Beiträge von Andreas75

    Ist richtig.

    Ein Pollenkorn bestäubt eine "Eizelle". Also: Nur wenig Pollen (oder noch nicht ganz aufnahmebereite Narbe) = wenig Samen.

    Habe dies Jahr mal versucht, diesen Umstand etwas zu kultivieren, damit man nicht immer hunderte Samen aus einer Frucht kriegt, und versuchte einzelne Blüten recht minimalistisch zu bestäuben. Klappte aber nur bedingt.

    Entweder war es zu wenig Pollen, so dass der Fruchtknoten lange aussah, als ob er was wird, dann aber doch eintrocknete. Oder aber es gab doch gleich eine volle Frucht. Meine Vermutung dabei wäre, dass sich wenige Samenkörner in einer Frucht für die Pflanze mit sonst hunderten Samen pro Frucht meist nicht lohnen, und sie daher keine Energie in eine solche Frucht investiert.

    Anders mag das bei sowie eher wenigsamigen Lobivien oder stark lobivia- haltigen Hybriden sein. Eine solche hatte ich letztes Jahr bestäubt, und ein paar Früchte wurden sehr gut, eine andere, wo die Genetik wohl nicht so recht passte aber wurde sehr schnell reif. In dem Fall wohl notreif, weil wirklich super schnell, enthielt auch kaum 12 Korn, die dann aber auch alle nicht keimfähig waren, obwohl schwarz und alles.


    Man kann die Aussaat natürlich immer versuchen, aber ich möchte meinen, dass so wenige Samen eher einer Not- oder Schnellreife entspringen und nicht sehr viel erbringen.


    In der Hoffnung, dass das für manchen nicht wieder zu pseudo- wissenschaftlich war,

    Andreas

    Vorgestern und gestern blühte wieder mein geheimes Träumchen, und meine für die Kakteen wieder ausgemottete alte Panasonic Lumix DMC- FZ50 macht irgendwie nach den nun fast drei Jahren des Rumstaubens nun beinahe bessere Fotos als jemals zuvor (oder ist's, weil ich inzwischen auch mit Spiegelreflex gebastelt habe?).

    Bilder sind einmal Schatten (links) und einmal Sonne (rechts) im Freiland.


    Sie hat in meinen Augen so ziemlich das fabelhafteste Rot, dass man sich denken kann, und diesen irren lila Schlund habe ich vor farbintensivem Leuchten im per Auge gesehenen Original auch erst auf dem Foto entdeckt. Ein absolutes Traumpflänzchen, dessen Klon ein russischer Kakteenfreund bereits seit 1987 erhält, der sie wiederum als kleines Kindel auf einem Markt im heutigen Moldawien erstand. Und von dem ich meine Jungpflanze bekam.

    Leider ist sie Meisterin im Spurt- Blühen, öffnet sich bereits früh am Morgen, und geht am frühen Nachmittag schon wieder zu. Ist also quasi eine Halbtagsblüherin, tut das aber auch bei angenehm sonnigem Wetter zwei Tage lang, bei heißem Wetter wie in der ersten Blüte aber auch mal nur einen. Das Warten ist es aber definitiv wert, denn die Farbe blendet per Auge in der vollen Sonne fast. Super Teilchen ^^!

    Die Chamaecereus haben wie von Dir erwartet, liebe Bianca, leider/ in der Tat nicht angenommen.

    Auch die Lobamb/ Gräsers Überraschung × HwH hat nicht geschnackelt. Dafür hält sich die abgeblühte HwH- Blüte ordentlich lange, die ich mit ersterer kreuzbestäubt hatte. Mal sehen- mit der EH 'Hana Lei' hat sie letztes Jahr zwar auch gefruchtet, aber kein Same keimte. Vllt. bringt ja der doch andersartige Lobivia/ Trichocereus- Pollen mehr :D.

    Letztere Kreuzung, Lobivia pencapoma x EH HOL.2016. klappte leider auch nicht.

