Dokumentation und Analyse von Fehlschlägen

  • Hallo Bernhard,


    Ich denke wenn jeder das alleine für sich macht, hat man vielleicht nach einem langen Züchterleben, ein gewisses Gefühl was funktioniert und was nicht.


    um daraus sinnvolle Ergebnisse ableiten zu können, bedarf es einer breiten Datenbasis. D.h. wenn viele Ihre Fehlschläge dokumentieren und in einer Datenbank verdichten.

    Die Daten müssten aber sicherlich erfasst werden, um sie dann auswerten zu können. So könnten man, vernünftige Rückschlüsse ziehen, welche Kreuzungspartner nicht/ nicht gut funktionieren.


    Die erste Aufgabe wird sein, wie wir die Datenbasis schaffen. Ein simples Tool, in dem man seine misslungenen Kreuzungen eintragen kann. da kann man dann BI - Software oder ein Excel Sheet verknüpfen und entsprechende Auswertungen erstellen, welcher Vater /Mutter nicht funktionieren.


    Viele Grüße,

    Andreas

  • Ich bin neu im Forum und mein Deutsch ist sehr eingerostet, daher poste ich mit einem Übersetzungstool - bitte entschuldigen Sie eventuelle Fehler.


    Ich bin neu in der Hybridisierung (in meinem zweiten Jahr). Ich protokolliere alle Kreuzungen in einer Google Sheets-Tabelle, in der das Datum der Kreuzung, die zu bestäubende Pflanze und der Pollenspender aufgeführt sind. Wenn das Kreuz nicht erfolgreich ist, wird es durchgestrichen und erhält keinen Code. Wenn es funktioniert, bekommt es eine Codenummer und ich protokolliere das Datum der Samenernte, der Samenaussaat und verfolge dann die Anzahl der Pflanzen.


    Dadurch kann ich deutlich sehen, wie viele Fehler ich habe, wenn ich Hildewintera (Cleistocactus) colademononis mit irgendetwas kreuze, wenn es die Mutterpflanze ist!

    Herstellung von HWH-, ECH- und CHH-Hybriden in Nottingham, England.

    Posting mit einem Übersetzungstool, bitte entschuldigen Sie jedes schlechte Deutsch!

  • Ich bin neu im Forum und mein Deutsch ist sehr eingerostet, daher poste ich mit einem Übersetzungstool - bitte entschuldigen Sie eventuelle Fehler.


    Ich bin neu in der Hybridisierung (in meinem zweiten Jahr). Ich protokolliere alle Kreuzungen in einer Google Sheets-Tabelle, in der das Datum der Kreuzung, die zu bestäubende Pflanze und der Pollenspender aufgeführt sind. Wenn das Kreuz nicht erfolgreich ist, wird es durchgestrichen und erhält keinen Code. Wenn es funktioniert, bekommt es eine Codenummer und ich protokolliere das Datum der Samenernte, der Samenaussaat und verfolge dann die Anzahl der Pflanzen.


    Dadurch kann ich deutlich sehen, wie viele Fehler ich habe, wenn ich Hildewintera (Cleistocactus) colademononis mit irgendetwas kreuze, wenn es die Mutterpflanze ist!

    Das ist gut. allerdings wäre es noch sinnvoll möglichst viele dieser Daten zusammenzufassen. von vielen Züchtern....

  • Das ist gut. allerdings wäre es noch sinnvoll möglichst viele dieser Daten zusammenzufassen. von vielen Züchtern....

    Ich stimme zu - es hätte mir geholfen zu wissen, ob es jemandem gelungen ist, Cleistocactus (Hildewintera) colademononis dazu zu bringen, Pollen von irgendetwas zu akzeptieren!


    Vielleicht könnte ein Google Sheet erstellt und mit jedem geteilt werden, der darum bittet, die Erfolge und Misserfolge jedes Züchters zu dokumentieren? Ich denke, Sie müssten die Kreuze auf vielleicht breitere Gruppen beschränken, oder es wäre so unhandlich, dass es als Referenz unbrauchbar wäre.


    Oder wird hier ein Thread mit einigen Beispielen erstellt und dann fügen die Leute ihre eigenen Erfahrungen hinzu und jemand fasst diese im ersten Post zusammen?


    Wäre eine Menge Arbeit für wen auch immer und ich bin nicht freiwillig, fürchte ich!

    Herstellung von HWH-, ECH- und CHH-Hybriden in Nottingham, England.

