Ich fröne ja schon ziemlich lange diesem Hobby, da bleibt das Pfropfen von Pflanzen nicht aus.
Ich hatte da immer Bammel wenn ich eine Pflanze schnitt. Was mir am meisten auf den Geist geht, ist dieses Gewerkel mit den Gummiringen.
Du bekommst das Teil nicht richtig über Topf und Pfröpfling, der Pfröpfling rutscht plötzlich, sitzt zu straff und schneidet ein, das Ding reist weil schon trocken, die Länge passt nicht und und und. Könnte die Liste fortführen ohne Ende. Also ausprobieren was andere so machen. Pfropffedern gebaut, mit Gegenständen wie Schrauben und Beilagscheiben beschwert, mit Cellophan überspannt und so weiter.
Ich denke jeder kann nachvollziehen wie es mir über die Jahre ging – ich habe einfach nicht das passende für mich gefunden. Also weiter suchen und experimentieren sag ich mir. Dann kam mir so ein kleines Notizbuch mit Gummiband in die Finger und sofort fing es bei mir im Hirn das Rattern an. Also Nähkorb der Frau durchstöbert und ausprobiert.
Und ihr werdet es nicht glauben ich habe meine Methode gefunden mit deren Hilfe ich meine Phobie überwunden habe. Jetzt seid ihr bestimmt gespannt und ich würde am liebsten erst mal 100 Leerzeilen einfügen damit ihr die Bilder nicht gleich sehen könnt.
Wie ihr sehen könnt habe ich die Bänder jeweils mit einer Reiszwecke fixiert. Habe etwas stabilere Töpfe, in weicheren werden sie bestimmt auch halten. In einem der Bilder habe ich mit Hilfe eines Bindedrahtes den Pfröpfling auf Mitte gebracht. Bei Areolenpfropfungen mache ich das auch, da kann man das Band zusätzlich an den Dornen der Unterlage fixieren.
Zur Vorgehensweise: Ich befestige das Band auf einer Seite, an der passenden Stelle, mit einer Reiszwecke. Danach spanne ich das Band mit dem nötigen Zug über den Pfröpfling und baue auf der anderen Seite die nötige Zugspannung auf damit der Pfröpfling an seiner Stelle bleibt. Jetzt suche ich mir die Stelle aus an der ich das Band wieder mit einer Reiszwecke befestige. Fertig! Danach kann das Spiel wiederholt werden, so oft wie nötig. Das Gefingere mit den Gummiringen fällt somit flach und der Pfröpfling sitzt. Um mehr Druck aufzubauen können dann alt hergebrachte Methoden verwendet werden.
Die Hosengummis, wie ich sie nenne, sind ideal!
- Ich kann mir die passende Länge am Schluss zurecht schneiden.
- Ich kann sie mehrmals nutzen, da sie nicht so schnell vertrocknen (Bild mit langem Rest).
- Die Anbringung ist flexibler, kann besser diagonal spannen, der Gummiring rutscht da immer auf Ausgangsposition.
- Die Dornen bohren sich durch das Band und sorgen für zusätzlichen Halt.
- Ich kann viel leichter einseitigen Zug aufbauen
- Der auszuübende Druck kann leichter gesteuert werden.
- Es gibt unterschiedliche Breiten dieser Hosengummis.
- Die Auflagefläche ist größer und damit der punktuelle Druck nicht so groß.
- Mit Fäulnis oder dergleichen unter dem Band hatte ich bisher keinerlei Probleme.
Kurz um, für mich ist es die schnellste Methode den Pfröpfling gut zu fixieren ohne das er herunter rutscht.
Am meisten wundert mich, dass noch keiner diese Alternative publiziert hat. Vor allem unsere weiblichen Mitglieder sind doch in solchen Assoziationen viel besser als wir Männer *gins.
Bestimmt habe ich mit diesem Beitrag einige angeregt es mit dieser Methode einmal zu versuchen. Ihr könnt mir ja eure Erfahrungen hier berichten.
Ach ja noch etwas zum Preis, denn da gibt es deutliche Unterschiede beim Einkaufen. Nachdem ich den Vorrat meiner Frau aufgebraucht habe fahre ich immer zu einem dieser 1€ Läden, dort kostet der Meter bei 5mm Breite knapp über 0,18 €. Ist also auch für die Sparfüchse, wie mich, erschwinglich.
Morgen geht der Run bestimmt los und der Preis steigt *lach.
Ich wünsche euch viel Freude beim Nachmachen!
Gerhard