Pfropfunterlagen

  • Hallo,

    jetzt habe ich meine selbst ausgesäten jusbertiis (82 Stück) entlich zum zweitenmal pikiert. Die Kleinen sind jetzt genau ein Jahr alt und bis 13cm hoch. Die werden dieses Jahr noch zum pfropfen verwendet.

  • Sieht doch wirklich gut aus.

    Ich meinte gehört zu haben, dass an diesen Jusbertii's nicht so gut pfropfen ist und sie sollten erst Kindel produzieren die dann als Unterlage dienen.

    Ich kann mich auch verhört haben.

    Aber die Frage die ich mir stelle, lohnt es sich, selber auszusäen. Ich produziere Kindel von großen Unterlagen, bei denen ich den

    Pröpfling abgeschnitten habe. Da sind zum Teil 3 Kindel dran, die in einem Jahr so gut wachsen dass ich sie spielend als Unterlage nehmen kann und habe kein Aufzuchtproblem.

    Ich habe im Regensburg eine Mored bekommen die auf so einer Unterlage wie du sie zeigst gepfropft war :cursing:

    mehr schreibe ich nicht dazu, nur eines ... das hat nicht funktioniert.(kann aber auch ein anderes Problem gewesen sein.

  • Hallo Hardy,


    ich hab letztes Jahr auch viele Areolen auf selbst gezogene Jusbertii- Sämlinge gepfropft. Das hat bezüglich dem Anwachsen problemlos funktioniert.

    Sämlinge haben in meinen Augen grundsätzlich den Vorteil, dass sie möglichst "Bakterien- und Virenfrei" sein sollten, wobei ich hierbei auch bei Stecklingen noch nie Probleme hatte. Bernhard A. hatte dazu mal ein interessantes Thema hier im Forum eröffnet.

    Nachteil hier der oft krumme Wuchs der Jusbertii-Sämlinge, was das Pfropfen zur Herausforderung machen kann. (Lässt sich aber weitgehend umgehen, wenn man etwas tiefer pfropft.).


    Ich persönlich pfropfe auf Sämlinge und Stecklinge gleichermaßen, je nachdem was ich Pfropfen will. Für Areolen reichen Jusbertii- Sämlinge noch relativ gut aus. Aber man kommt natürlich auch schnell an die Grenzen in Bezug auf den Durchmesser, welcher bei den Stecklingen (auch Jusbertii) bekanntermaßen deutlich

    höher ist.

    Am liebsten verwende ich selbst gezogene 2-jährige Pachanoi. Die gefallen mir persönlich wegen ihrer Kompaktheit und dicke. Nachteil hier allerdings, dass die Unterlage bei mir in der Regel nur einmal verwendet wird. Den Jusbertii hingegen schneide ich in der Mitte durch und habe dadurch gleich die nächste Unterlage

    in Bewurzlung.


    Hat also alles seine Vor- und Nachteile. Wie so oft führen auch hier wohl viele Wege zum Ziel. Wie eben jeder für sich am besten zurecht kommt.

    # Never Change a Winning System ;)


    Liebe Grüße

    Michael

  • jusbertiis sind für mich absolut 1. Wahl. Von Pachanois oder anderen Trichos komplett weg gekommen, weil die Unterlage teilweise penetrant austreibt und heftige Wunden verursacht. Jusbertii hat nur den einen Nachteil ein rel. kleines Zeitfenster welches optimale Anwachsbedingungen schafft. Außschließlich wenn man die jusgertiis durchkultiviert, also immer warm stehen hat- ist das kein Problem, allerdings leidet hier die an und für sich gute Kältetoleranz der Unterlage erheblich. Ich nutze eben dann nur die wenigen Wochen im Jahr, welche mir das Anwachsen garantieren- und zwar von (Ende)Mai-Juli. evtl. noch August. Wichtig für Herbstpfropfer das dringendsd zu beachten, ggf. dann eben auf andere Not-Unterlagen zurückgreifen. Jusbertii bei normaler Kultur ist da dann die schlechteste Wahl....

