Unterlagen versenken?

  • Hallo zusammen,


    ich habe schon vor mehreren Züchtern hier gehört, dass man bei Pfropfungen auf Jusbertii die Unterlage mit der Zeit im Substrat versenken kann.
    Jetzt habe ich aber auch Pfropfungen auf Pachanoi und Selenicereus und ich frage mich jetzt: Geht das mit denen auch? Gibt es da Nachteile zB bzgl der Minimaltemperatur? Halten das die Unterlagen überhaupt aus?


    Die Sämlinge von Anfang des Jahres auf Selenicereus und auch manche große Pfropfung auf Pachanoi werden jetzt doch etwas wackelig und ich fürchte, das geht bei einigen nicht mehr sehr lange gut.
    Hier mal zwei Beispiele, was ich mit wackelig meine:



    viele Grüße,

    Katja

  • Nachdem es immer heißt, Selenicereus hätte geradezu seine eigene Apotheke gegen Bakterien und Pilze "an Bord" und ja auch eine ausgewiesene Arzneipflanze ist, habe ich aus Interesse vor Jahren mal einen mittelschweren Posten an Selenistecklingen bekommen (Ernst? Heinz?). Einen Steckling habe ich direkt bei Ankunft beidseitig frisch nachgeschnitten und sofort in einen passenden Blumenkasten gelegt und nur mit klitschnasser kompakter Blumenerde komplett beerdigt und erneut gegossen. Fortan unbeachtet stand der Matschkasten in der Sonne auf dem Fensterbrett vom Schlafzimmer. Nach vier Wochen erschienen zwei oder drei kerngesunde Triebe. Das mag also bei passenden Temperaturen funktionieren - was ich auf keinen Fall riskieren würde, versenkte Selenis im Winter im Gewächshaus unterzubringen. Pachanoi hab ich keine Ahnung, weiß nur, dass sie zumindest unerwartet kälteunempfindlich sind.

  • Hallo Katja,


    ich würde die Unterlagen nicht versenken, das birgt immer ein gewisses Restrisiko für Fäulnis, jedenfalls solange die Unterlage noch nicht verholzt ist.

    Die Kugel auf dem Selenicereus würde ich wurzelecht weiterkultivieren oder bei Bedarf auf einen entsprechend starken Trichocereus pfropfen.

    Die Pfropfung auf Pachanoi würde ich so stehen lassen. Da hatte ich schon viel höhere Pfropfungen. Die Stabilität sollte hier noch für längere Zeit kein Problem darstellen.

    Kommt eben darauf an, ob bei deinem Vorhaben auch optische Gründe relevant sind.

    Wenn du weiter über das Versenken der Unterlage nachdenkst, würde ich die oberen Zentimeter,

    in denen die Unterlage im Boden verschwinden soll mit was sehr grobkörnigen auffüllen. Groben Bims oder Lava zum Beispiel.

    Das trocknet schneller ab und an den versenkten Unterlagenteil kommt noch etwas Luft. So kann er langsam und schonend(er) verholzen.

  • Danke für die Antworten.

    Ich denke ich werde einige meiner anfänglichen Selenicereus Pfropfungen (mit Pfröpflingen, die mir nicht ganz so wichtig sind) mal versenken und schauen was daraus wird.
    Der Grund warum ich die eigentlich erstmal gerne auf den Selenicereus lassen möchte ist, dass sie da wirklich gut wachsen. Aber es ist vermutlich sicherer, die mehrheitlich zu bewurzeln und alleine weiter wachsen zu lassen.


    Was die große Pfropfung angeht: Das ist eine Mamacita und ich habe gelesen, dass die schon mal heller aussehen kann - tut sie ja auch... Das erinnert mich etwas an die hellen Sämlinge, die nicht so recht auf eigenen Wurzeln wachsen wollen.
    Wächst die Mamacita denn mit eigenen Wurzeln trotzdem gut oder ist die auf einer Unterlage besser aufgehoben? Die wächst halt nicht wirklich gerade und irgendwann wird der Schwerpunkt nicht mehr innerhalb der Standfläche liegen - mal davon abgesehen, dass da ja ein konstanter Zug auf die Verbindung zwischen Unterlage und Pfröpfling wirkt.... sprich: sie fällt um oder bricht ab.... Oder denke ich da schon wieder zu viel?


    viele Grüße,

    Katja