Beiträge von Schejstal

    Jetzt hab ich zumindest mal die Erkenntnis gewonnen, dass das Vorgehen grundsätzlich funktioniert. Denke das Wissen lässt sich dann auch auf andere

    selbstbestäubende Hybriden übertragen. Gerade bei den Gräser-basierten Sachen gibt es ja mehrere selbstbestäubende Hybriden.

    Als nächstes kann man ja mal einen wie beschrieben ablaufenden Kreuzungsversuch starten.

    Je nachdem was man einkreuzt könnte man einen möglichen Erfolg-Misserfolg vielleicht schon an den Sämlingen feststellen.

    Bei einer Selbstbestäubung müssten ja eigentlich alle ziemlich uniform aussehen.

    Oder man muss eben warten, bis spätestens die Blütenvariation die Wahrheit ans Licht bringt. :)

    Ich stelle alle meine Zuchtpflanzen vor dem aufblühen nach drinnen.

    100 prozentige Sicherheit gibt es natürlich nie, aber durch dieses Vorgehen halten die Blüten

    länger und ich kann nach der Arbeit die Bestäubungen vornehmen.

    Außerdem achte ich sehr darauf, dass sich keine Fremdbestäuber mit im Raum befinden.


    Bei Pflanzen die z.B. zu groß sind, um sie ins Haus zu tragen, stülpe ich vor dem Aufblühen eine Brotzeittüte über die Blüte.

    Danach bestäube ich sie und umhülle den Stempel umgehend mit Alufolie.

    Den Schutz kann man leicht herstellen, man muss die Alufolie einfach nur um ein entsprechend dickes/dünnes Stiftende wickeln.

    Bei großblütigen Hybriden tuts auch ein Finger, um die Hülle zu fertigen.

    Dann über den Stempel hüllen und unten leicht zudrücken - fertig.

    Im Anhang mal ein Schnappschuss von Laussers 1443/3B, damit man sich das besser vorstellen kann.

    Ob das von anderen Hybridenzüchtern auch so praktiziert wird, weiß ich natürlich nicht.

    Aber da gibt es ja mehrere kreative Methoden, die hier im Forum auch schon an der einnen oder anderen Stelle diskutiert wurden.

    Ja, die TS 121 ist auch gelb gezackt. Gezackte TS-Hybriden gibt es in mehreren Farbkombinationen. Ein paar Fotos findest du auf der Internetseite von Willi Hans. Ich hab von Kakteen Vers auch noch eine weiß gezackte. Viele davon werden heuer das erste Mal bei mir blühen.

    Die TS 121 im speziellen findest du auch schnell über Google, einfach "Trichocereus TS 121" eingeben. Die wurde wohl auch mal über eBay verkauft,

    dort findet sich auch leicht ein Foto und eben auch die Kreuzungsdaten.


    Im Anhang mal ein Foto meiner TS 111, diese Geschwisterpflanze blüht genauso wie deine 121er.

    Hallo zusammen,


    morgen wird meine Märchenfee blühen und ich würde gerne eine gezielte Kreuzung mit ihr als Mutter durchführen.

    Problem ist, dass die Märchenfee selbstbestäubend ist.

    Daher habe ich heute die Blüte wie im Bild zu sehen präpariert, um zu verhindern, dass Stempel und Pollen miteinander in Kontakt kommen.

    Nun meine Frage: Kann ich sie so "normal" als Mutter verwenden, oder muss ich auch auf diese Weise damit rechnen, dass die Märchenfee selbstbestäubend eine Frucht ansetzt?

    In letzterem Fall hätte ich die Blüte umsonst verunstaltet ;)

    Da es hier in der Runde viele experimentierfreudige Gesellen gibt, dachte ich, dass der Eine oder Andere sowas sicherlich schon mal ausprobiert hat und über Erfahrungen berichten kann.

    Lieben Dank schon mal im voraus.


    Viele Grüße

    Michael

    Hallo Christian,


    mal sehen ob ich bei der Entschlüsselung der Liste behilflich sein kann, wobei ich aber ganz zuversichtlich bin ;)

    Eine gute Idee, mir die Tabelle zu schicken, das inhaltliche können wir ja gerne per PN besprechen.


