Wie macht ihr da so?

  • Hallo zusammen,


    die Zahl meiner Pflanzen nimmt irgendwie stetig zu und dieses Jahr werden wirklich viele blühen. Ein paar haben ja schon geblüht und mit einer groben Abschätzung der aktuell sichtbaren Knospen im Verhältnis zu den schon an Blütenresten/Fruchtansätzen hängenden Schildchen ist eines ganz klar: Wenn das so weiter geht, werde ich schätzungsweise 5-10 mal so viele Kreuzungen machen wie ich selbst aussäen kann. Das geht ja so nicht. Ich schaffe es aber auch nicht mich da so ohne weiteres einzuschränken.


    Welche Methoden verwendet ihr so, um euch bzgl. der Kreuzungen im Zaum zu halten?


    viele Grüße,

    Katja

  • Hallo zusammen,


    ".... Welche Methoden verwendet ihr so, um euch bzgl. der Kreuzungen im Zaum zu halten? ..."


    viele Grüße,

    Katja

    Tja, also indem ich mich nur auf die nötigsten, für das anvisierte Zuchtziel erforderlichen Kreuzungen beschränke. - Du weisst durch meine Saatgut-Nachbestellung bei dir ja, welche 3 deiner Kreuzungen ich für die besten von dir halte. Aus meiner Sicht brauchst du darüberhinaus andere Kreuzungen eigentlich gar nicht weiter vorzunehmen. - Man muss dabei ja auch noch berücksichtigen die Variationen, die die F2-Generationen mit sich bringen, sodass dadurch eigentlich schon genug Abwechslung und Vielfalt entsteht und trotzdem höchstwahrscheinlich alle Exemplare vom Grundaufbau her harmonisch zusammenpassen werden. Das mal so pauschal gesagt. M.M.n. muss man die Kreuzungen weglassen, die nicht zum Zuchtziel passen. Einfach querbeet mal alles zu kreuzen, nur weil es gerade mal blüht, kann sich m.M.n. auf Dauer nunmal kaum jmd. von uns aus Platzgründen leisten. Zumal wir ja nicht die gesamtmögliche Flora der Welt erschaffen wollen. Ohne Festlegung eines konkreten Zuchtziels gehts nicht. Ist schon schwer genug, die wirklich wichtigen Kreuzungen gesund grosszuziehen. 🤷

  • Hallo Katja , hab auch jetzt 2 Tage im GWH gewütet. Ca 10 Std Arbeit. Saubermachen, aus und umsortieren, Pflanzen entsorgen verschenken ( was vor 10 Jahren hyp war,interessiert heute keinen mehr). Und der Platzbedarf wächst ständig trotz allen Gegenmaßnahmen. Und muss ehrlich sagen früher hab ich sowas locker nebenbei gemacht. Heute Rückenschmerzen. Beine machen Probleme. Die Trichos brauchen ständig mehr Platz und Töpfe fallen um=O. Giessen dauert mittlerweile bis 90 Minuten. Mein GWH hat 9 qm. Man hat einfach im Laufe der Jahre zuviel angesammelt und nich konsequent aussortiert. Die Pflanzen werden auf Grund der Menge auch vernachlässigt. Wurzelläuse freuen sich.Ich schmeiße die Pflanzen konsequent weg.Hab mir zuletzt ca300 Stück einzeln angesehen .Komischerweise sind an 10 Wurzelläuse gewesen. Gleiches Topffabrikat.Zuverlässige Mittel wie Actara gibt es nicht mehr.😰Naja die Blüten entschädigen wenigstens. Interessantes Thema, das Du da angesprochen hast.Vlg Rainer

  • sobald ein Zweifel besteht mache ich es nicht mehr. Einige Trichos werde ich schweren Herzens abgeben können und

    einen Anfänger damit beglücken (hoffe ich). Und dann kommt noch hinzu, das man sich Kriterien erarbeitet und wenn die

    Kaktee dem nicht entspricht, lass es sein.

    Meine Devise lautet: erster Gedanke ist maßgebend. Und nichts bestäuben was gerade mal blüht.

    Aber bei meinem Platzbedarf muss ich es so handhaben.

