte, einige der Stücke zu bewurzeln, um sie später als Pfropfungsunterlage für EH/TH zu nutzen. Diese Cylindropuntie wächst wie Unkraut - oft mehr als 1/2 m im Jahr. Hat jemand Erfahrung mit diesr CyOp. als Unterlage? Wegen der winterlichen Schrumpfung sind die Äste etwas eingetrocknet - lassen sich nach meiner Erfahrung aber doch bewurzeln.

    Falls jemand Interesse an Cy.kleiniae-Äste oder -Zweige hat - als spätere Unterlage oder als winterharte Kaktee, kann er/sie sich gerne melden; Portokosten reichen mir. Gerne lege ich auch noch Abschnitte von verschiedenen frostharten Cylindropuntia whipplei und imbricata dazu. Wenn kein Interesse besteht, werde ich das meiste in den nächsten Tagen im Müll entsorgen.
    LG Helmut

  • Moin Helmut!


    Für mein Empfinden würden Opuntien aus fünf Gründen ausscheiden können:


    - Die Glochidenmenge ist im Umgang zu hoch.
    - Die Unterlage kindelt zu stark
    - Die Winterschrumpfung lässt sich schlecht oder überhaupt nicht umkehren
    - Der Pfröpfling will bereits wachsen, während die Unterlage noch in Ruhe ist
    - Die Unterlage wächst nur schubartig und nicht kontinuierlich (wie z.B. O. humifusa)


    Wenn das aber alles auszuschließen oder zu umgehen ist, spricht nix gegen ein paar Testpfropfungen, oder?
    In diesem Zusammenhang könnte Dir noch Grund 6 begegnen: die Unterlage nimmt schlecht/nicht an.



    Liebe Grüße,
    Tim
    :cool:

  • Hallo Tim,
    vielen Dank für die rasche Stellungnahme - jetzt komme ich doch ins Grübeln, ob sich die kleiniae als Unterlage eignet. Das mit der Glochidienmenge verstehe ich nicht so recht und mögliche Kindel bzw. Seitenäste könnte ich entfernen. Die Winterschrumpfung zeigt sich bei der kleiniae fast ausschließlich in der Abnahme des Durchmessers und nicht in einem schlaffen Herabhängen wie bei den Op.humifusa (oder auch den C. imbricata), da die kleiniae sehr früh bis in die Spitzen verholzt sind. Da ich meine Hybriden im kühlen Keller ohne Licht überwintere und sie erst im Frühjahr mit Licht und Wasser zum Wachsen angeregt werden, werden die gepfropften Hybriden auch nicht später mit dem Wachstumsschub beginnen können.
    Na, ich werde es mit ein paar Stecklingen probieren; diese muss ich allerdings erst mal bewurzeln....Frühestens in einem halben Jahr werde ich erste Erfahrungen sammeln können und diese dann auch hier mitteilen. Ich freue mich, dass sich schon zwei Abnehmer für Stecklinge gefunden haben - aber ich kann gerne noch mehr "beglücken".
    LG Helmut

  • Ja, berichte bitte gerne weiter!


    Die Glochidienmenge ist wohl eine individuell zu bewertende Größe, mache Pfleger pfropfen nur auf glochidienfreie Opuntien oder lassen selbst Pereskiopsis links liegen, weil sie ihnen "zu stachelig" sind. Wie sich das bei Deinem kleiniae-Klon verhält, vermag ich aus der Ferne nicht zu beurteilen. Auch kindelnde Unterlagen stören nicht jeden im gleichen Maße, allerdings würde mich das bei (ausgepflanzten) Freiland-Pfropfungen schon SEHR nerven. Regelmäßig Wunden an der Unterlage, womöglich unterhalb der Substratoberfläche, könnten schon gefährlich werden.
    Nun, es gilt wohl wie immer: Nur Versuch macht kluch!
    :psb20:


    Viel Erfolg!
    Tim
    :cool: