Kieselgur

  • Hallo zusammen,


    ich habe jetzt schon öfter gehört, dass Kieselgur im Substrat recht gut sein soll und wüsste gerne welche Erfahrungen ihr gemacht habt und wie viel ihr eurem Substrat beimischt und welche Körnung ihr da nehmt.


    Mir gehts v.a. darum Wurzelläusen vorzubeugen, weil ich mit denen mal Probleme hatte


    Viele Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Ich habe das vor langer Zeit mal als "Probepackung" (ca. 1 kg) bekommen. Die Körnung war so 1-2 mm. Habe alles mögliche damit gemischt, bzw. auch als Abdeckung genommen, aber ob man damit Wurzelläusen vorbeugen kann?

    Ich kann wie gesagt weder positiv noch negativ darüber berichten. Nachdem es weg war, habe ich es auch nicht mehr bestellt. Es ist mir nie abgegangen.....



    LG,

    Gotthard

  • Hallo Thomas, ich beschäftige mich neben meinen Kakteen auch mit Stieglitzen oder auch als Distelfink bekannt.

    Da gibt es schonmal einige Plagegeister wie z.B. die rote Vogelmilbe, die sehr schwer zu bekämpfen ist.

    Mit Kieselgur aber funktioniert das einwandfrei, allerdings in Pulverform, sehr fein gemahlen. Laufen die Nachtaktiven Milben darüber,

    entzieht dieses Kieselgurpulver den Schädlingen jegliche Feuchtigkeit und sie vertrocknen. Sehr zu empfehlen bei Hühnerzüchtern.

    Bei Kakteensubstraten kannst du dieses Pulver allerdings nicht verwenden, da muss es schon grobkörnig sein und damit verliert meiner Ansicht nach Kieselgur jegliche Wirkung. Das sind meine Erfahrungen mit Kieselgur.hybridenforum.de/fw5/index.php?attachment/47132/

    Ich habe Anfang des Jahres mal Tabaksud eingesetzt und bislang ist wirklich alles sauber. Auch wenn dieses verpönt ist glaube ich dass es funktioniert.

  • Ich hatte es in Aussaatsubstrate. Ich hatte mal gelesen, dass man die oberste Schicht aus feinem Kieselgur verwenden soll. also habe ich auf die Aussaatsubstrate 2 bis 3mm feines Kieselgur gestreut. Folge war, das ich durch die Bank Probleme mit Algenbildung hatte. Im Substrat gemischt funktioniert feiner Kieselgur insbesondere bei den Sämlingen gut, aber 10 bis 20% reichen sicher.

  • Kieselgur funktioniert nur fein vermahlen. Fein gemahlene Kieselgur wirkt als Biozid. Durch das physikalische Wirkprinzip – 1. Austrocknung, 2. scharfkantige Partikel schädigen Extremitäten und Mundwerkzeuge der Insekten, 3. dringt in Tracheen und erstickt sie – gibt es keine Resistenzen wie bei chemischen Produkten.


    Eine Betrachtung über das oft angeführte Krebsrisiko findet sich hier.


    Für Topfkultur halte ich feinste Kieselgur für ungeeignet. Solltest Du Interesse haben: ich habe vor Jahren mal bei Haage ein Kilo gekauft - falls ich es nicht längst entsorgt habe... :o

  • Ja, also wenn es fein gemahlen ist funktioniert das schon. Die Fasern können sich dann aber ähnlich Asbest verhalten und da man ja ständig von den Kakteen umgeben ist, zb. beim umtopfen, dann erhöht sich dadurch das Risiko schon. Asbest ist ja hauptsächlich wegen der Form der Fasern so krebserregend und gerade bei solchen Mineral Stäuben wäre ich da wirklich vorsichtig. Wenn dann würde ich sowas wirklich nur mit einer guten Staubmaske verarbeiten.


    Ich persönlich nutze wegen den vorgenannten Gründen keinen Kieselgur, obwohl es ein wirksames Produkt ist. Als Kaktuszüchter ist man da einfach ein bisschen gefährdet, weil viele guten Mineralien sehr schädlich sein können wenn sie inhaliert werden. Da Gur ja oft um die Pflanzen herum gestreut wird ist das dann ja auch immer präsent und nicht in Erde gebunden.

  • Siliziumfasern? :rolleyes:


    Wichtig für die Einschätzung von Gesundheitsgefahren ist die Unterscheidung von kristallinem und amorphen (nicht-kristallinem) Siliziumdioxid. Das langjährige Einatmen von kristallinem Siliziumdioxid kann im schlimmsten Fall zu Krebs, schweren Lungenschäden und weiteren Autoimmunerkrankungen führen, weil die kristallinen Staubpartikel durch unsere Immunabwehr nicht abgebaut werden können.


    KIESELGUR WIRD AUSSCHLIESSLICH AUS AMORPHEM, NATÜRLICHEM SILIZIUMDIOXID GEWONNEN!

  • Hallo Thomas,

    nach meiner Erfahrung hilft Kieselgur als Substratbeimischung nicht gegen Wurzelläuse. Ich habe in den letzten zwei Jahren 10 bis 20 Prozent Kieselgur in mein fast rein mineralisches Substrat gemischt und finde immer mehr Wurzelläuse in den Töpfen. Wegen der leicht sauren Reaktion ist Kieselgur sicher eine gute Beimischung. Bezogen habe ich es bei Kakteen Schwarz in 25 kg Säcken. Leider ist die Körnung 1 - 3 mm dort zur Zeit nicht erhältlich. Tabaksud ist vermutlich hilfreich aber für mehrere hundert Kakteen, die sicher befallen sind und andere möglicherweise infizierte Kakteen ist Tabaksud in einer wirksamen Konzentration zu teuer. Ich werde meinen Kakteenbestand drastisch reduzieren müssen, um bei jedem Kaktus mindesten einmal im Jahr die Wurzeln kontrollieren zu können und bei den meisten Kakteen, die auch nur andeutungsweise einen Befall zeigen oder neben befallenen Kakteen standen eine Radikalkur durchführen: Wurzeln abschneiden, Substrat verwerfen, Gefäße gründlich reinigen/desinfizieren und nächstes Jahr neu bewurzeln. Ich werde demnächst hier mal "entwurzelte Kakteen" anbieten - mal sehen, ob sich Abnehmer finden. Einige der im letzten Herbst abgeschnittenen Kakteen haben nicht nur neue Wurzeln ausgebildet sondern neigen eher zum Blühen als andere, ähnlich große.

    LG

    Helmut

  • Danke für eure Antworten, ich denke ich probiere es einfach mal aus. Schaden scheint es ja nicht zu können und ich muss eh Töpfe bestellen. Da geht es dann in einem Aufwasch ;)


    Helmut : Ich hab die Wurzelläuse ganz gut mit Gießen mit BI 58 und Lizetan in den Griff bekommen. Ich wiederhole das immer im Frühjahr und jetzt ist ziemlich Ruhe, nur ganz vereinzelt finde ich noch mal welche.


    Viele Grüße


    Thomas