    Liebe Grüße

    Michael

    Hallo Christian,


    Zunächst einmal vielen Dank. Wie auch auf der Homepage von Laussers nachzulesen ist, basiert deren Sammlung u.a. auch auf vielen Kreuzungen von Isolde.

    Soweit ich weiß, hat Isolde fast ausschließlich Trichos untereinander gekreuzt, was natürlich auch seinen Charm haben kann, je nachdem was man damit anfangen will. Angefangen bei Blütengröße, Kälteresistenz usw. könnte ich mir vorstellen, dass die (reinen) Trichokreuzungen vielleicht sogar einen Vorteil gegenüber der

    "neuen Generation" von Multihybriden haben könnten.

    Zum Thema Blühwilligkeit denke ich, dass sich da vor allem durch die Kreuzung von Multihybriden in den letzten Jahren viel getan hat.

    Aber: Wer zur Hauptblüte schon mal bei Laussers zu Besuch war, der wird mir sicher zustimmen, dass die Hybriden dort alles andere als blühfaul sind.

    Im Gegenteil, an vielen Pflanzen sind oft 5 oder mehr Blüten gleichzeitig offen und auch die kleineren Nachzuchten blühen oft bereits willig.


    Per Ferndiagnose kann ich bezogen auf deine Pflanzen natürlich nichts schreiben, da ich weder deine Kreuzungen, noch deine Kulturbedingungen kenne.

    Wobei ich aber glaube, dass das mit der Blühfreude auch ein wenig täuschen kann.

    So habe ich beispielsweise eine Hälfte des Gewächshauses mit Echinopsis, früh blühfähigen Trichos usw. dicht an dicht stehend. Da blüht gefühlt immer was. In der anderen Ecke bei den (teils richtig) großen Pflanzen hat man den gleichen Platzbedarf aber eben gefühlt fast keine Blüten (gesehen auf die Fläche.)

    Ansonsten setze ich auf eine ausgewogene Düngung mit Betonung auf Phosphor und Kali. Bei zu viel Stickstoff stecken die Pflanzen meiner Erfahrung nach die Energie oft so sehr ins Wachstum, dass für einen reichen Blütenflor keine Power mehr bleibt.


    Nochmal zurück zur Pollo Loco. Die Interne Bezeichnung bei Laussers lautet 0179/6, nur falls sich jemand für Geschwister der Hybride interessieren sollte.

    Die Geschwisterpflanzen die ich kenne haben alle normal geformte Blüten so um die 20/21 cm +/-. Zwei rein Weiße mit grünem Schlund und Duft, eine einfärbig Zitronengelbe und eine Zweifarbige, die hin und wieder ein wenig gewellt erscheint ist mir dazu in Erinnerung.


    Liebe Grüße

    Michael

    Hallo Heinz,


    da ich gut mit Laußers befreundet bin, kann ich dir deine Frage aus erster Hand beantworten.

    Die Pollo Loco (zu deutsch Verrücktes Huhn) hat ihren Namen nicht umsonst, sie macht wirklich was sie will.

    Bezüglich der verschiedenen Knospen ist zu sagen, dass die bewollten relativ normal ausfallen sollten, wie in deinem Bild zu sehen.

    Die "nackten" hingegen sollten gezackt blühen. Aber auch hier kann sich noch alles ändern, da bei manch vermeintlich "nackten" Knospen die Bewollung erst später entsteht. Bei den Mutterpflanzen von Alfons und Edeltraut zeigten sich in den letzten beiden Jahren in den meisten Fällen gezackte Blüten.

    Bei meinen Besuchen war ich deshalb oft leicht angesäuert, weil meine bisher natürlich auch nur normale Blüten hervorbrachte.

    Ich stellte mir dann natürlich schnell die Frage: Was machen Laussers anders als ich? Meine Theorie dazu ist, dass es möglicherweise mit den Wassergaben zusammenhängen könnte. Laußers halten ihre Hybriden sehr trocken, ich hingegen gieße meine Pflanzen deutlich mehr. (Aber das ist bisher reine Spekulation meinerseits)


    Fazit: Du darfst gespannt bleiben!


    Liebe Grüße

    Michael

    Hallo Christian,


    Ich denke deine Nachfrage :"Ich besprühe nachdem der Pfröpfling drauf ist." geht an mich.


