Beiträge von Andreas75

    Nun ist das Blütenjahr vorüber, und Zeit, ein bisschen Resümee zu ziehen.


    @ Tarias: Die einzige sozusagen gelungene Kreuzung einer ChH mit was anderem als ChH oder Lobivie war die Kreuzung ChH 'Costanza' × EH 'Kleopatra'. Exakt EIN Samenkorn ist herangereift, die Frucht enthielt ansonsten nur noch eine weitere braune, früh verkümmerte Samenanlage. Ich überlege wirklich, den Samen sofort auszusäen und falls er keimt, relativ schnell zu veredeln.


    Generell ist zu sagen, dass nur sechs Kreuzungen (plus eine ChH- Wildbestäubung) wirklich was wurden.

    Darunter KEINE mit Frostpollen des Vorjahres (egal welche Sorte auf beiden Seiten), und auch keine der verschiedenen Versuche mit verschiedenen PsH (Pseudolobivia- Hybriden) auf Echinopsen oder Chamaecereen- bis auf die allerletzte, welche aus meiner in der Fotogalerie gezeigten namenlosen und quasi unkommentierten gelblich- rosa PsH mit einer Multihybride von Thomas Stöfer gelang. Und dies sogar SO schnell und freudig, dass alle anderen misslungenen Kreuzungen auf Unverträglichkeit beruhen müssen.


    Interessantestes Ergebnis ist die Frucht von HwH "Andenken an Rudolf Herzog' × (L. amblayensis × TH Gräsers Überraschung). Die ist zwar klein, hat aber kreuz bei der LH keine Frucht ergeben, und mal schauen. Die letztjährige Kreuzung der 'Rudolf Herzog' × EH 'Hana Lei' war trotz insgesamt rund 170 Samen und drei bald eingegangenen Sämlingen beidseitig letzten Endes ergebnislos, und so darf man gespannt sein, was die diesjährige ergibt, vor allem vor dem Hintergrund der gräser'schen Abstammung.

    Gegen Wollläuse bin ich zur Hauptsache mit Zahnstochern vorgegangen, metzelnd- erdolchenderweise. Denn gegen Weichholzstäbchen können die unmöglich resistent werden. Den Rest habe ich, als es mir zu viel wurde, mit Lizetan Combigranulat hinbekommen.

    Endliche Erlösung brachte aber erst die völlige sommerliche Gartenkultur aller Pflanzen plus Umzug in saure Umgebungs- und Wasserverhältnisse, seit ich die hier am Nordrand des Westerwalds im Freiland habe, sind Woll- und Schmierläuse Geschichte.

    Ich frage mich im Falle solcher flächig braunen Chamaecereen ehrlich, ob das immer Spinnmilben sind.

    Zu allermeist (zumindest bei mir) sind benachbarte Pflanzen auch im Scheitel nach wie vor tippitoppi, aber manche Chamaecereen, wie zB. mein "Devil's Claw' gern immer wieder, wie auch ein erst gesteckter mutmaßlicher "Westfield Alba", die werden mir nichts, dir nichts auch im Winterquartier flächig braun (letzteren wollte ich dies Frühjahr darum schon entsorgen), und die unmittelbar daneben stehenden Pflanzen haben rein gar nichts.

    Erwähnter "Westfield Alba" war gleichmäßig rotbraun von Substratoberfläche bis Scheitel, zeigte aber ersten zarten Austrieb, und ist nun Tatsache kerngesund um fast 2 cm neu gewachsen bislang. Ich frage mich manchmal, ob das in solchen Fällen nicht Pilze sind, die die komplette Epidermis so in Mitleidenschaft ziehen, zumal Spinnmilben ja zumeist nur die oberen Bereiche einer Pflanze befallen.


    Wie denkt Ihr darüber, die vllt. auch Chamaecereus- Hybriden pflegen und das eventuell auch kennen?

    Klarer Sonnenbrand.

    Ich habe vorgestern erst drüber sinniert, wie das jetzt für die Pflanzen wird mit dem endlich mal sommerlichen Wetter nach mal wieder wochenlangem Quasi- Herbst, wischte das dann aber mit dem Gedanken "Ach! Sonnenbrand im September, wie bitter wäre das denn!" beiseite.