  • Welche Methoden verwendet ihr so, um euch bzgl. der Kreuzungen im Zaum zu halten?

    Ist natürlich kein wirklicher Rat, aber ich mache dieses Jahr einfach keine Kreuzung und schaffe auch keine Pflanzen an, im Gegenteil, ich sortiere ordentlich aus. Aber im Ergebnis bringt selbst das keine wirkliche Entlastung - der entstandene Platz wird durch den erhöhten Platzbedarf Umgetopfter schon wieder aufgefressen. Darum bin ich mir sicher, dass, wenigstens kurzfristig, eine Erleichterung nur durch zusätzlich geschaffenen Gewächshausplatz erreicht wird.

  • Es gibt bei den meisten Hybridenfreunden so typische Entwicklungsstufen.

    In der Anfangszeit sammelt man jede Pflanze, die man bekommen kann und bestäubt alles was gerade blüht. Ich habe zum Beispiel in den ersten Jahren bis zu 400 verschiedene Portionen ausgesät und leide/profitiere noch heute davon.

    Dann kommt die erste Konfrontation mit Platzproblemen oder auch Zeitproblemen (muss ja alles gepflegt werden)

    Stück für Stück kommen dann Zuchtziele hinzu und die Erkenntnis, dass man gezielter, selektiver arbeiten muss. Ich bin zum Beispiel aktuell fast nur auf ein Zuchtziel ausgerichtet: dornenlos. Das hilft ungemein beim Bestäuben, da hier die Partner schon reduziert sind. Beim Selektieren von Erstblühern wandern bei mir ca 95% als Geschenk auf den Gehweg. Klar, alles fotografieren und dokumentieren aber wenn diese Pflanze keine Rakete ist, brauche ich sie nicht mehr. Im Fokus steht dann also weniger das Sammeln sondern eher das „Neu erschaffen“ einer eigenen Hybride. Wie es dann weiter geht, kann ich nur spekulieren, da ich selbst gerade hier stehe. Was kommt danach? Noch mehr Spezialisierung? Noch intensiver exakt einem verrückten Zuchtziel nachgehen wie z.B. „Bratpfanne auf Tennisball“? Oder dreifarbige streifen? Und dann? Wenn ich mich so etwas umblicke bei den schon etwas älteren Hybridenfreunden, dann sehe ich hier irgendwann zwei verschiedene Gleise:

    1. Erkenntnis, dass man nicht alles schaffen kann aber Zufriedenheit mit dem persönlich Erreichten und Freude an weiteren Erfolgen der anderen Hybridenfreunden. Kontinuierliche Reduktion der Sammlung auf ein gesundes Maß und ebenso Reduktion der züchterischen Tätigkeit.
    2. Schlagartige Reduktion der Sammlung und sämtlicher Aktivitäten rund um die Hybridenzucht. Ob dieser Rückzug dann aus Resignation stattfindet oder aus der Überforderung mit den vielen Verpflichtungen, die sich aus der Pflege unserer Pflanzen ergeben, ist mir nicht immer ganz klar.

    Und dann kommt irgendwann die Phase in welcher deine Resultate noch als Andenken in den Vorfahren diverser Hybriden weiterleben. Uff, fast schon sentimental… aber so oder so ähnlich ist das Rad des Lebens eines Hybridenfreundes.

  • Ist natürlich kein wirklicher Rat, aber ich mache dieses Jahr einfach keine Kreuzung und schaffe auch keine Pflanzen an, im Gegenteil, ich sortiere ordentlich aus. Aber im Ergebnis bringt selbst das keine wirkliche Entlastung - der entstandene Platz wird durch den erhöhten Platzbedarf Umgetopfter schon wieder aufgefressen. Darum bin ich mir sicher, dass, wenigstens kurzfristig, eine Erleichterung nur durch zusätzlich geschaffenen Gewächshausplatz erreicht wird.

