Meine hinterhältige Krankheit / Bericht

  • Möglicherweise könnten manche Leser irritiert sein.

    Dann bitte nicht weiterlesen.



    Leider musste ich letztes Jahr, als es Brigitte schon sehr schlecht ging, habe ich durch einen Zufall gesehen, dass ich Blut im Urin habe.

    Nachdem es Brigitte wieder etwas besser ging, bin ich zunächst zur Hausärztin gegangen, die hat mich sofort zum Urologen geschickt.

    Ich brauche nicht zu erwähnen, dass Termine bei (fast) allen Fachärzten meist nicht unter 3 Monaten zu bekommen sind, oft kann man die nicht mal

    telefonisch erreichen.

    Der Urologe, den mir die Hausärztin genannt hat, macht keine Termine, der hat nur offene Sprechstunden.

    Ist auch der einzige weit und breit.

    Ich also dahin, 3 Stunden Wartezeit, war aber ok.

    Nach kurzem Ultraschall, bot er mir eine sofortige Blasenspiegelung an. Hierbei hat er einen Tumor gefunden, der unbedingt operiert werden muss.

    Hat sich auch selber um Termin für die OP im KKH gekümmert.

    Nach der OP war die Diagnose, dass der Tumor zum einen bösrtig ist, aber nur leicht in die Blase eingewachsen sei.

    6 Wochen später würde eine Nachresektion vorgenommen (= Ausschabung der Blase),

    Das wurde Anfang März nochmal gemacht, leider fand man hier weiterhin aktive Tumorzellen.

    Bei allen Eingriffen hatte ich für 2 Tage einen Katheder in der Harnröhre. Tut nicht weh, ich habe das aber als extrem unangenehm wahrgenommen.

    Obwohl der Urin automatisch abgeleitet wird, meldet die Blase sehr häufig, dass sie voll ist. Kann man aber nichts machen, muss man aushalten.


    In einem durchgeführten CT hat man keine Methastasen gefunden.

    Ab 7. Mai muss ich mich einer etwa 3 Monate dauernden Chemotherapie unterziehen, verbunden mit mehreren 3 Tage Aufenthalten im KKH.

    Nach Abschluss der Chemo wird dann noch die Blasen entfernt und auf evtl. noch vorhandenen lebenden Tumorzellen untersucht.

    Wird nichts mehr gefunden, ist das erstmal erledigt, mit den üblichen Nachuntersuchungen bei Krebserkrankungen.

    Der Urin wird dann auf andere Weise abgeleitet, wie genau, will ich noch gar nicht wissen.

    Ich hoffe, dass es mir nicht allzu schlecht während der Chemo geht, und ich möglichst viel von den Kakteenblüten mitbekomme.

    Dieses Jahr gibt es sehr viele Blüten, auch viele Erstblüher.

    Ich lasse jedenfalls den Kopf nicht hängen.

    Aufgeben ist keine Option.

  • Hallo Siegfried

    Toi toi toi für einen positiven Verlauf.
    Hoffentlich kannst du die Kaktenblüte bei dir genießen.

    Bei mir leider nocht nichts groß zu sehen.


    Drücke dir die Daumen (wie der Rest im Forum wahrscheinlich auch).


    Lass wieder von dir hören.


    :thumbup:


    Hans-Jürgen

  • Hallo Siegfried euch bleibt aber auch nichts erspart. Du bist ein Kämpfer, und die Psyche spielt ebenfalls eine große Rolle! Lass dich nicht unterkriegen, deine Kakteen werden dir viel Freude bereiten. Ich wünsche dir alles Gute.

  • Vielen Dank für die guten Wünsche.


    Heute wurde der Port unter die Haut implantiert.

    Ein Port ist quasi ein Dauerzugang zu einer Vene, über den jederzeit Medikamente verabreicht werden können, ohne eine Vene neu anpieksen zu müssen.

    Wurde heute Vormittag ambulant durchgeführt, mit örtlicher Betäubung. Es musste auch mehrfach nachgespritzt werden.

    Habe aber alles gut überstanden, Schmerzen sind noch vorhanden, sind für mich aber zu ertragen.

  • Meinen ersten KKH-Aufenthalt in dieser Sache habe ich hinter mich gebracht.

    7. - 10. (Mi-Fr)

    4 Tage am Tropf, war gut auszuhalten, man ist aber in seiner Bewegungfreiheit eingeschränkt.

    Kann zwar die Dinger mitnehmen, sind aber am Strom mit Akkus, die halten nicht lange.

    Nächste Mal nehme ich mir ein Verlängerungskabel mit.

    Hatte sogar einen Balkon, hier darf man auch rauchen.

    Hatte eigentlich gehofft, dass ich durch die Infusionen weniger Lust aufs Rauchen hätte, war aber nicht so.

    Ansonsten habe ich von der Fusionen nichts gemerkt.

    Jetzt gehts erstmal mit ambulanten Infusionen 1/Woche (max. 1 Stunde) weiter.

    Muss jetzt aufpassen mit Essen/trinken, bekomme sonst längeren Schluckauf, der ist ziemlich lästig.

    Muss auch sonst immer schön langsam machen, geht mir aber soweit ganz gut.

  • Rauchen würde ich gerne aufgeben, ist schwer.

    Über das Thema hab ich auch schon viele Jahre lang philosophiert. Ganz allgemein gesagt, bin ich da zu folgendem Ergebnis gekommen:


    Die Gründe, warum Leute rauchen, sind in etwa die gleichen, wie die, warum Leute nicht rauchen:


    Raucher rauchen entweder, weil es ihnen zu schlecht oder zu gut geht. Und Nichtraucher rauchen nicht, weil widerum ihnen es entweder zu gut oder zu schlecht geht.


    Aus dieser Erkenntnis heraus muss halt jeder für sich selbst entscheiden, ob rauchen oder nicht rauchen.