    Nun zeigt sich frappierend, dass das keine Illusion sein muss =O.
    Dass aber jetzt erst wirklich anständige Sonnen- und Einstrahlungswerte erreicht werden wie sonst im Mai/ Juni zeigen "leider" einige meiner Pflanzen, die nun erst (!) knospentechnisch losbrettern, als gäb's kein Morgen. Sogar mein dickes Acanthocalycium violaceum, sonst eher gemütlicher Blüher, schickt soeben einen dritten Blütenschub los.


    Leider leider wird dies Jahr als eins der bemerkenswertesten in jeder Hinsicht in die Annalen der zumindest meinigen Kakteenkultur eingehen, und es tut mir ehrlich leid, dass es Dich nun so spät noch mit dieser sonst typischen April-, oder Früh- Mai- Erscheinung erwischt hat. Tröste Dich aber, Du bist mit unerwartetem Sonnenbrand nicht allein.

    Mein dicker Notocactus leninghausii hat bislang auch jedes Frühjahr ungefiltert im Freiland bestens weggesteckt, und gerade dies Jahr, als ich mal damit ein bisschen angegeben habe, einen der makellosesten leninghausii zu haben, hat es ihn auf der Ostseite auch gegrillt. Vorbei die vorherige Makellosigkeit, aber er ist einwandfrei im Neutrieb, und so kann man nur seufzen "Narben, die das Leben schlägt".

    Hallo zusammen,


    heute erfreute mich doch meine namen- wie nummernlos erworbene Pseudolobivia- Hybride ein zweites Mal in diesem sehr durchwachsenen Jahr mit einer Blüte, deren Pastelltöne zwar schlicht wirken mögen, aber auch reichlich bezaubernd sind. Zudem steht die Blüte wie eine 1- wie findet Euer fachliches Auge sie?


    Grüße,

    Andreas

    Ich habe drunter meine Mischung aus humosem und mineralischem Anteil, und jetzt, wo die Wurzeln durch den Bims sind, halten die Sämlinge und wachsen fröhlich vor sich hin. Pur täte ich Bims wie gesagt nicht nehmen. Auch bin ich ein Vertreter der Ansicht, die Sämlinge recht wenig zu stören, also nicht zu pikieren, sobald sie greifbar sind, sondern lasse sie gerne ein knappes Jahr im Aussaatgefäß, dann ein weiteres in der Pikierschale, und dann sind sie meist auch schon selber groß genug für 5x 5 cm Töpfe.


    Jedes Entnehmen aus dem Substrat birgt das Risiko von Wurzelverletzungen, und bedingt eine gewisse Wartezeit, bis man wieder wässern kann. Ich finde, dass es sich nur semi lohnt, für schnelleres Wachstum auf häufiges Pikieren zu setzen, das kriegt man mit Düngung oder wer mag auch Durchkultivieren besser hin.

    Man kann, wie ich es dies Jahr erstmals gemacht habe, nach dem Pikieren gleich mit Chinosollösung angießen. Die Sämlinge goutieren dass, und ich hatte keine Ausfälle durch Pilze oder Fäule. Jedoch finde ich minimalinvasivere Pflege insgesamt eine rundere Sache.


    Was spricht denn gegen das bisher verwendete Aussaatsubstrat?

    Bims ist zu alkalisch.

    Ich habe das dies Jahr mal als 3 mm dicke Deckschicht verwendet (Lobivia und Echinopsis), und die Wurzeln hatten es ziemlich schwer, da durch zu kommen, weil sie gar nicht richtig wuchsen. Will heißen, die Sämlinge wuchsen zwar, fielen aber gerne um, weil Wurzeln nur 2- 3 mm lang. Durch Gießen mit saurem Wasser habe ich das relativ gut wieder hinbekommen, empfehle daher aber reinen Bims nur für ausgesprochene Kalkliebhaber.

    Hat mit dem Kambium zu tun, welches sich an der Schnittstelle in jedem Fall bildet. Das ist undifferenziertes Gewebe, was das Verwachsen überhaupt erst ermöglicht, und kann sich dementsprechend außer in Verbindungsgewebe (wachsen die von Unterlage und Pröpfling ineinander und sprossen dann, kann es Chimären geben wie die aus Hylocereus und rotem Gymnocalycium mihanovichii) sowohl in Wurzeln als auch Triebe differenzieren, wenn es Not tut. Darum auch der Durchbruch durch's Gewebe, und nicht wie sonst aus Areolen.

    Saftig, sicher.

