• In der heutigen Hybridenszene muss man zwischen 2 Gruppen unterscheiden: Die Einen sind Sammler, für sie zählt es möglichst viele und möglichst seltene/wertvolle Hybriden ihr Eigen zu nennen. Gerade diese sind es, welche die Preise bei Ebay und Co. hochtreiben. Und da sich die Hybridenszene momentan weltweit enorm ausdehnt, ist auch in naher Zukunft noch mit hoch bleibenden Preisen zu rechnen.


    Die zweite Gruppe sind die Züchter, die also mit diesen Pflanzen weiterzüchten. Und gerade die zweite Gruppe ist meiner Meinung nach doch wichtig für das Weiterkommen in der Hybridenzucht. Wenn gute Hybriden nur im kleinen Kreis getauscht und weitergeben werden, dann wird das mögliche Zuchtpotenzial dieser guten Pflanzen nicht voll ausgeschöpft. Weil eben etliche Züchter gar keinen Zugang zu diesen Pflanzen haben. Ganz nebenbei würde eine breitere Streuung unter den Züchtern auch die Preise bei Ebay und Co. senken dadurch, dass Vermehrung anfällt und das größere Angebot sich preismindernd auswirkt. So kämen z.B. auch Kleinzüchter (sogar durch Kauf) in den Besitz von guten Hybriden, was wiederum der Weiterzucht zugute käme.
    Das Hauptproblem bei der Vermehrung guter Hybriden dürfte das beschränkte Platzangebot der meisten Züchter sein, Herr Kellner hat dies mir gegenüber auch schon thematisiert. Auch aus dieser Sicht ist es deshalb notwendig, die Vermehrung auf mehr Schultern zu verteilen. Wobei natürlich wieder die Krux ist, zu entscheiden, wem gebe ich Pflanzen zur Vermehrung und wem nicht, wer vermehrt, um die Vermehrungen an andere Züchter weiterzugeben, und wer vermehrt, um damit nur Gewinn zu machen. Wenn ich z.B. sehe, dass Herr Schweiger bei Ebay 2-3jährige Sämlinge für 15,90 Euro anbietet, dann sträuben sich mir die Nackenhaare.



    Fazit: Es ist unmöglich, immer zwischen Züchter und Händler zu unterscheiden. Diesbezügliche Vorüberlegungen sollte man ad acta legen, früher oder später werden auch die Händler an diese Pflanzen herankommen. Auf je mehr Schultern die Vermehrung verteilt wird, desto verfügbarer werden die betreffenden Pflanzen am Markt sein, desto schneller werden die Preise sinken, und desto schneller und öfter wird mit diesen Pflanzen auch weitergezüchtet. Die Weiterzucht ist neben der zunehmenden Zahl der Züchter im Endeffekt das, was die Hybridenzucht weiterbringt.

  • Auf unserer Börse in Braunschweig wurde mal der Spruch gebracht: "Da kannst du die Pflanzen verschenken wollen, verkauft werden sie vom Händler neben dir !" So sehe ich das hier mittlerweile auch, EBay ist nix anderes wie die Ballung von Ladengeschäften/Händlern auf Preislich extrem hohem Niveau !

  • So sehe ich das hier mittlerweile auch, EBay ist nix anderes wie die Ballung von Ladengeschäften/Händlern auf Preislich extrem hohem Niveau !

    Mike, du machst einen Denkfehler:
    Die wenigsten Händler verkaufen bei Ebay zu (zugegeben teils horrenden) Festpreisen. Die meisten Angebote bei Ebay werden ab 1 Euro eingestellt, und dann bestimmen die Kaufinteressenten den Preis. Und auch unter diesen kann man wieder drei Kategorien unterscheiden: Reine Sammler, Züchter (mit Vermehrung als eher beiläufigem Nebenprodukt) und gewinnorientierte Vermehrer. Doch wie willst du bei Ebay entscheiden, wer was ist? Bei persönlicher Weitergabe oder Tausch ist eine Unterscheidung zwar schon eher möglich, aber auch nicht hundertprozentig sicher. Deshalb sage ich mir, jeder der vermehrt ist ok. Wenn mir der Preis nicht zusagt, dann lasse ich eben die Finger davon. Oder ich warte noch ab, Angebot und Nachfrage regeln letztendlich den Preis. Wer gute Hybriden hortet und nicht selbst oder über andere Vermehrer für ausreichende Vermehrung sorgt, der ist in meinen Augen mitverantwortlich für überhöhte Preise. Und Jeder, der auf Teufel komm raus aus Gewinnstreben nur vermehrt, aber nicht weiterzüchtet, gräbt sich selbst irgendwann das Wasser ab.

