Beiträge von Hans-Jürgen

    Hallo Bianca,
    vielen Dank für die Vorstellung und deine Infos dazu.

    Meine Favoriten sind auch die bereits genannten.
    Darüber hinaus finde ich die Keimquote und den Hinweis auf einige chlorotische Sämlinge interessant. Ich interpretiere es so, dass bei den unendlich vielen Möglichkeiten, wie Mutter Natur die Gene dieser doch unterschiedlichen Hybriden im Einzelfall kombiniert, nicht alles gut zusammen passt. Andererseits viele Kombinationen so passend sind, dass sich gute Pflanzen mit attraktiven Blüten entwickeln konnten. Die genetischen Eigenschaften der entstandenen Pflanzen eröffnen vielleicht die Möglichkeit weitere Zuchtpartner einzubringen, die mit einer der elternpflanzen alleine nicht möglich gewesen wären. Dazu wünsche ich dir viel Glück und Erfolg :)

    Und natürlich freue ich mich, wenn du weiter über Geschwister oder über erhoffte Blühfreudigkeit informierst, wenn interessant auch gerne über Änderungen bei Zweitblüten.

    Nachdem meine Mandala einen sonnigeren Stellplatz bekam verdickte sich das Wachstum deutlich. Ich habe daher ohnehin vor, das obere drittel abzunehmen und zu bewurzeln. Wenn noch Bedarf besteht, kann ich das Unterteil an Ingrid schicken, die es sicherlich nach Regensburg mitnehmen könnte.

    Auch die Geschwister der Mandala zeigen bei Andreas den zeroiden Wuchs und einen Blütenaufbau mit vergleichbarem Muster. Darum interessiert es mich, welche Eigenschaften die Folgehybriden mit unterschiedlichen Partnern zeigen werden.


    MH Mandala - AM.2003.0317.001 – L. maximiliana x TH Typ Theleflora

    Viele Hybridenfreunde haben die Pflanze, da Andreas Mordhorst in 2019 die Pflanze vermehren und verteilen ließ.

    In diesem Jahr hatte ich erstmals 2 Blüten daran.

    Die erste am 15.6., die zweite am 23.06. Als Mutterpflanze hat sie keinen angebotenen Partner akzeptiert.


    Versuch 1 am 15.06. mit Pollen von: ASD.2015.0028.HJS.001

    Versuch 2 am 23.06. mit Pollen von: KE.1995.0069.001 L. drijveriana x Eps. eyresii grandiflora, weil die 8 Tage alte Gegenbestäubung erfolgreich aussah.


    Im Gegensatz dazu war ich sehr überrascht, dass alle bisherigen Versuche als Pollenspender aktuell erfolgreich scheinen.

    Folgende Bestäubungen:

    KE.1995.0069.001 L. drijveriana x Eps. eyresii grandiflora

    VS 251 (LH Thailand)
    GUK.2013.0016.003

    Golden Eye (KY 1701)
    J.2014.0031.015 (eine der Schwestern der Sunny)

    Asterix

    J.2014.0029.041


    Ich hänge Bildmaterial zu den Partnern an. Vielleicht können einige den Beitrag mit ihren Erfahrungen zur Mandala ergänzen.

    2 weitere Bestäubungen sind zu frisch zum beurteilen: Your Majesty und Wörlitz





    Versuchte erfolglose Bestäubungen mit:


     


    Mandala als Pollenspender (bisher sehen alle Fruchtansätze erfolgreich aus)

    1.) Bild der KE.1995.0069.001 schon im oberen Abschnitt


    2.)


    3.)


    4.)


    5.)


    6.)



    Danke für die Wortmeldungen dazu. Für die allermeisten ist die Hybridenzucht ein Hobby. Für mich auch. Darum sehe ich einen solchen Gedankenaustausch als Sammlung von Ideen und praktischen Umsetzungen.


    Zu jedem Thema gibt es Interessierte und für andere ist es kein Thema, völlig normal und okay.

    Und jedem Interessierten sollte klar sein, dass sein, dass Daten festhalten und bewerten zusätzliche Zeit erfordert.


    Als Ziel sehe ich keineswegs, bereits vollzogene Kreuzungen zu wiederholen. Danke für einige Beiträge, die das klar beinhalten.


    Natürlich kann das jeder tun und bei nicht zählbaren möglichen Genkombinationen der gleichen Partner wird dabei immer wieder eine schöne neue Form und Farbe auftauchen. Für mich ist es so wie auch Ernst es sagt, eher Platzverschwendung.

    Wer vor der Bestäubung bereits vorhandene Daten zu Erfolgen durchforstet, kann Wiederholungen vermeiden oder auch gezielt erneut vornehmen.


    Die Misserfolge als Pendant dazu sind bisher eher nicht zu sehen. Da werden meiner Meinung nach genauso viele Ressourcen an Blüten und Pollen verschwendet und landen in bereits vielfach versuchten Wunschkreuzungen, die nicht funktionieren.