    Ja, das hatte ich noch vergessen in meiner obigen Aufzählung: Wer es ernst meint, wird irgend wann im Laufe seines Lebens seine Wohnverhältnisse den Pflanzen anpassen (und nicht umgekehrt). Es lebe der Trend zum 5. Gewächshaus!!! :)

  • Es ist auch immer eine Gratwanderung zwischen annähernd optimaler Pflege und Anzahl der Pflanzen und vor allem Standort im GWH. Hab festgestellt je weiter unten, desto weniger Blüten oder auch länger warten auf Erstblüte. Wie oft topft ihr um. Sagen wir mal so 5 jährige und älter? Entfernt ihr die alte Erde komplett oder nur größerer Topf?

  • Erkenntnis, dass man nicht alles schaffen kann aber Zufriedenheit mit dem persönlich Erreichten und Freude an weiteren Erfolgen der anderen Hybridenfreunden. Kontinuierliche Reduktion der Sammlung auf ein gesundes Maß und ebenso Reduktion der züchterischen Tätigkeit.

    Für mich ein ganz wichtiger Ansatz. Sicher längst über den Punkt hinweg, an dem alles hermusste und alles bepinselt wurde, kam für mich irgendwann die Frage, warum man eigentlich einerseits so Vielem hinterherhechelt und andererseits die wirklichen großen Glücksmomente immer seltener werden (so wie damals, diese Atemnot bei der ersten Bauernechinopsis, schweinchenrosa, gefühlt 30cm lang, maximal 10cm Durchmesser und auf der Fensterbank liegend... :rolleyes:) Mir ist da einfach aufgegangen, dass ich das Gewächshaus voll mit Schönheiten habe, ich mir aber praktisch nie die Zeit zum Bewundern nehme, durch Zeitmangel zwecks Pflege, Fotostress, Bestäubung, Beschaffungs"kriminalität" usw. Das war mein persönlicher Wendepunkt: Zeit zum Genießen - und nicht dieser schleichende Übergang, durch den klammheimlich die Lust zur Last wird. Sicherlich gäbe es noch reichlich, was zu haben schön wäre, aber ich stelle inzwischen den "Mehrwert" dessen in Frage. Guck ich halt Fotos oder Blüten bei anderen Besitzern und freue mich, wenn ich stattdessen noch Zeit für ganz andere Pflanzen habe - z.B. Lithops...:D

    Es lebe der Trend zum 5. Gewächshaus!!!

    Hihi. Sag' ich ja. :cwm12: Die Tomaten müssen ja schließlich auch irgendwo unterkommen...

  • Danke für die Antworten.


    Also ich pinsel hier eigentlich nicht (mehr) völlig unkontrolliert im GWH rum, viele Blüten bleiben auch bewusst unbestäubt und so einige super Kindel vom letzten Jahr werden noch nicht mal blühen, aber andererseits habe jetzt dieses Jahr überhaupt erst mal die Möglichkeit ganz gezielt mit den Pflanzen zu kreuzen, die ich bisher "gesammelt" habe.
    Da gibt es aber jetzt schon so unglaublich viele spannende Kombination und ich habe meine Zuchtziele auch noch nicht eng genug umreißen können, so dass ich mich da einfach nicht bremsen kann. Mein diesjähriges Pollenlager im Gefrierfach wächst auch stetig weiter um noch bessere Kombination zu ermöglichen....


    Nun ja, ich überlege noch ein zweites GWH auf der anderen Seite des Balkons zu bauen, da weiß ich aber noch nicht, ob ich das diesen Sommer noch schaffe und das wird das Problem ja nicht wirklich beheben.


    Wenn ich eure Erfahrungen dazu so durchlese muss ich wohl die Anforderung für "bleiben" noch deutlich höher ansetzen und dann alles andere konsequenter loswerden.
    Und ich muss meine Zuchtziele noch viel schärfer eingrenzen.
    Puh.
    Echt schwierig.


    Ich muss aber sagen, dass ich tatsächlich sehr viel Freude im GWH habe ohne dabei tatsächlich etwas zu tun - einfach nur die Pflanzen / Blüten anschauen. 🙂 Also ist das zumindest nicht zu viel.

  • Wenn ich eure Erfahrungen dazu so durchlese muss ich wohl die Anforderung für "bleiben" noch deutlich höher ansetzen und dann alles andere konsequenter loswerden.
    Und ich muss meine Zuchtziele noch viel schärfer eingrenzen.
    Puh.
    Echt schwierig.

