Wirksames Insektizid gesucht

  • Hallo Zusammen, das mit den schwarzen Stellen hatte ich in den letzten 20 Jahren hin und wieder. In den letzten 5 Jahren selten. Woran es lag....keine Ahnung. Hatte damals Rindenmulch in der Nähe vom GWH. Soll auch angeblich von Nachbargärten verbreitet werden je nachdem was da ist. Mich würde mal interessieren was es tatsächlich auslöst. Das Saprol kann es natürlich verstärkt haben. Lg

  • Ich stimme Michi absolut zu, dass Kakteen grundsätzlich äußerst duldsam und tolerant gegenüber so manch einer Chemie sind. Auch Hybriden und selbst kleine Sämlinge. Natürlich soll man immer Vorsicht walten lassen, Schutzkleidung - zumindest Brille und Handschuhe - sind zu tragen, Verwendung, wann immer möglich, im Freien, klar. Vor Ablauf der angegebenen Wartezeiten jeglicher Pflanzenschutzmittel würde ich ohnehin nicht umtopfen, bzw. wäre es zu überdenken, ob man als Sofortmaßnahme, bei welchem Befall auch immer, nicht ohnehin VOR einer Behandlung umtopft.


    Ich persönlich habe abweichende Erfahrungen, sowohl in Sachen Fungizid-Kombinationen als auch dem alten Saprol, Insektizide habe ich bislang nicht kombiniert. Es ist aber eben auch ein Unterschied, ob ich einige wenige verschiedene sechs- oder achtbeinige Schadorganismen bekämpfen möchte oder potenziell zig hunderte, nicht sicher bekannte pflanzenschädliche Pilze.


    Bei unbekanntem Pilzbefall habe ich, um möglichst breitbandig vorzugehen, schon wirklich grenzwertige Kombinationen von zum Teil systemischen Fungiziden (ursprünglich ging es um Insektizide, ich weiß...) in mindestens vorgeschriebener Konzentration verwendet. Mir ist noch nie ein Kaktus dabei verstorben, auch nicht nur ein Einziger. Die fieseste Keule war je 0,1%iges Rovral (krebserregende Atombombe, würde ich heutzutage vermutlich nicht mehr einsetzen) in Kombination mit Chinosol und eben auch gleichzeitig mit 0,066%igem Pilzfrei Ectivo von Celaflor, die Uralt-Version mit dem Wirkstoff Myclobutanil 7,5g/l - ident zu Saprol. Nicht nur bei Kakteensämlingen, sondern auch bei Sukkulenten (Lithops) hat dieser Cocktail keinerlei Schäden angerichtet. Auch ganz frische Pfropfungen (unmittelbar nach Befestigung der Gummiringe) besprühe ich auch heutzutage noch mit Ectivo oder wenigstens Chinosol; spätestens 10 Tage vorher und auch ein paar Tage nach der Pfropfung wird mit 0,066%iger Myclobutanil-Lösung gegossen (1ml/150ml Wasser).


    Als es 2018 so vom Markt genommen wurde, habe ich glücklicherweise noch 8 Click & Go-Kartuschen von Celaflor kaufen können, deren Inhalt ich auch heute noch verwende, zuletzt keine 2 Wochen her, bei Tricho-Areolenpfropfungen.


    Sinnlos, sich in Spekulationen zu versteigen, aber ich bin mir halbwegs sicher, dass dieser starke Flecken-"Befall" nicht grundsätzlich auf das Saprol (wenn jenes mit Myclobutanil) zurückzuführen ist oder nur in einer Verkettung unglücklicher Umstände, die bestimmt auch etwas mit der Lagerung oder dem Alter hätten zu tun haben können. In jedem Fall äußerst ärgerlich, bedauerlich und unwiederbringlich.


    P.S.

    ...Ich kann Mospilan auch nur empfehlen. Ich habe damit gespritzt! Da wo ich gespritzt habe kam gar nichts mehr. Sowohl Tim als auch der Verkäufer haben mir geraten die doppelte Menge zu nehmen...