    Avatarbild zeigt die "geilste" Selektion aus der Kreuzung L.ferox x pampana bei den Hofers die "Feuergöttin Chensit" :cwm69: (Bild stammt von Manfred aus Dessau)

  • Ich habe auch so meine ersten Erfahrungen gemacht. Ich vermute dass einfach zu kalt in meinem GWH ist. Mir sind einige Jusbertiis für die Propfungen eingegangen. 3 Propfungen von Regensburg sind leider auch hinüber. ICh habe aber auch einige Jusbertiis die haben gar keine Probleme. Die Samen dich von Berhard A bekommen habe haben absolut keine Probleme im GWH über den Winter. Die ich von Hardy bekommen habe auch nicht.

    Ich weiss nicht ob es da unterschiedliche gibt. Ich muss auch ein paar Notpropfungen machen, warte aber so lange wie möglich.

    Der Wachstum unter Jusperti ist wirklich enorm. Ich mag nicht so sehr auf Ferrokaktus glau.. propfen weil ich glaube dass die da nicht so schnell wachsen.

    Einsiedler sagte mir mal ich solle auf Flying Dragon propfen. Ich habe es getan. Der Wachstum war wirklich extrem! Kann ich nur empfehlen und die die Flying Dragon ist auch nicht empfindlich was Kälte angeht. Es gab auch keine Wucherungen/ Austreibungen.

    Da muss ich Michi Recht geben mit normaler Kultur oder man muss halt die Jusbertiis ein Jahr im GWH züchten und schauen ob sie die Kälte überstehen.

    Ich habe eine Flying Dragon die mal auf eine HWH gepropft war. Die presst auch sehr gut von unten! Die ist auch nicht so empfindlich was Kälte angeht.

    Im meinem GWH liegt die Tempratur bei 6 Grad mindestens! So ist die Heizung eingestellt



    L g christian

  • Die aufgeblasenen Holland-jusbertii habe ich immer erst nach dem Enttorfen einen Winter lang unter meinen gefrierpunktnahen Gewächshausbedingungen stehen lassen. Erst im Folgejahr habe ich die (ca. 80%) Überlebenden bepfropft - zuviele Pfropfungen sind mir nämlich am Anfang bei direktem Bepfropfen im ersten Jahr gestorben. Inzwischen lasse ich sogar alle Vermehrungsstümpfe und auch die verwendungsfähigen jusbertii im "Winter" nur noch draußen stehen (schon das dritte Jahr), selbst verschiedene TH- und CCH-Pfropfungen haben schon 2 Jahre kein Gewächshaus mehr gesehen. Denn eigentlich ist jusbertii frosttolerant bis -12 Grad. Einziger Nachteil: das Zeitfenster zum Pfropfen wird noch kleiner, weil jusbertii bei Außenkultur später in Trieb kommt als im Gewächshaus. Die jüngsten bislang verwendeten jusbertii waren dreijährige Sämlinge, über die KuaS bei Jürgen Erfurt erworben > netter Kontakt! Anders als bei so erwachsenen Prachtexemplaren fand ich sie etwas aufwändiger zu bepfropfen, weil sie mir zu stark eingefallen sind, so dass Vorschneiden vor dem eigentlichen Pfrofen notwendig war. Ansonsten kann ich nichts bemängeln, außer natürlich, dass die Pfröpflinge nur klein sein dürfen.


    Edit - falls jemand die Tabelle noch nicht kennen sollte:

    https://digilander.libero.it/cacti/tempG-L.htm

  • Die aufgeblasenen Holland-jusbertii habe ich immer erst nach dem Enttorfen einen Winter lang unter meinen gefrierpunktnahen Gewächshausbedingungen stehen lassen. Erst im Folgejahr habe ich die (ca. 80%) Überlebenden bepfropft - zuviele Pfropfungen sind mir nämlich am Anfang bei direktem Bepfropfen im ersten Jahr gestorben. Inzwischen lasse ich sogar alle Vermehrungsstümpfe und auch die verwendungsfähigen jusbertii im "Winter" nur noch draußen stehen (schon das dritte Jahr), selbst verschiedene TH- und CCH-Pfropfungen haben schon 2 Jahre kein Gewächshaus mehr gesehen. Denn eigentlich ist jusbertii frosttolerant bis -12 Grad. Einziger Nachteil: das Zeitfenster zum Pfropfen wird noch kleiner, weil jusbertii bei Außenkultur später in Trieb kommt als im Gewächshaus. Die jüngsten bislang verwendeten jusbertii waren dreijährige Sämlinge, über die KuaS bei Jürgen Erfurt erworben > netter Kontakt! Anders als bei so erwachsenen Prachtexemplaren fand ich sie etwas aufwändiger zu bepfropfen, weil sie mir zu stark eingefallen sind, so dass Vorschneiden vor dem eigentlichen Pfrofen notwendig war. Ansonsten kann ich nichts bemängeln, außer natürlich, dass die Pfröpflinge nur klein sein dürfen.