    Posting mit einem Übersetzungstool, bitte entschuldigen Sie jedes schlechte Deutsch!

  • Die Fragestellung hat Bernhard im offenen Teil des Forums eröffnet. Ich weiß nicht, ob nur eine individuelle Lösung gesucht wird oder ob es um ein Konzept geht, in dem sich dann Interessierte einbringen können.


    Zur Zuchtplanung und als Entscheidungshilfe sehe ich 2 Punkte als gleichwertig wichtig an:

    Fehlschläge & Erfolge.


    Seit ein paar Jahren handhabe ich es mit einem Zuchtbuch. Eine Beispielseite zeigt worauf ich achte.

    Ich notiere grundsätzlich: Bestäubungsdatum – Bestäubungsnummer – Mutterpflanze – Pollenspender

    • erfolgte Bestäubung markiert ein ok-Haken hinter der Bestäubungsnummer
    • gestrichene Zeile = abgefallene Blüte
    • roter Punkt = Fruchtansatz
    • grüner Punkt = geerntete Frucht
    • blauer Punkt = gereinigter Samen und vergebene Zuchtnummer
    • rot mit grau übermalt = Fruchtentwicklung nicht vollendet/Abruch
    • rot und grün mit grau übermalt = Samenkapsel leer oder mit unreifem Samen


    Vor- und Nachteile:


    Erfolge sehe ich später in meiner Kreuzungsdatei und kann per Excel in der mehrjährigen Kreuzungsdatei beliebig selektieren. Kreuzungsdateien habe ich ja als Jahresdatei hier im Forum eingestellt und wer mag kann es ausprobieren.


    Meine Zuchtbücher will ich ähnlich digitalisieren, damit ich auch die Fehlschläge selektieren kann. Das wird zunehmend gleichwertig wichtig. Dahinter stehen auch Fragen, z. b. warum manchmal eine Kreuzung erfolgreich verläuft und die gleiche zu einem anderen Zeitpunkt nicht funktioniert.


    Sicher haben viele von euch vergleichbare eigene Wege gefunden.

    Effektiv und im Sinne von Zuchtfortschritten und gesteigerter Arbeitsfreude werden diese Einzelarbeiten nur dann, wenn sie gebündelt werden und jedem, der Interesse hat, zur Verfügung stehen.

    Manche würden Daten einpflegen und gleichzeitig Daten nutzen, andere vielleicht nur geben oder nur nehmen. Gleichermaßen bringt es jedem einzelnen und allen, die aktive Zuchtarbeit leisten, Vorteile.


    Die Datenbank zur Zuchtarbeit in Verbindung mit einer einfacher gehaltenen Datenbase, aus der man dann auch die Misserfolge sehen könnte, wären 2 separate Instrumente, deren beiderseitige Nutzung sicherlich vielen Züchtern in diesem Forum eine wertvolle Hilfe bieten könnten.

    Generationenrückblick und bisher machbare Kombinationen zu sehen weckt die Neugier und Kreativität neues im genetisch ähnlichen Bereich zu testen.

    Dokumentierte Misserfolge verhindern Ressourcenverschwendung, regen aber auch das Nachdenken an, ob manches mit ausgewählten Methoden doch machbar ist.

    Noch nicht dokumentierte Verbindungen regen zum Probieren an. Da wäre für jeden etwas dabei.

    Last but not least würde eine wachsende Menge an Kreuzungsdaten in beiden angesprochenen Bereichen die Qualität exponentiell verbessern.




  • Hans-Jürgen, kurz gesagt: ich finde das ganz toll dass man sehen kann welche Kreuzungspartner nicht oder schlecht funktionieren. Erst durch eine sogenannte Buchhaltung kann man vorsichtige Schlussfolgerungen machen. Ich habe dieses Jahr meine nicht-gelungene Kreuzungen gesammelt, sodass mir deutlich(er) wird was nicht geklappt hat.Aber dadurch kann ich keine Schlussfolgerungen machen ob das Zeitpunkt eventuell eine Rolle spielt. Darum interessant zu lesen diese ganze Sache etwas detaillierter bei zu halten. Danke Hans-Jürgen für die Idee.

    VG Marc

  • Hallo, hier kommt der BUH-Mann.

    Ist ja schön, was ihr da ansprecht.

    Ich für meinen Teil mache und werde das nicht machen.

    In 90% meiner Kreuzungen ist zumindest ein Unikat beteiligt, d.h. es könnte kein anderer Züchter mit den Infos etwas anfangen.