    Ja, du machst die Pfropfung ganz normal, wie immer.

    Nachdem dann alles mit Gummiringen fixiert ist kann man optional, quasi als allerletzten Arbeitsschritt die (abgeschrägten) Wundflächen

    um den Pfröpfling herum mit Sprühpflaster versiegeln.

    Hallo Christian,


    zu deiner Frage mit dem Sprühpflaster. Der Hauptvorteil in meinen Augen ist, dass du die zugefügte Wunde beim Stecklingsschnitt sofort steril verschließen kannst. So bekommt die Schnittstelle nach etwa 5 minütiger Trocknungszeit eine weiße Haut (ruhig ordentlich draufsprühen). Vor allem bei Schnittwunden großer bzw. dicker Hybriden ist das sehr von Vorteil, da diese oft ewig brauchen bis sie abtrocknen und somit die Eintrittspforte für Keime lange geöffnet ist. Auch wenn man zu ungünstigen Zeiten Stecklinge schneiden muss, (um z. B. eine Pflanze zu retten) ist das sehr von Vorteil. Und das Beste: Da das Pflaster wasserlöslich ist, verschwindet es rückstandslos, sobald du den Steckling topfst und angießt. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist beim Pfropfen. Nachdem der Pfröpfling mit Gummiringen befestigt wurde, sprühe ich rundrum auch oft einmal drüber, das reduziert auch häufig die schwarzen Stellen ein wenig.

    Zum Thema wo sollte ich es kaufen kann ich Jürgen nur beipflichten. Ich hatte mal ein teures Sprühpflaster (Markenprodukt) aus der Apotheke. Das war so dünnflüssig, das es für die Hybriden nicht gepasst hat. Das aus dem Drogeriemarkt ist für Hybriden perfekt.


    Zuletzt noch ein Hinweis auf den Drogeriemarkt: Ehemalige Deutsche Währung (Kurzform)


    Liebe Grüße und bleibt gesund

    Micheel

    Hallo Hardy,


    ich hab letztes Jahr auch viele Areolen auf selbst gezogene Jusbertii- Sämlinge gepfropft. Das hat bezüglich dem Anwachsen problemlos funktioniert.

    Sämlinge haben in meinen Augen grundsätzlich den Vorteil, dass sie möglichst "Bakterien- und Virenfrei" sein sollten, wobei ich hierbei auch bei Stecklingen noch nie Probleme hatte. Bernhard A. hatte dazu mal ein interessantes Thema hier im Forum eröffnet.

    Nachteil hier der oft krumme Wuchs der Jusbertii-Sämlinge, was das Pfropfen zur Herausforderung machen kann. (Lässt sich aber weitgehend umgehen, wenn man etwas tiefer pfropft.).


    Ich persönlich pfropfe auf Sämlinge und Stecklinge gleichermaßen, je nachdem was ich Pfropfen will. Für Areolen reichen Jusbertii- Sämlinge noch relativ gut aus. Aber man kommt natürlich auch schnell an die Grenzen in Bezug auf den Durchmesser, welcher bei den Stecklingen (auch Jusbertii) bekanntermaßen deutlich

    höher ist.

    Am liebsten verwende ich selbst gezogene 2-jährige Pachanoi. Die gefallen mir persönlich wegen ihrer Kompaktheit und dicke. Nachteil hier allerdings, dass die Unterlage bei mir in der Regel nur einmal verwendet wird. Den Jusbertii hingegen schneide ich in der Mitte durch und habe dadurch gleich die nächste Unterlage

    in Bewurzlung.


    Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Wie so oft führen auch hier wohl viele Wege zum Ziel. Wie eben jeder für sich am besten zurecht kommt.

    # Never Change a Winning System ;)


    Liebe Grüße

    Michael

    Sorry, meine war doch ne andere Kreuzung.

    beim zweiten Foto sieht man die Verbänderungen zwischen den Areolen ein bisschen.

    Bei dieser reißt zunächst der Körper in der Mitte der Rippen auf und dann entsteht von einer Areole zur anderen das Christatmuster.

    Hoffe du hast bei deiner Hybride mehr Glück mit der Blüte.

    Aber bezüglich des Pflanzkörpers auf jeden Fall interessant.