Die Fragestellung hat Bernhard im offenen Teil des Forums eröffnet. Ich weiß nicht, ob nur eine individuelle Lösung gesucht wird oder ob es um ein Konzept geht, in dem sich dann Interessierte einbringen können.
Zur Zuchtplanung und als Entscheidungshilfe sehe ich 2 Punkte als gleichwertig wichtig an:
Fehlschläge & Erfolge.
Seit ein paar Jahren handhabe ich es mit einem Zuchtbuch. Eine Beispielseite zeigt worauf ich achte.
Ich notiere grundsätzlich: Bestäubungsdatum – Bestäubungsnummer – Mutterpflanze – Pollenspender
- erfolgte Bestäubung markiert ein ok-Haken hinter der Bestäubungsnummer
- gestrichene Zeile = abgefallene Blüte
- roter Punkt = Fruchtansatz
- grüner Punkt = geerntete Frucht
- blauer Punkt = gereinigter Samen und vergebene Zuchtnummer
- rot mit grau übermalt = Fruchtentwicklung nicht vollendet/Abruch
- rot und grün mit grau übermalt = Samenkapsel leer oder mit unreifem Samen
Vor- und Nachteile:
Erfolge sehe ich später in meiner Kreuzungsdatei und kann per Excel in der mehrjährigen Kreuzungsdatei beliebig selektieren. Kreuzungsdateien habe ich ja als Jahresdatei hier im Forum eingestellt und wer mag kann es ausprobieren.
Meine Zuchtbücher will ich ähnlich digitalisieren, damit ich auch die Fehlschläge selektieren kann. Das wird zunehmend gleichwertig wichtig. Dahinter stehen auch Fragen, z. b. warum manchmal eine Kreuzung erfolgreich verläuft und die gleiche zu einem anderen Zeitpunkt nicht funktioniert.
Sicher haben viele von euch vergleichbare eigene Wege gefunden.
Effektiv und im Sinne von Zuchtfortschritten und gesteigerter Arbeitsfreude werden diese Einzelarbeiten nur dann, wenn sie gebündelt werden und jedem, der Interesse hat, zur Verfügung stehen.
Manche würden Daten einpflegen und gleichzeitig Daten nutzen, andere vielleicht nur geben oder nur nehmen. Gleichermaßen bringt es jedem einzelnen und allen, die aktive Zuchtarbeit leisten, Vorteile.
Die Datenbank zur Zuchtarbeit in Verbindung mit einer einfacher gehaltenen Datenbase, aus der man dann auch die Misserfolge sehen könnte, wären 2 separate Instrumente, deren beiderseitige Nutzung sicherlich vielen Züchtern in diesem Forum eine wertvolle Hilfe bieten könnten.
Generationenrückblick und bisher machbare Kombinationen zu sehen weckt die Neugier und Kreativität neues im genetisch ähnlichen Bereich zu testen.
Dokumentierte Misserfolge verhindern Ressourcenverschwendung, regen aber auch das Nachdenken an, ob manches mit ausgewählten Methoden doch machbar ist.
Noch nicht dokumentierte Verbindungen regen zum Probieren an. Da wäre für jeden etwas dabei.
Last but not least würde eine wachsende Menge an Kreuzungsdaten in beiden angesprochenen Bereichen die Qualität exponentiell verbessern.