    Ich bin mir nie sicher, ob ich überhaupt (genug) Pollen übertragen habe, das wäre dann auch nicht aussagefähig.

    Und, ich bin ein schlechter Buchhalter, ich kriege solche Dokumentationen nie wirklich hin. Das genaue Datum bringt letztlich m. E. auch nicht.

    In Papierform bringts natürlich auch nichts.

    Wir haben mittlerweile x-tausende an Hybriden, wovon sicher ein Teil für weitere Kreuzungen genutzt wird.

    Ich gehe mal davon aus, dass der größte Teil der gesammelten Daten redundant sind.

    Will das aber keinem madig machen.

  • Ich bin auf Siegfrieds Seite. Wer das braucht, sollte das tun. Für mich ist es ein Hobby, und sollte nicht in immer mehr Arbeit ausarten. Bin dieses Jahr schon fast an meine Grenzen gestoßen. Vielleicht wird es besser, wenn ich nicht mehr arbeiten gehe. Aber wie gesagt, für mich erachte ich derartige Aufzeichnungen für nicht notwendig.

  • Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:

    Viele der heutigen Kreuzungspartner sind Multihybriden mit x verschiedenen Partnern in den Generationen vorher. Und dementsprechend vielgestaltig sind dann meist (nicht immer !) die Ergebnisse einer Kreuzung. Bis auf wenige Ausnahmen kann man keine genaue Aussage machen über die Ergebnisse bei diesen Multihybridenkreuzungen. Und seien wir mal ehrlich, der weitaus überwiegende Teil ist doch so oder so ähnlich schon x-mal vorhanden, und frisst nur Resourcen.

    Da mein Platz beschränkt ist, nehme ich nur noch ganz wenige gezielte Kreuzungen vor. Bienenbestäubte Samenkapseln sammle ich im Herbst ein, diese Samen kommen alle in einen Topf und werden im Winter ausgesät. So sind 08/15 Pflanzen keine Enttäuschung und positive Ergebnisse eine Überraschung, Wundertüte eben.

  • Danke für die Wortmeldungen dazu. Für die allermeisten ist die Hybridenzucht ein Hobby. Für mich auch. Darum sehe ich einen solchen Gedankenaustausch als Sammlung von Ideen und praktischen Umsetzungen.


    Zu jedem Thema gibt es Interessierte und für andere ist es kein Thema, völlig normal und okay.

    Und jedem Interessierten sollte klar sein, dass sein, dass Daten festhalten und bewerten zusätzliche Zeit erfordert.


    Als Ziel sehe ich keineswegs, bereits vollzogene Kreuzungen zu wiederholen. Danke für einige Beiträge, die das klar beinhalten.


    Natürlich kann das jeder tun und bei nicht zählbaren möglichen Genkombinationen der gleichen Partner wird dabei immer wieder eine schöne neue Form und Farbe auftauchen. Für mich ist es so wie auch Ernst es sagt, eher Platzverschwendung.

    Wer vor der Bestäubung bereits vorhandene Daten zu Erfolgen durchforstet, kann Wiederholungen vermeiden oder auch gezielt erneut vornehmen.


    Die Misserfolge als Pendant dazu sind bisher eher nicht zu sehen. Da werden meiner Meinung nach genauso viele Ressourcen an Blüten und Pollen verschwendet und landen in bereits vielfach versuchten Wunschkreuzungen, die nicht funktionieren.


    Es ist richtig, dass in der Zuchtarbeit zunehmend Multihybriden als Zuchtpartner zur Verfügung stehen und jeder einzelne mit eigenen Pflanzen arbeitet.


    Mein Gedanke dazu, den man sicher auch kritisch sehen kann:

    Individuen gleicher oder ähnlicher Herkunft basieren aber auf dem gleichen Genpool, den die jeweiligen Eltern und Großeltern eingebracht haben, teils unabhängig davon, wie das Individuum ausgestaltet ist. Darin finden sich auch die Voraussetzungen für kompatibles oder nur schwer kombinierbares Pflanzenmaterial miteinander. Als interessant sehe ich nicht unbedingt den Vergleich der Individuen sondern die Betrachtung von „hybriden Sippschaften“ die Hinweise geben könn(t)en.


    Sowohl zu machbarem wie zu nicht zueinander passendem als generelle Erkenntnis, wobei in jeder Sippschaft auch genetische Ausreißer da sein können.

    Ich versuche etwas vom Sinn des gesagten in einem Wortbeitrag zur Mandala zu verdeutlichen.