Ein kleines Experiment

  • Hallo,
    gestern habe ich mal ein etwas anderes Experiment angefangen.
    Ca. 4 Wochen alte Sämlinge habe ich auf Wasserkultur gesetzt.
    Von dieser Kreuzung (SK.2015.22) habe ich zu viel gesät. Ich probiere immer gerne mal ungewöhnliche Wege, mal schauen was darauf wird und ob das überhaupt funktioniert.
    habe einfach eine Schale mit Fliegengitter bespannt, die 10 Sämlinge in das Gitter, mit Wasser und ein bisschen flüssigem Kakteendünger randvoll gefüllt. Die Wurzeln ragen ins Wasser.
    LG Siegfried

  • So neu ist der Gedanke nicht, aber durchaus nachverfolgenswert. Das erste Mal habe ich in Walther Haages praktischem Kakteenbuch (muss von Ende der Sechziger, Anfang der Siebziger gewesen sein) etwas von dieser Kulturmethode gelesen. Er nannte sie "Hydroponik", allerdings kann ich nicht mehr dazu sagen, das Buch ist tief im Keller vergraben. Aber vielleicht hat es ja in Deinem Umkreis jemand und Du findest dort vielleicht noch Anregungen.


    Liebe Grüße,
    Tim
    8)

  • Hallo,
    In Wikipedia habe ich folgende Aussage gefunden:
    "Da durch das Fehlen feiner organischer Erdbestandteile die chemischen Bodeneigenschaften stark vom natürlichen Zustand abweichen, ist normaler Pflanzendünger nur bedingt für die Hydrokultur geeignet. Abhilfe schafft ein spezieller Hydrokulturdünger, der durch Additive den pH-Wert der Lösung in einem für viele Pflanzen geeigneten Bereich puffert."


    Damit dieses Experiment überhaupt zu einem positiven Ergebnis führen kann, dürfen keinerlei organische Bestandteile vorhanden sein. Die Samen hatte ich auf reinem Lavalit gesät, frei von organischen Bestandteilen.


    Natürlich sollen die Sämlinge, falls sie das Experiment überleben, später wieder in "normales" Substrat gesetzt werden.
    Pflanzen, die in Wasser kultiviert werden, bilden andere Wurzeln als in Erdkultur. Diese Wasserwurzeln sterben meist nach Umsetzen in "normales" Substrat ab. Vermutlich werden ich die Wurzeln vor dem Umsetzen weitgehend entfernen.


    Wikipedia:
    Die Umstellung von Boden- auf Hydrokultur gelingt in der Regel nur bei Jungpflanzen problemlos. Da in Hydrokultur gehaltene Pflanzen so genannte „Wasserwurzeln“ ausbilden, die nach dem Einsetzen in organischen Boden fast immer wegfaulen, ist diese umgekehrte Umstellung ebenfalls sehr problematisch.


    Aktuell stehen die Sämlinge auf der Fensterbank ohne zusätzlich Beleuchtung in meinem unbeheizten Arbeitszimmer.


    Gerne berichte ich von Zeit zu Zeit über den Fortgang des Experiments.

  • Hallo,
    nach ca. 3 Monaten wollte ich mal den aktuellen Stand mitteilen.
    Zufrieden bin ich nicht, von den ursprünglich 10 Sämlingen sind noch 8 am Leben, das Wachstum ließ lange sehr zu wünschen übrig. Erst in den letzten 2 Wochen hat sich da was getan. Durch die üppige Bildung von Algen und "Schleim" sieht das auch irgendwie eklig aus. Ich lasse das wohl erst mal so stehen, an eine Wiederholung mag ich aber nicht glauben.
    LG Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    kein wirklich schönes Bild.


    "Aktuell stehen die Sämlinge auf der Fensterbank ohne zusätzlich Beleuchtung in meinem unbeheizten Arbeitszimmer."


    Unter diesen Bedingungen wirst eh kaum Wachstum erwarten können.


    Vielleicht würde es mit zusätzlicher Wärme und Licht besser laufen.
    Wegen der Algenbildung täte ich die Sämlinge hin und wieder reinigen und frisches Wasser geben. Ist natürlich zusätzlicher Aufwand den du da betreiben müsstest.
    Dein interessantes Experiment finde ich so jetzt leider wenig aussagekräftig.


    LG Andy

  • Hallo Andy,
    hab ich ganz vergessen, zu erwähnen. Die Schale stand nur die ersten 2 Wochen am besagten Fenster. Seither steht sie in meinem Sämlingsaquarium unter reinem Kunstlicht. Die Temperatur steigt während der Beleuchtungszeit auf > 30°.
    Siegfried

  • Hab das jetzt mal sauber gemacht. Ist aber sehr aufwendig. Das Klettband hat weitgehend nicht gehalten, musste erneuert werden. Die Sämlinge bleiben meist auch nicht auf dem Fliegengitter stehen, fallen immer um.
    Ich werte das ganze als ziemlicher Fehlschlag, werde wohl künftig bei der Kultur auf "normalem" Substrat bleiben.
    Siegfried