Propfen auf Epiphyllum

  • Hat Jemand Erfahrung mit Epiphyllum als Propfunterlage
    -speziell bei der Sämlingspropfung ?
    In der Literatur habe ich dafür als empfohlen gefunden :
    - Epiphyllum hookeri und
    - Epiphyllum pittieri


    Leider finde ich dazu nirgendwo Samen.
    Gibt es zu den oben genannten Arten Alternativen
    bei Epiphyllum, die sich ebenfalls als Propfunterlage
    eignen, und wo auch Samen angeboten werden ?


    Liebe Grüße
    Klaus aus Leingarten

  • Hallo Klaus,


    mit Epiphyllum habe ich jetzt direkt keine Erfahrung, finde aber
    eine gute Alternative dazu Hylocereus Undatus.
    Die Samen bekommst du mit etwas Glück im Supermarkt
    ( Drachenfrucht)
    Ich selber vermehre sie mir auch immer wieder über Blattstecklinge.


    Benutze sie schon einige Jahre und bin sehr zufrieden damit.
    Das schöne dabei ist, wenn du bei einer Pfropfung das Kindel samt gepfropfter Rippe wieder abschneidest, kannst du das Unterteil nochmal bis zu 3 mal verwenden, wenn es noch lang genug ist.
    Für Rippenpfropfungen und kleinere Kindel benutze ich ausgewachsene
    Blätter. ( Bild 1)
    Für Sämlingspfropfungen sind die ausgesäten kleinen Hylos gut zu gebrauchen
    (Bild 2)
    Nach dem Pfropfen auf größere Blätter pumt sich das Unterteil auf und gibt guten Wachstumsdruck nach oben weiter. (Bild 3)


    Der einzige Nachteil ist, dass es die Hylos über Winter etwas wärmer haben wollen. ( Meine stehen so bei ca 15 Grad und bekommen immer mal etwas Wasser.)


    Ich hoffe, ich konnte Dir eine Anregung geben:)

  • Hallo Ingrid,


    die Idee kam mir beim Lesen eines Artikels
    in der KuaS 03 / 2017 von Ruud Trooper aus den
    Niederlanden :
    " Sämlingspropfung auf Sämlinge anderer Arten "


    Ruud Trooper beschreibt diese Propfmethode mit den
    beiden Unterlagen HYLOCEREUS undatus (also die bekannte
    Drachenfrucht) und eben mit EPIPHYLLUM hookeri ssp. guatemalensis.
    Ich möchte seine wunderbar erklärte Methode mit vielen Bildern über die
    Technik dieses Propfens einfach einmal nachvollziehen.


    Samen von HYLOCEREUS habe ich über ebay aus China bekommen -
    400 Korn für 2,00 Euro incl. Versandkosten.


    Jetzt suche ich noch Samen von den genannten Epiphyten
    oder vergleichbare andere Epiphyllum-Arten.
    Ich denke mal, dass man dafür auch Samen von Hybriden nehmen kann.
    Sie müssen nur als Sämlinge kräftig Wachstumshormone in den
    Pröpfling pumpen. Ich kenne mich mit dieser Gattung nicht so gut aus.
    Trooper schreibt, dass die Pröpflinge nach 1-2 Jahre auf eine
    Dauerunterlage umgepropft werden können.


    Zeitersparnis bis zur Blüte --- mehrere Jahre !!!


    Liebe Grüße
    Klaus aus Leingarten

  • Hallo Namensvetter Klaus,


    das ist doch mal eine kurze und klare Antwort - Danke dafür.
    Kannst Du mir vielleicht noch Arten mit dreikantigen Trieben nennen ?
    Ich kenne mich in Epiphyten (noch) nicht so gut aus, und dann brauche
    ich nicht so lange suchen.
    Den Bericht von Deinem Link habe ich mal überflogen,
    den muß ich mir übers Wochenende genauer ansehen.