    Es ist richtig, dass in der Zuchtarbeit zunehmend Multihybriden als Zuchtpartner zur Verfügung stehen und jeder einzelne mit eigenen Pflanzen arbeitet.


    Mein Gedanke dazu, den man sicher auch kritisch sehen kann:

    Individuen gleicher oder ähnlicher Herkunft basieren aber auf dem gleichen Genpool, den die jeweiligen Eltern und Großeltern eingebracht haben, teils unabhängig davon, wie das Individuum ausgestaltet ist. Darin finden sich auch die Voraussetzungen für kompatibles oder nur schwer kombinierbares Pflanzenmaterial miteinander. Als interessant sehe ich nicht unbedingt den Vergleich der Individuen sondern die Betrachtung von „hybriden Sippschaften“ die Hinweise geben könn(t)en.


    Sowohl zu machbarem wie zu nicht zueinander passendem als generelle Erkenntnis, wobei in jeder Sippschaft auch genetische Ausreißer da sein können.

    Ich versuche etwas vom Sinn des gesagten in einem Wortbeitrag zur Mandala zu verdeutlichen.

    Hallo Rainer,
    ich bin nicht sicher, ob die Pfropfung die Ursache dafür ist, wenn du bei 2 Exemplaren der gleichen Pflanze abweichende Blüten siehst. Ich kenne dieses Phänomen zwar auch, habe es aber sowohl an jeweils gepfropften wie auch an Pflanzen gesehen, die jeweils nicht gepfropft waren. Klar dürfte sein, dass Pfropfungen eine Ursache sein können, aber es gibt wohl weitere Faktoren.
    Ich schreibe das jetzt, weil:

    • ich an der Super Apricot (= Pollenspender der Super Apricot) an der gleichen Pflanze schon Blüten hatte, die kaum einen erkennbaren Ansatz von gezackten Blüten hatten und ein anderes Mal die Zacken perfekt waren. Diese Eigenschaft ist also variabel aus sicher vielerlei Gründen.
    • ich gerade heute eine Einzelblüte an der Super Windigo habe, die ich als perfekt empfinde. Die Pflanze ist auf einem meiner Tr. pachanoi gepfropft und der eigentliche Körper der Pflanze ist jetzt 8,5 hoch und 5,5 breit. Die Unterlage hat natürlich viel Power. Vor einigen Wochen hatte auch daran die Blüte etwas stärker ausgeprägte Zacken (Vergleich in Bild 3) - aber bei der heutigen Zeichnung des Farbverlaufs hatte ich echt Schnappatmung :love:

       

    Die Fragestellung hat Bernhard im offenen Teil des Forums eröffnet. Ich weiß nicht, ob nur eine individuelle Lösung gesucht wird oder ob es um ein Konzept geht, in dem sich dann Interessierte einbringen können.


    Zur Zuchtplanung und als Entscheidungshilfe sehe ich 2 Punkte als gleichwertig wichtig an:

    Fehlschläge & Erfolge.


    Seit ein paar Jahren handhabe ich es mit einem Zuchtbuch. Eine Beispielseite zeigt worauf ich achte.

    Ich notiere grundsätzlich: Bestäubungsdatum – Bestäubungsnummer – Mutterpflanze – Pollenspender

    • erfolgte Bestäubung markiert ein ok-Haken hinter der Bestäubungsnummer
    • gestrichene Zeile = abgefallene Blüte
    • roter Punkt = Fruchtansatz
    • grüner Punkt = geerntete Frucht
    • blauer Punkt = gereinigter Samen und vergebene Zuchtnummer
    • rot mit grau übermalt = Fruchtentwicklung nicht vollendet/Abruch
    • rot und grün mit grau übermalt = Samenkapsel leer oder mit unreifem Samen


    Vor- und Nachteile:


    Erfolge sehe ich später in meiner Kreuzungsdatei und kann per Excel in der mehrjährigen Kreuzungsdatei beliebig selektieren. Kreuzungsdateien habe ich ja als Jahresdatei hier im Forum eingestellt und wer mag kann es ausprobieren.


    Meine Zuchtbücher will ich ähnlich digitalisieren, damit ich auch die Fehlschläge selektieren kann. Das wird zunehmend gleichwertig wichtig. Dahinter stehen auch Fragen, z. b. warum manchmal eine Kreuzung erfolgreich verläuft und die gleiche zu einem anderen Zeitpunkt nicht funktioniert.


    Sicher haben viele von euch vergleichbare eigene Wege gefunden.

    Effektiv und im Sinne von Zuchtfortschritten und gesteigerter Arbeitsfreude werden diese Einzelarbeiten nur dann, wenn sie gebündelt werden und jedem, der Interesse hat, zur Verfügung stehen.

    Manche würden Daten einpflegen und gleichzeitig Daten nutzen, andere vielleicht nur geben oder nur nehmen. Gleichermaßen bringt es jedem einzelnen und allen, die aktive Zuchtarbeit leisten, Vorteile.


