Ich stimme Michi absolut zu, dass Kakteen grundsätzlich äußerst duldsam und tolerant gegenüber so manch einer Chemie sind. Auch Hybriden und selbst kleine Sämlinge. Natürlich soll man immer Vorsicht walten lassen, Schutzkleidung - zumindest Brille und Handschuhe - sind zu tragen, Verwendung, wann immer möglich, im Freien, klar. Vor Ablauf der angegebenen Wartezeiten jeglicher Pflanzenschutzmittel würde ich ohnehin nicht umtopfen, bzw. wäre es zu überdenken, ob man als Sofortmaßnahme, bei welchem Befall auch immer, nicht ohnehin VOR einer Behandlung umtopft.
Ich persönlich habe abweichende Erfahrungen, sowohl in Sachen Fungizid-Kombinationen als auch dem alten Saprol, Insektizide habe ich bislang nicht kombiniert. Es ist aber eben auch ein Unterschied, ob ich einige wenige verschiedene sechs- oder achtbeinige Schadorganismen bekämpfen möchte oder potenziell zig hunderte, nicht sicher bekannte pflanzenschädliche Pilze.
Bei unbekanntem Pilzbefall habe ich, um möglichst breitbandig vorzugehen, schon wirklich grenzwertige Kombinationen von zum Teil systemischen Fungiziden (ursprünglich ging es um Insektizide, ich weiß...) in mindestens vorgeschriebener Konzentration verwendet. Mir ist noch nie ein Kaktus dabei verstorben, auch nicht nur ein Einziger. Die fieseste Keule war je 0,1%iges Rovral (krebserregende Atombombe, würde ich heutzutage vermutlich nicht mehr einsetzen) in Kombination mit Chinosol und eben auch gleichzeitig mit 0,066%igem Pilzfrei Ectivo von Celaflor, die Uralt-Version mit dem Wirkstoff Myclobutanil 7,5g/l - ident zu Saprol. Nicht nur bei Kakteensämlingen, sondern auch bei Sukkulenten (Lithops) hat dieser Cocktail keinerlei Schäden angerichtet. Auch ganz frische Pfropfungen (unmittelbar nach Befestigung der Gummiringe) besprühe ich auch heutzutage noch mit Ectivo oder wenigstens Chinosol; spätestens 10 Tage vorher und auch ein paar Tage nach der Pfropfung wird mit 0,066%iger Myclobutanil-Lösung gegossen (1ml/150ml Wasser).
Als es 2018 so vom Markt genommen wurde, habe ich glücklicherweise noch 8 Click & Go-Kartuschen von Celaflor kaufen können, deren Inhalt ich auch heute noch verwende, zuletzt keine 2 Wochen her, bei Tricho-Areolenpfropfungen.
Sinnlos, sich in Spekulationen zu versteigen, aber ich bin mir halbwegs sicher, dass dieser starke Flecken-"Befall" nicht grundsätzlich auf das Saprol (wenn jenes mit Myclobutanil) zurückzuführen ist oder nur in einer Verkettung unglücklicher Umstände, die bestimmt auch etwas mit der Lagerung oder dem Alter hätten zu tun haben können. In jedem Fall äußerst ärgerlich, bedauerlich und unwiederbringlich.
P.S.
Da muss etwas durcheinander geraten sein. Ich habe Mospilan noch nicht selbst verwendet, deswegen halte ich es für unwahrscheinlich, dass ich eine abweichende Dosis empfohlen haben soll. Bislang kenne ich auch kein Mittel, bei dem das erforderlich wäre. Hin und wieder allerdings bereitet das Umrechnen unterschiedlicher Konzentrationen unterschiedlicher Formulierungen des selben Wirkstoffes einiges Kopfzerbrechen, z.B. bei Confidor WG 700, 240 SL, WG 70 und Kohinor 200 SL - da kann eine Überkonzentration schon leicht vorkommen...