    Edit - falls jemand die Tabelle noch nicht kennen sollte:

    https://digilander.libero.it/cacti/tempG-L.htm

    HAllo Tim ich glaube das werde fast genau so handhaben wie du! Aber ich habe da ne Frage. Damit die richtig treiben brauchen die doch viel Nahrung oder? Du hattest geschrieben entorfen. Stehen die bei dir nur in Bims?:/=O du hattest auch CHH geschrieben hast du auf CHH gepropft oder umgekehrt?


    Grüsse aus dem Norden

  • Jusbertii kann ordentlich Futter vertragen, aber ja. Sie sind auch sehr feuchtigkeitstolerant, viele von uns kultivieren sie tatsächlich sehr nass bis hin zu dauerhaftem Wasserstand in Untersetzer oder gleich in der ganzen Schale. Man kann sie praktisch behandeln wie Sumpfpflanzen. Veralgung ist dabei aber ein häufiger Begleiter. Die jusberten bekommen kein besonderes Substrat, sondern das Standardzeugs. Dadurch, dass sie ja ständig mit düngerhaltigem Gießwasser versorgt werden, ist das auch völlig ok. Torf an sich ist ja praktisch auch so gut wie nährstofffrei, hat allerdings, zumindest anfänglich, einen schön niedrigen pH-Wert. CCH habe ich einige auf jusbertii gepfropft - wenn ich etwas Schönes (bekommen) habe, vermehre ich die CCH sehr gerne auf jusbertii, entweder Kopftriebe oder Schräg-/Areolenpfropfungen, das geht gut.


    Grüße aus Nord-Berlin bei 19°C! :cool:

  • Hallo,

    ich pfropfe nur auf jusbertiis und bin sehr zufrieden damit. Wenn man die jusbertiis kennt, kann man fast zu jeder Jahreszeit damit pfropfen. Bei unserem letzten Herbsttreffen also im September waren genug jusbertiis vorhanden mit denen gepfropft wurde. Auch ich machte damals 3 Pfropfungen. Einmal ein gut einen Zentimeter großes Kindel und zwei Areolenpfropfungen im Keilschnitt-Verfahren.

    Die beiden rechts im Bild sind die Areolenpfropfungen. Alle drei wurden den ganzen Winter über weiter getrieben.

  • Hat ja keiner widersprochen, klar sind Jusbertii's unschlagbar, nur ich denke es geht um die Sämlinge.

    Ob es sich lohnt auszusäen oder Kindel von größeren Jusbertii's zu ziehen.

  • Hat ja keiner widersprochen, klar sind Jusbertii's unschlagbar, nur ich denke es geht um die Sämlinge.

    Ob es sich lohnt auszusäen oder Kindel von größeren Jusbertii's zu ziehen.

    Hallo Hardy,

    von meinen alten jusbertiis habe ich schon sehr viele Ableger abgenommen, aber irgendwann sind sie verbraucht und es wurden immer weniger. Ich habe auch schon vor Jahren welche ausgesät und zum Pfropfen genutzt, man braucht also nicht auf Kindel warten. Mein Gedanke war die kleinen jusbertiis für Sämlinge zu nutzen,ob das funktioniert wird sich zeigen.

    Bei unserem Herbsttreffen habe ich auch ein paar Pfropfungen bekommen, die auf jusbertii-Sämlingen sind, die sehen sehr gut aus und wachsen auch gut.

    Da ich leider immer zu wenig jusbertiis hatte, dachte ich mir ich kaufe mir welche. Leider sind die Preise nicht unbedingt günstig und Samen hatte ich selber genug.

