Spinnmilbenbefall an 'Wörlitz'-Ableger(n)? --> gelöst: Kälteschaden

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe ihr (bzw. eure Pflanzen) seid bis jetzt gut durch den Winter gekommen, ohne großartige Schädlingsplagen und Verluste. :)


    Seit einiger Zeit beobachte ich an einem meiner beiden 'Wörlitz'-Ableger eine zunehmende hellbraun/beige-Färbung der Epidermis. In Verdacht auf Spinnmilben habe ich die Pflanzen regelmäßig mit klarem Wasser eingesprüht. Trotzdem nahm die Verfärbung über die letzten beiden Wochen deutlich zu.


    Da sie (trocken) im unbeheizten Hochbeetkasten stehen, wo es schon mal leicht frösteln kann, hatte ich auch erst an einen Kälteschaden gedacht. Aber der sieht doch eher anders aus, oder?


    Ich brauche mal euren Rat, weil ich mir unschlüssig bin. Anbei Fotos von dem betroffenen Ableger und seinem gesunden (?) Geschwisterchen - das den gesamten Winter übrigens direkt daneben stand. Also nicht ausgeschlossen, dass da im Falle von Krabbelviech was 'rübergekommen ist ...


    Danke für eure Antworten!


    Beste Grüße,

    Sami


    "Kakteen lehren dich, Ehrfurcht vor der Natur zu haben und ein Meister der Geduld zu werden." Avatar: RL.2005.0031.WZ.001 ( = Wörlitz x Cantora Gelb )

  • Hi Matteo,


    thanks for your opinion. In a Whats App group with 25 cacti collectors, 4 people said that would be a cold damage. Nevertheless, I will treat them with an acaricide to counteract further progression of the mite infestation. Surprising that spider mites also appear in winter when it's cold, I always thought they were a problem limited to the warm season (with triggering factors heat + drought).


    Take care of yourselves and your plants!


    Auf Deutsch gefragt (an alle): Ist die 'Wörlitz' für ihre erhöhte Kältesensitivität bekannt? Es gibt ja in der Hinsicht einige Weicheier, wie z.B. die HWH 'Hauggs Amethyst', die es gerne etwas wärmer hat im Winter.

    Beste Grüße,

    Sami


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  • Es muss keine Spinnmilben sein, aber diese auf dem Bild könnte genau das sein. Die Pflanze sollte mit einer Uhrlupe inspiziert werden, da die ausgewachsenen Spinnmilben nur 0,2 mm groß sind. Unter 10 Grad C im Winter sind sie nicht wirklich sichtbar, aber wenn es wärmer wird, kommen Nüsse zum Vorschein, die im Winter versteckt sind.

    Allerdings ist es wirklich eher Erkältung/Sonnenbrand.



    Spinnmilben aus meinem Archiv.


    Beste Grüße,

    Zvone

  • Hallo Zvone,


    danke für Deinen Beitrag und das zusätzliche Foto. Die markierten Stellen habe ich bereits mit der Lupe inspiziert. Das sind definitv keine Spinnmilben, sondern Flecke.


    Ungewöhnlich finde ich, wenn man sich die Rippenfurchen anschaut, dass dort die Epidermis noch ihr gesundes Grün behalten hat. Für Spinnmilben ist normalerweise typisch, dass sie versteckt in den Furchen und insbesondere im Scheitel sitzen und dort durch ihre Saugtätigkeit Schaden anrichten. Die Zonierung der Verfärbung betrifft aber genau diese Furchen nicht.


    Das spricht für mich gegen Spinnmilben und für Kälteschaden. Sonnenbrand schließe ich aus, die Pflanzen sind das ganze Jahr über direkte Sonne gewöhnt. Der Hochbeetkasten, in dem sie zurzeit stehen, befindet sich draußen auf der Terasse in Richtung Süden. Dort standen sie auch schon im Sommer. In besonders kalten Nächten heize ich den 90 x 50 cm großen Kasten m.H. von zwei Grabkerzen. Das funktioniert eigentlich sehr gut. Darin stehen viele andere EH's und TH's, die makellos aussehen.

    Beste Grüße,

    Sami


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  • Hallo Sami


    ich bin mir da ziemlich sicher, dass es sich nicht um einen Spinnmilbenschaden handelt.


    Was mir zu denken gibt, ist dass du die Pflanzen wegen vermeintlichen Spinnmilben mit Wasser einnebelst. Eine feuchte bis nasse Epidermis quellt auf und ist viel empfindlicher auf niedrige Temperaturen und die Verdunstung entzieht dem Körper zusätzlich Wärme und es kommt schneller zu Eisbildung und zu Frostschäden! In der Ruheperiode nimmt der Kaktus auch kein Wasser auf, aber durch das Besprühen nimmt das Substrat Feuchtigkeit auf und damit erhöht sich auch die Fäulnisgefahr. Darum mein Ratschlag, hör sofort mit dem Besprühen auf und nimm den Kaktus ins Hausinnere an die Wärme, damit das Substrat austrocknen kann. In ein paar Wochen ist es wieder warm genug und du kannst ihn in wieder zurück in deine Sammlung stellen. Im übrigen sind kleine Pflanzen der Wörlitz oft etwas chlorotisch, das wächst sich aber bei grösseren Pflanzen wieder total aus und ist nicht mehr sichtbar.

  • Hallo Erich,


    auch Dir vielen Dank für die Bestätigung der Diagnose "Kälteschaden" und Deine zahlreichen Tipps. Die Pflanzen als auch das Substrat sind mittlerweile vollständig abgetrocknet. Wir hatten mal ein paar Nächte im - 10 °C Bereich. Ich heize den mit dicker Noppelfolie abgedeckten Frühbeetkasten dann immer mit Grablichtern. Die anderen EH's und TH's im Kasten kommen mit dieser Methode gut zurecht und zeigen keinerlei Schäden.


    Eine große Wörlitz habe ich auch, bei der in der Tat die Epidermis deutlich mehr Chlorophyll zu haben scheint und dunkelgrüner wirkt. Interessant! :thumbup:

    Beste Grüße,

    Sami


    "Kakteen lehren dich, Ehrfurcht vor der Natur zu haben und ein Meister der Geduld zu werden." Avatar: RL.2005.0031.WZ.001 ( = Wörlitz x Cantora Gelb )

  • Sami

    Hat den Titel des Themas von „Spinnmilbenbefall an 'Wörlitz'-Ableger(n)?“ zu „Spinnmilbenbefall an 'Wörlitz'-Ableger(n)? --> gelöst: Kälteschaden“ geändert.