Welches Aussaatsubstrat nehmt ihr ?

  • Hallo zusammen,


    mich würde interessieren welches Aussaatsubstrat ihr nehmt und was ihr empfehlen könnt.


    Ich hab bisher immer Vulkatec Premium genommen, weil ich das eh immer da hatte, aber im Moment habe ich nur noch das Lechuza Pon hier und das hat sich nicht sonderlich für die Aussaat bewährt, weil es gröber ist, bzw weniger feinere Anteile hat. Da ist es mir recht oft passiert, dass Samen direkt auf "Steinchen" zu liegen kamen und das ist natürlich suboptimal.


    Und da Uhlig gerade eine Aktion laufen hat, bei der man die Versandkosten spart überlege ich mir da mal welches zu kaufen. In der engeren Wahl habe ich das "normale" mineralische Substrat und das "Aussaatsubstrat", das auch mineralisch ist, aber auch Perlite drin hat, die ich eigentlich nicht so mag.

  • Ich verwende mein Standardsubstrat, bestehend aus Aussaaterde von Aldi, gesiebt mittels eines 5mm Archäologen-Sieb, gemischt mit Sand und Perlite.

    Allerdings kommt hier kein Dünger rein. Auf das Substrat kommt noch eine dünne Schicht reiner Sand.

    Vor Abfüllung in die Töpfe wird alles ca. 20 Minuten in der Microwelle erhitzt.

    Ich liebe Perlite.

  • Die Anforderungen an dein Aussaatsubstrat ergeben sich aus deiner Aussaatmethode: bei mir stehen die Töpfe für 2-3 Monate dauerhaft in einer geschlossenen Plastiktüte in 2 cm Wasser (mit Pilzmittel Aliette). Nach all den Experimenten der letzten Jahre habe ich hiermit die besten Keimquoten und die geringsten Verluste durch Schimmel, Trockenheit oder Trauermücken.

    Mit Humusanteilen bei der Aussaat habe ich bisher nur negative Erfahrungen gemacht: alles Beizen der Samen, Sterilisieren der Töpfe und der Erde + Pilzmittel hatte am Ende doch eine höhere Schimmelgefahr. Und klar: Humusanteile enthalten Nährstoffe, die schneller zu Algen führen.

    Klar, kann man die Aussaaten etwas trockener und luftiger halten: bei mir kamen dann immer sehr zügig die Trauermücken - was sicherlich anders sein kann, wenn es im Umkreis von 20 Metern keine Blumentöpfe gibt...

    So kam die Entscheidung zu einem rein mineralischen Aussaatsubstrat. Aufgrund der günstigen Lage zu Uhlig (18 km), habe ich immer die von Uhlig genommen. Vermutlich gingen diverse andere Sachen auch wie z.B. reiner etwas feinerer Bims. Uhlig verwendet als Basis für die Aussaatmischung eine rein mineralische Kakteenerde und mischt ein paar Sachen dazu. Ich glaube das waren Sand, Perlite, Vermiculit, Zeolith und Holzkohle.

  • Also, ich habe trotz der organischen Bestandteile keinerlei Probleme mit Schimmel oder Trauermücken, die Samen habe ich noch nie gebeizt. Auch dem Wasser habe ich noch nie ein Fungizid zugefügt. Bei vielen Sorten habe ich Auflaufquoten von 80 - 100 %. Algen oder Moos gelegentlich, mich stört das nicht wirklich.

    Bims mag ich gar nicht, ist für mich ein gutes Baumaterial, hat mir einen zu hohen PH-Wert.

    Diskussionen über "das ideale Substrat" kenne ich schon über 40 Jahren, es wird auch in 100 Jahren noch so sein. Es gibt nicht "das ideale Substrat".

    Mir ist es wichtig, das die Bestandteile in kurzer Entfernung erreichbar sind. Versand ist keine Alternative.

  • Danke schon mal für die Antworten. Klar hat da jeder seine eigene Meinung und das ist natürlich auch gut so. Ich bin da extrem pragmatisch und denke alles was

    funktioniert ist gut, nur funktioniert eben nicht alles bei allen ;)


    Mit Trauermücken hatte ich auch schon meine negativen Erfahrungen gemacht, das kommt sicher daher, dass ich eben auch Pflanzen die eine humose Erde brauchen in der Wohnung habe und Kakteen- und v.a. auch Lithopssämlinge scheinen diese Biester ganz besonders lecker zu finden. Deshalb nehme ich seit Jahren nur noch rein mineralisches Substrat für die Aussaat und das wird auch so bleiben. Ich säe ja nicht nach der Fleischer-Methode aus und ich will aus meiner Aussaat nach dem Abdecken kein Trauermückenbüfett machen. So weit geht meine Tierliebe dann doch nicht :D


    BernhardA : Noch zwei Fragen zu dem Aussaatsubstrat von Uhlig


    1) Wenn dann bei der Aussaat Samen auf den Perlitbröckchen zum liegen kommen und die dann keimen, können die trotzdem irgendwie wurzeln ?


    2) Siebst du bei dem Aussaatsubstrat die staubfeinen Teilchen aus, um eine Verschlämmung des Substrats zu vermeiden oder lässt du die drin ?

  • 1) Wenn dann bei der Aussaat Samen auf den Perlitbröckchen zum liegen kommen und die dann keimen, können die trotzdem irgendwie wurzeln ?


    2) Siebst du bei dem Aussaatsubstrat die staubfeinen Teilchen aus, um eine Verschlämmung des Substrats zu vermeiden oder lässt du die drin ?

    1) So etwas habe ich noch nie beobachtet. Die Samen kullern eigentlich immer irgendwie zwischen die Steinchen. Was ich grundsätzlich vor dem Aussäen mache: ich drücke die Oberfläche etwas an. Damit werden etwaige größere Brocken nach unten gedrückt.

    2) Ich siebe da nichts. Was jedoch sinn machen kann: vor dem Verarbeiten etwas nass machen, da die Verteilung der Korngrößen sonst ggf. etwas ungleichmäßig sein kann.

  • Perlite habe ich mittlwereile komplett aus dem Aussaatsubstrat verbannt, es zieht die Algen geradezu an

    vermutlich aber nur, wenn sich das an der Oberfläche befindet. Perlite nimmt viel Wasser auf und bleibt lange feucht.

    Wie bereits erwähnt kommt bei mir eine dünne Schicht Sand drauf.

    Hat überdies den Vorteil, man kann die Samen gut erkennen und an der Farbe des Sandes, ob er noch feucht ist.