    Da muss etwas durcheinander geraten sein. Ich habe Mospilan noch nicht selbst verwendet, deswegen halte ich es für unwahrscheinlich, dass ich eine abweichende Dosis empfohlen haben soll. Bislang kenne ich auch kein Mittel, bei dem das erforderlich wäre. Hin und wieder allerdings bereitet das Umrechnen unterschiedlicher Konzentrationen unterschiedlicher Formulierungen des selben Wirkstoffes einiges Kopfzerbrechen, z.B. bei Confidor WG 700, 240 SL, WG 70 und Kohinor 200 SL - da kann eine Überkonzentration schon leicht vorkommen... :cool:

  • Hallo Tim, danke für die ausführliche Erklärung immer wieder spannend zu lesen. Das mit Mospilan muss dann ein Fehler von mir gewesen sein! Aber es wirkt sehr gut! Bei Kohinor muss ich jetzt aber auch sagen dass mir einige Sämlinge kaputt gegangen sind Operation gelungen, Patient tot, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Falls ich dich falsch zitiert habe tut es mir leid. Das war keine Absicht. Liegt schon gut zwei JAhre zurück, da kann schon mal etwas verrutschen. Bin froh dass ich das Problem in den Griff bekommen habe. Aber irgendwo und irgendwann taucht da oder da mal wieder etwas auf. Warum auch immer. Da bewundere ich den Kakteenhändler im Süden. War selbst noch nicht da aber selbst bei seinem grossen GWH ist da immer alles absolut clean was ich gehört und gelesen habe. Das will auch gerne glauben. Aber das ist wirklich eine tolle Leistung.

    in diesem Sinne

  • Irrtum leider ausgeschlossen. Es wurde weder davor noch danach etwas anderes gespritzt. Ich denke, da spielen viele Faktoren mit eine entscheidende Rolle. Thomas Brand hat meinen Verdacht bestätigt, das Schadbild ist eindeutig auf eine Spritzmittelunverträglichkeit zurück zu führen. Schaut mal in Thomas Brand Buch von der DKG "Pflanzenschutz bei Kakteen und anderen Sukkulenten) rein, auf Seite 60 ist eine Abbildung die exakt das Schadbild wieder gibt welches bei mir binnen weniger Tage auftrat. Tatsache ist, dass es sich bei meinem Saprol um eine uralt-Flasche handelte, sicher 30 Jahre alt, wenn nicht älter und da ggf. die Zusammensetzung verändert war, die wetterlichen Gegebenheiten dazu getan hatten, es war ziemlich heiß die Tage drauf- . Sollte lediglich die Leute sensibilisieren, dass Kakteen durchaus etwas zickig reagieren können bei unsachgemäßer Anwendung bzw. unverträglichen Mitteln. Hätte ich vorab eine Testspritzung an wenigen Pflanzen gemacht- was eigentlich selbstverständlich sein sollte- hätte ich mir das entsorgen von mehreren Schubkarren einzigartiger Pflanzen sparen können, vom finanziellen Schaden im 4stelligen Bereich ganz zu schweigen. Und noch heute sieht man bei vielen Pflanzen besonders im Privatbestand nach wie vor diese häßlichen Flecken, irreparrabel, ich muss damit leben und jedem Besuch erklären- NEIN, das ist keine Krankheit, Schädlingsbefall sondern ein selten dummes Mißgeschick meinerseits.


    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo,


    Ursprünglich wurde unter dem Handelsnamen Saprol das Fungizid Triforine als Wirkstoff gefunden, dann vom Markt genommen Später tauchte der Begriff Saprol in anderen verschiedenen Funziden auf, die Myclobutanil oder in jüngerer Zeit Triticonazol oder Azoxystrobin enthielten. Was enthielt das von Herrn Kiessling verwendete Produkt? Manchmal kann die Verwendung von Handelsnamen verwirrend sein.

  • Danke für die weiteren Infos Michi und an LEM fürs nachfragen wegen dem Wirkstoff.


    Für mich sieht das übrigens auch nach einem "Spritzschaden" aus, aber gleichzeitig bin ich jetzt wieder etwas beruhigt. Ich will nämlich demnächst selber wieder mit Saprol sprühen, mein Konzentrat ist aber viel jünger und enthält damit sicher kein Triforine mehr. Ich werde es allerdings mal trotzdem an ein paar Trichos testen, die ich aussortiert habe, nur um zu sehen ob auch das neuere Saprol Probleme machen kann.


    Viele Grüße


    Thomas

  • auf Seite 60 ist eine Abbildung die exakt das Schadbild wieder gibt welches bei mir binnen weniger Tage auftrat

    Wobei das Astro sieht schon wieder geil aus, geht bei ebay bestimmt für 'nen super Preis weg - um es mal, bei allem Ernst, ein bissi humorig angehen zu lassen...

