Operation am offenem Herzen

  • Hallo Katja,

    du wolltest gerne im Update sehen, wie das weitergeht. Mit Hardy habe ich gesprochen und kann das hier zeigen.

    Nachdem ein Monat dazwischen liegt, ist es der richtige Zeitpunkt.

    mark: du hast recht, manchmal dauert der Austrieb lange, in meinen beiden Fällen ging es ziemlich rasch.


    Zuerst die EH mit dem Schaden im Leitbündelsystem aus den Beiträgen #13 und #35.

    Bild 1 = das 3-fache Rippenstück. Der Schadpunkt zwischen den Rippen war bei der Pfropfung an der Stelle bereits trocken verkorkt und unproblematisch.

    Bild 2 = die Rückseite dieser Pfropfung

    Bild 3 = Das noch zu rettende Stück der Einzelrippe.

    Bild 4 = der Stumpf. Das zentrale Leitbündelsystem war insgesamt vom Schaden betroffen. Die Pflanze bildet reichlich Kindel, die aber aus Versorgungsmangel bereits eigene Wurzeln entwickeln.
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  • Und noch das Update zu dem Pilzschaden nach der Pfropfung aus #37 und dem zur Rettung sauberen Ausschneiden über 2 Tage (so wenig wie möglich und so viel wie nötig).


    Bild 1 und 2 zeigt die gepfropfte Einzelareole vom Folgetag der esten Schnittkorrektur. Ich stellte sie für 20 Minuten an einen sonnigen und luftigen Platz. Ich dachte erst nach mehreren Stunden wieder daran. Bei Sonne und Hitze vertrocknete der kleine Pfröpfling an dem heißen Tag natürlich. Ich zeige es, weil man am Besten aus den Fehlern anderer lernen kann ;).


    Die Doppelareole noch mit Pfropfgummis in Bild 3. In Bild 4 und 5 bereits ohne Arretierung. Der Pfröpfling muss jedoch noch von der eigenen Substanz zehren, bis über verwachsene Leitbündel die Versorgung aus der Unterlage aufgebaut ist. Bild 4 zeigt zusätzlich eine der Verfärbungen, die ähnlich wie im Beitrag #40 von BernhardB kein Eingreifen erforderlich machen. Bild 6 zeigt den inzwischen gut versorgte Pfröpfling und die Wollbildung beider Areolen zeigt den bevorstehenden Austrieb an.


    Der gepfropfte Kopf, an dem der Schaden ausgeschnitten werden musst, ist ordentlich verheilt und bereits in der Wachstumsphase. Auf der Rückseite bildet sich sogar noch eine späte Blüte (Bilder 7 und 8).


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  • Hallo Hans-Jürgen,


    Vielen Dank für das Update - und auch für den Teil der nicht funktioniert hat.


    Es ist wirklich erstaunlich wie sich die eingefallene Doppelrippe wieder aufgefüllt hat. Ich hätte bei den Fotos von vorher gedacht, das wird nichts mehr.
    Bei der Blütenknospe kann ich tatsächlich nur unglaublich staunen. Kommt sowas häufiger vor?


    Viele Grüße,

    Katja

  • Hallo Katja,

    aus tief liegenden Areolen entwickeln sich bei diesen Pflanzen zwar typischerweise die Blüten. Unter dem Schnitt des Kopfes hat die Ausgangspflanze einen Rest von weniger als 1 cm, den ich jetzt als Stumpf zum Austreiben von Kindeln stehen lasse. Dazu sind am Stumpf nur 3 Areolen vorhanden. Aus einer Areole knapp über dem Substrat entwickelte sich auch im Frühsommer die erste Blüte. Nach dem Köpfen ist es wahrscheinlicher, dass am Stumpf vegetative Austriebe entstehen.


    Dass eine Pflanze nach einer vergleichbaren Pfropfaktion eine Knospe wie in dem Bild entwickelt, ist aber eher selten.

    LG

    Hans-Jürgen

  • Hallo zusammen,


    hier ist mal ein kleines Update zu dem zerschnippelten Kindel. Ich war nach einigen Wochen mit den Aussehen des Kindels nicht mehr glücklich und weil ich dann tatsächlich auch einige ordentliche Unterlagen hatte, habe ich es dann doch noch gepfropft. Die Pfropfung musste ich dann noch zweimal nachschneiden bzw. wiederholen, dann war es aber auch in Ordnung. Es ist gut angewachsen und wächst gerade ganz hervorragend. :)


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    Viele Grüße,

    Katja