    Ein schönes Wochenende und
    liebe Grüße
    Klaus aus Leingarten

  • Three Oranges ist eine sehr gute Sorte die vbor allem auch dreikantige Triebe ausbildet die man dann vorzugsweise nimmt. Übrigens hat Robert Gräser seine Sämline aus der Kreuzung A. flagelliformis x T. candicans alle auf Epi-Stecklingen gepropft und dann umgepropft. Epis nehmen wie Hylos sehr leicht an und haben noch den Vorteil das sehr früh, je nach Sorte, im Frühjahr anfangen zu treiben. Ich mache immer nur Episämlinge auf Epis, normaler Weise nehme ich für Sämlinge meiner Hybriden Hylocereus Unterlagen. Die haben den Vorteil das sie wesentlich kräftiger sind und ich den Sämling bis zur Blüte darauf belassen kann. Dazu sind Hylounterlagen extrem blühfördernd. Nach erreichen der blühfähigen Grösse schneide ich sie runter und bewurzel den Pröpfling. In der Regel ist ein kleines Stück vom Hylo eingewachsen der bildet dann die wurzel aus und was für eine. Ansonsten must Du selbst versuchen wo Du am besten mit klarkommst, jeder Liebhaber hat da so seine eigene Methode.


    MfG Klaus

  • Hallo Klaus,
    zum Thema Pfropfen kann ich nicht wirklich was beitragen, Sämlingspfropfung mache ich nicht und werde es vermutlich auch in Zukunft nicht machen.
    Die three oranges dürfte eine Hybride sein, folglich gibt's keine Samen davon.
    Habe auch mal Hylos ausgesät, da die Temperatur in meinem GWH im Winter nahe dem Gefrierpunkt sinkt, hat fast keine überlebt, für mich somit nicht brauchbar. Für mich scheiden die Epi's, auch wegen der Temperatur aus.
    Ich pfropfe nur auf pachanoi, jusbertii und peruvianus, von allen drei habe ich viele ausgesät, hoffe dieses Jahr, die ersten als Unterlage verwenden zu können.

  • Die Three Oranges ist eine Amerikanische Epi-Hybride, Samen von der Pflanze bringen garnichts weil sie ja nicht sortenecht keimen. Da helfen nur Stecklinge die man sich nach und nach ranzieht. Ich arbeite hauptsächlich mit Hyloc. undatus aber keine Sämlinge. Das bringt nichts und ist vollkommen unrentabel. Sie brauchen bis zu einer brauchbaren Grösse ca. drei Jahre, also verlorene Zeit. Ich verwende nur Stecklinge von meine eigene grossen Hylocereen die ich über die Jahre gesammelt und aussortiert hab da es grosse Unterschiede in der Qualität gibt. Diese selektierten Hylos sind auch wesentlich kälteresistenter als die normalen. Dazu kommt das man mit wissen sollte wie man Hylos erfolgreich kultiviert. Zwingend notwendig sehr durchlässige Erde, keine Epi-Erden, und dann im Winter vollkommen trocken halten. Das verträgt der Hyloc. bestens und ist dann eine exellente Unterlage. Für Sämlingspropfungen auf Hylos lässt man die Stecklinge oben austreiben bis ca 2cm Höhe, darauf setzt man den Sämling. Der Hylo wächst in den Sämling mit ein und wird so auch gleich zum Wurzelstuhl. Nach ca 2-3 Jahren nimmt man ihn runter und bewurzelt.
    Ich habe es natürlich etwas einfacher, da ich hier in Spanien einge grosse Hylos kultiviere, die ich dann immer für den Stecklingsschnitt verwende. Auch hier bei mir gibt es Temperaturen um Null und auch kleine Minustemperaturen. Durch meine Kultur sind die Hylos allerdings sehr hart gezogen und halten so ziehmlich alles aus. Jusbertii nehme ich manchmal für sehr schwach wachsende Arten wie eine Schlumbergera Hybriden. Denen ist der Saftdruck bei Hylos zu gross, daher bin ich für Schlummis auf zweijährige jusbertii als Unterlage umgestiegen.


    Klaus