• Das hier soll keine verspätete Vorstellung aller meiner Kreuzungen vom letzten Jahr werden. Ich wollte hier nur noch ein paar Infos zu den drei Kreuzungen geben, die ich an die DKG-Samenverteilung gegeben habe. Die Liste ist mit dem KuaS-Februar-Heft herausgekommen und so wird es höchste Zeit, dass ich was dazu schreibe. Leider wurden auch noch wichtige Informationen zu den Kreuzungen weggekürzt. Das wäre dann wohl jeweils eine Zeile zu viel geworden, aber gerade das wäre die Info gewesen, bei der möglicherweise der eine oder andere KuaS-Leser erkannt hätte, dass diese Kreuzungen für ihn/sie interessant sein könnten. Meine Hoffnung ist, dass der eine oder andere beim Durchgehen der Liste nach den Kreuzungsnummern googelt und dann auf diese Seite trifft.


    Noch eine Info vorweg: Ich habe mich dazu entschlossen, ähnlich wie R. Liske, I. Bartels und A. Mordhorst meine Kreuzungen über die Jahre hinweg durchgehend zu nummerieren, weil ich das für mich einfach praktikabler finde. Ich habe in meiner bisherigen "Züchterkarriere" also weniger Kreuzungen gemacht als so manch anderer in nur einem Jahr.


    Die ersten beiden Kreuzungen stammen aus einem Projekt, um die Wachstumsgeschwindigkeit des Pollenschlauchs zu ermitteln. Was diese beiden Kreuzungen ausmacht, ist der breitkugelige Pseudolobivia-Körper, weniger die Blüten, obwohl die tendenziell auch mehrfarbig ausfallen dürften mit einer akzeptablen Größe.


    Ich habe die Kreuzungen an die DKG gegeben, weil zum einen die Samen für unsere Samenverteilung nicht rechtzeitig reif geworden waren, und sie zum anderen mit den anderen Pseudolobivia-Kreuzungen in unserer Samenverteilung eh nicht hätten mithalten können. Sie sind an sich nicht schlecht, deshalb glaube ich auch, dass sie für den einen oder anderen außerhalb der AG wirklich noch absolut interessant wären, insbesondere wegen des sehr prägnanten PH-Habitus. Das Niveau innerhalb der AG ist halt schon besonders hoch.

  • SFR.2021.113: KRU.2011.17.SFR.2 x KRU.2011.17.SFR.1


    Pseudolobivia-Hybriden, breitkugelige Körper, Blütenfarben pink, purpur, violett


    Eine Geschwisterkreuzung. Und es scheint wieder mal so zu sein, dass die gegenseitige Bestäubung weniger gut funktioniert als mit Pollen einer nicht ganz so nah verwandten PH.


    Abstammung KRU.2011.17: Psl. obrepanda cv. Violaflora F2, 13 cm Blütendurchmesser x Psl. A 43 Tantalos, von Wessner, Blütendurchmesser bis 17 cm


    Leider kommt die Farbe der Blüten auf den Fotos nicht so gut rüber. Das Farbspektrum ist in Wirklichkeit merklich breiter. Bei beiden Blüten ist der Farbverlauf ähnlich: von innen helleres pink, zur Mitte hin dunkleres und kräftigeres pink, dann purpur und zu den Rändern hin purpur-violett (Petalenränder nochmal stärker gefärbt). Schlund innen grün, Staubfäden Farbverlauf von grünlich zu purpur, Narbe beige.