    Ach was. Gib Dir da einfach etwas Zeit. Es geht ja zum Glück um Kakteen und nicht um Sonnenblumen. Das alles schon nach so kurzer "Kaktuskarriere" entscheiden zu wollen bzw. zu müssen ist in der Tat etwas schwierig, aber Dir kommt da auch so mancher Automatismus zuhilfe:


    Die Anforderungen werden von ganz alleine höher. Über vieles, was nicht mehr so spannend erscheint, weil man einfach immer mehr Schönes zu Gesicht bekommen hat und folglich selbst auch findet. Manches hat man auch erstaunlicherweise recht schnell über. Auch sinkt der Reiz, weil manches Legendäre in Natura nicht mehr so lockt. Was war ich enttäuscht von meiner ersten Leuchtfeuer-Blüte, was finde ich die Super-Apricot heute langweilig... Und das konsequenter Loswerden wird schlicht über den abnehmenden Platz einfacher, weil immer erforderlicher. Man muss nur den Anfang finden...


    Die Zuchtziele grenzen sich fast von alleine ein. Erstens über den immer expliziteren Geschmack, zweitens über die zunehmenden Erfahrungen und Fremdbeobachtungen, über das, was geht und was eben auch nicht geht. Aber prinzipiell stimme ich voll zu, dass es leider auch reichlich gibt, das interessant erscheint - auch das wird weniger, aus oben genannten Gründen. Irgendwann. :saint:

  • Vieles von dem, was bisher gesagt wurde, kann ich bestätigen, der Geschmack und das, was man als behaltenswert betrachtet, ändert sich ständig. Ich werde immer anspruchsvoller. Fast alles, was ich vor einigen Jahren noch toll fand, betrachte ich jetzt als eher langweilig, verstehe teils nicht mehr, was ich daran fand.

    Also weg damit, alte Bärte abschneiden.

    Ich habe so viel Kakteen großgezogen die mittlerweile geblüht haben, manche finde ich jetzt toll, je älter ich werde und je mehr Blüten ich gesehen habe, desto mehr bevorzuge ich große Blüten und THs. Alles ändert sich. Mittlerweile habe ich fast nur noch THs. Anfang viele CCH und HWH, von letzterem nur noch ganz wenige CCHs gar keine mehr.

    Vor 2 Jahren habe ich noch bei 86 eigenen Kreuzungen zusammen mit Fremdsamen etwas 150 verschiedene Kreuzungen ausgesät, den Überschuss verschenkt.

    letztes Jahr nur noch 26 eigene ausgeät, keine Fremdkreuzungen.

    Für dieses Jahr habe ich mir geschworen, nichts zu kreuzen, auch wenn ich natürlich versucht war, mit den Poseidon und der riesigen Huascha Hybride Kreuzungen vorzunehmen. Habe es mir geschenkt. Kommenden Winter werde ich infolgedessen auch nichts aussähen.

    Habe jetzt viele Erstblüher sowie "Wiederholungstäter" aus meinen GWH verbannt.

    Mir ist aber noch nicht mal klar, wie ich die ganzen ungeblüten Pflanzen bis zur Blüte pflegen soll. Es müssten noch hunderte umgetopft werden, mir wird das langsam zuviel.

    Muss mich unbedingt einschränken. Also immer härtere Kriterien anlegen, was ich behalte. Kommt zum Teil fast automatisch.

    Ich werde jedenfalls kein weiteres GWH bauen, die Fläche nicht vergrößern.