    Guten Abend,


    heute habe ich ein sehr feines variegates Pflänzchen aus Italien bekommen, dessen Eltern Rosa California × Pluto sind (Hybride KA.2006.0097.). Auf huameng. co. habe ich in einer durchaus beeindruckenden Hybridengalerie von weit über 100 Seiten ein Bild einer offensichtlichen Geschwisterpflanze gefunden, die aber quasi exakt wie Pluto bedornt ist.

    Meine Pflanze ist durchaus vergleichsweise kräftig bedornt, und da möchte ich einmal in die Runde fragen, ob jemand bitte einmal ein Foto des Körpers bzw. der Bedornung von Rosa California für mich hätte? Ich habe hier im Forum geschaut, da wird sie aber durchgängig nur als Kreuzungspartner erwähnt, und im Net findet man eigentlich nur formatfüllende, und sehr wenige, Blütenfotos.


    Habt vielen Dank,

    Andreas

    Ich hoffe es auch sehr.

    2019 hatte ich Chamaecereus Unikum mit HwH 'Humke's Röschen' kreuzbestäubt, aber Cham setzte nicht an, und die der HwH keimten nicht. Hoffen wir aber einfach mal, und wenn Chamaecereus mit Echinopsis wirklich auch solche Zicken macht, dann ist das ja immerhin ein gutes Indiz dafür, dass Chamaecereus in der Gattung Echinopsis definitiv nix zu suchen hat :).

    Ich vermeine an meinen Cleistocacteen und Trichos wiederholt beobachtet zu haben, dass sie sich zur Seite neigten, bevor sie zu kindeln begannen. Es wäre indes natürlich zu ergründen, ob sie sich zur Seite neigten, weil sie dann kindelten, oder kindelten, weil sie sich zur Seite neigten :/. Eine Frage der Kategorie Huhn oder Ei- technisch ;).

    Zu diesem Zweck habe ich mir vorletztes Jahr ein ×Aporophyllum angeschafft.

    Meine Vermutung ist, dass der direkte Weg nichts wird. Da aber offenbar schon mal Aporocactus x Trichocereus geklappt hat, wäre mein Gedankengang, Epiphyllum- Gene eventuell reinzukriegen, indem man als Elternteil eben Aporocactus × Epiphyllum nimmt. Und das vllt. auf eine Gräsers Überraschung oder Gräsers Schönste, oder eine direkte Hybride daraus, damit sich dann in der relativ verwandten Genetik vllt. eher was findet.


    Leider bislang noch keine Blüte am Aporophyllum, die baut erstmal etwas Substanz auf, aber wenn 's soweit ist, werden natürlich Pollen gebunkert.

    Der Farbton der 1 ist fantastisch :).

    Bei der 2 gefällt der weite Staubblattkranz, und die gelbe hat eine schöne volle, mehrserige Blüte. No. 4 ist mir ein bisschen zu sehr aus dem Fokus, um dazu was zu sagen.

    Update: Letzten Endes keimte aus der Kreuzung HwH 'Rudolf Herzog' × EH 'Hana Lei' kein einziger Same, und aus der reziproken Kreuzung nur drei Samen (aus 88). Zwei Keimlinge verabschiedeten sich schnell wieder, nur einer blieb am Leben, der dann heute auf einer Pereskiopsis Platz nahm.

    Wäre schön, wenn der Kleine anwächst, da die Kreuzung dies Jahr nicht wiederholbar sein wird.


    Dafür gibt es eine erste diesjährige Kreuzung:


    HOL.2016.0003.001 × namen- und nummernloser Pseudolobivia calorubra zweifarbig- Sämling (Frostpollen von 2020).


    Beide Blüten haben 13 cm Durchmesser, und die Mutterpflanze ließ sich als einzige meiner Echinopsen, die um drei Wochen verzögert erst mit der Juniwärme langsam begannen, weiter zu schieben, nicht wesentlich von dem langen kalten Frühjahr beeindrucken und öffnete mit Abstand als erste ihre Blüte. Die Vaterpflanze ist für eine calorubra wirklich sprossfreudig zu nennen, sie schiebt dies Jahr Kindel 6 und 7. Ist raschwüchsig, bildet einen schönen Körper und Bedornung, die 17 cm lange Blüte spricht für sich.