    Der dort abgebildete Tricho sieht natürlich übel aus - obwohl, ganz spitzfindig, der ja auch mit 'nem Insektizid in Kontakt kam. Mit Insektiziden ist mir das aber auch schon passiert, ganz weit vorne Actara. <X Zwar nicht mit solcher Epidermis-Verunstaltung, dafür aber mit diversen Exemplaren, die freundlicherweise ihre Scheitel dichtgemacht hatten. Meine Otto Schultz wächst heute noch nicht...

  • hallo

    habe leider den fehler gemacht bei landhandel-polen das teppeki zu bestellen,

    habe bis jetzt nichts erhalten,internetseite und e-mail adresse existieren auf einmal nicht mehr.

    also vorsicht mit auslandsbestellungen.

    Hallo, versuchen Sie anzurufen. Ich kenne den Laden nicht. Vielleicht liegt aber auch nur ein temporäres Serverproblem vor.


    LG


    Massimo

  • Hallo Bernhard,

    Ja, die Dosis ist korrekt. Ich weiß aber nicht, ob das die beste Zeit in Deutschland ist. Lassen Sie mich das erklären. Um die systemischen Eigenschaften des Wirkstoffs optimal nutzen zu können, sollten die Pflanzen in der Vegetation stehen. In Italien gehen die Pflanzen mit der Sommerhitze in eine Ruhephase über und es ist besser, die Behandlung bis September zu verschieben, wenn sich neue Dornen bilden.

    MfG,

    Massimo.

    hallo

    nach einer e-mail an den anderen link

    habe ich nun die ware erhalten

    habt ihr erfahrung mit der dosierung müsse 1g für 10 liter reichen

    beste grüsse

  • Hallo zusammen,


    ich muss das Thema nochmal hervor holen. Ich habe derzeit ein kleines Wolllaus-Problem welches sich doch etwas ausbreitet. Ich habe bisher Einzelpflanzen und die Nachbaren mit Spruzit behandelt. Jetzt finde ich an anderen Pflanzen auch immer wieder diese Viecher. Ich möchte jetzt mit Careo gießen. Bringt es was hier gleich Stärkungsmittel wie Aminosol oder Vitanal mit beizugeben oder sollte man das lieber zu einem späteren Zeitpunkt separat machen?


    Gruß Alex

  • Ich würd's eher separat machen. Du weißt vermutlich nicht, welches pH-Optimum das Pflanzenschutzmittel hat und sich womöglich ein weniger optimaler pH-Wert enstellt, ob eine teilweise Neutralisationsreaktion auftritt oder sich gar unerwünschte Reaktionsprodukte bilden - obwohl ich das alles für wenig riskant halte, weil Du ja kaum eine extreme Dosis Vitanal dazugibst.


    Wenn Du ein bissi lesen magst, etwas von der Michigan State University:

    https://www.canr.msu.edu/news/…e_stability_of_pesticides


    Hey, da steht zumindest für Acetamiprid ein pH-Optimum von 5-6. Müsste man halt nur noch wissen, was Dein Wasser für einen pH-Wert und Karbonathärte hat. Aber wie gesagt, theoretisch sollte nix passieren - wenn es nicht noch ein paar Tage warten kann...


    :cwm71:

  • sollte laut meinem Vertreter das derzeit effektivste Mittel gegen die Biester sein, mir wurde bei Mospilan (hat ja denselben Wirkstoff) eine Konzentration von 1,5g/1L angegeben, also rel. hoch konzentriert. Selber habe ich noch keine Erfahrung damit, weil ich keine Probleme habe, aber habe es mir zum Vorrat zugelegt, man weiß ja nie (5kg). Ich würde hier auch auf gar keinen Fall mischen oder dgl. sondern pur gießen über die Pflanze brausen. Ich habe lediglich meine Bedenken bei arg geschwäüchten Pflanzen oder schlechten Wurzeln. Bei Confidor z.B. (ebenfalls ja ein Neonicotinoid) erfolgt die Bekämpfung ausschließlich systemisch, also nicht per Kontakt wie bei anderen Mitteln. Hilft also nur bedingt bei wirklich stark befallenen Exemplaren. Zudem setzt die Wirkung verzögert ein, dafür sehr effizient da enorme Langzeitwirkung (ca. 1 Jahr)

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)