  • meine Kreuzungen pro Jahr kann ich an mittlerweile 2 Händen abzählen. Nur noch ganz vewrrückte Gattungskreuzungen mit echtem Potential. Ich denke, die Zeit, alles mit jedem kreuzen zu "müssen" ist vorbei, ich denke, es ist fast schon alles erreicht, was man erreichen wollte- zumindest für mich ist es ausgereizt was EH, TH angeht, da mach ich gar nix mehr, sondern vermehre das geile Zeugs was schon da ist, und das reicht mir. Man sollte auch mal mit etwas zufrieden sein- ich mag auch nicht diese dämliche Aussage vom Bauernverband "wachsen oder weichen"- warum muss immer alles wachsen....man sollte auch mal zufrieden sein mit dem was man hat, das pflegen, anstatt sich in wirklich wahnsinnigen Mengen Züchtungen aufhalsen, obwohl man so realistisch sein sollte, dass man eigentlich den dafür nötigen Platz nicht hat. Die Zeiten sind auch vorbei wo man echt "nur"schöne Hybriden an die Leute bringt, alles muss gescheckt, gemasert oder sonstwie besonders sein, "nur" noch schön reicht leider nicht mehr- sie haben meist selber schon alles oder keinen Platz, andere Zuchtziele.....Ich möchte lieber den tollen Sorten, die ich habe, die bestmöglichen Bedingungen bieten- siehe Hofers- das wohl beste Beispiel für Genügsamkeit in höchster Güte. Lieber wenigen Pflanzen viel Platz bieten und das Maximum an Potential herausholen, anstatt verhungerte Pflanzen im Minitöpfchen zu quälen in der Hoffnung, dass sie doch die eine oder andere "Notblüte" bringen wird- weil eben der Platz fehlt ihnen optimale Bedingungen bieten zu können (wollen?). Ich habe hier andere Dimensionen, Möglichkeiten, aber zu keinem Zeitpunkt habe ich soviel gekreuzt, oder für mich behalten wie viele andere mit weniger Möglichkeiten- ja-Katja, das frag ich mich auch- wie macht Ihr das????:saint:

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Hallo Katja,


    das meiste wurde ja schon gesagt, aber ein Punkt ist vielleicht auch interessant: Man muss nicht jede Pflanze besitzen, mit der man züchten möchte.

    Man kann Pollen verschicken und man kann Narben "mieten" ;).

    So bin ich an Wunschkreuzungen gekommen, die ich mit meinem eigenen Pflanzenbestand nicht erreicht hätte, ohne mir deshalb nochmal ein Dutzend Pflanzen anschaffen zu müssen (die dann ja auch oft Jahre bis zur Blüte brauchen).


    Und irgendwann braucht man dann das Marie-Kondo-Prinzip: Bringt mir diese Pflanze Freude? Nein? Dann weg damit.

    Und oft muss man dann noch die Zusatzfrage stellen: Habe ich diese Blütenform/-farbe so ähnlich schon mal? Ja? Dann reicht eine Pflanze davon völlig.


    Ich bin aus dem "Die muss ich haben" Stadium zum Glück heraus, mir reicht es mittlerweile, Blüten einer Pflanze hier im Forum anschauen zu können.

    Die Pflanzenkörper der meisten Hybriden aus dem Kreis Echinopseen sind jetzt auch nicht soooo spannend, das ein ganzes Gewächshaus voll davon das ganze Jahr über eine Augenweide wäre ;).

    Bei vielen Hybriden bin ich mittlerweile froh, sie gar nicht selber zu besitzen, sondern bei anderen bewundern zu können.

    Andere Kakteengattungen und andere Sukkulenten sind auch ohne Blüten das ganz Jahr über schön ... *duck und weg*.

  • also wenn man das so liest, hat man den Eindruck, dass einige hier zunehmend depressiv werden, Leute, Leute, das hier ist bei den meisten ein Hobby, soll also Spass bringen und nicht Stress verursachen, wenn es zuviel wird, muss einiges weichen oder man kreuzt eben mal nicht so viel untereinander, das ist doch kein Problem, mir zum Beispiel macht es einen Heidenspass, Kreuzungen zu machen und großzuziehen, wenn dann die ersten Pflanzen einer Kreuzung blühen, ist das auch nach einigen Jahren wie Weihnachten, ich brauche auch nicht zwingend ein Zuchtziel, welches ich dann ausschließlich zwanghaft permanent verfolge, ich mache Kreuzungen, von denen ich glaube, dass sie schöne Pflanzen hervorbringen, und wenn das nicht funktioniert, ist das auch kein Beinbruch, dann klappt es vielleicht beim nächsten Mal. Natürlich hat man in den letzten Jahren schon einiges an tollen Pflanzen gesehen, aber selbst eine Pink Stripes zu erzeugen, ist sicherlich ein erhebendes Gefühl für jeden Züchter. Und schon vor einigen Jahren hat man gemeint, dass das Ende der Fahnenstange längst erreicht ist und man keine besseren Pflanzen mehr erzeugen kann, aber Pustekuchen, jedes Jahr kommen wieder andere Farbkombinationen oder Blütenformen. Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen, Katja, ich denke, ein seriöser Züchter wirft ca. 95% seiner Pflanzen weg und behält wirklich nur die für ihn schönsten, quasi die Bundesliga und da gibt es jedes Jahr Aufsteiger und Absteiger, die Absteiger kommen in die Tonne, die Aufsteiger haben zunächst für eine Saison das Recht zu bleiben. So baust Du Dir auch mit "nur" einem Gewächshaus eine immer bessere Sammlung auf, an der Du jedes Jahr wieder neu Freude haben wirst.