    Beide Eltern haben mehrserige Blüten (Mutter 5, von denen sich drei Reihen in Vollblüte elegant bogenförmig absenken, Vater 4), die Mutter einen zunächst käsigen, dann fruchtigen Duft.

    Die stark orangelastige Genetik des Vaters in spe dürfte sich recht brillant mit der überwiegend gelb/ apricotfarbenen Genetik der Mutterpflanze treffen, deren Stammbaum hier im Forum gut dokumentiert ist. Interessante Würze dürften dabei Mutter mütterlicherseits (EH Dessau) sowie Großvater väterlicherseits (TH Dione) hinein bringen.

    Beide Eltern sind zudem sehr früh, bzw. jung blühend.

    Deswegen verstehe ich auch den Hype um das Ding nicht wirklich. Die mehr als ungewöhnliche Farbkombi und Verteilung lässt mich tendenziell erahnen, dass da viele Gene im Hintergrund sind, und sie eine desjenigen Sechzehntels pro Aussaat ist, wo sich bestimmte Gene in Kombination und durch Crossing Over ausprägen (dritte mendel'sche Regel). Da würde ich persönlich keine Reinerbigkeit oder Vererbbarkeit von irgendwas voraus setzen, es sei denn, ich ziehe sehr viele Sämlinge aus so einer Pflanze, und bestäube dazu idealerweise Ergebnisse der vorliegenden F1 miteinander, wie dieser hier.
    Das Crossing Over, also die Kombi eher ungewöhnlicher Erbeigenschaften, die vorher so eher noch nie auftrat, ist schon gering, und da sehe ich alter Theoretiker die Chance als noch viel geringer an, aus willkürlich gewählten, wenigen Samenkörnern einer Frucht gleich mehrere vergleichbare Treffer zu landen. Von solchen Ausnahmepflanzen wie zB der Sunny vergleichbares zu ziehen, ist natürlich jeden Versuch wert, kommt aber fast einem Lottogewinn gleich.


    Natürlich habe ich diesbezüglich bei Kakteenhybriden noch nicht viel praktische Erfahrung, aber ich habe meine Erfahrungen mit Bart- Iris gemacht, die ja auch stärkstens heterogen sind. Und wo High End- Sorten wie "Starship Enterprise" und andere in einer F1 quasi nie noch besseres oder gleichwertiges ergaben. Und wo ganze Saatbeete letztendlich auf den Kompost wanderten, weil die lang ersehnte Steigerung oder Neu- Kombi vllt. einmal in zehn Jahren fiel oder einer Weiterkreuzung der Ergebnisse bedurften.


    Daher nicht den Mut verlieren, nicht alles unadäquat erscheinende vorschnell auf den Kompost hauen, sondern von den besten immer mal wenigstens eine oder zwei Folgefrüchte miteinander ausprobieren. Da ja bei Hybriden unglücklicherweise nicht schön nach den Regeln nacheinander generationentechnisch aufgeteilt gemendelt wird, sondern alle drei zugleich zur Wirkung kommen. Was bei der Vielzahl der aufeinander treffenden Gene, von denen manche älter, manche neuer sind, und sich alle für sich genommen oder kombiniert vererben, ja auch nicht weiter verwundert. Es kommt auch viel auf die Allelität der Gene an, also ob sie sich an der selben Genstelle befinden und treffen, und wenn nicht, dann können auch völlig unerwartete Sachen heraus kommen, wie hier möglicherweise zB die rein gelbe. Oder man erhält, in der Schlangenzucht nicht selten, aus zwei Albinos wildfarbige Tiere, weil die Erbinformation nicht auf sich gegenüber liegenden Genabschnitten liegt, sich bei der Keimzellenverschmelzung nicht treffen kann. Worauf sich dann eben das dominante der beiden Merkmale ausprägt.


    Ich drücke aber auf jeden Fall die Daumen, dass sich der Treffer doch noch zu erkennen gibt :)!