Lagerung und Transport von Rippen

  • Frage in die Runde: wie sind eure Erfahrungen bezüglich Lagerung und Transport von geschnittenen Rippenstückchen?

    Klappt das mit Haushaltsfolie? Oder was wäre die Alternative? Reicht auch ein Papiertütchen? Was muss man dabei berücksichtigen? Wie lange halten die Rippen darin frisch? Könnte man diese Rippen auch per Post verschicken? Wer hat damit Erfahrungen?


    Jürgen und ich sind gerade dabei die Abläufe für die Vermehrungsaktion auf dem Herbsttreffen zu optimieren und freuen uns über eure Ratschläge und Erfahrungen.

  • Willi hatte mir mal zwei Rippen geschickt, die hatten sich auf dem Postweg verirrt. Als sie nach knapp 2 Wochen hier eintrudelten, sahen sie erbärmlich aus. Braun, matschig, ziemlich oll. Ich hab sie nachgeschnitten, mit Fungizid besprüht und gepfropft. Eine hat es überlebt*, eine nicht.


    *bis heute, war ein Geschwister der Dessauer Stern.

    Ist sicher immer neben manch anderem (z.B. Sauberkeit, Luftfeuchtigkeit zum Zeitpunkt des Schneidens) auch von der Jahreszeit, vom Wachstumszustand und auch sortenabhängig.

  • Die sisala fing am Montag schon an braun zu werden. Habe sie, da es ein größeres Stück war, in drei Teile zum Pfropfen geschnitten. Sehen aber alle nicht so gut aus. Eventuell eine die überleben wird.
    Die van Goch ist vertocknet und die Cayetana sieht auch ziemlich trocken aus. Die anderen scheinen es bis jetzt noch zu packen.

    Gruß


    Konrad


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    Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

    Würde der Städter kennen, was er frisst, er würde umgehend Bauer werden.


    Oliver Hassencamp

    (Dt. Kabarettist und Schauspieler, 1921 - 1988)

  • Wie lange die Rippen halten, dazu habe ich ein gutes Beispiel...

    Wie viele wissen hatte ich vor drei Jahren einen Motorradunfall.

    Aber war trotz großer Beschwerden auf unseren Treffen.

    Deckte mich so wie viele anderen mit Rippen ein die ich Tag darauf auch zu Hause pfropfte...

    Musste mich dann aber ins Krankenhaus begeben da mein Bein nicht besser wurde!

    Wo ich dann auch operiert wurde, konnte das Krankenhaus 10 Tage später verlassen...

    Wieder ein paar Tage später entdeckte ich noch eine Rippe in meiner Jackentasche die

    ich Spasshalber noch Pfropfte...bei meinen Pfropfungen waren 2-3 nicht erfolgreich,

    aber diese was ich gut 14 Tage Später machte schon und ein halbes Jahr später

    entstand ein neues Kindl...

  • Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, die Haushaltsfolie stramm auf die Schnittflächen, zumindest verfault eine so verpackte Honigmelonenhälfte nicht so schnell und trocknet auch nicht so schnell aus.

    witzige Herleitung: Honigmelone! :)


    Ich bin mir da noch nicht so ganz sicher was Prio 1 ist: möglichst keine Luft dran lassen damit nichts vertrocknet oder genau das Gegenteil: viel Luft damit der Schimmel keine Lust hat.

    Ich erinnere mich an einen Fall wo mir ein Mitglied aus der Ortsgruppe drei verkümmerte Ableger von Echinocereus gab. Die waren seit einem Jahr im trockenen Sand gelegen, waren jetzt noch etwa Kirschgroß und waren mehr Dornen als brauchbares Pflanzengewebe. Ich schätze die tatsächliche Masse an Gewebe war nach dem Schneiden nicht viel mehr als eine Erbse - dennoch: 2 von 3 sind angewachsen. Meine Erfahrung geht also eher in die Richtung: etwas trockenere Pfröpflinge schaffen das oft noch gut, sobald jedoch irgend was mit Pilz kommt ist Ende. Daher mal ganz frech die Frage: ist Folie notwendig? Würde eine kleine Papiertüte nicht auch gehen, vielleicht sogar besser gehen?

  • Hallo Zusammen,

    Ich würde dies versuchen. Pflücken Sie den Areola tiefer, so dass auf der Innenseite ein halber Zentimeter Fruchtfleisch übrig bleibt. Heben Sie den Areola mit einer Pinzette an und besprühen Sie ihn von allen Seiten mit einem Pflanzenfungizidspray (z. B. dieses https://www.obi.de/rosenschutz…lz-spray-400-ml/p/2607067 ). Auf sauberes Küchenpapier legen (die Epidermis unterstützen, nicht die Schnitte) und das Fungizid ein paar Minuten trocknen lassen. Decken Sie die Schnitte im Areola mit Küchenfolie ab, wobei Sie versuchen, die Außenseite mit den Dornen frei zu lassen. Wickeln Sie das Ganze mit Küchenpapier ein, um die Folie zu fixieren. Verschließen Sie das Papierpäckchen mit einem Gummiband oder einem Stück Klebeband. Die Person, die den Areola erhält, entfernt mit einem Schnitt den zusätzlichen halben Zentimeter Fruchtfleisch, den der Absender hinterlassen hat, und entfernt damit auch die mit fungizid behandelte Oberfläche, die das Anwachsen des Gepropf verhindern könnte.

    Ich hoffe, Sie verstehen, was ich geschrieben habe.

  • ich habe die Schnittflächen schon mit Schwefelpuder bestäubt, und dann in Frischhaltefilie gewickelt. Sollten in dem Zustand jedoch immer unbedingt schattig und kühl gelagert werden, bis zur Pfropfung.

    Auf diese Weise habe ich im Winter/Frühjahr schon des öfteren Reste von Fäulnisopfern etliche Wochen bis zur möglichen Pfropfung zwischenlagern können.

    Wenn sich die Schnittflächen kleinerer Stücke schon orange oder bräunlich verfärbt haben, kann man sich die Mühe der Pfropfung eigentlich sparen.


    Das hat ohne Verluste funktioniert, aber die Rippen-/Kindelstückchen sollten nicht zu klein sein, da man ja noch nachschneiden muß.

    Daß beim Schneiden der Stücke sauberes Werkzeug verwendet und möglichtst vermieden wird die Schnittflächen und Innenseite der Folie zu berühren, versteht sich von selbst.

    Das Schwefelpulver gibt es in der Apotheke, klumpt etwas, aber mit einem Pinsel oder Teesieb lässt sich einfach darüberstäuben.

    Ich verwende es gerne zum Abpudern größerer Schnittflächen von Stümpfen und kleineren Pfropfungen auf starke Unterlagen. Verhindert stärkeres Austrocknen/Schrumpfen , sowie Fleckenbildung.Das überschüssige Pulver lässt sich nach ein paar Tagen einfach abpusten.

    Aktivkohlepulver geht genauso, die Behandelten Flächen behalten jedoch eine grau-schwarze Färbung.