Ein paar Fragen zur Fleischer Aussaat-Methode

  • Hallo zusammen ,


    Nächste Woche steht bei mir die Aussaat der ersten eigenen Kreuzungen an. Diesmal würde ich gerne die Fleischer Methode ausprobieren.

    Ich habe schon ein paar Artikel hier dazu gesehen , hätte aber noch ein paar Fragen dazu :


    Gebt ihr in die Beutel nur abgekochtes Regenwasser + eventuell Chinosol zum desinfizieren , oder wird auch schon eine leichte Düngergabe zugesetzt , wenn ja welche Konzentration ?

    Ich werde zur Aussaat ein rein mineralisches Substrat verwenden , das natürlich vorher im Backofen sterillisiert wird.

    Das Substrat stammt von Uhlig :

    https://www.uhlig-kakteen.de/d…ohlen-fuer-die-steck.html


    Jetzt haben die Keimlinge ja nur Wasser und das wenige CO2 in der Luft im Beutel zur Verfügung. Wie lange können die in den geschlossenen Beuteln bleiben und wachsen ohne Nahrungszugabe ( Dünger , frische Luft ) ?

    Das Substrat bietet ja selber nichts zu futtern , oder ?


    Also wie lange bis die Beutel geöffnet werden ? Ich hätte jetzt gesagt 4-6 Wochen oder bis sich die ersten Stacheln bilden , ist das so ok ?



    Hoffe ihr könnt mir "immer noch Anfänger" hier weiterhelfen ;).


    Viele Grüße aus der Pfalz ,


    Peter

  • Hallo Peter,

    hier meine "Fleischer"-Methode:

    1. Substrat mineralisch von Uhlig. Ich sterilisiere nicht.

    2. 7er Topf

    3. 1L Gefrierbeutel mit Wäscheklammer

    4. ca 100ml Spezial Pilzfrei Alitis (früher Aliette; 1 Beutel auf 4 Liter Wasser)

    5. Kunstlicht

    6. 2-3 Monate warten

    7. Dünger erst nach dem öffnen der Tüte, sonst kommen heftig viele Moose und Algen

    Gruß Bernhard

  • Ich nehme TKS 1 siebe es aus, schön fein, das gleich mit Bims und Lava. 50-50

    2 mal 7 Minuten in der Mikrowelle.

    Wasser einmal aufkochen.

    Einen Tag warten.

    Die Gefässe mache spüle ich einmal und dann gehe ich mit Alkohol drüber

    Erde in die Gefässe pitschenass machen und Samen drauf, drücke sie nicht an.

    Früher habe ich Chinosol verwendet. Die letzten 2 Jahre nix und habe nicht einmal Schimmel Fäulnis oder sonst was.

    Mit dem Dünger hat Bernhard Recht den lasse ich ab jetzt auch weg

    Klarsichtfolie drüber 12Stunden künstliches Licht bei ca 26 Grad. Die Abkühlung soll sehr wichtig sein bis runter auf 12 Grad in der Dunkelphase



    Gruss christian

  • Hallo Peter!

    Ich nehme ebenfalls rein mineralisches Substrat, gebe die vorbereiteten Töpfe in die Mikrowelle für ca. 3 Minuten und staue sie dann in abgekochtem Chinosol-Wasser an. Dann beschrifte ich die Tüten, Samen rein und gebe noch etwas Chinosol-Wasser dazu, verschließe die Tüte mit dem Einweg-Bindedraht.

    Meine Anzuchtkiste ist im Keller, nachts ca. 14 Grad, durchs Licht unter Tag bis 26-28 Grad. Ich lasse die Töpfe ca. 3 Monate in der Tüte, kontrolliere sie aber regelmäßig. Meine Kiste ist an der offenen Vorderseite mit einer aufrollbaren Plastikfolie verschlossen, so komme ich perfekt an alle ran.

    Dünger gibts auch bei mir erst nach dem Austüten. Gutes Gelingen!

    Jutta

  • TKS enthält Dünger, das kann zu Moos und Algen führen.

    Gruß Bernhard

  • Ich sehe die Vorteile der Tüten-Methode versus Salatschüssel etc. insbesondere in zwei Punkten:

    1. geringer Platzverbrauch: pro Euro-Schale bekomme ich 40 7er Töpfe rein.
    2. unkomplizierte Weiterkultur: nach Entfernung der Tüten kann ich die Pflänzchen langsam an das harte Kaktusleben gewöhnen. Sofern die Pflanzen nicht zu dicht stehen, muss ich in den ersten Monaten nicht pikieren und kann die Pflanzen teilweise bis zu einem Jahr in diesem Topfe belassen (wenn z.B. nur 4 gekeimt sind). Mit einer Salatschüssel bin ich gezwungen zu pikieren oder muss nachher Löcher bohren. Nach meiner Erfahrung bringt pikieren keinen Vorteil. Wichtig ist halt, dass man von Anfang an ein Substrat wählt in dem sich die Pflänzchen auch nach 6 Monaten noch wohl fühlen und dass ich mit dem Dünger ordentlich umgehe.


    Hier mal meine Tüten:


  • Hallo Bernhard,

    das sieht ja lustig aus.

    Ich sähe auch in 7er Töpfen aus. Die kommen dann in Frühstückstüten, den offenen Teil schlage ich dann einfach nach unten um.

    Meiner Meinung kommt so mehr Licht an die Samen und Sämlinge.

    Auf dem Bild links unten und rechts oben gut zu erkennen.

  • Ich kann Hardy nur zustimmen.

    Statt der Saladbox benutze ich die von R. Liske propagierte Rocher Goldkugelbox, die bequem öffen und verschließbar ist.









    Das abgebildete Substrat ist nicht mein Aussaat Substrat





    So siehts 6 Wochen nach dem Keimen aus.So sieht es jetzt bei den kleineren aus

    Da geht natürlich kein Deckel mehr drauf, ist auch nicht notwendig, denn sie müssen eh pikiert werden


    Gruß, Bernhard

  • Hi!

    I advise everyone to soak the soil and to spray the seeds (immediately after sowing) with a solution containing fungicides (propamocarb + any triazole) and a product (diflubenzuron) against the larvae of the seed fly.

    The use of fungicides is essential in case of soil sterilization because a biological vacuum is created: in case of subsequent contamination with spores of a pathogen, the disease will be more virulent, due to the lack of competitor and antagonists. To the bravest ecologists I advise instead to sterilize the soil in advance (wet) and, as soon as it has cooled, to inoculate it with useful microorganisms (antagonists and mycorrhizae) that are on sale. Incubate the soil for 10-15 days to be colonized by useful microorganisms. Also dust the seeds with the useful microorganisms and then sow.