Da der Heliocereus speciosus stark wüchsig ist (würde ihn zwischen Pereskiopsis und Selenicereus einordnen), dachte ich mir probiertst mal aus ob er sich nicht auch zum Pfropfen eignet.
Leider sind nur 2 von 5 Pfropfungen geglückt, was aber eher an den Sämlingen lag, da diese schon zu groß waren. Ich hatte sie nur aufgesetzt, ohne zusätzlichen Druck.
Die Pfropfung hatte ich schon Anfang Juni gemacht.
In Bild 3 ist ein direkter Vergleich mit Hylocereus zu sehen. Alle drei Sämlinge sind von einer Kreuzung.
Ich werde den Versuch nochmal mit frisch geschlüpften Sämlingen wiederholen evtl. dann im direkten Vergleich mit Pereskiopsis.
Andy
Sämlingspfropfung auf Heliocereus speciosus
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hierzu nun auch ein Update,
die Sämlinge auf Heliocereus (jetzt 3x3cm groß) entwickeln sich ganz ansehnlich.
Der Hylocereus kann da nicht ganz mithalten. Ich hatte damals auch noch je einen Sämling auf Tr. Lamprochlorus und Tr. Spachianus gepfropft. Beide Trichos
eignen sich nur bedingt zum Pfropfen, da nach dem Schneiden die Mitte stark einsinkt. Für Sämlingspfropfungen ist es aber noch ok.
Der Pfröpfling auf lamprochlorus ist auf dem Niveau wie jene auf Hylocereus. Der auf Spachianus kann sogar mit Denen auf Heliocereus mithalten! Im letzten Bild zum Vergleich die wurzelechten. -
Hallo,
so, nach nun über einem Jahr will ich das Thema dann mal abschließen.
Den Pfropfversuch auf Heliocereus speciosus will ich mal als Erfolg verbuchen.
Beide Pfröpflinge haben sich sehr gut entwickelt. Der Wachstumsschub ist mit Selenicereus und juspertii vergleichbar.
Positiv zu werten ist auch, das die Unterlage wärend des Versuchs selbst keine neuen Triebe bildete. Die Kraft ging somit komplett in den Pfröpfling.
Meiner Meinung nach ist der Heliocereus für Sämlingspfropfungen durchaus konkurrenzfähig.Die Vergleichspfropfungen auf Hylocereus und den Trichos habe ich vorzeitig abgebrochen. Die Hylos konnten die Pfröpflinge bald nicht mehr halten. Und bei den beiden Trichos schoben die Pfröpflinge selbst Wurzeln. Die hatte ich dann runtergeschnitten und stehen nun auf eigenen Füßen.
Ich hoffe, mein kleiner Beitrag hier war für den ein oder anderen von Interesse. Wohl wissentlich, das nicht jeder einen Heliocerus im GWH stehen hat.
LG Andy
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Hallo Andy
vielen Dank für deinen Beitrag, ich finde ihn wirklich interessant.Vielleicht noch zwei Anmerkungen: für einen Vergleich sollten die Unterlagen in etwa gleich lang sein, damit sie ungefähr die gleiche Assimilationsfläche haben. Aus meiner Sicht waren die Hylocereusunterlagen zu schwach, kräftige Triebe können auch grössere Kopfstücke tragen (siehe die roten G. mihanovici-Pfropfungen), aber dennoch geraten grössere Kopfstücke leicht aus dem Gleichgewicht. Es empfiehlt sich deshalb sie zu stützen und anzubinden
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Ich will hier mal noch was nachreichen.
Den linken Pfröpfling musste ich nun notgedrungen runterschneiden.
Die Unterlage drohte unter der Last in sich zusammen zu brechen.
Zuerst versuchte ich direkt an der Pfropfstelle zu schneiden.
Dies erwies sich als unmöglich. Die scharfe Klinge meines Keramik-Messers vermochte nicht die Leitbündel zu durchtrennen.
Ich versuchte es dann etwa 1cm über der Pfropfstelle.
Mit ein wenig Kraftaufwand war es dann geschafft.
Ich staunte nicht schlecht als danach ich die Schnittstellen betrachtete.Beim Heliocereus ist es ähnlich wie bei der Pereskiopsis.
Die Leitbündel der Triebe verholzen sehr schnell.
Zum Pfropfen eignet sich nur die weiche Triebspitze.
Die Eigenschaft des Verholzens scheint sich auch ein Stück weit in den Pfröpfling zu übertragen.