Ich frage mich, ob man nicht eine wirksame Giftbrühe selber machen kann, z. B. aus der Eibe, hier sind alle Teile, außer den roten Beeren sehr giftig.
Ich selber habe keinen Zugang zu Eiben oder sonstigen geeigneten Giftpflanzen, wäre vielleicht mal einen Versuch wert.
Hallo Siegfried,
probieren geht über studieren - aber die Wirksamkeit von Eibenextrakt gegen (Wurzel)läuse erscheint mir sehr fraglich. Vor 2 Jahren stellte ich an unserer Eibenhecke einen massiven Befall mit Schildläusen fest. Wegen der Stangenbohnen in unmittelbarer Nähe, habe ich kein Gift gespritzt, sondern die Hecke bzw. alle befallenen Zweige radikal zurückgeschnitten. Dummerweise wachsen die Eiben sehr langsam, so dass für eine längere Zeit eine Lücke bleibt. Mittlerweile habe ich erfahren und erfolgreich ausprobiert, dass ein ungiftiges Spritzmittel auf Rapsölbasis gut hilft. Im Internet fand ich, dass es sich - wie zu erwarten - um Eibenschildläuse handelt. Wenn Schildläuse kein Problem mit Eiben haben, werden die Wurzelläuse sich vermutlich auch nicht beeindrucken lassen von einen Eibenextrakt. Leider kann man die Wurzeln nicht mit Rapsöl behandeln.
Da ich selbst ein wurzelläusegeplagter Kakteenzüchter bin, habe ich es mit hoch dosiertem Tabaksud-Nikotinextrakt versucht und alle Töpfe durchdringend damit gewässert - leider ohne Erfolg. Careo scheint einen gewissen Effekt zu haben und so habe ich in diesem Frühjahr alle 3 bis 4000 Kakteentöpfe darin buchstäblich gebadet (60ml auf einen Liter - war ganz schön teuer). Über den endgültigen Erfolg kann ich noch nichts sagen - allerdings habe ich den Eindruck, dass die Blühfreudigkeit durch diese Behandlung nachlässt.
Wenn man giftige "Hausmittel" ausprobieren will, könnte ich mir vorstellen, dass Knoblauch-, Farnkraut(Wurmfarn)- und/oder Rainfarnextrakt helfen könnte - eher als Eibenextrakt. Die Giftigkeit von Eiben zumindest für Säugetiere ist selbstverständlich unbestritten. Eine befreundete Tierärztin berichtete mir, dass auf einer Weide mehrere tote Pferde lagen. Die Untersuchung ergab, dass die Tiere Eibenzweige gefressen hatten, die ihnen ein Unbekannter (unwissend oder absichtlich?) auf die Weide geschüttet hatte; um Missverständnisse vorzubeugen: mein Eibenhekenschnitt war es nicht.
Gruß
Helmut