  • "... wenn man das so liest, hat man den Eindruck, dass einige hier zunehmend depressiv werden ..."

    Also ich für meinen Teil sehe hier überhaupt keinen Beitrag, der Anlass zu solch einer Schlussfolgerung gibt. Ich denke vielmehr, dass jeder von uns sich am Kakteenhobby erquicken möchte, wann immer es möglich ist. Und so versucht halt jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, sich dieses Hobby zu erhalten egal wie. Jeder hat andere Rahmenbedingungen und somit ist auch die ökonomische Herangehensweise zum Hobbyerhalt bei jedem unterschiedlich. Es ist m.M.n. aber nicht angebracht, ohne Berücksichtigung zusätzlicher Faktoren die Extreme "Depression" bzw. "Manie" pauschal über die Anzahl der getätigten Kreuzungen zu definieren. Man will sich im Endeffekt vor allem an schönen Pflanzen erfreuen können. Und was noch nicht so ist, wie man es sich idealerweise vorstellt, versucht man eben zu erzüchten. Damit erklärt sich auch das Thema "Zuchtziele" etwas besser.

    Was für schöne Züchtungen es mittlerweile gibt, habe ich in den letzten Jahren auch erst nach und nach feststellen können. Einige ursprünglich geplante Kreuzungen konnte ich sogar überspringen, weil es diese oder jene Superzüchtung bereits schon gab und ich darüber verfügen konnte. Und solche Fälle machten mich nicht depressiv, sondern glücklich, weil Zeitersparnis. Die "Idealzüchtung", die einem letzten Endes so vorschwebt, erreicht man nunmal meist erst über mehrere Zucht-Generationen. Es ist kein ausschliesslich zwanghaftes Verfolgen, kleine "Seitensprünge" seien auf diesem langen Weg auch mal gegönnt. Aber ich denke, es kann schon sehr glücklich machen, wenn man eines Tages auch das Hauptziel erreicht hat.

  • Hallo Katja,


    spannend, wie viele Reaktionen deine Frage hervorruft ^^.

    Gestern habe ich mich dabei erwischt, im anderen Forum in einem Hybridenthread fasst schon arrogant zu denken: "Und dafür hast du Geld ausgegeben? Sowas landet bei mir im Kompost!"


    Ziemlich überheblich. Denn in der Welt unseres Hobbys gibt es zum Glück nur eine einzige Regel: DU bestimmst, was dir gefällt.

    Deine Freude, dein Staunen, dein Herzklopfen beim ersten Öffnen der Blüte - das sind die einzigen Richtlinien, die für deine Zucht gelten.


    Ich habe dieses Jahr einige Erstblüher aus einer Kreuzung, die alle voll die Streber sind. Und dann kommt mitten zwischen diesen gestreiften und mehrfarbigen Musterschülern eine zitronengelbe Blüte. Ich habe sie schon in der Hand, um sie in die Tonne zu befördern.

    Und dann versinke ich in diesem herrlichen Gelb, entdecke die grünen Staubfäden, den unglaublich harmonischen Blütenaufbau, die bläuliche Epidermis der Pflanze.

    Ich atme tief ein und denke einfach nur "Zitrone!".

    Da steht sie nun zwischen all ihren aufgeblasenen Akademiker-Geschwistern, und darf bleiben :love:.


    Und genau das ist das einzige, was bei deiner Zucht zählt. Liebe. Freude. Spaß 8).

  • sehr schön geschrieben!!