    Aber das Ergebnis harter Arbeit, die nicht nur aus Kreuzung und Neukombi von Genen sowie einfacher Auswahl der auffälligsten Formen dieser besteht, und damit dann erstmal zufrieden zu sein. Sondern vor allem auch in Detailkenntnis der Erbanlagen und steter Weiterentwicklung vorhandener eigener Hybriden mittels (viel langwierigerer) Auswahl- und auch Linienzucht. Wie sie ja in der Tierzucht gang und gäbe ist, und sein MUSS, wenn man berechenbare Ergebnisse haben will.

    Was man beim Herrn Schoger- Diller kriegt, käme einem Designer-, bzw. planvoll in jüngerer Zeit erzüchteten Rassehund nahe. Viele andere Hybriden wären "bunte Dorfköter". Mit den entsprechenden Unterschieden in der zu erwartenden Nachzucht sowie in der erwarteten Entlöhnung.


    PS: Die aufgerufenen 60 € sind noch recht moderat- als die (und andere) noch per Gebot drin standen, ging das leicht mal in dreistellige oder sehr hohe zweistellige Bereiche- ich habe die Sache schon länger immer mal wieder beobachtet ;).

    Ich würde nur sagen, dass er seine Seite länger nicht mehr aktualisiert hat. Hybriden hat er sicher noch, so hat er auch bereits zwei ebenfalls gefüllte Weiterzüchtungen der ASD. 2011.0018.035 mit veränderten Farbanteilen und auch sehr viele gefiederte Selektionen. Ich glaube, er wird sich eher auf das wesentliche konzentrieren, die nicht unerhebliche Arbeit, die Auswahlzucht so mit sich bringt, und daher für seine Seite weniger Zeit haben.

    Man setzt den frisch geschnittenen Steckling kurz ins Rhizopon und klopft ab. Das überschüssige trocknet und fällt von selbst ab, auf der Schnittfläche selbst bleibt nur eine ganz ganz dünne Schicht, die vollkommen ausreicht. Alternativ kann man die Wundfläche auch einpinseln, was die sparsamste Methode ist. Die Wundfläche muss dabei frisch sein, weil ja ohne Feuchtigkeit nichts haften bleibt.


    You put the freshly cut cutting briefly in the rhizopon and knock off what is too much. The excess dries and falls off by itself, only a very, very thin layer remains on the cut surface itself, which is completely sufficient. Alternatively, you can dust the wound surface with a brush, which is the most economical method. The wound surface must be fresh because nothing sticks without moisture.

    Gut, es ist wohl definitiv keine 'Dark Melody', und somit wohl leider wirklich eine "Unbekannt" ohne jeden Herkunftshinweis.

    Alle, die ich im Netz finde, haben viel längere, hell behaarte Röhren bei immerhin quasi identischem Körper, Wuchs und Dornentyp, aber nicht Dornenfarbe. Meine hat quasi keine Röhre, die sehr weite Blüte "kelcht" bis etwa 2 cm vor dem Fruchtknoten (mal im Gegenlicht mit dem Finger dahin getippt, so tief ich problemlos reinschauen konnte). Auch ist der Griffel bei meiner sehr kurz, und war das auch schon beim Blütenfoto im Angebot von 2019.

    Zudem wird die Melody überall als "mit dunkelrot beschrieben", sowie hellgrauen Sepalen, die meine gar nicht zeigt.


    Eventuell (die vielen passenden Merkmale verleiten ja geradezu zu dem Gedanken) ist sie ein Sämling von 'Dark Melody', welche mit 21 Jahren ja schon alt genug ist für einen ebenfalls schon 16 cm hohen Sämling- der wegen der eher kurzen, sehr weitschlundigen Blüte und dem klar säuligen Wuchs eventuell irgendeine Trichocereus- Hybride als Vater hat.


    Eine unbekannte, bezeichnungslose Schönheit also. Danke für die Anregungen, ich versuche halt nur, mir ein Bild zu machen, weil ich die sehr gerne zum Kreuzen verwenden möchte, da an ihr (für mich) alles passt. Sogar einen ganz feinen Duft hat sie, für meine Frau einfach nur "frisch", für mich nach Quench Himbeer (was mich wiederum als Allmählich- Dinosaurier ausweist, weil es das Zeug wohl schon seit über 15 Jahren nicht mehr gibt :huh:).