    Die Datenbank zur Zuchtarbeit in Verbindung mit einer einfacher gehaltenen Datenbase, aus der man dann auch die Misserfolge sehen könnte, wären 2 separate Instrumente, deren beiderseitige Nutzung sicherlich vielen Züchtern in diesem Forum eine wertvolle Hilfe bieten könnten.

    Generationenrückblick und bisher machbare Kombinationen zu sehen weckt die Neugier und Kreativität neues im genetisch ähnlichen Bereich zu testen.

    Dokumentierte Misserfolge verhindern Ressourcenverschwendung, regen aber auch das Nachdenken an, ob manches mit ausgewählten Methoden doch machbar ist.

    Noch nicht dokumentierte Verbindungen regen zum Probieren an. Da wäre für jeden etwas dabei.

    Last but not least würde eine wachsende Menge an Kreuzungsdaten in beiden angesprochenen Bereichen die Qualität exponentiell verbessern.




    Meine 2 Super Windigo haben zwischen dem 29. und 31. Mai geblüht.
    Bild 1: Blüte am 29. Mai. War am Morgen noch recht zauselig.

    Bild 2: Folgetag (30.5.) war es ansehnlicher.

    Bild 3: (30.5.) links unten 2 gerade öffnende rechts daneben die Vortagsblüte von Bild 1 u. 2. Der Farbvergleich ist interessant, weil die Blüten links das Längenwachstum der Blütenblätter am Morgen noch nicht abgeschlossen haben und intensivere Farben zeigen.

    Bilder 4 u. 5: beide Pflanzen am 31. 5. mit 3 neuen und den schon gezeigten älteren Vortagsblüten.

    Habe gerade mal nachgesehen und bin überrascht, dass bisher alle 6 Blüten nach einer erfolgreichen Bestäubung aussehen. Wobei manchmal Früchte auf halbem Weg der Samenentwicklung noch abgeworfen werden, wenn die Partner nicht nicht ausreichend kompatibel waren. Bleibt also spannend.
    Als Pollenspender habe ich ausschließlich gezackte Partner aus den Bereichen EH, TH und MH ausgewählt.


          


      

    Ich lese es gerade und dazu fällt mir die Maria Piazza x TS 9 Maria Piazza x TS 9 RL.5904.3.05 (heutige Schreibwesie dazu ist: RL.2004.0059.003)
    Soweit ich mich erinnere sind da sogar 2 oder 3 Kindel dran, falls die Pflanze der Vorstellung entspricht.

    Hallo Katja,
    manche Züchtungen von Gräser neigen im Alter dazu, den Scheitel zu schließen. Es bildet sich dann an seitlichen Areole ein oder mehrere neue Austriebe.


    Sollte bei deinem Sämling, warum auch immer, der Scheitel nicht mehr aktiv zu sein, denke ich, er ist groß genug um aus einer Areole zu sprossen, frei nach dem Motto: Das Leben findet einen Weg :)

    Ich hatte vor einigen Jahren auch eine solche Glibberschicht in 2 Aussaattöpfchen. Ich denke dabei auch an einen Schleimpilz und habe wie es Katja vermerkt auch einen Teil der Sämlinge verloren, andere aus diesen Töpfchen überlebten es. Ein solcher Pilz scheint also nicht direkt die Sämlinge zu zersetzen und hat evtl. ein anderes Beuteschema. Die Sämlinge überleben vermutlich einfach die Schleiminflation nicht.

    Hallo Siegfried,
    ich habe dazu in einem Forum mit anderen Themen vor 2 oder 3 Jahren eine detaillierte Diskussion über den Vergleich in der optimalen Lichtnutzung zwischen weißen Flächen und den speziellen beschichteten zurück strahlenden silbrigen Folien für beleuchtete Anzuchtkästen gelesen. Es ist im Ergebnis vergleichbar. Zu der Zeit hatte ich mich schon entschieden und diese Folien verwendet. Das Verkleben war wesentlich umständlicher und komplizierter als ein rein weißer Farbanstrich. Den würde ich heute zu dem Zweck auswählen.
    Da kann ich Ernst nur zustimmen.

    Es wäre schön, wenn die gemeinsam hier vorgestellten Pflanzen allen ein wenig Freude gebracht haben und neugierig gemacht haben auf ein paar weitere Vorstellungen in der nächsten Saison.

    Vielleicht ist bei dem einen oder der anderen der Wunsch geweckt worden, einige solcher Pflanzen selbst zu kultivieren und auch das Interesse damit weiter zu Züchten.

    Ich sehe die LH aus Thailand insgesamt als eine Bereicherung an und warte schon gespannt auf Ergebnisse aus der Kombination dieser Pflanzen mit den bisherigen, hiesigen schönen Hybriden.

    Ich wünsche allen noch eine geruhsame Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest im Kreise von Famile und Freunden, wie auch immer das möglich ist.
    Liebe Grüße
    Hans-Jürgen