    Beide Pflanzen würde ich als mittelmäßig blühfreudig charakterisieren, besonders weil sie erst eine gewisse Größe brauchen, bis sie das erste Mal blühen. Auch hier gilt: sie sind eigentlich nicht schlecht, können aber mit den neuesten Pseudolobivia-Hybriden nicht mithalten


    Duft:


    bei beiden schwach, breites Spektrum von süßlich-blumig bis würzig-scharf


    Blütendurchmesser:


    KRU.2011.17.SFR.2: 14-15 cm


    KRU.2011.17.SFR.1: 14-16 cm


    Fotos:


    KRU.2011.17.SFR.2 Einzelblüte


    KRU.2011.17.SFR.2 (Einzelblüte, rechts oben) + KRU.2011.17.SFR.1 (3 Blüten):


    um auch die tollen Körper zu zeigen:

  • SFR.2021.126: PH KRU.2011.17.SFR.2 x PH JT.2012.125.SFR.2


    Pseudolobivia-Hybriden, breitkugelige Körper, Blütenfarben pink, purpur, violett, rot, orange


    KRU.2011.17.SFR.2: s.o.


    PH JT.2012.125.SFR.2:


    Abstammung: Psl. Liske x PH JT 1030/1


    Von der Blühfreudigkeit mit den anderen beiden vergleichbar, nur die Blüte ist mit 11-12 cm ein ganzes Stück kleiner. Dafür kommt wenigstens die Farbe auf den Fotos recht gut rüber.


    Duft: schwach, rosig-blumig


    Blüte:



    und der Habitus:

  • Echinopsis subdenudata cv. Whity x cv. Pilosa


    Kreuzung zweier Cultivare mit besonders langer Areolenwolle


    (meine interne Kreuzungsnummer: SFR.2021.122)


    Das Cultivar Whity stammt von Piltz, das cv. Pilosa von Plapp. Beide ähneln der 'Fuzzy Navel', aber mit noch etwas längerer Areolenwolle, und ich gehe davon aus, dass es sich um samenvermehrte Auslesen handelt, die sicherlich eine Verbindung zur Fuzzy Navel haben (die ja auch kein einzelner Klon ist, sondern ebenfalls über Samen vermehrt wird). Ich glaube auch nicht, dass Piltz und Plapp die selbst herausgezüchtet haben, sondern vermutlich haben die eher Samen von irgendwoher, vielleicht aus den USA, angeboten bekommen. Deshalb vermutlich auch diese Namen, die man sonst nirgendwo findet.


    Meine Idee dahinter, warum ich die beiden Pflanzen gekauft habe, war die gleiche wie bei Bernhard: Noch wolligere Areolen. Ich bin da aber mittlerweile wieder von abgekommen. Beide haben im Neutrieb eine etwas längere Areolenwolle als die 'Fuzzy Navels' mit der längsten Wolle, aber bei älteren Areolen ist die Wolle nicht mehr länger als bei den besseren Fuzzy Navels. Ich kann es mir nicht anders erklären: Entweder fallen die längsten Haare aus und werden weggeblasen, oder sie brechen ab - warum auch immer... Zumindest bei meiner Freiluftkultur sehe ich derzeit für mich keinen Sinn mehr darin, auf noch längere Areolenwolle zu selektionieren. Man müsste vielmehr zuerst auf stabilere Wolle selektieren.


    Die DKG-Samen sind für diejenigen gedacht, die es mit der Selektion noch längerer Areolenwolle trotzdem mal versuchen wollen.


    Pilosa vorne und Whity hinten im Vergleich:


    eine Nahaufnahme zweier Ableger der Whity: Junge, geschützte Triebe mit stärkerer Bewollung als die Mutterpflanze


    Und die Blüten von Whity


    und Pilosa


    Die Blüte der Pilosa ist generell kleiner als die der Whity, auch die Frucht ist kleiner. Beide Blüten wachsen bislang mit zunehmender Größe der Pflanze mit, so dass ich noch nicht sicher sagen kann, ob das schon die Endgrößen sind.


    Blütendurchmesser: Whity 14,5 cm, Pilosa 10,5 cm


    Der Duft ist bei beiden ähnlich: mittelstark bis stark mit folgenden Komponenten, aber variabel darin, wie stark die einzelnen Komponenten ausgeprägt sind, so dass sich von mal zu mal unterschiedliche Dufteindrücke ergeben.


    äußere Tepalen: Mischung aus zitrus-artig und würzig-scharf


    innere Petalen: süßlich-blumig mit schwacher Zitrus-Komponente


    Viele Grüße,

    Sven