    Viele Grüße


    Heinz
    ______________________________________________
    Willis Geflammte X Liskes Chätzelein BHB.2016.0003.003

  • Danke Heinz ich habe das aus meiner Sichtweise geschrieben und dabei nicht berücksichtigt dass es Züchter gibt die eine

    größere Anzahl pfropfen wie ich es tue. Ich habe ja vor kurzen Unterlagen verschenkt die bei mir keinen Platz mehr

    hatten. Außerdem lasse ich die Pfröpflinge nicht so lange auf Jusbertii's und schneide sie vor der Blüte schon runter.

    Und diese Unterlage produziert schnell wieder Kindel die nach einem Jahr schon benutzt werden können, so schnell

    wachsen die. Für mich reicht das und habe sogar noch Überschuss.

    Gruß Hardy


    für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance ;)

    Profilbild: J.2016.0020.EHT.01

    Einmal editiert, zuletzt von Hardy ()

  • Einen schönen Guten Morgen in die Runde.

    Da ich einige Propfungen habe und auf dem Gebiet noch nicht ganz so erfahren bin hätte ich eine Frage.

    Ab welcher Größe kann man die Pröpflinge gefahrlos zum bewurzeln abschneiden . Ich glaub ich bin dabei zu zögerlich.

    Für einen Hinweis wäre dankbar.

    Liebe Grüße aus Regensburg

    Wolfgang

  • Grüß dich Wolfgang, ich habe noch vergessen was auch zu deiner Frage passt.

    Jede neue Pfropfung, also wenn ich den Jusbertii zum Pfropfen schneide, entsteht ja ein neues Stück Jusbertii,

    was ich bewurzel und neu eintopfe. Nach einem Jahr kann ich da auch wieder drauf Pfropfen. Allerdings werden

    die geschnittenen Stücke zum Bewurzeln immer Kürzer, dann wachsen sie eben 2 Jahre, das geht auch problemlos.

    Zu deiner Frage schreibe ich wie ich es sehe: Ich benutze meisten Jusbertii mit einer Länge von 15cm, die Hälfte

    schneide ich ab und bewurzel das. Unterteil nehme ich als Unterlage. Es geht aber auch kürzer, du musst nur darauf

    achten dass die Schnittstelle zum Bewurzeln trocken ist. Ich besprühe das Ende immer mit Sprühpflaster, damit

    habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

    :cwm53:

  • Sprühpflaster? Hört sich interessant an. Soll das zum desinfizieren sein oder wie mit Kohlenstaub rundum abdecken gegen Austreibungen? Kann man sicher in der Apotheke kaufen oder?


    Ein lieben Gruss nach Haltern

  • Hallo Christian,


    zu deiner Frage mit dem Sprühpflaster. Der Hauptvorteil in meinen Augen ist, dass du die zugefügte Wunde beim Stecklingsschnitt sofort steril verschließen kannst. So bekommt die Schnittstelle nach etwa 5 minütiger Trocknungszeit eine weiße Haut (ruhig ordentlich draufsprühen). Vor allem bei Schnittwunden großer bzw. dicker Hybriden ist das sehr von Vorteil, da diese oft ewig brauchen bis sie abtrocknen und somit die Eintrittspforte für Keime lange geöffnet ist. Auch wenn man zu ungünstigen Zeiten Stecklinge schneiden muss, (um z. B. eine Pflanze zu retten) ist das sehr von Vorteil. Und das Beste: Da das Pflaster wasserlöslich ist, verschwindet es rückstandslos, sobald du den Steckling topfst und angießt. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist beim Pfropfen. Nachdem der Pfröpfling mit Gummiringen befestigt wurde, sprühe ich rundrum auch oft einmal drüber, das reduziert auch häufig die schwarzen Stellen ein wenig.

    Zum Thema wo sollte ich es kaufen kann ich Jürgen nur beipflichten. Ich hatte mal ein teures Sprühpflaster (Markenprodukt) aus der Apotheke. Das war so dünnflüssig, das es für die Hybriden nicht gepasst hat. Das aus dem Drogeriemarkt ist für Hybriden perfekt.


    Zuletzt noch ein Hinweis auf den Drogeriemarkt: Ehemalige Deutsche Währung (Kurzform)


    Liebe Grüße und bleibt gesund

    Micheel