  • Also ich versteh nicht, warum um ebay immer so ein Terz
    gemacht wird.
    Ebay ist nun mal der größte weltumspannende Onlinemarktplatz.
    Ansich sich eine tolle Sache. Ich kann hier recht einfach Sachen
    kaufen/verkaufen und erreiche dabei ein breites Publikum.
    Mal erlich, wer hat nicht schon mal bei ebay geschaut, wenn er was ausgefallenes gesucht hat.
    Und wie Ernst schon geschrieben hat, bei Auktionen schlagen ganz klar die
    marktwirtschaftlichen Gesetze durch! Der Preis wird über Angebot und Nachfrage geregelt. Je seltener ein Gut, desto teurer wird es gehandelt.
    So ist es nun mal auch bei den Hybriden. Eine hohe Nachfrage trifft hier auf ein sehr begrenztes Angebot.
    Und solange es Leute gibt, die bereit sind hohe Preise zu zahlen, wird sich an dem Preisniveau auch nichts ändern.
    Wollt ihr bei ebay die Preise senken, muß was auf der Angebotsseite passieren.


    Ich versteh auch nicht warum sich hier überhaupt jemand über die Preise aufregt.
    Wir, die hier quasi an der Quelle sitzen, können doch begehrte Hybriden auch untereinander handeln und Tauschen.
    Auch befindet sich die ein oder ander Kakteengärtnerei unter uns. Also was wollt ihr noch?

  • Was mich zunächst einmal wundert, ist die geringe Resonanz auf die meiner Meinung nach für die Hybridenzucht grundlegend wichtigen Überlegungen. Bis auf den Nebensatz von Andy

    ... können doch begehrte Hybriden auch untereinander handeln und Tauschen.


    geht es doch in den bisherigen Antworten nur um den Faktor Geld. Mein eigentliches Anliegen ist jedoch, aufzuzeigen, dass Vermehrung und breit gestreute Weitergabe guter Hybriden wichtig für die Weiterzucht sind.

  • Nehmen wir nur mal die berühmte Kleopatra. Angenommen, der Züchter hätte sie für sich behalten, züchtet zwar damit, vermehrt sie aber nicht. Dieser Züchter hat doch nur ein beschränktes Kontingent an Kreuzungspartnern zur Verfügung. Vermehrt er aber die Kleopatra und gibt sie weiter, so steht für die Weiterkreuzung ein viel breiteres Spektrum an Kreuzungspartnern zur Verfügung. Und damit erhöht sich das Spektrum neuer Hybriden. (Siehe HJ 3/2012.)
    Was noch dazukommt: Falls keine Vermehrung existiert, und die Pflanze eingeht, dann ist das genetische Potenzial verloren.

  • Hallo Ernst,

    vielleicht wollen aber manche Züchter, dass nur sie oder wenige andere diese bestimmte Pflanze haben. Und manch anderen ist es vielleicht auch gar nicht wichtig den ein oder anderen Kaktus in Vermehrung zu geben.

  • Hallo Ernst,

    vielleicht wollen aber manche Züchter, dass nur sie oder wenige andere diese bestimmte Pflanze haben. Und manch anderen ist es vielleicht auch gar nicht wichtig den ein oder anderen Kaktus in Vermehrung zu geben.

    Hallo Jürgen,
    und wem soll das nützen?

  • Muss es jemanden Nutz bringen?
    Einfach mal das Hobby genießen und nicht über alles diskutieren, ausrechnen oder debattieren....?


    :cwm71:

    Hallo Ann-Kathrin,
    dann verstehe ich deinen Post hier nicht: http://www.hybridenforum.com/f….php?p=20730&postcount=12
    Du schreibst doch darin genau das, was ich oben schon geschrieben habe.

  • Hi,
    Jürgen ist auch Züchter, macht viel Werbung und wirbt nun auch damit.


    "Otto-Normal-Kakteenzüchter" versteht sich doch oft einfach nur als Liebhaber, erfreut sich an den Hybriden und möchte seinen Kaktus nicht in 100 Stücke zerlegen und pfropfen oder sonstwas damit anstellen.

  • Zu Jürgen: Ihm sind ja auch schon einige seiner von ihm gezüchteten und benamten Kakteen eingegangen. Aber bevor sie eingingen, hat er ja schon mit ihnen gezüchtet. Also ist das genetische Potenzial zumindest teilweise erhalten geblieben.
    Es erwartet niemand, dass jeder "Otto-Normal-Kakteenzüchter" seine sämtlichen Pflanzen zerschneidet. Und nicht Jeder ist in der Pfropftechnik geübt. Wenn aber von verschiedenen Seiten Bedarf an einer Vermehrung signalisiert wird, dann sollte man sich schon überlegen, ob man die Pflanze nicht doch schneidet oder das Schneiden geübten Händen überlässt (wie ich es mit meiner "Frozen Sunst" gemacht habe). Außerdem, viele Hybriden kann man auch ohne Schneiden durch Kindel vermehren. Diese Vermehrung hat für den "Otto-Normal-Kakteenzüchter" den Vorteil, dass er z.B. durch Tausch an weitere gute Pflanzen zur Zucht herankommt, und dass sich durch die Weitergabe das Potenzial an möglichen Kreuzungspartnern vergrößert.
    Wer in einer Gemeinschaft mitarbeiten will, der sollte nicht nur nehmen, sondern auch geben.